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Welche Kasten gibt es in Indien?

Gefragt von: Monika Jordan  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Auch heute noch demonstrieren Frauen und Männer in Indien gegen eine jahrhundertealte Ordnung: das Kastenwesen. Es unterteilt die Gesellschaft grob in Brahmanen, Kshatriyas, Vaishyas und Shudras. Ursprünglich entscheiden sie darüber, welchen Beruf ein Mensch ausübt.

Wie viele Kasten gibt es in Indien?

Die klassische Ordnung des Kastensystems gliedert sich in vier Hauptkasten, so genannte Varnas. Diesen vier Hauptkasten ist je eine Farbe zugeordnet. Schon am Personennamen lässt sich oft die Kastenzugehörigkeit erkennen. Die Brahmanen als oberste Kaste sind besonders hoch angesehen und haben die Farbe weiß.

Wie heißen die 4 Kasten in Indien?

Dagegen bezeichnet varna (Farbe) mythologisch begründete Kasten. Demnach entsprangen aus dem Ur-Menschen Purusha vier varna: aus dem Mund die Brahmanen (Priester), aus der Schulter die Kshatriya (Krieger), aus einem Schenkel die Vaishya (Händler) und aus der Fußsohle die Shudra (Bediensteten).

Ist das Kastenwesen in Indien immer noch aktuell?

Das hinduistische Kastensystem ist in Indien offiziell längst abgeschafft. Aber die damit verbundene Mentalität lebt weiter – da hilft auch kein Wechsel der Religion.

Welche Kasten gibt es im Hinduismus?

Das Kastensystem im Hinduismus ist begleitet von der Anschauung, dass alle Lebewesen in dieser in ständigem Entstehen und Vergehen begriffenen Welt eine Hierarchie des Seins bilden, die bei den Pflanzen beginnt und bei den höchsten Göttern endet.

Chancenlos? Die Kaste der Dalit in Indien | DW Deutsch

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Wie heißen die 4 Kasten im Hinduismus und wer gehört dazu?

Die vier Hauptkasten heißen:
  • Brahmanen - Priester, Kenner und Lehrer der heiligen Schriften.
  • Kshatryas - Krieger, Könige, Fürsten, Adelige.
  • Vaishyas - Ackerbauern, Viehzüchter, Handwerker, Handelsleute.
  • Shudras - Diener, Arbeiter, Sklaven.

Was sind kastenlose?

Der im Westen oftmals gebrauchte Begriff „Kastenlose“ ist unpräzise, da die Unberührbaren durchaus einer Kaste (Jati) angehören, wenn auch keiner Varna. In der westlichen Welt, insbesondere im deutschen Sprachraum, werden sie teilweise auch als Paria bezeichnet.

Wie erkennt man indische Kasten?

Jeder als Hindu geborener Inder gehört von Geburt an zu einer bestimmten Kaste. Gelehrte – Brahmanen – stehen dabei an der Spitze, Shudras – meist Tagelöhner – auf der untersten Stufe. Oft verrät der Nachname schon, aus welcher Kaste ein Mensch stammt.

Was dürfen die Dalits nicht?

Und wer als "Dalit" geboren wurde, der steht ganz unten im Kastensystem. Sie gelten als unrein und Unheil bringend. Sie dürfen kein Wasser aus dem Dorfbrunnen schöpfen und nicht einmal ihr Schatten darf auf einen Kasten-Hindu fallen. 160 Millionen Menschen in Indien erleiden dieses Schicksal.

Warum haben die Inder einen Punkt auf der Stirn?

Zunächst ist dieser traditionell rote Punkt das Zeichen der verheirateten Frau und soll nicht nur sie, sondern auch ihren Gatten schützen. Heute werden Bindis in Indien von unverheirateten ebenso wie von verheirateten Frauen getragen, sogar von kleinen Kindern.

Was ist eine Kaste einfach erklärt?

Kaste (portugiesisch/spanisch casta „Rasse“, von lateinisch castus „rein“) bezeichnet in der Ethnologie und Soziologie ein vorrangig aus Indien bekanntes und religiös begründetes und legitimiertes soziales Phänomen der hierarchischen Einordnung und Abgrenzung gesellschaftlicher Gruppen.

Was ist keine Kaste im Hinduismus?

Es gibt auch Menschen in Indien, die zu keiner Kaste gehören: die Paria oder Dalits. Sie sind oft sehr arm und verrichten die schmutzigsten Arbeiten. Von anderen Menschen werden sie auch die "Unberührbaren" genannt.

Was ist die Aufgabe der Shudras?

Sie stellen (abgesehen von den Dalit, die außerhalb des Kastensystems stehen) die unterste Schicht der indischen Gesellschaft dar und bilden die Mehrzahl der Bevölkerung: Handwerker, Pachtbauern, Tagelöhner, Diener, Landarbeiter, Arbeiter.

Warum gibt es das Kastensystem noch Inder Praxis?

Das Kastensystem determiniert bis heute den Alltag vieler Inder. Die meisten Menschen tragen die Zeichen ihres jeweiligen Lebensbereiches - Kleidung, Schmuck, Zeichen der Kaste - und sind somit oft auf den ersten Blick einordenbar.

Wer gehört zu den Unberührbaren?

Ganz unten stehen Diener und Knechte. Die Dalits, früher nannte man sie die Unberührbaren, stehen in dieser Hierarchie so weit unten, dass sie aus dem starren System der gesellschaftlichen Rangordnung herausfallen und sich nicht in die übergeordneten Varnas einteilen lassen.

Wie leben die Unberührbaren?

Man nennt sie abwertend die "Unberührbaren": Dalit stehen in Indiens Kastensystem ganz unten. Sie hungern und leben ohne Strom. Weil ihre Rechte kaum etwas gelten, werden die, die eigentlich niemand anfassen mag, oft Opfer brutaler Vergewaltigungen.

Warum ist die Kuh in Indien so heilig?

Der Hinduismus ist wohl die bekannteste Religion, in der die Kuh als göttliches Wesen verehrt wird. Für die Hindus ist die Kuh die Mutter alles Lebens, schon in den Veden ist die Kuh allgegenwärtig, sie wird dort mit der Mutter der Himmelsgötter, mit der Erde und den kosmischen Wassern verglichen.

Wie leben Frauen in Indien?

Indiens Frauen werden in vielerlei Hinsicht diskriminiert: Misshandlung, Abtreibung weiblicher Föten, Entführung und Vergewaltigung sind keine Einzelfälle, sondern ein Massenphänomen. Gewalt gegen Frauen ist in Indien an der Tagesordnung.

Was sind die 4 varnas?

Sie heißen Brahmanen, Kshatriya, Vaishya und Shudra. Außerdem gibt es die Kastenlosen. Unter den fünf Gruppen herrscht eine strenge Aufgabenteilung und Rangordnung. Diese Gesellschaftsordnung heißt Varna.

Welche Religion war die erste auf der Welt?

Das Judentum ist die älteste Weltreligion, in der die Menschen nur an einen Gott glauben. Es existiert seit über 3.000 Jahren. Die Anhänger heißen Juden. Ein Kind ist Jude, wenn seine Mutter Jüdin ist.

Was ist Krishna für ein Gott?

Krishna ist die achte Inkarnation des Gottes Vishnu. Dennoch ist Krishna ein eigener Gott mit eigenen göttlichen Wahrheiten. Krishna gilt als Gott der Liebe und Freude, als Gott der Kuhhirten, Träger des unendlichen Bewusstseins des Universums und Retter der Welt. Er ist der Lieblingsgott vieler Hindus.

Wer sind die Brahmanen?

Die Brahmanen (Sanskrit, ब्राह्मण, brāhmaṇa) sind im indischen Kastensystem die Angehörigen der obersten Kaste (Varna). Im Hinduismus ist es Vorrecht und Pflicht der Brahmanen, Lehrer des Veda und Gelehrte zu sein. Bis heute stellen hauptsächlich sie die Priester. Daher war „Brahmane“ auch ein religiöser Titel.

Woher stammen die Inder ab?

aus Persien auf den indischen Subkontinent wanderte. Dieses Hirtenvolk wird sowohl in Sanskrit, als auch im Persischen „Arya“ genannt. Heute gehören ungefähr 70% der indischen Bevölkerung zu der indoarischen Ethnie, deren Zusammengehörigkeit sich vor allem durch die gemeinsame indoarische Sprachfamilie ausdrückt.

Wie viel Prozent Brahmanen gibt es in Indien?

Es gibt im Hinduismus vier Varnas: Brahmanen (Priester, Gelehrte), Kshatriyas (Krieger, höhere Beamte), Vaishyas (Bauern, Kaufleute, Händler) und Shudras (Knechte, Diener). Zu den "Unberührbaren" (scheduled castes) oder Dalits, wie sie sich selbst nennen, werden ca. 16,2 Prozent der ind. Bevölkerung gerechnet.

Wie viele Hindu Götter gibt es?

330 Millionen Götter und Göttinnen

Die vielfältigen Vorstellungswelten wurden in vielen Schriften überliefert, aber auch mündlich und darstellerisch weitergegeben. Den indischen Subkontinent, so sagen die Menschen, bevölkern 330 Millionen Götter und Göttinnen.

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