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Welche Klauseln sind im Mietvertrag ungültig?

Gefragt von: Sofie Haas-Bauer  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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  • Unwirksame Klauseln zu: Mietsicherheit (Kaution) ...
  • Unwirksame Klauseln zu: Kündigungsfristen und Mietdauer. ...
  • Unwirksame Klauseln zu: Staffelmiete und Miethöhe. ...
  • Unwirksame Klauseln zu: Betriebskosten. ...
  • Unwirksame Klauseln zu: Nutzung der Wohnung und Hausordnung. ...
  • Unwirksame Klauseln zu: Tierhaltung.

Welche Klauseln in Mietverträgen sind unwirksam?

Ebenfalls unzulässig sind feste Zeitintervalle, z.B. wenn der Mieter verpflichtet ist, nach einem Jahr zu streichen. Unwirksam sind Renovierungsklauseln auch dann, wenn die Wohnung zum Zeitpunkt des Einzugs bereits unrenoviert war, denn dann würde der Mieter für den Verschleiß des Vermieters aufkommen.

Welche Renovierungsklauseln sind unwirksam?

Klauseln, die den Mieter zur Renovierung beim Auszug generell verpflichten, sind in der Regel unwirksam. Auch eine Formulierung wie „Die Wohnung ist am Ende der Mietzeit fachgerecht renoviert zurückzugeben“ ist unwirksam – der Mieter muss dann gar nicht renovieren.

Wann ist ein Mietvertrag sittenwidrig?

Ein Mietvertrag kann als wucherähnliches Rechtsgeschäft nach § 138 Abs. 1 BGB sittenwidrig und nichtig sein, wenn objektiv ein auffälliges Missverhältnis zwischen der vereinbartem Miete und dem tatsächlichem Mietwert besteht und eine verwerfliche Gesinnung des begünstigten Teils hervorgetreten ist.

Welche Schönheitsreparaturklausel ist unwirksam?

Dem Mieter dürfen keine Farben für die Schönheitsreparaturen vorgeschrieben werden – zumindest während er die Wohnung mietet. Klauseln wie, die Wohnung müsse in „neutralen, hellen, deckenden Farben und Tapeten“ gestrichen werden oder die Decken und Wände seien zu „weißen“, sind ungültig.

Klauseln im Mietvertrag - welche können unwirksam sein? | Rechtsanwalt Dr. Achim Zimmermann

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Ist man dazu verpflichtet beim Auszug die Wände zu streichen?

Eine grundsätzliche Renovierungspflicht zum Auszug gibt es nicht. Hat der Mieter die Wohnung frisch gestrichen, weil es im Mietvertrag so vereinbart war, und erfährt er erst später, dass er das nicht hätte tun müssen, kann er die Kosten vom Vermieter zurückverlangen.

Was kann der Vermieter bei Auszug verlangen?

Der Vermieter darf im Mietvertrag nicht vorgeben, dass Sie alle Räume beim Auszug neu streichen oder tapezieren müssen. Er kann aber verlangen, dass Sie die Wände beim Auszug in neutralen Tönen streichen, wenn Sie vorher zum Beispiel eine Wand in knalligem Pink angestrichen hatten.

Was sind gefährliche Klauseln?

Klauseln, die nicht halten, was sie versprechen

Nach § 307 BGB sind Bestimmungen unwirksam, die den Vertragspartner entgegen dem Gebot von Treu und Glauben unangemessen benachteiligen. Das sind nach § 307 Abs. 2 Nr. 1 BGB Klauseln, die im Widerspruch zu wesentlichen gesetzlichen Grundgedanken stehen.

Welche Zusatzvereinbarungen im Mietvertrag?

Die folgenden Zusatzvereinbarungen sind erlaubt, wenn Sie sie korrekt und schriftlich formuliert haben und der Mieter mit seiner Unterschrift zustimmt: Übernahme sonstiger Betriebskosten. Übernahme von Schönheits- und Kleinreparaturen. Gültigkeit der Hausordnung.

Kann ein Mietvertrag nichtig sein?

Der Mietvertrag ist ein rechtlich bindendes Dokument. Wenn er jedoch falsche Informationen oder ungültige Klauseln enthält, ist es möglich fristlos zu kündigen und/oder den Mietvertrag für unwirksam zu erklären. Hier erfahren Sie, was Vermieter bei einem ungültigen Mietvertrag beachten sollten.

Wann ist die Renovierungsklausel im Mietvertrag ungültig?

Klausel zu Renovierung bei Auszug

Eine Formularklausel, nach der der Mieter die Mieträume bei Beendigung der Mietzeit unabhängig von Zeitpunkt der letzten Schönheitsreparaturen renoviert zurückgeben muss, ist unwirksam.

Wann muss eine Wohnung neu gestrichen werden?

Wohnung streichen bei Auszug welche Farbe? Regelt der Mietvertrag die Renovierung bei Auszug wirksam und die üblichen Fristen seit der letzten Renovierung sind verstrichen und die Wandoberflächen zeigen übermäßige Abnutzungsspuren, dann müssen Sie die Wände (und Decken) vom Mieter bei Auszug gestrichen werden.

Ist der Mieter verpflichtet bei Auszug die Wohnung zu renovieren?

Im Mietrecht gibt es keine Regelung, die besagt, dass die Mieterin oder der Mieter die Wohnung bei Auszug renovieren muss. Ganz im Gegenteil: die Instandhaltung der Mietwohnung ist Sache des Vermieters. Der Vermieter kann jedoch die Instandhaltungspflicht – zumindest teilweise – auf den Mieter übertragen.

Sind Schönheitsreparaturen im Mietvertrag zulässig?

In fast jedem Mietvertrag steht, dass Mieter Schönheitsreparaturen vornehmen müssen. Viele dieser Klauseln sind aber unwirksam: Vermieter dürfen deshalb oft gar keine Renovierung verlangen. Mieter müssen in der Regel dann nicht renovieren, wenn sie eine Wohnung unrenoviert übernommen haben (BGH, Az. VIII ZR 185/14).

Welche Klauseln zu Schönheitsreparaturen sind wirksam?

Umfang. Schönheitsreparaturen sind nur das Tapezieren, Anstreichen oder Kalken der Wände und Decken, das Streichen der Fußböden, Heizkörper einschließlich Heizrohre, der Innentüren sowie der Fenster und Außentüren von innen. Verlangt der Vermieter mehr, ist die Klausel unwirksam.

Welche Schönheitsreparaturen müssen beim Auszug gemacht werden?

Schönheitsreparaturen umfassen nur das Tapezieren, Anstreichen oder Kalken der Wände und Decken, das Streichen der Fußböden, Heizkörper einschließlich Heizrohre, der Innentüren sowie der Fenster und Außentüren von innen.

Was ist eine individuelle Vereinbarung im Mietvertrag?

Individualvereinbarung bedeutet nach Angaben des DMB, der Inhalt muss zwischen Mieter und Vermieter ausgehandelt worden sein, darf nicht mehr oder weniger einseitig vom Vermieter vorgegeben werden.

Wo kann ich einen Mietvertrag prüfen lassen?

Hier können Sie Ihren Mietvertrag prüfen lassen:
  • Verbraucherzentralen.
  • Deutscher Mieterbund.
  • Mietervereine.
  • Anwalt.

Was ist ein Nachtrag zum Mietvertrag?

Der Mietvertragsnachtrag macht den ursprünglichen Mietvertrag nicht ungültig, sondern ändert nur bestimmte Punkte. Dieser Änderung stimmen Mieter und Vermieter mit ihrer Unterschrift zu. Wichtig ist, dass Sie im Nachtrag zum Mietvertrag immer erkennbar auf den Ursprungsvertrag Bezug nehmen.

Wann ist eine Klausel überraschend?

Nach § 305c Abs. 1 BGB ist eine Klausel überraschend, wenn sie nach den Umständen – insbesondere nach dem äußeren Erscheinungsbild des Vertrags – so ungewöhnlich ist, dass der Vertragspartner des Verwenders der AGB mit ihnen nicht zu rechnen braucht.

Was ist ein Klauselverbot?

Klauselverbot. Es handelt sich um Klauseln, die mit wesentlichen Grundgedanken der Privatrechtsordnung unvereinbar sind bzw. grundlegende Rechte oder Pflichten aushöhlen.

Welche AGB Klauseln sind verboten?

Verboten sind nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (Paragraf 309 Nr. 7 BGB) Klauseln, die eine Haftung für die Verletzung von Leben, Körper oder Gesundheit in irgendeiner Weise einschränken. Auch eine Haftung für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit darf in den Geschäftsbedingungen nicht ausgeschlossen oder begrenzt werden.

Wie muss ich die Wohnung nach Auszug hinterlassen?

Der Mieter muss die Wohnung leer und sauber übergeben. Er darf nach dem Mietrecht bei Auszug auch keine Gegenstände zurücklassen. Tut er dies doch, kann der Vermieter eine Entrümpelungsfirma auf Kosten des Mieters beauftragen.

Welche Mängel muss der Vermieter hinnehmen?

Bei Übergabe der Wohnung muss der Vermieter normale Gebrauchsspuren hinnehmen. Kratzer im Boden oder Verfärbungen auf Fliesen oder Fugen sind keine Mängel und müssen nicht vom Mieter beseitigt werden. Außerdem muss die Übergabe einer Mietwohnung nur besenrein erfolgen. Gründlich geputzt werden muss also nicht.

Welche Mängel muss der Mieter beseitigen?

Treten Fehler und Mängel auf, muss der Vermieter sie beseitigen. Typische Wohnungsmängel sind undichte Fenster, Feuchtigkeitsschäden oder verstopfte Abflüsse. Aber auch Lärm, Ungeziefer oder eine um mindestens zehn Prozent kleinere Wohnfläche als im Mietvertrag angegeben gelten mietrechtlich als Mängel.

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