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Welche Pflichten hat der Hausarzt?

Gefragt von: Herr Prof. Hans-Walter Henkel B.Eng.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Hausarzt muss bedrohliche Befunde des Patienten auch noch nach Überweisung an einen Facharzt weitergeben. Der Hausarzt ist für die meisten Patienten sowohl erste "Anlaufstelle" als auch "Lotse" für die weitere Behandlung. Er weist dem kranken Patienten den Weg in dem unübersichtlichen Gesundheitssystem.

Was sind die Aufgaben eines Hausarztes?

Neben der Behandlung von Krankheiten, beschäftigt sich der Facharzt für Allgemeinmedizin mit dem Bereich Vorsorge, wie beispielsweise Impfungen und Ernährungsberatungen. Zudem begleitet er Patienten nach einer erfolgten Krankenhausbehandlung oder schweren Erkrankung in ihrer Rehabilitationsphase.

Hat ein Hausarzt eine Fürsorgepflicht?

Dem Recht des Patienten auf Selbstbestimmung steht die Pflicht des Arztes zur ärztlichen Fürsorge gegenüber. Die Fürsorgepflicht bezeichnet die ärztliche Sorge um das Wohlergehen seines Patienten.

Ist mein Hausarzt verpflichtet?

Eine grundsätzliche ärztliche Behandlungspflicht liegt laut Medizinrecht nicht vor. Das bedeutet, dass ein Arzt prinzipiell nicht verpflichtet ist, eine Behandlung durchzuführen. Nur wenn beide Parteien - Arzt und Patient - einen Behandlungsvertrag bejahen, kann eine Behandlung vollzogen werden.

Was tun wenn der Hausarzt nicht hilft?

“ Ist man mit der Behandlung eines Arztes unzufrieden, kann man sich mit einer Patientenbeschwerde an die Ärztekammer wenden. Eine Fehleinschätzung, ein falsches Medikament oder ein versehentlich operierter Arm: Auch Ärzte können manchmal Fehler machen – auch wenn sie nach ihrem besten Wissen und Gewissen handeln.

Traumberuf Hausarzt - ein Spot des Hausärzteverbands und der TK Baden-Württemberg

17 verwandte Fragen gefunden

Was mögen Ärzte nicht?

Mundgeruch, Ungeduld, Unehrlichkeit - Ärzte haben nicht gerade eine hohe Meinung über ihre Patienten. Das ergab eine Onlineumfrage des Portals DocCheck. Auch ärgern sich Mediziner darüber, dass ihre Ratschläge nicht befolgt werden.

Was mache ich wenn mein Arzt mich nicht krank schreibt?

Was kann ein Patient tun? Schreibt ein Arzt seinen Patienten ohne nachvollziehbaren Grund krank, können ihn der Arbeitgeber und die Krankenversicherung des Patienten später auf Schadenersatz verklagen. Darüber hinaus drohen dem Arzt wegen des unärztlichen Verhaltens Probleme mit der Ärztekammer.

Kann der Hausarzt einen rausschmeißen?

Wann darf ein Arzt den Behandlungsvertrag mit seinem Patienten kündigen? Bei einem Behandlungsertrag handelt sich um einen Dienstvertrag, der nach § 627 Abs. 1 BGB vom Arzt fristlos und ohne Grund gekündigt werden kann. Dies bedeutet jedoch nicht, dass dem Arzt ein uneingeschränktes Kündigungsrecht zusteht.

Was dürfen Ärzte verweigern?

Mit der Zulassung als Vertragsarzt wird gemäß § 13 Bundesmantelvertrag (BMV) eine Verpflichtung eingegangen, die häufig nicht bewusst wahrgenommen wird: „Der Vertragsarzt darf die Behandlung eines Versicherten nur in begründeten Fällen ablehnen.

Kann man auch zwei Hausärzte haben?

Ärztehopping liegt nach Ansicht der Kassen beispielsweise vor, wenn sich ein Patient innerhalb eines Quartals bei mehreren Hausärzten oder Fachärzten derselben Fachgruppe behandeln lässt, ohne dass die beteiligten Ärzte davon wissen. Aus ihrer Sicht stellt Arzthopping einen Missbrauch der freien Arztwahl dar.

Was versteht man unter Sorgfaltspflicht des Arztes?

Der Arzt hat eine umfassende Sorgfaltspflicht. Sie betrifft alle Bereiche seines Handelns. Der Arzt schuldet Ihnen eine am aktuellen Stand des medizinischen Wissens ausgerichtete Behandlung. Dies setzt regelmäßige Fortbildungen in seinem Fachgebiet und Information durch Fachliteratur voraus.

Was bedeutet Verletzung der Sorgfaltspflicht?

Unter der Sorgfaltspflicht ist allgemein die Pflicht zu verstehen, sich umsichtig und achtsam zu verhalten. Eine Sorgfaltspflichtverletzung liegt dann vor, wenn ein Schaden verursacht wurde, weil die im Verkehr zu erwartende Sorgfalt nicht aufgewendet wurde. Wer diese Sorgfalt verletzt, handelt fahrlässig (§ 276 Abs.

Wo steht das patientenrechtegesetz?

Patientenrechte im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)

Nunmehr gibt es im Bürgerlichen Gesetzbuch einen eigenen Abschnitt, der sich mit dem medizinischen Behandlungsvertrag und den Rechten und Pflichten im Rahmen der Behandlung befasst.

Was ist der Unterschied zwischen Hausarzt und Allgemeinarzt?

Also der Hausarzt ist Allgemeinmediziner und praktischer Arzt und er hat die medizinische Grundausbildung. Der Internist verfügt über eine einer Zusatzausbildung für innere Medizin. Der Allgemeinmediziner ist normalerweise die erste Anlaufstelle und überweist dann gegebenenfalls weiter an einen Internisten.

Warum geht man zum Hausarzt?

Der Arbeitsbereich der Allgemeinmedizin beinhaltet die Grundversorgung aller Patienten mit körperlichen und seelischen Gesundheitsstörungen in der Notfall-, Akut- und Langzeitversorgung sowie wesentliche Bereiche der Prävention und Rehabilitation.

Was ist der Unterschied zwischen Allgemeinmediziner und praktischer Arzt?

Seit einigen Jahren wurde gemäß einer EU-Richtlinie die Bezeichnung „praktischer Arzt“ durch den Titel „Facharzt für Allgemeinmedizin“ abgelöst. Seit diesem Zeitpunkt gilt die Facharztweiterbildung in der Allgemeinmedizin als Voraussetzung für die Aufnahme einer hausärztlichen Tätigkeit mit Kassenzulassung.

Kann ein Arzt mich abweisen?

Sie müssen sich in der Regel an eine Behandlungspflicht halten. Hier kann ein Arzt einen Patienten nur dann ablehnen, wenn triftige Gründe vorliegen, welche dies rechtfertigen, und es sich nicht um einen Notfall handelt.

Kann ein Arzt mich als Patient ablehnen?

Laut der Berufsordnung der Ärzte steht jedem Arzt grundsätzlich das Recht zu, einen Patienten abzulehnen.

Ist ein Arzt verpflichtet zu helfen?

Egal, wie voll die Praxis ist und was für ein Patient anfragt – Nothilfe ist Pflicht. Im Notfall, also bei Lebensgefahr oder wenn schwere, irreparable Gesundheitsschäden drohen, muss der Arzt eingreifen.

Wann ist das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient gestört?

Das Vertrauensverhältnis kann wie folgt gestört sein: a) Ärztliche Anordnungen (z.B. Einnahme von Medikamenten, Einhaltung von Bettruhe) werden wiederholt nicht befolgt. b) Der Patient verlangt beharrlich medizinisch nicht begründete oder unwirtschaftliche Behandlungsmaßnahmen.

Wie weit sollte der Hausarzt entfernt sein?

Es gibt in Deutschland ein Recht auf den Hausarzt - die Frage ist nur: Wie soll das Recht noch sichergestellt werden? Denn das Amtsdeutsch wird immer häufiger reine Theorie: Denn was heißt "angemessen" Die Kassenärztliche Vereinigung in Hessen etwa sagt: maximal 25 Kilometer sollte ein Patient fahren müssen.

Wie lange darf ein Arzt krank schreiben?

Grundsätzlich liegt es im Ermessen Ihres Arztes, wie lange er Sie krankschreibt. Gemäß der Arbeitsunfähigkeits-Richtlinien (AU-RL) soll ein Zeitraum von zwei Wochen (bzw. einem Monat in Ausnahmefällen) bei einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung jedoch nicht überschritten werden.

Wie lange kann ein Hausarzt auf Psyche Krankschreiben?

Erfolgt die Behandlung der Depression in einer allgemeinen Klinik, können sich Arbeitnehmer eine neutrale AU geben lassen. Auf diese Weise erfährt der Arbeitgeber nicht, auf welcher Station die Behandlung erfolgt. Sechs Wochen im Jahr dürfen Arbeitnehmer krank sein, ohne einen Jobverlust befürchten zu müssen.

Wann ist man zu oft krank?

Wie oft darf ich krank sein, ohne dass mein Arbeitsplatz gefährdet ist? Hier gilt, dass der Arbeitgeber bis zu 30 Fehltage pro Jahr hinnehmen muss. Ist der Beschäftigte mehr als 30 Tage (also 6 Wochen) im Jahr krank, so gilt dies grundsätzlich als unzumutbar.

Was mögen Ärzte an Patienten?

Das bedeute aber nicht, dass Stamm-Patienten per se bevorzugt oder besser behandelt werden. Alle befragten Ärzte gaben an, dass sie sich unabhängig von ihren Emotionen immer bemühten, alle Patienten bestmöglich zu behandeln.

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