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Welche Nierentumore gibt es?

Gefragt von: Gerhild Weise  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Es gibt verschiedene Subtypen von Nierentumoren. Die meisten Nierentumoren, etwa 80-85 Prozent, sind Nierenzellkarzinome. Von diesen gehören 80 Prozent zum häufigsten Subtyp, den klarzelligen Nierenzellkarzinomen, zehn Prozent sind papilläre Nierenzellkarzinome, fünf Prozent chromophobe Nierenzellkarzinome.

Welche Arten von Nierentumoren gibt es?

Die wichtigsten und häufigsten Formen sind: Nierenzellkarzinom, häufigster bösartiger Nierentumor des Erwachsenenalters. Wilms-Tumor, häufigster bösartiger Nierentumor des Kindesalters. Nierensarkom, seltener, sehr aggressiver Nierentumor (< 1 % aller Nierentumoren), der vom Mesenchym der Niere abstammt.

Wie heißt ein gutartiger Nierentumor?

Gutartig (benigne)

Nierenadenome: sind gutartige Tumoren der Niere, meist nicht größer als 1-2 cm, die jedoch bildgebend nur schwer von bösartigen Tumoren der Niere zu unterscheiden sind. Angiomyolipome: gutartige Tumoren der Niere, die ein typisches Aussehen in der Sonographie und Computertomographie zeigen.

Ist ein Nierentumor immer bösartig?

Nierentumoren sind meist bösartig. Bei Tumoren von <4 cm Durchmesser beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass diese gutartig sind, ca. 20% und sinkt mit zunehmender Tumorgrösse. Zu den häufigsten gutartigen Nierentumoren zählen das Onkozytom, das Angiomyolipom, das papilläre Adenom und metanephrische Tumoren.

Wann ist ein Nierentumor groß?

Bei Entdeckung sind die bösartigen Nierentumore meist 4-6 cm im Durchmesser groß. Der Verlauf der Erkrankung ist nicht vorhersehbar. Der Nierentumor kann Tochtergeschwülste setzen und sich unabhängig von seiner Größe insbesondere auf Lunge, Knochen und Gehirn ausweiten.

Pathologie ─ Nierentumoren

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Wie schnell wächst ein Tumor in der Niere?

In der Regel wachsen Nierentumoren im Alter nämlich nur sehr langsam und metastasieren eher nicht; Ausnahmen sind aber möglich. Bei der Entscheidung für oder gegen die Operation kann eine Probenentnahme mit der Biopsienadel (s.o.) hilfreich sein.

Wohin streut Nierenkrebs als erstes?

Metastasen treten beim Nierenzellkarzinom am häufigsten in der Lunge, im Skelettsystem und in den Lymphknoten, seltener im Gehirn und in der Leber auf.

Wie schnell streut Nierenkrebs?

Es ist schwierig vorherzusagen, ob und wann Nierenkrebs auch in andere Bereiche des Körpers streut. Dies ist auch abhängig vom Zelltyp. Grundsätzlich gilt: Je weniger aggressiv ein Tumor ist, desto geringer ist das Risiko und desto später streut der Tumor.

Wie häufig sind gutartige Nierentumore?

Gutartige Geschwülste der Niere sind selten. Meist handelt es sich bei Nierentumoren um bösartige Krebsformen (Karzinome), die unbehandelt das Leben durch Einwachsen in ihre Umgebung und durch die Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasen) gefährden.

Was ist ein kleiner Nierentumor?

Ein kleiner Nierentumor ist definiert durch seinen Größendurchmesser von bis zu 4 cm. Er liegt meistens in einem Tumorstadium pT1a vor und ist damit heutzutage das am häufigsten vorgefundene Tumorstadium.

Ist eine Nierenzyste ein Tumor?

Nierenzysten. Einige Raumforderungen in der Niere sind keine Tumoren, sondern Nierenzysten. Dabei handelt es sich um mit Flüssigkeit gefüllte Säcke auf der Niere, die bei einer Computertomografie leicht zu erkennen sind. Zysten können selten auch bösartig sein und müssen dann chirurgisch entfernt werden.

Wie sieht ein Nierentumor im Ultraschall aus?

Mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung (Sonographie) ist oft schon eine sichere Diagnose eines Nierentumors möglich. Der Tumor zeigt sich als meist echoarme bis echogleiche Raumforderung der Niere, die zentral oder am Rand der Niere gelegen ist.

Wie lange dauert eine Nierentumor OP?

Die Operation dauert, je nach Umfang, 1½ - 2½ Stunden. Der stationäre Aufenthalt beträgt im Regelfall 5-6 Tage.

Wie gefährlich ist ein Nierentumor?

Ärzte unterscheiden zwischen dem frühen und späten Nierenkrebs. In 75 von 100 Fällen werden Nierenkarzinome früh festgestellt und sind dann sehr gut behandelbar. Die Prognose beim frühen Nierenzellkrebs ist vergleichsweise günstig, die Überlebensrate nach fünf Jahren mit etwa 76 Prozent relativ hoch.

Ist Nierenkrebs heilbar?

Hat sich Nierenkrebs im Körper ausgebreitet, ist eine Heilung meist nicht mehr möglich. Die Behandlung hat dann zum Ziel, Beschwerden zu lindern, das Krebswachstum aufzuhalten, das Leben zu verlängern und die Lebensqualität zu erhalten. Auch wenn der Krebs gestreut hat, empfehlen Fachleute eine Behandlung.

Wann wird Nierenkrebs nicht operiert?

Bei Patienten mit einem schlechten Allgemeinzustand, die nicht operiert werden können, kann die so genannte arterielle Embolisation sinnvoll sein. Dabei wird ein kleiner Schwamm in das zur Niere führende Hauptblutgefäß (Nierenarterie) eingebracht, um den Blutfluss zu den Krebszellen zu unterbinden.

Kann eine Nierenzyste bösartig werden?

In seltenen Fällen wird eine solche Nierenzyste sehr groß und muss behandelt werden. Typ 3: Die Niere besitzt eine unregelmäßige bzw. verdickte Wand. Da sie sich zu einer bösartigen Zyste entwickeln kann, sollte in jedem Fall eine chirurgische Maßnahme erfolgen.

Kann ein Nierentumor streuen?

Krebszellen vermehren sich ungebremst, verdrängen gesundes Körpergewebe und breiten sich im Körper aus. Geht der Krebs von bösartig veränderten Zellen des Nierengewebes aus, so lautet der Fachbegriff Nie- renzellkarzinom. Streut Nierenkrebs, siedeln Metasta- sen häufig in Lunge, Knochen, Lymphknoten und Leber.

Wie sind die Heilungschancen bei Nierenkrebs?

Solange der Tumor noch auf die Niere begrenzt ist (Stadium I und II), liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei 70%, das bedeutet, 5 Jahre nach dem Behandlungsbeginn sind noch 70% der Patienten am Leben. Bei sehr kleinen Tumoren ist die Heilungschance noch höher, die Rate liegt bei über 90%.

Wie stirbt man mit Nierenkrebs?

Dann kann ein Herzstillstand die eigentliche Todesursache sein. Wachsende Tumoren können umliegendes Gewebe zerstören. Bricht ein Krebs in ein wichtiges Blutgefäß ein, zum Beispiel im Gehirn, können Betroffene rasch an einer starken Blutung sterben. Auch plötzliche Blutungen im Bauchraum sind möglich.

Wie macht sich ein Tumor in der Niere bemerkbar?

Hierzu gehören Schmerzen in der Flanke und zum Rücken hin oder auch Blut im Urin. Selten sind Nierenkarzinome auch als Geschwulste tastbar. Ungewollter Gewichtsverlust, Blutarmut (Anämie) sowie anhaltendes oder öfter auftretendes, leichtes Fieber und Müdigkeit gelten ebenfalls als Warnzeichen.

Wer bekommt Nierenkrebs?

Nierenkrebs ist eine seltene Krebserkrankung, am häufigsten dabei ist mit 90 % das Nierenzellkarzinom. Die Ursachen sind weitgehend unbekannt, als größte Risikofaktoren gelten Rauchen und Übergewicht. Die Erkrankung betrifft vor allem Menschen über 65 Jahren, dabei häufiger Männer.

Wann fängt ein Tumor an zu streuen?

Das heißt, je bösartiger ein Tumor ist, desto früher erfolgt eine Metastasierung. Das kann beim undifferenzierten Brustkrebs bereits nach wenigen Wochen, sonst eher nach einigen Jahren erfolgen. Extrem schnell metastasieren kleinzellige Bronchialkarzinome, in der Regel mit Hirnbeteiligung.

Kann man einen Nierentumor im CT sehen?

Die Computertomographie bietet die höchste Treffsicherheit bei der Unterscheidung zwischen einem gutartigen und einem bösartigen Tumor der Niere. Sie dient außerdem der genauen Bestimmung der Tumorausbreitung sowie der Metastasensuche.

Was ist der Unterschied zwischen einem Karzinom und einem Tumor?

Tumore können aus verschiedenen Geweben entstehen, z. B. aus Drüsen-, Muskel-, Binde- oder Stützgewebe. Bösartige Tumore, die sich aus Drüsenzellen entwickeln, werden als Karzinome bezeichnet (griech.