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Welche Rechte ergeben sich für den Käufer aus einer mangelhaften Lieferung?

Gefragt von: Josef Bär  |  Letzte Aktualisierung: 20. Juli 2023
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Bei mangelhafter Lieferung haben Sie vorrangig das Recht auf Nacherfüllung, also Reparatur oder Ersatzlieferung. Sollten Sie mit Ihrem Anspruch auf Nachbesserung scheitern, kommen nachrangige Rechte zum Tragen und Sie haben Anspruch auf Minderung des Kaufpreises oder den Rücktritt vom Kaufvertrag.

Welche Rechte ergeben sich für den Käufer?

Der Käufer hat nach § 437 BGB Rechte, wenn der Verkäufer seine Pflichten nicht erfüllt. Darunter fallen das Recht auf eine Nacherfüllung (§§ 437, 439 BGB), den Rücktritt oder die Minderung (§ 437 Nr. 2 BGB), den Schadenersatz (vgl. 437 Nr.

Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein damit die Käufer ihre Rechte bei der mangelhaften Lieferung in Anspruch nehmen können?

Eine mangelhafte Lieferung ist gegeben, wenn das gelieferte Produkt zum Beispiel qualitative Mängel aufweist und dadurch in seiner Funktionsfähigkeit eingeschränkt ist. Auch Waren, die von der vereinbarten Farbe abweichen oder in falschem Maß hergestellt wurden, sind nicht rechtens.

Welche Rechte bestehen Wenn zu wenig geliefert wurde?

Fehlt also bei Übergabe des Pakets an den Verbraucher ein bestellter Artikel, muss der Händler dies grundsätzlich auf seine Kappe nehmen. Neben dem Anspruch auf Vertragserfüllung und Nacherfüllung gilt stets das Verbraucherwiderrufsrecht.

Welche 3 Möglichkeiten gibt es nach dem Kauf fehlerhafter Ware?

unverhältnismäßig ist oder wenn eine dem Verkäufer gesetzte Frist erfolglos abläuft, kommen Ansprüche auf Rücktritt (früher: Wandlung), Minderung und Schadensersatz in Betracht. Neu ist seit Anfang 2022, dass die Fristsetzung auch konkludent erfolgen kann.

Rechte des Käufers bei mangelhafter Lieferung

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Welche Rechte haben Kunden wenn eine Ware Mangel hat?

Steht die Fehlerhaftigkeit der Ware fest, so hat der Kunde gegen den Verkäufer verschiedene Rechte. Der Käufer hat bei Lieferung einer mangelhaften Ware zunächst einen Anspruch auf so genannte Nacherfüllung. Er kann also Nachbesserung der fehlerhaften Sache oder Ersatzlieferung einer neuen Sache verlangen.

Wie verfahren Sie im Wareneingang mit mangelhafter Ware?

§ 377 HGB regelt die Wareneingangsprüfung

Kurzgefasst lässt sich festhalten, dass § 377 HGB vorschreibt, dass der Käufer einer Ware die gelieferte Ware unverzüglich beim Wareneingang (hier Ablieferung genannt) untersuchen und – sofern Mängel festgestellt werden – diese seinem Lieferanten melden muss.

Was tun bei fehlerhafter Lieferung?

Das Wichtigste im Überblick
  1. Ihre Lieferung ist mangelhaft, wenn ein Sach- oder Rechtsmangel vorliegt.
  2. Die Behebung des Mangels kann durch Nachbesserung oder Ersatzlieferung erfolgen.
  3. Schlagen die Behebungsversuche fehl, können Sie Minderung, den Rücktritt vom Kaufvertrag oder gegebenenfalls Schadenersatz fordern.

Was tun wenn Produkt nicht geliefert wird?

Kann ein Händler einen vereinbarten Liefertermin nicht einhalten, können Sie warten, bis er liefern kann. Um die Sache zu beschleunigen, sollten Sie eine Lieferfrist setzen. Verstreicht sie, können Sie die Bestellung stornieren und vom Kauf zurücktreten. Zudem ist es möglich, den Vertrag zu widerrufen.

Was versteht man unter mangelhafter Lieferung?

Bei einer mangelhaften Lieferung erhalten die Käufer eine Ware, die nicht dem Vereinbarten entspricht. Das kann sich auf die Beschaffenheit beziehen. Auch fehlende Artikel oder ein falsches Produkt gehören in diese Kategorie.

Wie kann bei einer mangelhaften Lieferung die Nacherfüllung erfolgen?

Erweist sich die gekaufte Ware als mangelhaft, kann der Käufer gemäß § 439 Absatz 1 BGB Nacherfüllung verlangen. Er kann dann nach seiner Wahl die Beseitigung des Mangels (Nachbesserung, Reparatur) oder die Lieferung einer mangelfreien Sache (Ersatz-, Neulieferung) fordern.

Welche Rechte hat der Käufer wenn er einen Anspruch auf Nacherfüllung hat?

(1) Der Käufer kann als Nacherfüllung nach seiner Wahl die Beseitigung des Mangels oder die Lieferung einer mangelfreien Sache verlangen. (2) Der Verkäufer hat die zum Zwecke der Nacherfüllung erforderlichen Aufwendungen, insbesondere Transport-, Wege-, Arbeits- und Materialkosten zu tragen.

Welche Rechten und Pflichten haben Käufer und Verkäufer?

Der Verkäufer hat dem Käufer die Sache frei von Sach- und Rechtsmängeln zu verschaffen. (2) Der Käufer ist verpflichtet, dem Verkäufer den vereinbarten Kaufpreis zu zahlen und die gekaufte Sache abzunehmen.

Welche kaufrechte gibt es?

Im Kaufrecht sind dies:
  • Nacherfüllung durch Reparatur der mangelhaften Sache oder Ersatzlieferung eines mangelfreien Produkts.
  • Minderung des Kaufpreises.
  • Rücktritt vom Kaufvertrag.

Welche nachrangigen Rechte hat der Käufer?

Wenn der Mangel die Ware jedoch Unbrauchbar macht, kann der Käufer eine Ersatzlieferung verlangen. Dann erhält er neue Ware. Zu den Nachrangigen Rechten gehört die Kaufpreisminderung. Dabei behält der Käufer die mangelhafte Ware, zahlt aber einen geminderten Kaufpreis.

Wer haftet bei mangelhafter Ware?

Das Wichtigste in Kürze: Der Verkäufer haftet nur für Mängel am Produkt. Der Hersteller haftet für Zusagen, die er im Rahmen einer Garantiezusage gemacht. Der Hersteller kann für Folgeschäden haften, die durch ein fehlerhaftes Produkt entstanden sind, etwa bei Verletzungen.

Wer haftet für nicht gelieferte Ware?

Wer haftet, wenn mein Paket beschädigt ankommt oder verloren geht? Der Händler trägt das Versandrisiko und muss somit für mögliche Schäden aufkommen, falls die bestellte Ware beschädigt ankommt oder verloren geht. Ausnahme: Sie haben auf eigenen Wunsch einen anderen Zustelldienst beauftragt.

Wer haftet bei nicht erhaltener Ware?

Grundsatz: Käufer trägt die Gefahr

Der gesetzliche Grundsatz beim Versendungskauf ist, dass die Gefahr mit Abgabe der Sache an den Transporteur auf den Kunden übergeht. So heißt es in § 446 BGB. Das bedeutet: Geht die Ware unterwegs verloren, muss der Kunde trotzdem bezahlen.

Welche Rechte bei Vorkasse?

Wird eine Bestellung per Vorkasse bezahlt, muss der Käufer den Rechnungsbetrag an den Händler bezahlen, bevor dieser die Ware versendet oder die Dienstleistung erbringt. Die Zahlung kann beispielsweise per Überweisung erfolgen. Für den Händler entsteht dabei kein finanzielles Risiko, der Käufer trägt das Risiko allein.

Welche 6 Sachmangel gibt es?

Folgende Sachmängel sind möglich:
  • negative Abweichungen von der (vertraglich vereinbarten) Beschaffenheit.
  • fehlerhafte Menge des Produkts.
  • Sache ist für die vereinbarte Verwendung ungeeignet.
  • fehlerhafte Anleitungen.
  • mangelhafte Montage.

Wann Schadensersatz bei mangelhafter Lieferung?

Schadensersatz statt der Leistung kann verlangt werden, wenn der Verkäufer zusätzlich den Mangel zu vertreten hat. Dieses Recht bietet sich neben dem Rücktritt an, wenn über die mangelhafte Sache hinaus Schäden entstanden sind, die durch eine bloße Kaufpreisrückzahlung nicht ausgleichbar sind.

Wann muss ein Verkäufer seine Ware zurücknehmen?

Entgegen der gängigen Auffassung müssen Einzelhändler gekaufte Artikel nicht zurücknehmen, wenn sie nicht gefallen. Erstattet ein Verkäufer den Kaufpreis eines Artikels oder stellt er einen Gutschein aus, so tut er dies aus Kulanz. Ist die Ware mangelhaft, haben Verbraucherinnen und Verbraucher weitreichende Rechte.

Welche Arten von mangelhafter Lieferung gibt es?

Mängelarten
  • Mangel an der Menge: Quantitätsmangel. Es wurde zu viel oder zu wenig Ware geliefert. ...
  • Mangel in der Art: Falschlieferung. ...
  • Mangel durch fehlerhafte Ware: ...
  • Montagefehler oder mangelhafte Montageanleitungen: ...
  • Mangel durch falsche Werbeversprechen/falsche Kennzeichnung:

Was ist eine berechtigte Reklamation?

Laut Bürgerlichem Gesetzbuch in Deutschland sind Reklamationen nur dann gerechtfertigt, wenn eine Ware oder Dienstleistung tatsächlich fehlerhaft ist.

Wie lange Zeit um Mangel zu rügen?

Generell sollte die Mängelrüge nicht später als 14 Tage nach der Warenlieferung bzw. nach Feststellung des Mangels erfolgen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Mängelrüge unverzüglich erfolgt, wie in § 377 HGB festgelegt ist.