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Welche Neuroleptika haben die wenigsten Nebenwirkungen?

Gefragt von: Renata Wunderlich  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Inzwischen stehen für die Behandlung schizophrener Psychosen so genannte "atypische" Neuroleptika mit geringeren Nebenwirkungen zur Verfügung. Dazu gehören Risperidon, Olanzapin, Zotepin, Sulpirid, Amisulprid, Quetiapin und jetzt auch Ziprasidon.

Was ist das beste Neuroleptikum?

Signifikant wirksamer als die anderen Neuroleptika waren Clozapin, Amisulprid, Zotepin, Olanzapin und Risperidon. Die sonstigen Unterschiede waren meist gering. Bei separater Betrachtung der Positiv-Symptome schnitten Amisulprid, Risperidon, Olanzapin, Paliperidon und Haloperidol besser ab als viele andere Wirkstoffe.

Welches Neuroleptika ohne Gewichtszunahme?

Aripiprazol wird bei Schizophrenien und anderen Psychosen eingesetzt. Es macht im Gegensatz zu anderen ähnlichen Substanzen kaum müde und dämpft nicht. Auch die Gewichtszunahme fällt allenfalls gering aus. Aripiprazol wird zu den wenig sedierenden atypischen Neuroleptika gezählt.

Was ist besser Olanzapin oder Quetiapin?

Die Auswertung der Metaanalyse bei den Atypika ergab, dass Olanzapin wirksamer als Aripiprazol, Quetiapin, Risperidon und Ziprasidon war und Risperidon wirksamer als Quetiapin und Ziprasidon war.

Wie fühlt man sich mit Neuroleptika?

Verringerung die Intensität der Wahrnehmung. Die stark wirkenden, sogenannten "hochpotenten" Neuroleptika verringern die Intensität der Wahrnehmung. Davon sind Sinneswahrnehmungen ebenso betroffen wie die Wahrnehmung des eigenen Körpers, der eigenen Gedanken und Gefühle.

Eine ehrliche Aufklärung über Neuroleptika

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Können Neuroleptika das Gehirn schädigen?

Die meisten Patienten mit einer akuten Psychose profitieren von der Behandlung mit Neuroleptika. In den vergangenen Jahren tauchen in der medizinischen Fachliteratur allerdings Hinweise auf, dass Neuroleptika zu Gehirnveränderungen wie einer Volumenminderung führen können.

Was ist der Unterschied zwischen Zyprexa und Olanzapin?

Olanzapin ist ein zu den atypischen Neuroleptika zählender Arzneistoff, der in der Psychiatrie hauptsächlich zur Behandlung schizophrener Psychosen eingesetzt wird. Er wurde 1996 unter dem Namen Zyprexa in Deutschland eingeführt.

Wer bekommt Quetiapin?

Wann wird Quetiapin eingesetzt? Der Wirkstoff wird zur Behandlung von Schizophrenie und bipolaren Störungen eingesetzt. Bei letzteren dient Quetiapin besonders der Behandlung von manischen und depressiven Episoden im Krankheitsverlauf.

Wie lange darf man Olanzapin nehmen?

Olanzapin 10 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung ist intramuskulär anzuwenden und darf nicht intravenös oder subkutan angewendet werden. Olanzapin sollte nicht länger als an drei aufeinanderfolgenden Tagen intramuskulär verabreicht werden.

Wie lange kann man Neuroleptika nehmen?

Wie lange die Medikamente angewendet werden, hängt unter anderem davon ab, wie viele akute Psychosen bereits aufgetreten sind und wie schwer diese waren. Antipsychotika sollten nicht plötzlich abgesetzt werden, da es sonst eher zu einem Rückfall kommt.

Warum führen Neuroleptika zu Gewichtszunahme?

Verschiedene Medikamente und Wirkstoffe führen auf unterschiedlichen Wegen zu einer Gewichtszunahme: Antidepressiva und Neuroleptika wirken im Gehirn auf die Regulation von Hunger und Sättigung. Sie verleiten Patient:innen häufig dazu, mehr zu essen und können Heißhunger verursachen.

Kann man mit Neuroleptika alt werden?

Neuroleptika indes sind gefährlich. Amerikanische Wissenschaftler stellten nach der Analyse von 75.000 Krankenakten fest, dass die Medikamente das Sterberisiko stark erhöhen. Insbesondere Haloperidol fiel negativ auf. Im Vergleich zu Risperidon – einem milderen Neuroleptikum – war die Sterberate doppelt so hoch.

Was passiert wenn ein gesunder Neuroleptika nimmt?

Übrigens zeigen Neuroleptika auch Wirkung bei Gesunden, allerdings keine, die wünschenswert wäre: Die Menschen werden dann müde, antriebs- und teilnahmslos, passiv oder bedrückt, traurig und missmutig. Man kann jemanden also mit Neuroleptika „ruhigstellen“.

Welche Neuroleptika bei Schlafstörungen?

Zu den schlafanstoßenden Neuroleptika, die nicht oder kaum anticholinerg wirken, zählen die Butyrophenone Melperon und Pipamperon sowie das Atypikum Quetiapin. Allerdings sind Antipsychotika generell in die Kritik geraten, weil sie die Mortalität älterer Menschen erhöhen können.

Welches Neuroleptikum macht nicht müde?

Niederpotente und hochpotente

Einfach ausgedrückt: Niederpotente Neuroleptika machen müde, hochpotente wirken „klärend“ auf Geist und Kognition und machen nicht müde. Gerade im Seniorenbereich werden klassische niederpotente Neuroleptika auch heute noch gerne eingesetzt (Melperon).

Ist Quetiapin ein gutes Medikament?

In seiner antipsychotischen Wirksamkeit ist der Wirkstoff mit dem klassischen Neuroleptikum Haloperidol vergleichbar. Wahn und Halluzinationen behebt das Medikament gut, außerdem dämpft es stark und macht müde. Quetiapin gilt bei Schizophrenien und anderen Psychosen als "geeignet".

Welche Medikamente vertragen sich nicht mit Quetiapin?

Wechselwirkungen. Wechselwirkungen entstehen vor allem mit den Medikamenten, die genauso wie Quetiapin die Krampfschwelle herabsetzen. Das ist der Fall bei anderen Neuroleptika wie Clozapin, aber auch bei Antibiotika wie Ciprofloxacin oder Penicillin. Dann steigt das Risiko für einen Krampfanfall.

Ist Quetiapin gut verträglich?

Quetiapin wurde von Patienten und Ärzten zu über 70 % als gut und sehr gut verträglich beurteilt, insgesamt fanden sich bei 6,8 % unerwünschte Begleiterscheinungen.

Was kann man statt Olanzapin nehmen?

Experten zufolge sollten in der Schwangerschaft statt Olanzapin besser erprobte Alternativen (Risperidon, Quetiapin) angewendet werden.

Sind 5 mg Olanzapin viel?

Ihr Arzt wird Ihnen sagen, wie viele Tabletten und wie lange Sie diese einnehmen sollen. Die tägliche Olanzapin-Dosis beträgt zwischen 5 mg und 20 mg. Falls Ihre Symptome wieder auftreten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Ist Olanzapin ein gutes Neuroleptikum?

In seiner antipsychotischen Wirksamkeit ist Olanzapin mit dem klassischen Neuroleptikum Haloperidol vergleichbar. Wahn und Halluzinationen behebt dieses Medikament gut. Außerdem dämpft es stark und macht müde, Olanzapin etwas weniger als die atypischen Neuroleptika Clozapin und Quetiapin.

Was machen Neuroleptika im Gehirn?

Neuroleptika beeinflussen den Stoffwechsel des Botenstoffs Dopamin. Sie führen dabei zu einer Blockade der Rezeptoren für Dopamin im Gehirn, so dass der Botenstoff an der Empfängerzelle (der postsynaptischen Nervenzelle) keine Wirkung entfalten kann.

Welche Neuroleptika bei Depression?

Wirkstoffe wie beispielsweise Quetiapin, Olanzapin und Risperidon sind seit Anfang 2004 auch zur Therapie der Manie bei bipolarer Depression zugelassen. Den atypischen Neuroleptika könnte sogar eine noch weitreichendere therapeutische Bedeutung zukommen, wie sich in New York andeutete.

Können Neuroleptika Depressionen verursachen?

Speziell Neuro- leptika, sogenannte antipsychotische Medikamente wie z.B. Haloperidol (im Handel u.a. als Haldol) oder Clozapin (im Handel u.a. als Leponex), lösen häufig Depressionen aus.

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