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Wer prüft PKH Antrag?

Gefragt von: Frau Dr. Ilka Engelmann  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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In dem Verfahren, für das Prozesskostenhilfe beantragt wird, muss die Antragstellerin bzw. der Antragsteller eine hinreichende Aussicht auf Erfolg haben. Ob dies der Fall ist, prüft das Verwaltungsgericht aufgrund einer „summarischen", das heißt einer überschlägigen Würdigung der Sach- und Rechtslage.

Wer prüft Prozesskostenhilfe?

Das Gericht prüft bei einem Antrag auf Prozesskostenhilfe immer die Erfolgsaussichten für ein Gerichtsverfahren. Denn: Das Gericht bewilligt die Prozesskostenhilfe nur dann, wenn Sie gute Erfolgsaussichten haben.

Wie wird Prozesskostenhilfe geprüft?

Verwertbares Vermögen

Bevor ein Antrag auf Verfahrenskostenhilfe bewilligt wird, wird zunächst geprüft, ob ausreichend Vermögen vorhanden ist, um die Prozesskosten zu zahlen (§ 115 Abs. 1 ZPO). Ist dies der Fall wird der Antrag auf Prozesskostenhilfe abgelehnt.

Wie lange dauert es bis Prozesskostenhilfe bewilligt wird?

Innerhalb von vier Jahren nach Ende des Verfahrens kann die gewährte Prozesskostenhilfe vom PKH-Empfänger zurückverlangt werden, wenn sich die persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse gebessert haben. Das bedeutet, dass das Gericht die wirtschaftlichen und persönlichen Verhältnisse erneut überprüft.

Wie oft darf PKH überprüft werden?

Wurde Ihnen Prozesskostenhilfe bewilligt, kann Ihre finanzielle Situation bis zu 4 Jahre nach Beendigung des Verfahrens regelmäßig überprüft werden. Nach Ablauf dieses Zeitraums findet keine PKH-Überprüfung mehr statt.

Prozesskostenhilfe - Formular - Ausfülltipps

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Wann wird PKH abgelehnt?

Die Prozesskostenhilfe wird demnach abgelehnt, wenn keine ausreichende Aussicht auf Erfolg besteht oder das Vorgehen mutwillig erscheint. Auch wenn der Antragsteller über ein ausreichendes Einkommen oder Vermögen verfügt, um selbst die Kosten zu tragen, ist bei der Prozesskostenhilfe eine Ablehnung vorprogrammiert.

Wer zahlt Gerichtskosten bei PKH?

Wird Prozesskostenhilfe bewilligt, muss die Partei für die Gerichtskosten und die Kosten des eigenen Rechtsanwalts je nach ihren finanziellen Verhältnissen gar keine Zahlungen oder nur gesetzlich festgelegte Ratenzahlungen leisten.

Welche Kosten werden bei PKH übernommen?

Die Prozesskostenhilfe deckt nur die Gebühren des eigenen Anwalts der Partei und die Gerichtskosten ab. Unterliegt die Partei im Prozess, muss sie die gegnerischen Rechtsanwalts- und ggf. Gerichtskosten im gleichen Umfang erstatten, wie dies auch bei nicht bedürftigen Parteien der Fall ist.

Welches Gericht entscheidet über Prozesskostenhilfe?

Über den Antrag auf Bewilligung von Beratungshilfe entscheidet grundsätzlich das Amtsgericht, in dessen Gerichtsbezirk sich der Wohnsitz der Antragsstellerin oder des Antragstellers befindet.

Wie hoch ist die Rückzahlung bei Prozesskostenhilfe?

Die monatliche Rate für die Prozesskostenhilfe-Rückzahlung beträgt dann 300 Euro zuzüglich des Teils des Einkommens, der 600 Euro übersteigt. Liegt das anrechenbare Einkommen also beispielsweise bei 730 Euro, werden 130 Euro zu den 300 Euro hinzugerechnet. Es ergibt sich demnach eine Rate von 430 Euro.

Wie viel Geld kann ich auf dem Konto haben?

Auch wenn es keine Obergrenze für Guthaben gibt, musst du dir darüber bewusst sein, dass nur Guthaben von maximal 100.000 € auf Girokonten durch die Einlagensicherung geschützt werden. Beträge über 100.000 € sind nicht mehr abgesichert und können bei einer Bankenpleite unwiderruflich verloren gehen.

Welche Kontoauszüge bei Prozesskostenhilfe?

Informationen für den Bereich der Prozesskostenhilfe (PKH)

Alle Angaben im amtlichen Vordruck sind zu belegen. Außerdem sind in der Regel vollständige (ungeschwärzte) Kontoauszüge der letzten 3 Monate (in Kopie) vorzulegen. Die Prozesskostenhilfe deckt nur die Gerichtskosten und die eigenen Rechtsanwaltskosten ab.

Kann Prozesskostenhilfe zurückgefordert werden?

Die Rückzahlung der Prozesskostenhilfe wird Ihnen normalerweise gestundet, sodass Sie den Betrag peu à peu begleichen. Jedoch gilt auch hier: Keine Regel ohne Ausnahme. Es gibt durchaus Fälle, bei denen der Staat die gesamte Prozesskostenhilfe auf einen Schlag zurückfordert.

Was bedeutet hinreichende Aussicht auf Erfolg?

Eine hinreichende Erfolgsaussicht besteht, wenn die Entscheidung in der Hauptsache von der Beantwortung einer schwierigen, bislang ungeklärten Rechtsfrage abhängt.

Wie läuft die Prozesskostenhilfe ab?

Wird eine PKH gewährt, übernimmt der Staat die Kosten für das Gericht und das Verfahren. Hierzu zählen zum Beispiel die eigenen Anwaltskosten. Im Falle einer Niederlage müssen jedoch die Kosten für den gegnerischen Anwalt unabhängig von der gewährten Prozesskostenhilfe vom Antragsteller übernommen werden.

Kann ein Anwalt für mich Prozesskostenhilfe beantragen?

Prozesskostenhilfe wird nicht von Amts wegen gewährt, sondern muss selber beantragt werden – und zwar für jede Instanz und/oder Erweiterung der Klage. Die Beantragung kann entweder durch den Arbeitnehmer selbst oder den bevollmächtigten Anwalt erfolgen.

Kann mir keinen Anwalt leisten was nun?

Beratungshilfe rechtzeitig beantragen! Wenn Sie sich einen Anwalt nicht leisten können, sollten Sie regelmäßig, bevor Sie einen solchen aufsuchen, den Beratungshilfeschein beantragen. Dies können Sie bei dem in Ihrem Einzugsgebiet zuständigen Amtsgericht erledigen – genauer: in der Rechtsantragsstelle des Gerichts.

Was ist wenn ich Gerichtskosten nicht zahlen kann?

Voraussetzungen für die Bewilligung von Prozesskostenhilfe

Zunächst kann nach § 114 ZPO jede Partei Prozesskostenhilfe (PKH) beantragen, wenn diese weder aus ihrem Einkommen noch aus ihrem Vermögen ganz oder teilweise die Kosten für die Führung des Prozesses aufbringen kann.

Kann ein Rechtsanwalt Prozesskostenhilfe ablehnen?

Der im Wege der Prozesskostenhilfe beigeordnete Rechtsanwalt kann die Aufhebung seiner Beiordnung beantragen, wenn ein wichtiger Grund vorliegt (§ 48 Abs. 2 BRAO). Ein solcher liegt insbesondere dann vor, wenn der Rechtsanwalt bei weiterer Tätigkeit gegen eines der Tätigkeitsverbote in §§ 43 a Abs.

Kann ich Anwalt wechseln trotz Prozesskostenhilfe?

Kann bei Prozesskostenhilfe der Anwalt gewechselt werden? Wurde Ihnen für einen Gerichtsprozess Verfahrenskostenhilfe bewilligt, haben Sie dennoch das Recht, aus begründetem Anlass den Rechtsanwalt zu wechseln. Ihr künftiger Anwalt muss den Antrag stellen, dass er Ihnen für das Verfahren beigeordnet wird.

Was passiert wenn PKH aufgehoben wird?

Derjenige, dem die Bewilligung der PKH aufgehoben wurde, muss nicht nur die Rechtsanwaltsgebühren zahlen, nein er muss auch noch die sogenannten Wahlanwaltsgebühren zahlen. Und er wird noch für die Gerichtskosten in Anspruch genommen.

Was bedeutet PKH mit Ratenzahlung?

Eine Bewilligung von Prozesskostenhilfe mit der Auflage, monatliche Raten zu zahlen, erfolgt in den Fällen, in denen die Partei in der Lage ist, monatliche Raten aus ihrem Einkommen zu zahlen. Die Höhe der monatlichen Raten legt das Verwaltungsgericht fest.

Ist Prozesskostenhilfe ein Darlehen?

Wer Prozesskostenhilfe beantragt, muss wissen: Dies ist eine Art Darlehen des Staates.

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