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Welche Schwierigkeiten hat die Ukraine beim Export des Weizens?

Gefragt von: Mehmet Altmann B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 30. August 2022
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Ukrainische Landwirte stehen vor einem existenzbedrohenden Problem : Weil die zentralen Schiffsrouten über das Schwarze Meer durch den russischen Angriffskrieg blockiert sind, bleiben die Betriebe in der Ukraine auf Tonnen von Getreide sitzen.

Warum kann kein Getreide aus der Ukraine exportiert werden?

Ein Problem dabei: Es gibt zu wenig Personal an den Grenzen. Rund 24 Millionen Tonnen Getreide lagern nach ukrainischen Angaben aktuell in der Ukraine und können wegen des Angriffskriegs und der daraus folgenden Blockade der Häfen nicht exportiert werden.

Was passiert mit dem Weizen in der Ukraine?

Viele Lagerhäuser wurden von den Russen zerstört – oder sind voll. Noch etwa 20 Millionen Tonnen altes Getreide lagern im Land. Bald kommen 50 Millionen Tonnen an frischem Weizen, Mais, Gerste, Hafer oder Roggen dazu, schätzt die UN-Agrarorganisation FAO. Die Speicher haben aber nur Platz für etwa 60 Millionen Tonnen.

Wohin geht der Weizen aus der Ukraine?

Expertinnen und Experten gehen aber weiter von über 20 Millionen Tonnen aus. Das am Dienstag in Istanbul angekommene Schiff war mit rund 26.000 Tonnen Mais beladen. Nach der Freigabe von Experten soll der Frachter den Bosporus passieren und über das Mittelmeer weiter in den Libanon fahren.

Wie viel Weizen exportiert die Ukraine?

Das Land hat im vergangenen Jahr 32 Millionen Tonnen Weizen ausgeführt, die Ukraine 20 Millionen Tonnen.

Getreide-Exporte: Millionen Tonnen Weizen stecken in der Ukraine fest | DW Nachrichten

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Wie viel Getreide bezieht Deutschland aus der Ukraine?

Im Jahr 2021 wurden mehr als 11 Millionen Tonnen Getreide nach Deutschland importiert – nur 2 % davon kamen aus der Ukraine und Russland. Rund 11,4 Millionen Tonnen Getreide im Wert von 3,2 Milliarden Euro wurden im Jahr 2021 nach Deutschland importiert.

Wer exportiert am meisten Weizen?

Russland führt beim Export von Weizen derzeit leicht vor den USA und Australien. Dabei erzielten russische Weizenexporte 2021 einen wertmäßigen Anteil von 13,1% am weltweiten Exportvolumen. Es folgen die USA, Australien sowie Kanada dicht dahinter.

Wohin exportiert die Ukraine Getreide?

Die Hauptabnehmerländer liegen allesamt in Asien und Nordafrika. Wichtigstes Zielland für das ukrainische Weizen (inkl. Mengkorn) war im Jahr 2020 Ägypten. In dem Jahr wurden rund 3,1 Millionen Tonnen in das nordafrikanische Land exportiert.

Wer produziert mehr Weizen Russland oder Ukraine?

Laut einer Statistik des US-Landwirtschaftsministeriums war die Ukraine 2021/22 bezüglich Weizen mit 33 Millionen Tonnen der weltweit siebtgrößte Produzent. Mehr produzierten nur Australien, die USA, Russland, Indien, China - und auf Platz 1 die EU, wenn man die Länder des Staatenbunds zusammenzählt.

Wer importiert Weizen aus der Ukraine?

So importieren folgende Länder einen besonders hohen Anteil von Weizen und anderen Getreidesorten aus der Ukraine: Ägypten (17 Prozent Anteil an der aus der Ukraine exportierten Gesamtmenge), Indonesien (15,1 Prozent), Bangladesch (8,4 Prozent), Pakistan (6,9 Prozent), Türkei (5,6 Prozent) und Marokko (5,3 Prozent).

Wem gehört das Getreide in der Ukraine?

Kernel Holding ist ein ukrainischer Agrikulturkonzern. Formell befindet sich der Sitz des Unternehmens in Luxemburg; die operative Leitung erfolgt jedoch aus Kiew. Das Unternehmen ist der weltgrößte Erzeuger und Exporteur von Sonnenblumenöl sowie der größte Getreideerzeuger und Getreideexporteur der Ukraine.

Wer bezieht Weizen aus Russland?

Eritrea beispielsweise bezieht seinen gesamten importierten Weizen aus Russland (53 %) und der Ukraine (47 %). Länder wie Kasachstan, die Mongolei oder Armenien sind zu 99 Protent von Russland abhängig. Die Seychellen beziehen mit 91 Prozent den Löwenanteil ihres Weizens aus der Ukraine.

Warum Getreide aus Ukraine?

Das ist zum Teil auf den Zeitpunkt der russischen Invasion zurückzuführen, da ein Großteil der letztjährigen Weizenernte bereits im Februar exportiert wurde. Weizen wird einige Monate vor Mais geerntet und daher in der Regel früher verschifft.

Welches Land ist der größte Weizen Exporteur?

Russland gilt als führender Exporteur für Weizen. Für das Erntejahr 2022/2023 prognostizierte die USDA für Russland eine Exportmenge von rund 39.000 Tonnen Weizen. Die Europäische Union, Australien und Kanada folgen unter den größten Exporteuren des wertvollen Grundnahrungsmittels.

Warum importiert Deutschland Weizen?

Ein Fünftel der Ernte für die Ernährung – fast 60 Prozent sind Futter. Bei anderen auch für die Ernährung wichtigen Getreidearten wie Roggen, Hartweizen und Hafer, sind wir eben nicht ausreichend versorgt – hier müssen die Deutschen auch in normalen Jahren beträchtliche Mengen importieren.

Hat Deutschland genug eigenen Weizen?

Insgesamt lag der Selbstversorgungsgrad bei Getreide im Jahr 2020/21 bei 101 Prozent. Unter den einzelnen Getreidesorten war der Selbstversorgungsgrad bei Weichweizen besonders hoch. So lag der Selbstversorgungsgrad hier bei 125 Prozent.

Wo bekommt Deutschland Weizen her?

Polen, Tschechien und Frankreich stellten im Jahr 2021 die drei führenden Herkunftsländer für Getreide in Deutschland dar. Allein aus Polen wurden rund 3,4 Millionen Tonnen Getreide importiert.

Warum ist Ukraine Kornkammer?

Die Ukraine gilt wegen ihrer fruchtbaren Schwarzerdeböden als "Kornkammer Europas". Im Jahr 2021 trug der Agrarsektor 10,6 Prozent zur Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei. Der Anteil landwirtschaftlicher Produkte an den Ausfuhren lag bei 41 Prozent.

Warum baut Deutschland kein Weizen an?

In Deutschland herrscht Überangebot statt Mangel an Getreide

Zudem hat Deutschland bei Getreide insgesamt einen Selbstversorgungsgrad von 101 Prozent, bei Weichweizen sogar von 125 und bei Gerste von 113 Prozent. Einen Getreide-Mangel gibt es in Deutschland also nicht.

Ist die Ukraine Die Kornkammer?

Die Ukraine wurde aufgrund ihrer fruchtbaren Schwarzerde als Kornkammer des Russischen Kaiserreiches und später der Sowjetunion bezeichnet, was sie zu einem Ziel von Adolf Hitlers Politik des Lebensraums im Osten machte. Der gelbe Streifen in der Flagge der Ukraine steht für die Kornfelder als Symbol des Landes.

Warum ist der Böden der Ukraine so fruchtbar?

Diese Fruchtbarkeit ist durch das Ausgangsgestein Löss bedingt, das meist die Grundlage der Schwarzerde bildet. Der kalkhaltige Staub lagerte sich während der vergangenen Eiszeiten ab und bietet nun beste Lebensbedingungen für viele im Boden lebende Tiere.

Welches Land ist die Kornkammer der Welt?

Die Ukraine ist mit Russland die Kornkammer der Welt. Jeden Monat konnten die ukrainischen Bauern mehr als vier Millionen Tonnen ihres Getreides exportieren.

Wo ist der fruchtbarste Böden der Welt?

Rumänien: Die fruchtbarsten Böden der EU.

Was exportiert Ukraine nach Deutschland?

Zu den wichtigsten deutschen Exportgütern zählen Maschinen, Fahrzeuge, Pharmaprodukte und elektrotechnische Erzeugnisse. Wichtigste ukrainische Ausfuhrgüter sind Textilien, Metalle und Chemieprodukte.

Wer ist Deutschlands größter Getreidelieferant?

Die Statistik zeigt die wichtigsten Lieferländer für Weizenimporte nach Deutschland nach Importvolumen in den Jahren 2020 und 2021. Tschechien war im Jahr 2021 der wichtigste Weizenlieferant für den deutschen Markt. Das Importvolumen aus dem östlichen Nachbarland bezifferte sich auf rund 1,7 Millionen Tonnen.

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