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Welche Rechte hat ein Prokurist?

Gefragt von: Jonas Seiler-Reichert  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Was darf ein Prokurist?
  • Den gesamten Geschäftsverkehr zu führen.
  • Wechsel zu zeichnen.
  • Prozesse zu führen.
  • Verbindlichkeiten einzugehen.
  • Vergleiche zu schließen.
  • Handlungsvollmachten zu erteilen.
  • In Ausnahmefällen: Grundstücke zu erwerben, zu vermieten und zu verpachten.

Was darf ein Prokurist was darf er nicht?

Der Prokurist kann also nicht die Firma ändern, das Handelsgeschäft einstellen oder das Insolvenzverfahren beantragen. Höchstpersönliche Geschäfte des Geschäftsherrn dürfen ebenfalls nicht getätigt werden. Ein Prokurist kann nicht selbst eine Prokura erteilen und ist nicht zum Selbstkontrahieren ermächtigt.

Welche Vorteile hat ein Prokurist?

“ Mit der Prokura wird eine sehr umfassende Bevollmächtigung erteilt, beispielsweise die Einstellung und Kündigung von Personal, der Einkauf von Waren, Darlehensaufnahmen, Bürgschaften und Kreditgeschäfte. Ein besonderer Rechtsschein kommt der Prokura aufgrund der Eintragung im Handelsregister zu.

Was darf ein Prokurist entscheiden?

Was darf ein Prokurist und was nicht? Nach § 49 Abs. 1 HGB ermächtigt die Prokura zu allen Arten von gerichtlichen und außergerichtlichen Geschäften und Rechtshandlungen, die der Betrieb irgendeines Handelsgewerbes mit sich bringt.

Kann ein Prokurist haftbar gemacht werden?

Handelsrechtliche Vertretung (Prokura)

Eine Organhaftung nach § 43 GmbHG@ oder § 93 AktG@ scheidet aus. Handelt der Prokurist aber tatsächlich wie ein gesetzlicher Vertreter, dann kann der Prokurist auf Grund dieser faktischen Geschäftsführung, wie ein Organ haftbar gemacht werden.

Welche Position hat ein Prokurist? Leitender Angestellter oder Arbeitnehmer?

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Welche Risiken hat ein Prokurist?

Grundsätzlich wird die Prokura-Haftung nur während der Arbeitszeit angewendet. Im Falle leichter Fahrlässigkeit haftet der Arbeitnehmer nicht, bei mittlerer nur anteilig, bei grober Fahrlässigkeit jedoch voll. Als Prokurist haftet man allerdings auch gegenüber den Geschäftspartnern des Unternehmens.

Kann ein Prokurist sein Gehalt erhöhen?

Gemäß § 181 BGB darf der Prokurist keine Rechtsgeschäfte im eigenen Namen und im Namen des Kaufmanns vornehmen. Hier handelt Peter in eigenem Namen und im Namen von Hans. Die Gehaltserhöhung ist dementsprechend unwirksam.

Kann Prokurist Mitarbeiter entlassen?

Der Prokurist genießt den gleichen Kündigungsschutz wie gewöhnliche Arbeitnehmer. Ist er aber leitender Angestellter, kann er gegen Zahlung einer Abfindung jederzeit wirksam entlassen werden. Der Arbeitgeber muss bei der Kündigung des Prokuristen beachten, wie lange dieser schon im Unternehmen beschäftigt ist.

Was bedeutet es wenn man Prokura hat?

Ein Prokurist ist Inhaber einer handelsrechtlichen Vollmacht, der Prokura. Diese berechtigt den Prokuristen dazu, sämtliche gerichtlichen und außergerichtlichen Rechtshandlungen und Geschäfte vorzunehmen, die sich aus dem Geschäftsbetrieb eines Handelsgewerbes ergeben.

Ist ein Prokurist ein Vorgesetzter?

In einer GmbH wird der Prokurist von der Geschäftsführung berufen. Sein Wirkungsgebiet liegt im Außenverhältnis, also gegenüber Dritten. Die Erteilung der Prokura an einen Mitarbeiter räumt diesem besondere Rechte ein, macht ihn jedoch nicht zu einem Mitglied der Geschäftsführung.

Ist ein Prokurist mein Chef?

Der Prokurist – die rechte Hand des Chefs.

Der Prokurist handelt nach außen als Vertreter des Unternehmers. Das heißt,, er kann jegliche Rechtsgeschäfte im Zusammenhang mit dem Unternehmen abschließen. Es gibt die Einzelprokura und die Gesamtprokura. Bei der Einzelprokura hat der Prokurist die Vertretungsmacht allein.

Wie viel verdient man als Prokurist?

Als Prokurist/in können Sie ein Durchschnittsgehalt von 70.300 € erwarten. Die Gehaltsspanne als Prokurist/in liegt zwischen 62.800 € und 83.800 €. Wer einen Job als Prokurist/in sucht, findet eine hohe Anzahl an Jobangeboten in den Städten Berlin, München, Hamburg.

Welche Pflichten hat ein Prokurist?

Was darf ein Prokurist?
  • Den gesamten Geschäftsverkehr zu führen.
  • Wechsel zu zeichnen.
  • Prozesse zu führen.
  • Verbindlichkeiten einzugehen.
  • Vergleiche zu schließen.
  • Handlungsvollmachten zu erteilen.
  • In Ausnahmefällen: Grundstücke zu erwerben, zu vermieten und zu verpachten.

Welche Verantwortung hat ein Prokurist?

Der Prokurist übernimmt bei Abwesenheit der Geschäftsführung oder zur Entlastung des Geschäftsführers dessen Aufgaben in Vertretung. So wird gewährleistet, dass ein Unternehmen jederzeit handlungsfähig bleibt.

Welche Geschäfte darf ein Prokurist durchführen?

Der Prokurist erhält eine Vollmacht für alle Geschäfte, die der Betrieb irgendeines Handelsgewerbes mit sich bringt (§ 49 Abs. 1 HGB). Der Prokurist kann also weitreichende Geschäfte vornehmen. Zum Beispiel kann er Personal einstellen, ein Darlehen aufnehmen, Prozesse führen und Geschäfte in einer neuen Branche führen.

Ist man als Prokurist weisungsbefugt?

Der Prokurist darf demzufolge sein Unternehmen im Innen- und Außenverhältnis vertreten, wobei nur wenige Rechtsgeschäfte in der Regel von der Prokura ausgeschlossen sind. Demzufolge hat der Prokurist eine umfangreiche Weisungsbefugnis und steht von der Hierarchie her normalerweise direkt unterhalb der Geschäftsführung.

Wie haftet ein Prokurist?

Der Prokurist kann als Haftender nur in Anspruch genommen werden, wenn zu seinem Pflichtkreis auch die Wahrnehmung der steuerlichen Pflichten des Geschäftsherrn gehört oder wenn er tatsächlich die steuerlichen Angelegenheiten erledigt. In der Praxis am häufigsten ist die Haftung des Geschäftsführers.

Kann ich mich als Prokurist selbst kündigen?

Auf zwei Arten übernimmt bei einer Kündigung Prokurist eine rechtlich entscheidende Rolle. Zum einen kann er derjenige sein, der innerhalb eines Unternehmens eine Kündigung ausspricht. Zum anderen ist er wie jeder andere Arbeitnehmer nicht dagegen gefeit, selbst das Ziel einer Kündigung zu sein.

Ist ein Prokurist Mitglied der Geschäftsleitung?

Ein Prokurist ist, anders als ein Geschäftsführer, ein so genannter „gewillkürter Vertreter/Abschlussgehilfe“. Er ist anders als der Geschäftsführer bei der gemischten Gesamtvertretung nicht Teil der organschaftlichen Vertretung und nimmt nicht Aufgaben eines Organs der Gesellschaft wahr.

Welche Versicherung braucht ein Prokurist?

„D&O“ steht für „Directors and Officers“ (zu Deutsch „Vorstände und Aufsichtsräte“). Als eine spezielle Form der Vermögenschadenhaftpflichtversicherung ist sie für eben diese Organe, aber auch Geschäftsführer, Prokuristen und andere Führungskräfte als "Berufshaftpflichtversicherung" zu verstehen.

Ist ein Prokurist Ein Mitarbeiter?

Wenn der Prokurist in den Betrieb des Unternehmens eingegliedert ist und einem umfassenden Weisungsrecht des Arbeitgebers unterliegt, ist er in den meisten Fällen Arbeitnehmer. Unabhängig hiervon ist die Erteilung der Prokura. Sie wird in der Regel schriftlich erteilt.

Was verdient ein Prokurist in einem mittelständischen Unternehmen?

In mittelständischen Unternehmen und der richtigen Branche kannst du als Prokurist mit einem Gehalt von über 7.000 Euro im Monat rechnen. Durch den Aufgabenbereich und die Verantwortung kannst du in großen DAX-Konzernen als Prokurist sogar ein Gehalt von über 8.500 Euro im Monat erhalten.

Ist Prokurist ein Titel?

Bei Prokuristen handelt es sich um leitende Mitarbeiter/innen eines Unternehmens, denen von der Geschäftsführung Prokura erteilt worden ist. Dies ist eine handelsrechtliche Vollmacht, die den/die Prokuristen/Prokuristin zu allen Rechtsgeschäften für das Unternehmen berechtigen.

Welche Ausbildung hat ein Prokurist?

zur Prokuristin über eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich oder ein Studium im Bereich Wirtschaft. Zusätzlich benötigst du eine entsprechende Berufserfahrung. Statt einer klassischen Ausbildung verfügen viele Prokuristen über ein Studium im Bereich Wirtschaft.