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Welche Schwierigkeiten gibt es bei der Umsetzung der Inklusion in Deutschland?

Gefragt von: Götz Schulze  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Probleme bei der Umsetzung
In Deutschland sind die Bundesländer für die Bildung zuständig, demnach gibt es keine einheitliche Strategie zur Umsetzung von Inklusion in der Schule. Es gibt in den Bundesländern große Unterschiede, beispielweise beim Anteil der Kinder und Jugendlichen mit sonderpädagogischem Förderbedarf.

Warum ist Inklusion so schwierig?

„Das große strukturelle Problem in Deutschland ist, dass weiterführende Schulen früh nach Leistung trennen. Inklusion orientiert sich gerade nicht an Leistungsdifferenzierung. Die zumeist leistungsschwachen Förderschüler hier zu integrieren, fällt Deutschland sehr schwer“, sagt Mitstudienautor Marcel Helbig.

Warum Inklusion nicht funktioniert?

In Deutschland gibt es viele Schulen, in denen Schüler mit und ohne Behinderung zusammen lernen. Diese Inklusion funktioniert aber nur, wenn der Unterricht durch zusätzliche Pädagogen unterstützt wird. Das ist in Deutschland nicht der Fall. Immer mehr wenden sich auch deshalb vom Konzept der Inklusion ab.

Wie wird Inklusion in Deutschland umgesetzt?

Thema Inklusion: Umsetzung der Inklusion in Deutschland. Von einem inklusiven Schulsystem entsprechend der UN-Behindertenrechtkonvention ist Deutschland derzeit noch weit entfernt: Nur 15% der Schüler*innen mit sonderpädagogischem Förderbedarf werden in den weiterführenden Schulen bundesweit inklusiv unterrichtet.

Warum kann Inklusion scheitern?

Das eigentliche Problem ist, dass die Schulklassen viel zu groß sind. Und nicht, ob ein oder zwei Behinderte in der Klasse sind. Ohne die Bereitschaft, etwas zu investieren, wurden Kinder mit Einschränkungen in die Regelschulen gesteckt. Das ist natürlich zum Scheitern verurteilt.

Inklusion: Gemeinschaft als Menschenrecht (Ganze Folge) | Quarks

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Ist die Inklusion gescheitert?

Zehn Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention habe sich das Modell des gemeinsamen Unterrichts von behinderten und nicht behinderten Kindern nicht flächendeckend durchgesetzt, sagte Valentin Aichele vom Institut für Menschenrechte im Dlf.

Wann ist Inklusion nicht möglich?

Manche Menschen meinen, dass Inklusion auch eine Belastung sein kann, dass Inklusion Grenzen habe. Die Grenzen werden oft am “Schweregrad” der Behinderung festgemacht. Manche Menschen sagen auch Inklusion sei nicht für alle Kinder förderlich, vor allem „verhaltensauffällige“ Kinder hätten Probleme mit der Inklusion.

Was spricht gegen Inklusion an Schulen?

Kritik an der Inklusion

Durch die lange Separation sind behinderte und nicht-behinderte Menschen den Umgang miteinander nicht gewöhnt. In manchen Schulen steht die Inklusion deshalb auf der Kippe.

Wie kann Inklusion in Schulen umgesetzt werden?

Für eine erfolgreiche Inklusion müssen eben bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Es braucht den Rückhalt durch die Politik, d.h Land und Kommunen müssen Reformen in der Schulorganisation ermöglichen. Seien es bauliche Veränderungen oder neue Unterrichtskonzepte.

Wo in Deutschland findet Inklusion statt?

Auch findet Inklusion häufiger an Haupt- und Gesamtschulen als an Realschulen und Gymnasien statt. Gymnasien sind vom Anspruch von Schülern mit Behinderung auf einen Regelschulplatz bisher ohnehin ausgeschlossen.

Was ist notwendig damit Inklusion gelingen kann?

Das Gelingen schulischer Inklusion darf nicht mehr länger an soziokulturelle Voraussetzungen des Elternhauses gekoppelt sein. Die Schulen müssen den Austausch von Schülern mit und ohne Behinderungen anstoßen und gestalten, beispielsweise durch besondere Angebote im Ganztagsbereich.

Was muss man bei Inklusion beachten?

Um überhaupt Inklusion stattfinden zu lassen, sind fünf Punkte zu beachten. Zum einen müssen evtl. bauliche Veränderungen vorgenommen werden, personellen Veränderungen und sächlichen Veränderungen zugestimmt werden. Dazu kommen noch die strukturellen und kulturellen Barrieren, die als unabdingbar gelten.

Wie weit geht Inklusion?

Je nach Art der Behinderung befürworten Eltern gemeinsames Lernen: mit körperlich beeinträchtigten Kindern zu 89 Prozent, bei Lernschwierigkeiten zu 71 Prozent, bei verhaltensauffälligen Kindern zu 49 Prozent und bei geistig behinderten Kindern immerhin noch zu 41 Prozent.

Wie inklusiv sind deutsche Schulen?

Da 245.855 der insgesamt 559.750 Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischem Förderbedarf in allgemeinen Schulen unterrichtet werden, liegt der Inklusionsanteil bei 43,9 Prozent.

Wer ist von Inklusion betroffen?

Wer ist von Inklusion betroffen? Betroffen sind grundsätzlich alle Personen, die in irgendeiner Form förderbedarf benötigen. Dazu zählen Kinder mit geistiger, seelischer oder körperlicher Behinderung, Kinder mit Migrationshintergrund, usw.

In welchem Land funktioniert Inklusion am besten?

Einige Länder wie Kanada, Finnland oder Italien haben jedoch seit vielen Jahren sehr positive Erfahrungen mit inklusiver Bildung gemacht.

Wie kann man Inklusion verbessern?

  1. Umsetzung.
  2. Von der Theorie in die Praxis starten.
  3. Erfolgreich zusammenarbeiten.
  4. Neue Partner*innen an Bord holen.
  5. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit organisieren.
  6. Zeit für einen Boxenstopp einplanen.
  7. Die Planung nach dem Förderzeitraum mitdenken.

Wie läuft Inklusion ab?

Inklusion hat genau das zum Ziel: Unterricht so zu gestalten, dass jedes Kind Förderung, Aufgaben und Lernmaterial bekommt, das es braucht. Durch neue Unterrichtsformen, offene Lerngruppen und persönliche Förderangebote können alle Kinder gemeinsam lernen. Jedes Kind nach seinen persönlichen Möglichkeiten.

Wie viele Inklusionskinder pro Klasse?

Dabei stellt sich heraus, dass die Inklusion – also die Beschulung von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in den Regelklassen – viele Stadtteilschulen vor große Herausforderungen stellt. Laut Vorgabe der Schulbehörde sollen in einer Klasse höchstens vier Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sitzen.

Wer profitiert von Inklusion?

Mit der Inklusion kommen nun Kinder und Jugendliche mit besonderem Entwicklungs- und Unterstützungsbedarf in den Bereichen Lernen, Verhalten, Emotionskontrolle, geistige Entwicklung dazu sowie Schülerinnen und Schüler mit Sinnesbeeinträchtigungen, zum Beispiel beim Hören, und Körperbehinderungen, die bisher eine ...

Welche Kinder sind Inklusionskinder?

Ein Inklusionskind ist ein Kind mit Behinderung, das mit anderen Kindern ohne Behinderung gemeinsam in den Kindergarten oder die Schule geht. In der Regel werden Kinder mit besonderem Förderbedarf über den Amtsarzt begutachtet und die entsprechenden Hilfebedarfe identifiziert.

Was bedeutet Inklusion für die Gesellschaft?

Inklusion ist in Deutschland ein gesellschaftliches und politisches Ziel. Daher steht seit 1994 in unserem Grundgesetz: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden“. Damit darf der Staat Menschen mit Behinderung nicht anders behandeln als alle anderen Mitbürger unserer Gesellschaft.

Wie inklusiv ist Deutschland?

In Deutschland ist der Inklusionsgedanke in den einzelnen Bildungsstufen unterschiedlich verankert. So besuchten in 2013 67,0 Prozent der Kinder mit einem besonderen Förderbedarf integrative Kindertageseinrichtungen. In der Grundschule lag der Inklusionsanteil zum gleichen Zeitpunkt mit 46,9 Prozent deutlich niedriger.

Was ist das Ziel der Inklusion?

Ein Ziel der Inklusion ist es, dass alle Menschen Anspruch auf den gleichen Zugang zu Bildung haben müssen. Dazu zählt natürlich auch, dass Kinder mit einer Behinderung die gleichen Chancen haben sollten wie Kinder ohne eine Behinderung. Daher beginnt Inklusion nicht erst in der Schule, sondern bereits im Kindergarten.

Welche Vorteile bringt die Inklusion mit sich?

In einer inklusiven Schule lernen Kinder mit und ohne Behinderungen gemeinsam. Die Schulen sollen so ausgestattet werden, dass sie jedem Kind gerecht werden können.