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Welche Kosten sind aktivierbar?

Gefragt von: Peggy Sander-Blank  |  Letzte Aktualisierung: 27. März 2023
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Aktivierungsfähig sind unter anderem: Abstandszahlungen eines Vermieters oder eines Grundstückserwerbers, Kosten für Abwasseranlagen, Anlaufkosten, Anzahlungen, Arbeitnehmerdarlehen, Betriebsstoffe, Bürgschaften, Damnum, Erbbaurechte, Fabrikgebäude, entgeltlich erworbener Firmenwert, unfertige Erzeugnisse, ...

Wann sind Kosten aktivierbar?

Zu den aktivierungspflichtigen Anschaffungs- oder Herstellungskosten zählen alle Kosten, die ein Unternehmen aufwendet, um ein erworbenes Wirtschaftsgut in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen (§ 255 Abs. 1 S. 1 HGB). Dazu zählen auch die Anschaffungsnebenkosten.

Was sind Aktivierungspflichtige Anschaffungsnebenkosten?

Sie sind in die Anschaffungskosten einzurechnen, wenn sie durch den Erwerbsvorgang verursacht wurden und dem Erwerbsvorgang einzeln zugerechnet werden können. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, so besteht eine Aktivierungspflicht.

Was ist Aktivierungspflichtig?

Von einer Aktivierungspflicht (auch: Aktivierungsgebot) bzgl. eines Vermögensgegenstandes wird dann gesprochen, wenn eine Verpflichtung besteht, den infrage stehenden Vermögensgegenstand in eine Position auf der Aktivseite der Bilanz zu übernehmen (sog. Aktivierung).

Was wird aktiviert?

Unter Aktivierung versteht man die Aufnahme eines Vermögensgegenstandes (HGB-Terminologie) bzw. Vermögenswerts/Assets (IFRS-Terminologie) in der Aktivseite der Bilanz. Ob eine Aktivierung erfolgen muss, darf oder zu unterbleiben hat, ergibt sich aus handelsrechtlichen und steuerrechtlichen Vorschriften.

Anschaffungskosten berechnen

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Was darf nicht aktiviert werden?

Aktivierungsverbot. Grundsätzlich gilt, dass folgende Vermögensgegenstände nicht aktiviert werden dürfen: Immaterielle Vermögenswerte wie originäre (selbst geschaffene) Firmenwerte, selbst geschaffene Marken, Drucktitel, Kundenlisten, Rechte, etc. (§ 248 Abs.

Wann wird aktiviert?

Die Aktivierung von Gegenständen des Anlagevermögens erfolgt immer dann, wenn der jeweilige Vermögensgegenstand betriebsbereit ist bzw. zur Verfügung steht, entweder nach dem Erwerb mit den Anschaffungskosten oder nach eigener Herstellung mit den Herstellungskosten.

Was sind zu aktivierende Anschaffungskosten?

Nachträgliche Anschaffungskosten sind nach § 255 Abs. 1 HGB zu aktivieren. Die Voraussetzungen des Anschaffungskostenbegriffs müssen erfüllt sein. Daher kommen nur solche Aufwendungen in Betracht, die zu aktivieren gewesen wären, wenn sie zum Zeitpunkt der Anschaffung angefallen wären.

Wann ist eine Forderung zu aktivieren?

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind zu aktivieren, wenn die für die Entstehung wesentlichen wirtschaftlichen Ursachen im abgelaufenen Geschäftsjahr gesetzt worden sind und der Kaufmann mit der künftigen rechtlichen Entstehung des Anspruchs fest rechnen kann.

Sind Reparaturen Aktivierungspflichtig?

Erhaltungsaufwendungen müssen als Betriebsausgaben oder Werbungskosten sofort angesetzt werden; es findet also keine Aktivierung statt.

Welche Kosten sind keine Anschaffungskosten?

Was gehört nicht zu den Anschaffungskosten? Nicht zu den Anschaffungskosten gehören die Betriebskosten. Das sind die Aufwendungen, die eine laufende Betriebsbereitschaft des angeschafften Gegenstandes gewährleisten.

Sind Winterreifen zu aktivieren?

Für die Frage der steuerlichen Abziehbarkeit der Anschaffungskosten für die erstmalig Anschaffung von Winterreifen samt Felgen als Betriebsausgaben gilt jedoch, dass diese grundsätzlich mit dem Fahrzeug zu aktivieren und abzuschreiben sind.

Was sind Aktivierungspflichtige Eigenleistungen?

Aktivierte Eigenleistung – aktivierungspflichtige und aktivierungsfähige Eigenleistungen. Unternehmen sind aufgrund des Vollständigkeitsgebotes dazu verpflichtet, alle selbst hergestellten Sachanlagen, die nicht innerhalb der Herstellungsperiode verbraucht werden, beispielsweise Gebäude oder Maschinen, zu aktivieren.

Können Projektkosten aktiviert werden?

Ausgenommen vom Aktivierungsverbot sind Entwicklungskosten – für viele Unternehmen ein sehr wichtiger Anteil ihrer Ausgaben. So besteht für die Entwicklungskosten ein Aktivierungswahlrecht. [1] Gem. § 248 HGB.

Sind Planungskosten Aktivierungspflichtig?

Jüngst erkannte der Verwaltungsgerichtshof (VwGH 24.2.2021, 2019/15/0006), dass Planungskosten als Teil der Herstellungskosten zu aktivieren sind, da der Begriff des Herstellens einen Vorgang beschreibt, der nicht in einem Zeitpunkt vor sich geht, sondern über einen bestimmten Zeitraum.

Welche Steuer muss aktiviert werden?

Aktivierungspflichtige Steuern werden aktiviert, indem man sie den Anschaffungskosten hinzurechnet. Die Grunderwerbsteuer z.B. ist eine aktivierungspflichtige Steuer.

Wann ist eine Rechnung zu buchen?

Ausgehende Rechnungen werden nach Liefer-/Leistungsdatum gebucht, sofern dieses vom Rechnungsdatum abweicht; eingehende Rechnungen werden nach Rechnungsdatum gebucht. Auf diese Weise sind die Umsatzsteuervoranmeldung sowie der Vorsteuerabzug immer in der gesetzlich geforderten Periode.

Ist Forderungen ein Aktivkonto?

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen befinden sich in der deutschen Bilanzgliederung nach §266 HGB auf der Aktivseite (Mittelverwendung) unter dem Posten Umlaufvermögen und dem Unterposten „Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände“.

Wann sind Corona Hilfen zu bilanzieren?

Ertragswirksame Erfassung der Corona-Hilfen

Demnach ist ein Ertrag nur dann zu erfassen, wenn dieser aus einer gesicherten Rechtsposition resultiert, mithin gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB bereits realisiert ist.

Wann Aufwand und wann Anlagevermögen?

Wenn die Anschaffungs- oder Herstellungskosten 250 € nicht übersteigen, kann der Gegenstand sofort als Aufwand erfasst werden (Verbrauchsfiktion). Von 250,01 € bis 800 € spricht man von geringwertigen Wirtschaftsgütern.

Sind Winterreifen nachträgliche Anschaffungskosten?

Der erste Satz Winterreifen für Ihr Firmenfahrzeug gehört zu den Anschaffungskosten des Fahrzeugs. Das bedeutet: Die Reifen werden zusammen mit dem Firmenwagen abgeschrieben – ggf. mit dem Restwert, wenn Sie Auto und Reifen nicht gleichzeitig gekauft haben.

Was ist ein Aktivierungsverbot?

Aktivierungsverbot bedeutet, dass das Wirtschaftsgut oder der Vermögensgegenstand nicht als Aktivposten in der Bilanz des Unternehmens angesetzt werden darf.

Warum dürfen leerkosten nicht aktiviert werden?

Ebenfalls auszugrenzen sind Unterbeschäftigungskosten (Leerkosten). Sie entstehen durch ungenutzte und unausgelastete Kapazitäten. Aufwendungen für Anlagen, die nicht für die Produktion von Gütern genutzt wurden und keine notwendigen Reservekapazitäten darstellen, dürfen nicht aktiviert werden.

Was sind aktivierte Eigenleistungen in der GUV?

Als aktivierte Eigenleistung versteht man den Wert selbst erstellter Vermögensgegenstände, die nicht verkauft, sondern selbst genutzt und daher auch in der Bilanz aktiviert werden. Eine aktivierte Eigenleistung wird in der Bilanz auf der Aktivseite als Vermögensgegenstand (in Höhe der Herstellungskosten) erfasst.

Was sind aktivierte GWG?

Ein Geringwertiges Wirtschaftsgut (auch Geringwertige Wirtschaftsgüter, kurz GWG) ist ein Wirtschaftsgut, dessen Anschaffungskosten zwischen 250 EUR und 800 EUR netto liegen.

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