Zum Inhalt springen

Welche mordmerkmale gibt es?

Gefragt von: Juergen Baum  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
sternezahl: 4.3/5 (11 sternebewertungen)

Mordmerkmale
  • Mordlust.
  • Befriedigung des Geschlechtstriebs.
  • Habgier.
  • Sonstige niedrige Beweggründe.
  • Heimtücke.
  • Grausamkeit.
  • Gemeingefährliche Mittel.
  • Ermöglichungsabsicht.

Was für Mordmerkmale gibt es?

Seit 1941 wird der Mord im Paragraph 211 in Absatz 2 daher durch verschiedene Merkmale beschrieben, die allesamt die Verwerflichkeit, die Gefährlichkeit sowie das Missverhältnis von Mittel und Zweck zum Ausdruck bringen.

Was sind die 5 Mordmerkmale?

Zu den besonders verwerflichen Tötungsmotiven gehören die Mordmerkmale Mordlust, Befriedigung des Geschlechtstriebes, Habgier oder sonstige niedrige Beweggründe oder Zwecke, insbesondere auch der Mord zur Ermöglichung oder Verdeckung einer anderen Straftat.

Wie viele Mordmerkmale?

Die folgenden Mordmerkmale nennt § 211 Absatz 2 StGB:

um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken, einen Menschen tötet. “ Unterschieden wird bei den Mordmerkmalen damit zwischen drei unterschiedlichen Fallgruppen: niedrige Beweggründe, Verwerflichkeit bei der Tatbegehung und Zielsetzung.

Wo prüfe ich welche Mordmerkmale?

Die täterbezogenen Mordmerkmale dürfen als subjektive Verbrechensmerkmale im objektiven Tatbestand nicht erwähnt werden. Auf sie ist vielmehr erst im subjektiven Tatbestand einzugehen; dort werden sie nach dem Vorsatz geprüft (Prüfungspunkt I 2 b auf der Übersicht „Das vorsätzliche vollendete Begehungsdelikt“.)

Mord und Mordmerkmale in der Übersicht § 211 StGB ► juracademy.de

22 verwandte Fragen gefunden

Was sind die 4 Mordmerkmale?

Nach ständiger Rechtsprechung handelt es sich dabei um ein Tatmotiv, „das nach allgemeiner sittlicher Wertung auf tiefster Stufe steht, durch hemmungslose, triebhafte Eigensucht bestimmt und deshalb besonders verwerflich, ja verächtlich ist.

Ist Vorsatz ein mordmerkmal?

Bei Mord müssen auch die Mordmerkmale vom Vorsatz erfasst sein. Der Täter muss sich also der Verwerflichkeit seiner Handlung bewusst sein. Wer fahrlässig einen Menschen tötet, kann wegen fahrlässiger Tötung zur Verantwortung gezogen werden (§ 222 StGB).

Welche Mordmerkmale gehören zur Fallgruppe 1?

Definition: Zur Befriedigung des Geschlechtstriebs

Zur Befriedigung des Geschlechtstriebs tötet, wer zum einen schon im Tötungsakt die geschlechtliche Befriedigung sucht, darüber hinaus aber auch derjenige, der die geschlechtliche Befriedigung an der Leiche sucht.

Welche Vorsatzform für Mord?

Der Mord ist wie der Totschlag eine vorsätzliche Tötung nach Art. 112 StGB. Er bewirkt die Tötung eines Menschen und verlangt zusätzlich eine besondere Skrupellosigkeit. Diese ist bei einer besonders grausamen oder heimtückischen Tötung oder bei einem verwerflichen Beweggrund wie Rache oder Ehrenmord geben.

Wann prüft man niedrige Beweggründe?

§ 212 verwerflich ist. Damit ein niedriger Beweggrund und somit Mord gem. § 211 angenommen werden kann, muss eine besonderes, gesteigerte Verwerflichkeit vorliegen, die regelmäßig in einem eklatanten Missverhältnis zwischen Anlass und Tat liegt.

Welcher Vorsatz Mord?

Der Mord ist wie der Totschlag eine vorsätzliche Tötung nach Art. 112 StGB. Er bewirkt die Tötung eines Menschen und verlangt zusätzlich eine besondere Skrupellosigkeit. Diese ist bei einer besonders grausamen oder heimtückischen Tötung oder bei einem verwerflichen Beweggrund wie Rache oder Ehrenmord geben.

Was sind gekreuzte Mordmerkmale?

Danach begründen die Mordmerkmale erst die Strafbarkeit und verschärfen sie nicht nur, sodass grds. § 28 I anzuwenden ist. Eine Ausnahme soll jedoch gelten, wenn der Teilnehmer ein anderes täterbezogenes Mordmerkmal als der Haupttäter verwirklicht ("gekreuzte" Mordmerkmale).

Wo prüft man 28?

§ 28 II StGB ist daher auf Tatbestandsvoraussetzungsseite zu prüfen und zwar unmittelbar nach dem subjektiven Tatbestand.

Wann prüft man Totschlag?

1. Tötung eines anderen Menschens. Im Tatbestand setzt der Totschlag die Tötung eines anderen Menschen voraus. Dies beinhaltet den Erfolg, die Handlung, Kausalität sowie die objektive Zurechnung, allesamt Merkmale, die jedoch nur für den Fall zu prüfen sind, wenn sie als problematisch anzusehen sind.

Was sind besondere persönliche Merkmale?

Besondere persönliche Merkmale iSd § 14 Abs. 1 StGB sind alle diejenigen Eigenschaften, Verhältnisse oder Umstände, welche die Person des Täters, seine Motive und Beweggründe beschreiben. Die Norm ist damit nur auf täterbezogene, nicht aber auch auf tatbezogene Merkmale anwendbar.

Wo prüft man mittelbare Täterschaft?

Mittelbare Täterschaft ist anzunehmen, wenn der Hintermann die Schuldunfähigkeit des Tatmittlers kennt und diese gezielt ausnutzt, um den Tatmittler als Werkzeug „in der Hand“ zu halten.

Wie prüft man Mittäterschaft?

Sofern alle Mittäter in gleicher Weise handeln, sind sie zusammen zu prüfen. Die Voraussetzungen des § 25 II StGB sind dann am Ende des objektiven Tatbestands festzustellen. Sofern ein Mittäter (1) alleine alle Tatbestandsmerkmale erfüllt, ein anderer (2) hingegen nicht, ist zuerst die Strafbarkeit von (1) zu prüfen.

Wie wird Beihilfe bestraft?

Strafgesetzbuch (StGB) § 27 Beihilfe

(1) Als Gehilfe wird bestraft, wer vorsätzlich einem anderen zu dessen vorsätzlich begangener rechtswidriger Tat Hilfe geleistet hat. (2) Die Strafe für den Gehilfen richtet sich nach der Strafdrohung für den Täter. Sie ist nach § 49 Abs. 1 zu mildern.

Was ist Totschlag Beispiel?

Für den Totschlag bedeutet dies also, dass der Eintritt des Todes die Frist zur Verfolgungsverjährung in Gang setzt. Verstirbt das Opfer also später als bei Beendigung der Tat, ist einzig dieser Zeitpunkt von Relevanz. Beispiel: Person A tötet Person B, ohne dass der Tatbestand des Mordes erfüllt ist.

Kann Mord gemildert werden?

Als Motive und deshalb solche besondere persönliche Merkmale stuft die Rechtsprechung die Mordmerkmale der 1. und 3. Fallgruppe ein. Handelt der Täter also aus einem niederen oder deliktischen Beweggrund, wird die Strafe für den Teilnehmer gemildert, sofern er nicht selbst ein Mordmerkmal verwirklicht.