Zum Inhalt springen

Welche Stimmrechte gibt es in der Eigentümerversammlung?

Gefragt von: Hartwig Münch  |  Letzte Aktualisierung: 25. August 2023
sternezahl: 4.9/5 (14 sternebewertungen)

Sofern in der Teilungserklärung keine ausdrückliche Regelung zum Stimmrecht vorhanden ist, gilt grundsätzlich das sogenannte „Kopfprinzip“ gemäß § 25 Abs. 2 WEG. Danach steht jedem Wohnungseigentümer, unabhängig davon, wie viele Wohnungen bzw. Einheiten in seinem Eigentum stehen, nur eine Stimme zu.

Welche Stimmrechte gibt es?

Eigentümerversammlung (WEMoG) / 4.3 Stimmrecht
  • Das gesetzliche Kopfstimmrecht. Nach dem gesetzlichen Kopfprinzip des § 25 Abs. ...
  • Abweichend vereinbartes Stimmrecht. Das gesetzliche Kopfstimmrecht des § 25 Abs. ...
  • Vereinbartes Wertprinzip. ...
  • Vereinbartes Objektprinzip. ...
  • Gesetzliches Kopfprinzip.

Wie viele Stimmen bei Eigentümerversammlung?

Die Frage lässt sich ganz einfach mit dem § 25 Abs. 2 S. 2 WEG beantworten. Demnach stehen Eigentümern, denen eine Wohneinheit gemeinschaftlich gehört, nur eine Stimme (und nicht zwei oder mehr Stimmen) in einer Eigentümerversammlung oder bei einem Umlaufbeschluss zu.

Wer ist in der Eigentümerversammlung stimmberechtigt?

Nach dem Wohnungseigentumsgesetz hat jeder Wohnungseigentümer in der Eigentümerversammlung eine Stimme – auch dann, wenn ihm mehrere Wohnungen gehören. Abweichungen von diesem sogenannten Kopfstimmenrecht können in der Teilungserklärung festgelegt werden.

Welche Beschlüsse müssen einstimmig gefasst werden?

Beschlüsse in einer Eigentümerversammlung werden grundsätzlich mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen gefasst. Ein einstimmiger Beschluss ist nur in besonderen Fällen erforderlich, so z.B. wenn die Einstimmigkeit durch eine Vereinbarung der Eigentümer vorgeschrieben ist.

Das Stimmrecht in der Eigentümerversammlung - Wer darf abstimmen? Welche Mehrheiten braucht man?

45 verwandte Fragen gefunden

Wann müssen alle Eigentümer zustimmen?

Wann müssen alle Wohnungseigentümer der baulichen Veränderung zustimmen? Steht fest, dass es sich um eine bauliche Veränderung handelt, müssen alle betroffenen Wohnungseigentümer zustimmen, sofern die Umgestaltung des Gemeinschaftseigentums zu einer Beeinträchtigung führt.

Was ist der Unterschied zwischen einstimmig und mehrstimmig?

Mehrstimmigkeit ist in der Musiktheorie ein Oberbegriff für Musizierweisen, bei denen mehrere Stimmen (oder Melodien) gleichzeitig erklingen. Mehrstimmigkeit ist das Gegenstück zu Einstimmigkeit oder Monophonie.

Kann ein Nichteigentümer an der Eigentümerversammlung teilnehmen?

Die Anwesenheit eines Nichteigentümers stellt einen Verstoß gegen die Bestimmung des § 24 Abs. 1 WEG dar, wonach Beschlüsse nur auf einer "Versammlung der Wohnungseigentümer" gefasst werden können. Dies soll die Willensbildung der Wohnungseigentümer vor fremden Einflüssen bewahren.

Wie viele Eigentümer müssen bei einer Eigentümerversammlung anwesend sein?

Eine Eigentümerversammlung ist beschlussfähig, sobald mindestens ein Wohnungseigentümer anwesend ist. Einzige Voraussetzung für diese Person ist, dass sie ein Stimmrecht besitzt. Diese Regelung existiert erst seit der WEG-Reform 2020.

Wann hat ein Eigentümer kein Stimmrecht?

Kein Stimmrecht haben Grundschuldgläubiger und Mieter. Sind im Grundbuch mehrere Personen als Eigentümer eingetragen, können sie ihr Stimmrecht nur einheitlich ausüben. Eine Aufspaltung des Stimmrechts ist nicht möglich. Können sich Miteigentümer nicht einigen, entfällt ihre Stimme.

Wie zählt Stimmenthaltung bei Eigentümerversammlung?

Bei der Auszählung der Stimmen bleiben die Enthaltungen also unberücksichtigt. Sie werden nicht mitgezählt. Bereits nach alter Rechtslage hatten Stimmenthaltungen auf die Beschlussfähigkeit keinen Einfluss.

Was bedeutet Objektstimmrecht?

Beim Objektstimmrecht entfällt je eine Stimme auf eine Einheit, hier hat Eigentümer A also drei Stimmen. Beim Wertprinzip richtet sich die Stimme an der Größe der Miteigentumsanteile aus.

Wie wird bei einer Eigentümerversammlung abgestimmt?

Bei Eigentümerversammlungen wird in der Regel nach dem Kopfprinzip abgestimmt (§ 25 Absatz 2 WEG). Das bedeutet, dass jeder Eigentümer eine Stimme hat. Das gleiche gilt auch für Eigentümer, die mehrere Wohnungen in der Immobilie besitzen.

Was hat Vorrang Teilungserklärung oder WEG?

Auslegung von Altvereinbarungen (§ 47 WEG neu) Es ist der erklärte Wille des Gesetzgebers, dass die neuen Regelungen des WEMoG grundsätz- lich Vorrang haben vor den bisherigen Vereinbarungen der Teilungserklärungen/Gemein- schaftsordnungen. Der Grundsatz lautet also, „das Neue gilt“.

Was passiert bei Stimmengleichheit in der Eigentümerversammlung?

Befürworter und Ablehner stehen sich in gleicher Anzahl gegenüber. Gemäß § 25 WEG entscheiden ausschließlich die Wohnungseigentümer entsprechend ihrer Stimmenanteile durch Mehrheitsbeschluss. Kommt infolge des Patts keine Mehrheit zustande, ist der Antrag abgelehnt.

Was bedeutet einfache Mehrheit WEG?

Von einem einfachen Mehrheitsbeschluss wird gesprochen, wenn mehr Eigentümer mit Ja als mit Nein stimmen. Die Abstimmung erfolgt aufgrund der abgegebenen Ja-Stimmen und Nein-Stimmen, Stimmenthaltungen bleiben in der Regel außen vor.

Was ändert sich 2022 für Wohnungseigentümer?

Nach dem neuen WEG hat eine Eigentümergemeinschaft mit mehr als acht Einheiten ab dem 1. Dezember 2022 einen Anspruch auf einen zertifizierten Verwalter. Die Zertifizierung erhält der Hausverwalter von der Industrie- und Handelskammer (IHK). Die Bundesregierung hat nun festgelegt, wie genau die Prüfung auszusehen hat.

Wer entscheidet in einer Eigentümergemeinschaft?

Viele Eigentümergemeinschaften wählen einen sogenannten Verwaltungsbeirat. Dieser unterstützt und kontrolliert den Verwalter in allen Belangen. Falls es in der Gemeinschaftsordnung nicht anders festgelegt wird, kann die Gemeinschaft der Eigentümer einen Miteigentümer mit einfachem Mehrheitsbeschluss wählen.

Wann ist eine Versammlung nicht beschlussfähig?

Viele Beschlüsse von Wohnungseigentümerversammlungen scheitern letzten Endes, weil die Versammlung nicht beschlussfähig war. Nach § 25 Abs. III WEG ist eine Versammlung nur beschlussfähig, wenn die erschienenen stimmberechtigten Wohnungseigentümer mehr als die Hälfte aller Miteigentumsanteile vertreten.

Wie viele Vollmachten darf ein Eigentümer haben?

Grundsätzlich kann sich jeder Wohnungseigentümer durch jede beliebige Person auf der Wohnungseigentümerversammlung vertreten lassen. Die Wohnungseigentümer können daher eine andere Person zur Ausübung des Stimmrechts bevollmächtigen.

Hat Verwalter Stimmrecht?

Ist der Verwalter gleichzeitig Mitglied der Eigentümergemeinschaft, so hat er bei der ordentlichen Abberufung ein eigenes Stimmrecht.

Wer schreibt Protokoll bei Eigentümerversammlung?

Bei jeder Eigentümerversammlung muss ein Protokoll erstellt werden. Das ist gesetzlich vorgeschrieben. Verantwortlich dafür ist in der Regel der Verwalter. Das Protokoll wird von mindestens zwei Personen unterschrieben.

Ist eine Wahl bei Enthaltungen einstimmig?

Enthaltungen und Veto

238 Abs. 4 AEUV). Eine Stimmenthaltung zählt nicht als Gegenstimme; damit kann theoretisch ein einstimmiger Beschluss mit nur einer Stimme bei 30 Enthaltungen gefasst werden.

Wie findet man die zweite Stimme?

Wenn zwei Sänger mehrstimmig singen, klingt die Melodie in der Regel oben, während die Zweitstimme darunter klingt. Dadurch erkennt der Zuhörer die Melodie eindeutig als Hauptstimme. Anfangs kann es jedoch leichter sein, wenn du über der Melodie singst, denn dann hörst du dich besser.

Wie erkennt man Polyphonie?

Polyphonie, bzw. Vielstimmigkeit, entsteht, sobald mindestens zwei Stimmen, im Rahmen einer Harmonie, aufeinander treffen. Hierbei wird von einer charakteristischen Einordnung gesprochen.

Vorheriger Artikel
Hat Bambis Mutter einen Namen?
Nächster Artikel
Kann man Callas draussen Pflanzen?