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Welche Voraussetzungen Zahlungsverzug?

Gefragt von: Susanna Kurz  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Voraussetzungen für einen Verzug der Zahlung
  • Muss ein Zahlungsanspruch vorliegen beispielsweise aus einem Vertrag oder einem gesetzlichen Schuldverhältnis.
  • Die Leistung muss möglich sein (bei einer Geldschuld ist die Möglichkeit immer gegeben)
  • Der Schuldner hat die Zahlung nicht geleistet.
  • Der Anspruch muss fällig sein.

Welche Ursachen für Zahlungsverzug?

Der häufigste Grund für den Zahlungsverzug, der Ihnen im B2B-Geschäft begegnet, ist die Zahlungsunfähigkeit eines Kunden bzw. Geschäftspartners. Das kann Sie selbst schnell in existenzielle Nöte bringen. Andere Gründe sind der versehentliche und der vorsätzliche Zahlungsverzug.

Wann tritt Zahlungsverzug ein BGB?

Wenn der Zeitpunkt des Zugangs der Rechnung oder Zahlungsaufstellung unsicher ist, kommt der Schuldner, der nicht Verbraucher ist, spätestens 30 Tage nach Fälligkeit und Empfang der Gegenleistung in Verzug.

Welche Schritte bei Zahlungsverzug?

Der erste Schritt ist immer eine Mahnung. Dann kann der Gang zum Rechtsanwalt oder Inkassounternehmen oder gleich die Einleitung eines gerichtlichen Mahnverfahrens abgewogen werden. Wird auf einen Vertrag hin nicht geleistet, so ist es für den Gläubiger wichtig, den Schuldner in Verzug zu setzen.

Warum ist Verschulden keine Voraussetzung für den Zahlungsverzug?

Dabei geht der Gesetzgeber davon aus, dass die Leistung einer Geldschuld immer möglich ist. Der Anspruch wurde durch den Gläubiger gemahnt oder eine Mahnung ist nicht erforderlich. Es muss ein Verschulden durch den Schuldner vorliegen.

Voraussetzungen des Zahlungsverzugs

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Wann kommt ein Schuldner ohne Mahnung in Verzug?

Verzug ohne Mahnung. Eine Mahnung ist nicht erforderlich wenn „für die Leistung eine Zeit nach dem Kalender bestimmt ist“ (§ 286 Absatz 2 Nr. 1 BGB). Als Leistungszeit muss unmittelbar oder mittelbar ein bestimmter Kalendertag festgelegt sein.

Was ist ein Zahlungsverzug einfach erklärt?

Allgemein bedeutet Verzug die rechtswidrige Verzögerung der Leistung durch den Schuldner, wenn dieser einer erfüllbaren Verpflichtung zur Leistung trotz Fälligkeit schuldhaft nicht nachkommt.

Wann tritt Zahlungsverzug ein Beispiel?

Der Schuldner einer Entgeltforderung kommt gemäß § 286 Abs. 3 BGB spätestens in Verzug, wenn er nicht innerhalb von 30 Tagen nach Fälligkeit und Zugang einer Rechnung oder gleichwertigen Zahlungsaufstellung leistet. Unter Kaufleuten im geschäftlichen Verkehr tritt der Zahlungsverzug dann automatisch ein.

Wie viele zahlungserinnerungen vor Mahnung?

Diese Unterscheidung zwischen einer Zahlungserinnerung und bis zu drei Mahnungen ist antiquiert. Eine rechtliche Grundlage dafür gab und gibt es nicht. Sobald die Rechnung gestellt und die Forderung fällig ist, wird der Schuldner mit maximal einer Mahnung in Verzug gesetzt.

Wann ist der Kunde im Zahlungsverzug?

„Ein Kunde kommt in Verzug, wenn ein nach dem Kalender bestimmbarer Zahlungstermin überschritten wurde. Allerdings muss der Zahlungstermin im Gesetz festgelegt oder vertraglich vereinbart worden sein – auch in der Weise, dass die Zahlung eine bestimmte, angemessene Zeit nach einem Ereignis stattzufinden hat.

Wann entsteht eine Zahlungsverpflichtung?

Fälligkeitszeitpunkt ist der Termin, ab dem der liefernde Unternehmer das vereinbarte Entgelt fordern kann. Haben die Parteien nichts anderes bestimmt, so wird die Forderung mit ihrem Entstehen "sofort" fällig. In der Praxis werden oft Zahlungsziele von 10, 20 oder 30 Tagen vereinbart.

Wann greift 288 BGB?

Erhöhung der Verzugszinsen

Galt bisher im unternehmerischen Geschäftsverkehr ein Zinssatz von acht Prozentpunkten über dem Basiszinssatz, gelten ab jetzt neun Prozentpunkte über dem Basiszinssatz (§ 288 Abs. 2 BGB). Dieser erhöhte Zinssatz greift aber nur dann, wenn eine Entgeltforderung geschuldet ist.

Ist 286 BGB eine Anspruchsgrundlage?

Rechtsfolgen des Verzuges a) Ersatz des Verzögerungsschadens Nach §§ 280 I,II; 286 BGB hat der Gläubiger im Falle des Verzuges einen Anspruch auf Ersatz der durch die Verzögerung der Leistung entstandenen Schäden.

Welche Folgen hat ein Zahlungsverzug?

Demnach kann der Gläubiger bei Zahlungsverzug des Vertragspartners neben den gesetzlichen Zinsen auch den Ersatz anderer, vom Schuldner verschuldeter und dem Gläubiger erwachsener Schäden, insbesondere die Kosten außergerichtlicher Betreibungs- oder Einbringungsmaßnahmen geltend machen.

Wie oft mahnen bei Zahlungsverzug?

Gesetzlich erforderlich ist grundsätzlich nur eine Mahnung. In einigen gesetzlich geregelten Fällen kommt der Schuldner auch ohne Mahnung in Verzug (siehe dazu Ziffer 1.2.2). Bis zu drei Mahnungen je nach Bonität des Kunden entsprechen jedoch der kaufmännischen Gepflogenheit.

Welche Rolle spielt das Verschulden des Schuldners bei den Voraussetzungen zum Zahlungsverzug?

Rechtsfolgen: a) Der Schuldner hat den Verzugsschaden zu ersetzen (§ 280 II BGB). b) Er schuldet für eine Geldschuld Verzugszinsen. c) Tritt eine Leistungsstörung nach Schuldnerverzug auf, haftet der Schuldner grundsätzlich auch ohne Verschulden (§ 287 BGB).

Wann ist eine Mahnung ungültig?

Eine Mahnung darf rechtlich unterbleiben, wenn dem Schuldner ein festes oder berechenbares Zahlungsdatum gesetzt worden ist. Zu viele Mahnungen kosten Zeit und Geld.

Ist eine Zahlungserinnerung gesetzlich vorgeschrieben?

Gläubiger sind nicht verpflichtet, ihrem Schuldner eine Zahlungserinnerung vor der Mahnung zu schicken. Im Geschäftsverkehr ist es üblich, dass Gläubiger einer Geldforderung ihre Kunden zunächst nur höflich an die offene Rechnung erinnern.

Ist eine Zahlungserinnerung die erste Mahnung?

Es gibt keinen Unterschied.

Wenn Sie in Ihrer Zahlungserinnerung deutlich zum Ausdruck bringen, dass Sie von Ihrem säumigen Kunden eine Zahlung erwarten, handelt es sich – rechtlich gesehen – um eine Mahnung. Natürlich hört sich „Zahlungserinnerung“ als erste Mahnung besser an.

Wann entsteht ein Verzugsschaden?

Ein Verzugsschaden entsteht beispielsweise, wenn eine Rechnung nicht fristgerecht beglichen wurde. Der Verzugsschaden und die Kosten, welche der Schuldner in diesem Fall tragen muss, sind unter anderem Inkasso- oder Portokosten.

Was bedeutet 30 Tage nach Fälligkeit?

Das bedeutet grundsätzlich, dass ein Schuldner, sofern keine andere Frist vereinbart wurde, 30 Tage nach Fälligkeit und Zugang der Rechnung in Zahlungsverzug gerät. Mit Verzug sollten Sie Ihren Kunden stringent und schnell das Ausbleiben der Zahlung hinweisen.

Was kann man tun wenn ein Kunde nicht zahlt?

Zahlt Ihr Kunde nicht, können Sie schnell reagieren! Schicken Sie eine Mahnung. Bleibt diese erfolglos, können Sie ein gerichtliches Mahn- oder ein Klageverfahren einleiten. Um Ihr Geld zügig zu erhalten, können Sie sich an Inkasso-Unternehmen oder einen Anwalt wenden.

Was gibt es für Zahlungsbedingungen?

Welche Zahlungsbedingungen gibt es?
  • Vorkasse. Diese Zahlungsbedingung wird häufig mit Kunden vereinbart, die einem Unternehmen noch unbekannt sind oder keine ausreichende Bonität vorweisen können. ...
  • Anzahlung. ...
  • Zug um Zug (Barzahlung oder Nachnahme) ...
  • Vereinbarung eines Zahlungsziels. ...
  • Skonto und Rabattregelungen.

Wann Gerät der Käufer in Verzug?

Grob gesagt, tritt Verzug unter folgenden Voraussetzungen ein: Der Verkäufer hält den vereinbarten Liefertermin nicht ein oder überschreitet seinen Lieferzeitraum. Hierfür trägt er auch die Schuld. Er leistet auch nach einer Mahnung Ihrerseits nicht.

Wie viele Mahnungen bis zum Inkasso?

Eine gesetzliche Pflicht zu drei Mahnungen oder einer letzten Mahnung vor der Einleitung weiterer Schritte gibt es nicht. Ob ein Unternehmen das Recht hat, einen Inkassodienstleister zu beauftragen oder ein gerichtliches Mahnverfahren zu erwirken, ist in der Hauptsache eine Frage des Zahlungsverzuges.

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