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Welche Vergleiche zwischen der Seele und einem Staat zieht Platon?

Gefragt von: Jaqueline Hagen  |  Letzte Aktualisierung: 19. Juli 2023
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Der zentrale Gedanke Platons liegt darin, dass die drei Stände des Staates, also die Arbeiter, Wächter und Herrscher, den drei Teilen der Seele entsprechen, nämlich der Begierde, dem Zorn und der Vernunft. Platon baut also den Menschen, oder eher seine Seele, analog zum Staat auf.

Was sagt Platon über die Seele?

Die Seele ist für Platon unsterblich, sie ist vergleichbar mit den Ideen, die unvergänglich sind. Sie existierte schon vor der Geburt des Menschen und auch nach seinem Tod. Die Seele stammt aus der Sphäre des Göttlichen (Vernünftigen).

Wie stellt sich Platon den idealen Staat vor?

Der gerechte Staat: im Zeichen allseitiger Tugend

An alle stellte Platon nun seine Anforderungen: „Wenn der Stand des Geschäftsmannes, des Gehilfen und des Wächters das Seine tut und ein jeder von ihnen seine Aufgabe im Staat erfüllt, dann wäre das Gerechtigkeit und würde den Staat gerecht machen. “

Ist PLATONs Utopie des idealen Staates wirklich ein Ideal?

Obwohl Platon damit beginnt die Gerechtigkeit bei jedem einzelnen zu suchen, beschreibt er doch sehr ausführlich die Merkmale eines gerechten Staates, wobei es sich bei diesem um eine Utopie handelt, einen idealen Staat, der in der Realität nicht existiert.

Was ist Erkenntnis für Platon?

Auch Platon hat für seine Ideenlehre Belege genannt. Er differenziert zwischen bloßer Meinung und wahrer Erkenntnis. Diese müssen sich dann allerdings auch auf verschiedene Bereiche beziehen. „Die echte Erkenntnis geht auf die Ideen, die bloße Meinung geht auf die Dinge.

Platon: Der ideale Staat

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Wie begründet Platon die Unsterblichkeit der Seele?

Den ersten Beweis für die Unsterblichkeit der Seele entwickelte Platon aus einem zyklischen Widerkehren der Seelen. Die Lebenden werden zu Toten und aus diesen werden neue Lebende geboren. Einzig die Seele überdauert dieses Vergehen und Werden und wandert zwischen den Körpern und dem Reich der Seelen hin und her.

Was ist die Philosophie der Seele?

In den zahlreichen Wortbedeutungen hat die Seele die Konnotationen des Flüchtigen, Fluiden und Unsichtbaren, das für eine wesentliche Einheit und/oder Ganzheit sorgt. In der vorsokratischen Philosophie (u.a. bei Thales) wurde die Seele als dasjenige Prinzip der Natur verstanden, das ihre 'Bewegtheit' garantiert.

Welche Staatsform wollte Platon?

So kommt Platon in seinem Staat zu der Abfolge "Timokratie→Oligarchie→Demokratie→Tyrannis. Dabei geht er von einer theoretischen idealen Staatsform aus. In ihr regiert der objektiv Beste (Monarchie) oder die Gruppe der objektiv Besten (Aristokratie).

Welches Menschenbild vertritt Platon?

Für Platon ist der Mensch ein Geistwesen, dem es um das Erkennen der Wahrheit gehen sollte. Das Körperliche ist dagegen zu vernachlässigen. Durch die Konzentration auf den Seelenteil Vernunft (philosophische Bildung) kann die Seele den Körper beherrschen – als Überwindung der sinnlich wahrnehmbaren Wirklichkeit.

Ist Platons Staat totalitär?

Wie für totalitäre Regime charakteristisch, herrsche in Platons Staat, so Popper, ein „radikaler Kollektivismus“ (OG I: 127), in dem „das In- dividuum ein bloßes Nichts“ (OG I: 14) sei.

Was ist der ideale Staat?

In einem idealen Staat müssen die vier Grundtugenden Weisheit, Tapferkeit, Besonnenheit und Gerechtigkeit praktiziert werden. Die Weisheit zeichnet die Herrscher aus, die den kleinsten Bevölkerungsteil bilden.

Wie lautet der berühmte Ausspruch von Plato?

Der Mensch ist nicht für sich allein geschaffen, sondern zugleich für sein Vaterland und seine Mitmenschen.

Was ist die Idee nach Platon?

Im Gegensatz zum ursprünglichen Wortsinn von idea, der sich auf das sichtbare Erscheinungsbild von etwas bezieht, ist die platonische Idee etwas Unsichtbares, das den sichtbaren Erscheinungen zugrunde liegt. Sie ist aber geistig erfassbar und damit für Platon in einem übertragenen Sinn „sichtbar“.

Was ist in der Seele?

Der Ausdruck Seele hat vielfältige Bedeutungen, je nach den unterschiedlichen mythischen, religiösen, philosophischen oder psychologischen Traditionen und Lehren, in welchen er vorkommt. Im heutigen Sprachgebrauch ist hierbei oft die Gesamtheit aller Gefühlsregungen und geistigen Vorgänge beim Menschen gemeint.

Welche Funktionen und Eigenschaften schreibt Platon der Seele zu?

Mit der "Seele selbst die Dinge schauen", so Platon, verweist auf die Seele als ein Sein, das Quelle und Ursprung seiner selbst ist, als Selbsttätigkeit und Selbstverweis. Die Seele ist das, "was es ist zu sein", somit das Wesen des Menschen schlechthin.

Was ist Wahrheit für Platon?

Platons Höhlengleichnis erzählt vom Wesen der Wahrheit. Es beschreibt den Lernvorgang, der idealerweise zur Wahrheit führt – und welche Verantwortung damit verbunden ist. Denn wenn der Erleuchtete in die Höhle zurückkehrt, würde er die Schatten anders interpretieren.

Wie zitiert man Platon richtig?

Regel zum Zitieren für Platon (Stufe 1): Platon wird mit der Angabe der Stephanus-Seite und des Sei- tenabschnitts zitiert. Regel zum Zitieren für Aristoteles (Stufe 1): Aristoteles wird mit der Angabe der Bekker-Seite, der Bekker-Spalte und der (ggf. ungefähren) Bekker-Zeile zitiert.

Ist Platon ein Dualist?

Platon gilt als Begründer des Dualismus und hat diesen explizit über das körperlich- geistige Verhältnis des Menschen begründet.

Was sagt das Höhlengleichnis von Platon aus?

Die Menschen in der Höhle leben laut Platon in der Sinnenwelt. In dieser Welt sehen die Dinge nicht so aus, wie sie wirklich sind. Sie sind nur Abbilder, die die Menschen mit ihren Sinnen erkennen. Die Sinnenwelt kann laut Platon auch mit unserer Welt verglichen werden, in der du dich gerade befindest.

Was versteht Platon unter Freiheit?

Nach Platon besteht die Freiheit nicht aus dem Wählenkönnen, sondern in der inneren Notwendigkeit, das eigene Sein als seine höchste Möglichkeit, die die Götter gesetzt haben, zu wollen.

Was versteht Platon unter Besonnenheit?

Besonnenheit ist für Sokrates' Gesprächspartner Kritias gleichbedeutend mit Selbsterkenntnis. Eine endgültige Definition entwickelt Sokrates innerhalb des Dialogs aber nicht. Bei Platon ist später die Besonnenheit die für den Nährstand, also für Gewerbetreibende, und den begehrlichen Seelenteil besondere Tugend.

In welche Teile zerfällt die Seele?

Die Seele wird als Gesamtkonzept verstanden die bei genauerer Betrachtung in drei Seelenteile zerfällt. Die Seelenteile sind jedoch abgegrenzte und unabhängig existierende Seelen. Die z.B. in Pflanzen als Nährseele existieren. Und sollten nicht als einzeln und minderwertig gegenüber „der Seele“ verstanden werden.

Wie viele Leben hat eine Seele?

Jedes Seelenalter besteht aus 7 Entfaltungsstufen mit aufeinander aufbauenden Lebensthemen, die wir in insgesamt ca. 80 - 100 Leben erschließen. Analog zu den verschiedenen Bedürfnissen eines Menschen in unterschiedlichen biologischen Altersphasen, hat auch die Seele verschiedene Reifegrade und Aufgaben.

Was ist der Geist und was ist die Seele?

Die Seele ist Form des Leibes (forma corporis) und teilt ihm ihr Sein mit. Umgekehrt ist aber auch der Geist zur Erkenntnis auf den Leib und seine sinnliche Vermittlung angewiesen. Alle geistigen Erkenntnisse werden mittels des „tätigen Intellekts (intellectus agens)“ von den Sinneswahrnehmungen abstrahiert.

Wie sieht Platon die Welt?

Platon glaubte an eine eigene Welt, die hinter der "Sinnenwelt" existiert. In dieser Welt gibt es Bilder von allem, was uns in der Natur begegnet. Die Ideenwelt ist mit den Sinnen nicht zu erkennen, dafür gibt es Formen, die unabänderlich sind. Und das ist Platons Ideenlehre.