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Welche Pferde sind besonders anfällig für Hufrehe?

Gefragt von: Milan Döring-Hahn  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Besonders häufig betroffen sind die Rassen, die auch zu Stoffwechselerkrankungen, wie EMS oder Cushing, neigen. Eine wichtige Rolle spielen dabei die übermäßigen Fettdepots, wie sie auch vermehrt an typischen Freizeitpferderassen zu finden sind. Dazu zählen zum Beispiel Tinker, Shetlandpony, Norweger, Haflinger usw.

Welche Rassen Hufrehe?

Ponies, Esel und die iberischen Rassen sind hier speziell gefährdet und sind darum sehr oft übergewichtig, was wiederum das Risiko erhöht-ein richtiger Teufelskreis, da es nicht gut möglich ist, ein erkranktes Pferd zu bewegen.

Welches Futter löst Hufrehe aus?

Eine einmalige Überfütterung mit leicht fermentierbaren Kohlenhydraten (z.B. Stärke, Fruktane) kann ebenfalls zur Hufrehe führen: Gelangen diese Verbindungen in sehr großer Menge in den Dickdarm, kommt es zu einer Verschiebung der Bakterienflora im Dickdarm.

Können Pferde von Heu Hufrehe bekommen?

Für die meisten betroffenen Pferde bedeutet das: Saure-Gurken-Zeit. Lebenslänglich. Rationiertes Heu, keine Kohlenhydrate und wenn Weidegang, dann nur wenige Stunden pro Tag, oft mit Fressbremse. Denn meist entsteht Hufrehe durch Übergewicht.

Wie kann man Hufrehe verhindern?

Das richtige Futter zur Vermeidung einer Hufrehe beim Pferd gibt es nicht. Obwohl es mittlerweile spezielle Mischfutter für Pferde mit einer Neigung zu Hufrehe im Handel gibt, sind diese meist getreidefreien und strukturreichen Müslis am Ende nichts für Pferde mit Gewichtsproblemen oder Stoffwechselentgleisungen.

Wie kann man Hufrehe vorbeugen?

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Wie fängt Hufrehe an?

Die ersten Anzeichen einer Hufrehe sind für Tierarzt und Pferdebesitzer nur schwer zu erkennen. Je nach Pferdetyp äußert sich die akute Rehe mit leichten bis hochgradigen Schmerzen. Bei einer leichten Entzündung der Huflederhaut hebt das Pferd die betroffenen Hufe hoch und wieder runter, um sie abwechselnd zu belasten.

Wie kündigt sich Hufrehe an?

Wenn es dann zu einem offensichtlichen akuten Reheschub kommt, ist das Fass, das schon lange zu voll ist, einfach übergelaufen. Du kannst es früher merken. Die ersten Anzeichen sind am Körper zu sehen, an den Hufen, am vorsichtigen Laufen. Eine endokrine Hufrehe kommt selten plötzlich, sie kündigt sich über Jahre an.

Was dürfen Pferde mit Hufrehe nicht fressen?

Was darf mein Pferd NICHT fressen?
  • Keine leicht verdaulichen Kohlenhydrate (Getreide, Mais etc.)
  • Kein fruktanhaltiges Gras / Keine großen Mengen an Gras.
  • Keine Küchen- und Gartenabfälle.
  • Keine Gifte / Kein Schimmel.
  • Keine stark zuckerhaltigen Futtermittel.
  • Keine ansäuernden Futtermittel (Heulage/Silage etc)

Kann Hafer Hufrehe auslösen?

Eine Ursache von Hufrehe ist eine unsachgemäßes Futter in der Ernährung. Einem betroffenen Hufrehe-Pferd wurden im Futter zu viele Futtermittel wie beispielsweise Hafer oder anderes Getreide gefüttert oder stand auf einer Wiese mit viel Fruktan (Zuckerspeicherstoff der Gräser), welche die Insulinausschüttung fördern.

Wie schnell bekommen Pferde Hufrehe?

Etwa 24 bis 72 Stunden nachdem der Prozess, der die Entzündung der Huflederhaut verursacht in Gang gesetzt wurde, treten dann schließlich auffälligere Anzeichen einer Hufrehe auf.

Wie lange darf ein Rehepferd auf die Weide?

Die Weidezeit wird täglich langsam von wenigen Minuten zu Beginn an gesteigert. Die Weidezeit wird eingeschränkt. Alle Pferde kommen täglich nur zwei bis maximal vier Stunden auf die Weide.

Ist bei Hufrehe Bewegung gut?

Langfristig sind lange Spaziergänge an der Hand genau das richtige für ein an Hufrehe erkranktes Pferd. Das baut außerdem zusätzlich Kondition auf und Fett ab und sorgt für eine gute Durchblutung. Allerdings Vorsicht: Bewegung nicht ohne Hufrehe-Beschlag oder Hufschuhe auf Asphalt!

Kann Hufrehe geheilt werden?

Eine Hufrehe ist immer ein Notfall! Bei einer sofortigen Behandlung durch den Tierarzt und entsprechender Therapie, heilt die Erkrankung bald wieder ab, sofern es sich um eine leichte Hufrehe handelt. Ist die Krankheit erstmal chronisch, ist sie in der Regel gut handhabbar – aber leider nicht heilbar.

Was hilft wirklich bei Hufrehe?

Die akute Hufrehe ist immer ein Notfall! Sie sollte umgehend durch den Tierarzt behandelt werden. Für die Therapie werden neben Schmerzmitteln teilweise auch blutverdünnende Medikamente wie Heparin oder Acetylsalicylsäure (ASS) verschrieben.

Wann Hufrehe Gefahr?

Besonders gefährlich ist es, wenn es kalt und frostig ist, aber die Sonne scheint. Die ist vor allem im Frühjahr und Herbst der Fall. Gerade die im Sommer stark abgefressenen Weiden sind hier gefährlich. Denn das Fruktan reichert sich vor allem im Stängel an.

Kann eine Wurmkur Hufrehe auslösen?

Ähnlich gewissenhaft sollte auch bei der Verabreichung einer Wurmkur vorgegangen werden. Bestimmte Medikamente können Hufrehe auslösen. Hier stehen insbesondere Cortisonpräparate in Verdacht. Daher sollte bei Hufrehe oder Reheverdacht grundsätzlich auf Cortison verzichtet werden.

Was bewirkt Rote Beete beim Pferd?

Rote Bete – gut bei Ekzemen und Hufrehe

Auch Pferden mit Herz-Kreislauf-Problemen oder Nierenproblemen hilft die Knolle. Ebenso kann sie bei Rehe-Pferden auf dem Speiseplan stehen. Dazu ist Rote Bete im Fellwechsel ideal, weil sie Pferde in dieser anstrengenden Zeit unterstützt.

Warum kein Hafer für Pferde?

Hafer hat im Vergleich zu anderen Getreidearten relativ wenig Gluten. Beim Pferd wird eine Glutenunverträglichkeit nur sehr selten beobachtet. Das Klebereiweiß "Gluten" kann im Darm zu Entzündungen der Schleimhaut des Dünndarms führen.

Sind Rübenschnitzel gut fürs Pferd?

Besonders gut lassen sich Zuckerrübenschnitzel mit Weizenkleie und/oder Hafer kombinieren. Sie dienen dem Pferd als energiereiche, hochverdauliche, stärke- und proteinarme Ergänzungen zu Heu und Stroh. Der Einsatz von Zuckerrübenschnitzeln macht vor allem dann Sinn, wenn Pferde zunehmen sollen ohne davon durchzudrehen.

Welche Leckerlies für Rehepferde?

Glyx-Lobs Belohnungswürfel stellen eine gesunde Alternative zu herkömmlichen Leckerlis dar. Sie sind kohlenhydrat- und energiereduziert und daher für alle Pferde sinnvoll, die mit einer Belohnung nicht zusätzlich viele versteckte Kalorien aufnehmen sollen.

Wann bei Hufrehe einschläfern?

Da die Hufrehe eine sehr schwere Erkrankung ist, die mitunter eine langwierige Therapie und ausserordentlich starke Schmerzen mit sich bringt, muss gerade bei einem schweren Verlauf mit Ausschuhen, also dem Ablösen der Hornkapsel von den inneren Strukturen des Hufes, das Einschläfern in Betracht gezogen werden.

Wie viel kostet eine Hufrehe Behandlung?

Eine Rehefuß-Operation kann je Huf über 750 € kosten. Hinzu kommen dann noch die Beiträge für die Unterbringung des Pferdes in der Tierklinik sowie die Kosten für Medikamente, Verbrauchsmaterialien und Nachuntersuchungen.

Welcher Beschlag bei Hufrehe?

Es ist immer noch sehr gängig im Falle einer Hufrehe einen Beschlag zu empfehlen. Zwar gibt es mittlerweile deutlich mehr Varianten mit unterschiedlichen Materialien und Polstern, aber am Ende ist jeder Hufschutz, ob genagelt oder geklebt, für eine gewisse Zeit fest am Huf – also permanent.

Wie lange dauert eine Hufrehe?

Wie lange dauert eine akute Hufrehe? Die Hufrehe heilt meist innerhalb von ein zwei Wochen aus, wenn entsprechende Maßnahmen frühzeitig ergriffen werden.

Wann ist Hufrehe chronisch?

Die chronische Hufrehe (subklinische Hufrehe)

Bei dieser Form der Hufrehe ist der Allgemeinzustand meist ungestört. Die Patienten zeigen das charakteristische Gangbild in unterschiedlicher Ausprägung wie bereits bei der akuten Rehe beschrieben; wegen festgewachsener Trachten ist die Trachtenfussung häufig ausgeprägter.