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Welche Medikamente bekommt man bei Schilddrüsenüberfunktion?

Gefragt von: Monique Beier-Heine  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Die wichtigsten Medikamente zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion sind die sogenannten Thyreostatika. Sie hemmen die Bildung von Schilddrüsenhormonen. In der Regel werden die Wirkstoffe Thiamazol und Carbimazol eingesetzt. Wenn diese Mittel nicht vertragen werden, wird manchmal auch Propylthiouracil angewendet.

Welche Schilddrüsenmedikamente bei Überfunktion?

Medikamente wie Carbimazol und Thiamazol aus der Gruppe der Mercaptoimidazole stoppen die Hormonproduktion der Schilddrüse. Diese Medikamente sind zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion geeignet. Nach ein bis zwei Monaten sollte sich der Stoffwechsel stabilisiert haben.

Was passiert wenn man bei einer Schilddrüsenüberfunktion keine Medikamente nimmt?

Ein einmaliges Auslassen der Schilddrüsentablette hat normalerweise keine Auswirkung auf die Schilddrüsenfunktion, das Depot an T4 im Blut hat eine Halbwertszeit von acht Tagen. Daher ist es auch kein Problem, dass am Tag der Blutabnahme morgens ausnahmsweise keine Schilddrüsenhormone eingenommen werden.

Wie schnell wirken Medikamente bei Schilddrüsenüberfunktion?

Nach wenigen Wochen kann eine Reduktion der Schilddrüsenhormone nachgewiesen werden, die Beschwerden gehen zurück. Allerdings müssen sich die Patienten mit Autoimmunhyperthyreose (Morbus Basedow) auf eine mindestens einjährige Behandlungsdauer einstellen.

Wie fühlt man sich bei einer Schilddrüsenüberfunktion?

Eine Überfunktion kann mit einer Vergrößerung der Schilddrüse (Kropf bzw. Struma) einhergehen.
...
Daneben gibt es noch eine Reihe weiterer Anzeichen:
  • Gewichtsverlust trotz starken Hungergefühls.
  • Muskelkrämpfe und Zittern.
  • Durchfall.
  • Feuchtwarme, samtartige Haut.
  • Brüchige Fingernägel und Haare, Haarausfall.

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Was sind die Folgen von Schilddrüsenüberfunktion?

Bei einer Schilddrüsenüberfunktion bildet die Schilddrüse zu viel Hormone. Das kann unter anderem zu einer vergrößerten Schilddrüse, Nervosität, Gewichtsverlust oder Herzrasen führen. Meist wird eine Schilddrüsenüberfunktion mit Tabletten behandelt.

Was ist schlimmer unter oder Überfunktion der Schilddrüse?

Gefährlicher ist die Überfunktion. Eine Studie der dänischen Universität Gentofte zeigte 2013, dass Patienten mit einer Überfunktion ein um 60 Prozent höheres Risiko für Vorhofflimmmern aufweisen. In der Folge drohen Blutgerinnsel und sogar ein Infarkt.

Wie kommt es zu Schilddrüsenüberfunktion?

Häufigste Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion ist eine Autoimmunreaktion, insbesondere der sogenannte Morbus Basedow, durch den die Schilddrüse zu gesteigerten Hormonproduktion angeregt wird. Es kann aber auch eine sogenannte Autonomie der Grund für die Überfunktion sein.

Kann Stress eine Schilddrüsenüberfunktion auslösen?

Denn die Schilddrüse erhöht den Grundumsatz und soll gerade nicht powern, wenn der Körper in einer Notsituation ist – so entsteht die Schilddrüsenunterfunktion und in einigen Fällen kurzfristig und vorübergehend auch eine Schilddrüsenüberfunktion. Gibt es weitere Faktoren? Nein, Stress ist die einzige Ursache.

Wie ist der Blutdruck bei Schilddrüsenüberfunktion?

"Schilddrüsen-Hormone wirken auf das unwillkürliche Nervensystem und direkt auf die Herzmuskelzelle. Beides lässt das Herz schneller schlagen und erhöht das Blutvolumen. Als Folge der erhöhten Kreislaufbelastung bei der Schilddrüsen-Überfunktion steigt vor allem der obere, der systolische Blutdruckwert."

Wie lange dauert es bis die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion verschwinden?

Bei einigen Patienten verschwinden die Hyperthyreose-Beschwerden auch nach ein bis anderthalb Jahren Medikamenteneinnahme nicht oder die Symptome werden nach vorübergehender Besserung wieder stärker.

Was hat die Schilddrüse mit den Augen zu tun?

Neben Lidveränderungen, einer Beeinträchtigung der Augenmuskeln und einem Exophthalmus, kann es ausserdem zu einer Einschränkung des Sehnervs (Nervus opticus) kommen. Dies äussert sich durch ein vermindertes Farbensehen und einer Visuseinschränkung – unter Umständen bis zur Erblindung.

Ist Kaffee schlecht für die Schilddrüse?

Patienten mit Schilddrüsenunterfunktion sollten zur Einnahme von Schilddrüsenhormonen nicht Kaffee trinken, sondern Wasser verwenden. Kaffee verringert nämlich die Bioverfügbarkeit des Hormons.

Welches Mineralwasser bei Schilddrüsenüberfunktion?

Die Marille ist dank ihres niedrigen Jodgehalts gut gegen die Schilddrüsenüberfunktion, hat aber auch noch zahlreiche andere Vorteile. Gerade bei warmen Temperaturen ist sie sehr empfehlenswert, da ihr hoher Wassergehalt hilft, den erhöhten Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Kann die Psyche die Schilddrüse beeinflussen?

Im Fall einer Schilddrüsenunterfunktion klagen Betroffene häufig über depressive Verstimmungen, Apathie, schnelle Erschöpfung, Müdigkeit und Konzentrationsstörungen. Die Gefühlslage kann sehr schwankend sein und im Extremfall über Wahnvorstellungen bis hin zu Suizidgedanken reichen.

Welche Vitamine bei Schilddrüsenüberfunktion?

Welche Vitamine/Mineralstoffe braucht man bei einer Schilddrüsenüberfunktion?
  • Vitamin D: ...
  • Calcium: Da bei einer Schilddrüsenüberfunktion auch der Knochenstoffwechsel beschleunigt ist, steigt der Calciumbedarf, so dass hier eine Nahrungsergänzung erforderlich werden könnte, besonders bei calciumarmer Ernährung.

Warum keine Milch bei Schilddrüsenüberfunktion?

Wer Schilddrüsenhormone in Tablettenform (L-Thyroxin o. ä.) nehmen muss und diese mit einem Glas Milch zusammen nimmt, sorgt dafür, dass der Körper das Medikament nicht mehr so gut aufnehmen kann – so eine Studie.

Sind Haferflocken gut für die Schilddrüse?

Besonders Haferflocken und die darin enthaltenen Beta-Glucane binden Thyroxin wodurch es nicht mehr von der Darmschleimhaut aufgenommen werden kann.

Welches Essen ist gut für die Schilddrüse?

Jodreiche Fischsorten sind Schellfisch, Lachs oder Kabeljau. Neben Fisch sind auch Eier gut für die Schilddrüse. Sie enthalten sowohl Selen, Jod, als auch Vitamin B12. Das Nervenvitamin liefern auch Milch und Milchprodukte, die sich durch ein bisschen Joghurt zum Frühstück einfach in den Speisplan integrieren lassen.

Was kann ich tun bei einer Schilddrüsenüberfunktion?

Die wichtigsten Medikamente zur Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion sind die sogenannten Thyreostatika. Sie hemmen die Bildung von Schilddrüsenhormonen. In der Regel werden die Wirkstoffe Thiamazol und Carbimazol eingesetzt. Wenn diese Mittel nicht vertragen werden, wird manchmal auch Propylthiouracil angewendet.

Kann die Schilddrüse Schmerzen in den Beinen verursachen?

Bei ausgeprägter Schilddrüsenunterfunktion können Gelenkschmerzen oder Muskelschmerzen, gelegentlich sogar eine Muskelschwäche auftreten. Bei Frauen kann der Menstruationszyklus unregelmässig sein.

Hat die Schilddrüse Einfluss auf den Blutdruck?

Die Schilddrüse bildet wichtige Hormone. Diese beeinflussen den Stoffwechsel des Körpers und können auch Auswirkungen auf den Blutdruck haben. Sowohl eine Über- wie auch eine Unterfunktion der Schilddrüse können einen Bluthochdruck auslösen.

Habe ich eine Schilddrüsenüberfunktion Test?

Nur durch eine ärztliche Untersuchung kann eine Überfunktion der Schilddrüse sicher festgestellt werden. Dieser kleine Selbsttest kann Ihnen jedoch erste Hinweise auf eine mögliche Störung geben. Der Test wurde vom Forum Schilddrüse e.V. erstellt.

Hat die Schilddrüse Einfluss auf die Atmung?

Remppis: Ja, die Unterfunktion der Schilddrüse führt zu einer Versteifung des Herzens und kann daher zur Luftnot führen. Eine genaue Einstellung der Schilddrüsenwerte mit Beurteilung durch den Kardiologen ist wichtig.

Was hat die Schilddrüse mit dem Herz zu tun?

Eine Schilddrüsenüberfunktion kurbelt Herz und Kreislauf übermäßig an, das bedeutet unter anderem: Die Körpertemperatur steigt an, Nahrung wird schneller verwertet, Energiereserven aus Leber und Muskeln schneller aufgebraucht, die Aufmerksamkeit und Reflexe sind erhöht, auch Herzschlag und Puls steigen.

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