Zum Inhalt springen

Welche 3 Bürgschaften gibt es?

Gefragt von: Sofia Singer  |  Letzte Aktualisierung: 27. August 2022
sternezahl: 4.4/5 (10 sternebewertungen)

Bürgschaftsarten. Es gibt unterschiedliche Arten von Bürgschaften wie Ausfallbürgschaft, selbstschuldnerische Bürgschaft und Bürgschaft auf erstes Anfordern.

Welche verschiedenen Bürgschaften gibt es?

Neben den gesetzlich geregelten besonderen Bürgschaftsarten kommen folgende Bürgschaftsarten in der Praxis häufig vor:
  • Teilbürgschaft. ...
  • Höchstbetragsbürgschaft. ...
  • Kreditbürgschaft / Kontokorrentbürgschaft. ...
  • Nachbürgschaft. ...
  • Rückbürgschaft. ...
  • Ausfallbürgschaft. ...
  • Prozessbürgschaft. ...
  • Bürgschaft auf erstes Anfordern.

Welche Bürgschaft verlangt die Bank?

In aller Regel handelt es sich bei Bürgschaften für Kredite um eine sogenannte selbstschuldnerische Bürgschaft. Das heißt, die Bank kann sogar sofort Zahlung vom Bürgen fordern, ohne sich überhaupt an den Schuldner wenden zu müssen.

Was ist die gewöhnliche Bürgschaft?

Ausfallbürgschaft. Diese Bürgschaft regelt, dass der Bürge erst dann zahlungspflichtig wird, wenn der Schuldner gerichtlich für zahlungsunfähig erklärt wird. Sie wird auch „gewöhnliche Bürgschaft“ genannt. Die Ausfallbürgschaft ist für den Bürgen die sicherste Variante.

Welche Bürgschaften sind Selbstschuldnerisch?

Ein typisches Beispiel für eine selbstschuldnerische Bürgschaft mit einem festgelegten Höchstbetrag ist die Mietbürgschaft. Diese Bürgschaft ist in der Höhe nach oben hin auf drei Monatsnettomieten begrenzt.

Finanztipp Bürgschaft: Welche Arten von Bürgschaften gibt es? Einfach erklärt!

38 verwandte Fragen gefunden

Welche Nachteile hat eine Bürgschaft?

Gibt es auch Nachteile?
  • Eine Avalbürgschaft ist nicht kostenfrei, es müssen jährliche oder monatliche Beiträge gezahlt werden.
  • Die Inanspruchnahme einer solchen Bürgschaft kann zu einer schlechteren Liquidität oder Bonität des eigenen Kontos führen.

Was ist der Unterschied zwischen Ausfallbürgschaft und selbstschuldnerische?

Im Gegensatz zur selbstschuldnerischen Bürgschaft hat der Gläubiger bei einer Ausfallbürgschaft nicht das Recht, den Bürgen direkt in Anspruch zu nehmen, wenn der Schuldner seine Verbindlichkeiten nicht erfüllt. Dies ist ein weiterer Grund, warum eine Ausfallbürgschaft von Gläubigern nur selten akzeptiert wird.

Wie funktioniert eine selbstschuldnerische Bürgschaft?

Selbstschuldnerische Bürgschaft

„Selbstschuldnerisch“ bedeutet, dass der Gläubiger den selbstschuldnerischen Bürgen nach seiner Wahl direkt anstelle des eigentlichen Schuldners haftbar machen kann. Der Bürge hat auf seine Einrede der Vorausklage verzichtet.

Was ist die Solidarbürgschaft?

Solidarbürgschaft. Bei der Solidarbürgschaft kann der Bürge bereits vor Ihnen belangt werden, sofern Sie mit der Leistung im Rückstand sind und erfolglos gemahnt wurden oder Ihre Zahlungsunfähigkeit offenkundig ist (OR Art. 496).

Was bedeutet gesamtschuldnerische Bürgschaft?

Bei einer gesamtschuldnerischen Bürgschaft übernehmen mehrere Personen (selbstschuldnerisch oder für den Ausfall, z.B. Eltern und Ehepartner)die Bürgschaft und haften nebeneinander; haben sie keine Kenntnis voneinander, nennt man sie Nebenbürgen.

Wann darf man nicht Bürgen?

Bürgschaft darf auf keinen Fall sittenwidrig sein

Emotionale Bindung des Bürgen an den Schuldner wird ausgenutzt. Bürge ist finanziell mit der eingegangenen Verpflichtungen überfordert. Bürge hat weder ein wirtschaftliches noch persönliches Interesse, dass der Kredit an den Schuldner vergeben wird.

Was wenn Bürgschaft nicht zahlen kann?

Aber: Bürgen müssen nicht immer zahlen. Das Wichtigste in Kürze: Wurde die Bürgschaft nicht beschränkt, haftet der Bürge in voller Summe. Ist ein Bürge bei Vertragsabschluss voraussichtlich nicht einmal in der Lage anfallende Zinsen aufzubringen, ist die Bürgschaft unwirksam.

Wie viel kostet eine Bürgschaft?

Was Banken für eine Bürgschaft berechnen

Für Bürgschaften berechnen Banken eine Provision. Die Kosten variieren zwischen 1,5 % und 3 %. Wird also beispielsweise ein Avalkredit von 1.000 € aufgenommen, liegt die Summe bei 15 bis 30 €. Der ermittelte Betrag muss bis zum Ablauf der Bürgschaft gezahlt werden.

Was ist eine Bürgschaft Beispiel?

Bürgschaft Beispiel

Die Tochter gründet ein Unternehmen und benötigt dafür einen Bankkredit in Höhe von 100.000 €; eigene Sicherheiten (Immobilien etc.) hat sie nicht. Die Mutter bürgt deshalb bei der Hausbank für den Kredit. Neben der gewöhnlichen Bürgschaft nach § 765 BGB gibt es die selbstschuldnerische Bürgschaft.

Was ist eine Bürgschaft einfach erklärt?

Die Bürgschaft ist ein weitverbreitetes Mittel zur Kreditsicherung. Mit ihrer Hilfe sichert sich das Kreditinstitut für den Fall einer plötzlichen Zahlungsunfähigkeit seitens des Kreditnehmers ab, indem eine dritte Person zur Begleichung der Schulden herangezogen wird.

Was ist eine einfache Bürgschaft?

Die einfache Bürgschaft begründet lediglich eine subsidiäre Haftung. Der Bürge ist nur zur Zahlung verpflichtet, wenn bereits Verlustscheine bestehen, der Hauptschuldner in Konkurs gefallen ist, Nachlasstundung erhalten hat oder den Wohnsitz ins Ausland verlegt hat (Art. 495 Abs.

Was ist eine Teilbürgschaft?

Unter Teilbürgschaft versteht man eine Bürgschaft, bei dem mehrere Personen sich jeweils für einen Anteil der Forderung/des Kredites verbürgen, wohingegen bei der Vollbürgschaft ein Bürge für den gesamten Kreditbetrag haften würde.

Was ist besser Garantie oder Bürgschaft?

Die Bankgarantie ist für den Schuldner im Unterschied zur Bankbürgschaft deutlich teurer. Die Höhe hängt hierbei vom Einzelfall und dem Kreditinstitut ab. Genügt Ihrem Gläubiger die akzessorische Sicherheit, die die Bürgschaft mit sich bringt, so ist es für Sie deutlich vorteilhafter, diese abzuschließen.

Ist eine Bürgschaft ein Kredit?

Ein Bürge haftet für die Verbindlichkeiten eines anderen. Das bedeutet, dass der Bürge die Ratenzahlung eines Kredits übernimmt, wenn der eigentliche Kreditnehmer diese nicht zahlen kann. Daher gilt ein Bürge – ähnlich wie beispielsweise eine Immobilie oder eine Risikolebensversicherung – als Sicherheit für die Bank.

Wie lange haftet ein Bürge?

Das Wichtigste in Kürze. 1) Die Forderung des Gläubigers gegen den Bürgen unterliegt der 3-jährigen Regelverjährung nach § 199 BGB. Ist die Forderung verjährt, muss der Bürge keine Leistung mehr erbringen.

Für was haftet ein Bürge?

Grundsätzlich haftet der Bürge für alle Verpflichtungen des Mieters aus dem Mietverhältnis. Wird die Mietsache nach Ablauf der Mietzeit vom Mieter nicht an den Vermieter zurückgegeben, so haftet der Bürge auch für die Nutzungsentschädigung nach § 546a BGB.

Wer zahlt Bürgschaft?

Ganz einfach: Der Bürge ist im Schadensfall zur Schadensregulierung verpflichtet. Das bedeutet: Hat der Mieter seine Miete oder Nebenkosten nicht gezahlt oder etwas in der Wohnung kaputt gemacht, muss der Bürge dem Vermieter das Geld dafür zahlen.

Was sind einreden Bürgschaft?

(1) 1Der Bürge kann die dem Hauptschuldner zustehenden Einreden geltend machen. 2Stirbt der Hauptschuldner, so kann sich der Bürge nicht darauf berufen, dass der Erbe für die Verbindlichkeit nur beschränkt haftet.

Wer ist Bürge und wer Bürgschaftsgläubiger?

Bei einer Bürgschaft handelt es sich nach rechtlicher Definition um einen einseitig verpflichtenden Vertrag, durch den sich der Bürge gegenüber dem Gläubiger eines Dritten verpflichtet, für die Erfüllung einer Verbindlichkeit des Dritten einzustehen, die auch zukünftig oder bedingt sein kann (§§ 765 ff. BGB).

Ist eine Bürgschaft unwiderruflich?

Die Bürgschaft ist unbedingt, unwiderruflich und unbefristet. Der Bürge verzichtet auf die Einre- de der Vorausklage nach § 771 BGB und auf das Recht zur Befreiung durch Hinterlegung des Bürgschaftsbetrags. Der Bürge kann aus der Bürgschaft nur auf Zahlung von Geld in Anspruch genommen werden.