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Welche Dokumente müssen im Original unterschrieben werden?

Gefragt von: Felicitas Nagel-Langer  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
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Hier muss zwischen Dokumenten in gesetzlicher und gewillkürter Schriftform unterschieden werden. Eine Unterschrift ist auf dem Dokument erforderlich, wenn das Gesetz bestimmt, dass Erklärungen der Schriftform bedürfen. Ist nichts anderes bestimmt, kann diese auch in elektronischer Form erfolgen.

Welche Dokumente müssen handschriftlich unterschrieben werden?

Miet- und Kaufverträge, die Quittungen für Warenlieferungen – das meiste wird mit einer handschriftlichen Unterschrift unterzeichnet.

Welche Schriftstücke müssen unterschrieben werden?

Wer etwa seinen Miet- oder Arbeitsvertrag kündigen möchte, muss diesen Akt mit seiner Unterschrift besiegeln. Auch eine Quittung oder eine Bürgschaft sind nur mit Signatur gültig. Bei vielen anderen Dokumenten wird die Schriftform genutzt, obwohl sie rechtlich nicht vorgeschrieben ist, vor allem bei Verträgen.

Welche Dokumente dürfen nicht elektronisch unterschrieben werden?

Elektronische Signaturen sind demnach bei den folgenden Dokumenten nicht rechtsgültig:
  • Mietvertrag über ein Jahr gemäß §§ 550, 578 Abs. 2 BGB.
  • Bürgschaft einer natürlichen Person gemäß § 766 BGB.
  • Schuldversprechen und Schuldanerkenntnis gemäß § 780 und 781 BGB.

Ist die Kopie einer Unterschrift gültig?

Die elektronische Unterschrift ist genauso rechtswirksam wie eine handschriftliche Unterschrift. Eine eingescannte und unten auf ein Dokument aufgebrachte handschriftliche Unterschrift gilt als elektronische Signatur.

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Was bedeutet im Original unterschrieben?

Grundsätzlich bedeutet Schriftform „Original„, d.h. das Schriftstück ist mit Originalunterschriften versehen. Wird für einen Vertrag Schriftform vereinbart oder ist sie gesetzlich vorgeschrieben, heißt das: Die Unterschriften müssen im Original vorliegen, eine Übermittlung per Fax oder Mail ist nicht zulässig.

Wann Originalunterschrift?

In wichtigen Fällen, etwa bei Vertragsbindungen über einen längeren Zeitraum, Bestellungen mit hohen Geldbeträgen und so weiter, ist die Originalunterschrift aber dennoch empfehlenswert, damit Sie auf der sicheren Seite sind, falls es eine gerichtliche Auseinandersetzung gibt.

Sind digital unterschriebene Dokumente gültig?

2. Ist ein mit elektronischer Signatur signiertes Dokument auch in ausgedruckter Form rechtsgültig? SVA: Vor Gericht zählt tatsächlich nur das digitale Dokument, da nur über die in der Signatur gespeicherten Daten Integrität und Authentizität nachgewiesen werden können.

Welche Dokumente dürfen digital unterschrieben werden?

Gemäß eIDAS-Verordnung sind alle Arten von elektronischen Signaturen rechtsgültig und durchsetzbar. Allerdings haben nur digitale Signaturen denselben Status wie händische Unterschriften.

Welche Verträge sind nur schriftlich gültig?

Die Schriftform ist beispielsweise bei folgenden Verträgen unerlässlich: Arbeitnehmerüberlassungsvertrag, Abtretung von Rechten, Schuldanerkenntnis, Verbraucherdarlehens- und Ratenlieferungsverträge sowie Fernunterrichtsverträge.

Ist ein Schriftstück ohne Unterschrift gültig?

Natürlich können Behörden und Ämter Schriftstücke auch ohne Unterschrift erstellen. Die Unterschrift ist nicht bei jedem Text zwingend erforderlich. Diverse Informationsschreiben bedürfen keine persönliche Unterschrift, beispielsweise wenn eine Behörde aufgrund Umbauarbeiten vorübergehend geschlossen hat.

Wann ist eine Unterschrift nicht gültig?

Eine Unterschrift ist dann ungültig, wenn sie keinen ausreichend individuellen Charakter hat. Ein Strich auf dem Papier genügt insoweit nicht. Auch der blosse Aufdruck des Namens in Druckbuchstaben beinhaltet nichts Individuelles. Dasselbe gilt für Malzeichen oder Smileys.

Sind Dokumente ohne Unterschrift gültig?

Grundsätzlich liegt daher in der fehlenden Unterschrift kein Formmangel. Dies ist vielmehr gesetzlich so vorgesehen. Das Unterschriftserfordernis gilt im behördlichen Bußgeldverfahren überhaupt nicht. Es muss sich lediglich in den Verwaltungsakten feststellen lassen, dass und von wem der Bußgeldbescheid erlassen wurde.

Ist ein unterschriebenes PDF rechtsgültig?

Nach dem Erhalt eines PDFs öffnen sie das Dokument mit einer digitalen Signatursoftware und unterschreiben das PDF online in Echtzeit, wodurch es mit einem Signaturzertifikat und einem Zeitstempel versehen und somit als rechtsgültig unterschrieben gilt.

Wann ist eine digitale Unterschrift nicht gültig?

Doch es gilt Vorsicht zu bewahren: Einfache elektronische Signaturen sind nicht so rechtssicher wie fortgeschrittene oder qualifizierte Unterschriften. Wenn Unterzeichner ihr Unterschreiben abstreiten, haben einfache Signaturen, wie beispielsweise eine E-Mail-Signatur, vor Gericht nur eine sehr geringe Beweiskraft.

Sind Unterschriften in PDF gültig?

Rechtsgültigkeit: Elektronische Unterschriften erfüllen alle Voraussetzungen der eIDAS-Verordnung. Deshalb ist die e-Signatur auf einem PDF rechtsgültig und wird von allen europäischen Behörden anerkannt.

Welche Verträge dürfen nicht elektronisch unterschrieben werden?

Die elektronische Form ist etwa bei wesentlichen arbeitsrechtlichen Regeln ausgeschlossen, z.B. § 623 ff. BGB (Beendigungen), § 2 NachwG (Arbeitsvertrag), § 16 I BEEG (Elternzeit), § 14 TzBfG (Befristung), § 1 II TVG (Tarifverträge) und § 77 II BetrVG (Betriebsvereinbarungen).

Ist ein Scan ein Original?

Worum geht es? Ein gescanntes Papierdokument, das in elektronischer Form vorliegt, beispielsweise als TIFF– oder PDF-Datei, ist im Unterschied zum Original in Papierform keine Urkunde: Der Scan liegt nicht in verkörperter Form vor und ist ohne technische Hilfsmittel nicht lesbar.

Welche Unterschrift ist rechtskräftig?

Der BGH setzt aber für eine rechtsgültige Unterschrift eine klare Grenze: Handzeichen, die allenfalls einen Buchstaben verdeutlichen, sowie Unterzeichnungen mit einer Buchstabenfolge, die erkennbar als bewußte und gewollte Namensabkürzung erscheint, stellen demgegenüber keine formgültige Unterschrift dar.

Ist ein E signiertes und dann ausgedrucktes Dokument gültig?

Nur dieses PDF-Dokument gilt als Original und hat rechtlichen Wert. Auch eine elektronische Kopie des signierten Dokuments ist ein Original, wenn sie nicht verändert wurde. Wenn Sie Ihr elektronisch signiertes Dokument ausdrucken wollen, haben Sie ein Duplikat. Dieses Duplikat hat keinen rechtlichen Wert.

Welche Verträge dürfen digital unterschrieben werden?

Darf man digital unterschreiben? Grundsätzlich ja. Dem eIDAS-Durchführungsgesetz aus dem Jahr 2017 folgend, besitzen alle Formen der elektronischen Signatur Rechtsgültigkeit. Jedoch: Nur qualifizierte digitale Signaturen (QeS) verfügen über den identischen Rang wie handschriftlich gesetzte Unterschriften.

Was bedeutet rechtsverbindlich unterschrieben?

Der gestellten Vergabebedingung einer "rechtsverbindlichen" Unterzeichnung des Angebots kommt lediglich der Erklärungsgehalt zu, dass der Unterzeichner bei Angebotsabgabe über die erforderliche Vertretungsmacht verfügt haben muss.

Ist eine E-Mail Schriftform?

§ 126 BGB: Schriftform verlangt eigenhändige Unterschrift

Ein Telefax oder eine E-Mail genügen dieser strengen Formvorschrift nicht, es sei denn, das unterschriebene Dokument ist mit einer qualifizierten elektronischen Signatur versehen (§ 126a BGB).

Sind Unterschriften immer gleich?

Die Unterschrift wird zwangsläufig nicht immer gleich aussehen, sollte aber ähnlich bleiben, um Missverständnissen vorzubeugen. Wichtig ist dabei auch, dass sie dem Namen zuordenbar sein sollte, d.h. dass zumindest einzelne Buchstaben erkennbar sein sollten und die Länge vergleichbar ist.

Wie muss man bei Verträgen unterschreiben?

„Die Unterschrift muss gemäß § 126 Abs. 1 BGB eine Namensunterschrift sein“, erklärte Notarin Selzer erst kürzlich im Rahmen eines Radio-Interviews im Hessischen Rundfunk. „Hierbei genügt der Familienname. Der Vorname ist nicht unbedingt erforderlich.

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