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Was zählt zu einer Nötigung?

Gefragt von: Artur Forster  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Wer eine andere Person durch die Anwendung von Gewalt oder Drohungen zu einem bestimmten Verhalten zwingt, macht sich der Nötigung schuldig. Der wesentliche Unterschied zu einer Erpressung besteht darin, dass bei einer Nötigung keine Gewinnabsicht vorliegt.

Was fällt alles unter Nötigung?

Eine Nötigung begeht, wer einen anderen Menschen rechtswidrig mit einem Nötigungsmittel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt. Nötigen ist also das Erzwingen eines bestimmten Verhaltens. Nötigungsmittel sind dabei die Anwendung von Gewalt oder eine Drohung mit einem empfindlichen Übel.

Wann handelt es sich um Nötigung?

Eine Nötigung liegt vor, wenn der Täter vorsätzlich das Opfer mittels Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung zwingt. Diese bildet als verallgemeinertes Delikt die Basis vieler weiterer Straftatbestände mit höheren Strafrahmen, die der Täter erfüllen kann.

Wie kann ich eine Nötigung beweisen?

Eine Nötigung hinterlässt keinen sichtbaren Schaden. Keiner hat demnach eindeutige Beweise. Zudem nimmt der Delinquent seine Handlungen oft nicht als schwerwiegend wahr.

Wann kann man jemanden wegen Nötigung anzeigen?

„Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt“, erfüllt laut Gesetz den Straftatbestand der Nötigung. Selbst der Versuch der Nötigung ist strafbar. Ein empfindliches Übel ist sehr subjektiv zu verstehen.

Strafrecht: Straftaten gegen die persönliche Freiheit - Nötigung gem. § 240 StGB

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Welche Arten von Nötigung gibt es?

Es gibt zwei spezifische Nötigungsmittel, die das StGB in § 240 aufführt: Drohung oder Gewalt. Mittels einer dieser beiden Formen soll ein Erfolg dergestalt herbeigeführt werden, dass der Betroffene eine von ihm nicht gewollte, jedoch vom Täter erwünschte Handlung, Duldung oder Unterlassung vollzieht.

Was ist keine Nötigung?

Der klassische Strafbestand der Nötigung beinhaltet, dass jemand durch Gewalt oder durch eine Drohung so unter Druck gesetzt wird, dass er Angst um Leib und Leben bekommt und dadurch zu einem bestimmten Verhalten gezwungen wird. Ohne Furcht also keine Nötigung.

Was passiert wenn man wegen Nötigung angezeigt wird?

Sie reichen von einer Geldstrafe bis hin zu einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Außerdem können Punkte in Flensburg und ein Fahrverbot von ein bis drei Monaten verhängt werden. In besonders schlimmen Fällen kann die Fahrerlaubnis auch entzogen werden.

Ist anschreien Nötigung?

Zusammenfassung: Das bloße Anschreien kann eine Beleidigung sein, wenn darin ein Unwerturteil bezüglich der Person des Angeschrieenen und kein bloßes Augenblicksversagen zu erkennen ist. Arbeitnehmer sollten bei Fehlverhalten von Arbeitskollegen erst eine betriebliche Klärung versuchen, bevor sie zur Polizei gehen.

Was passiert bei Aussage gegen Aussage ohne Beweise?

Die belastende Aussage eines Zeugen steht gegen die bestreitende Aussage des Angeklagten. Wenn es dann keine objektiven Anhaltspunkte für das konkrete Geschehen gibt, wird die Luft für die Beweisführung zwar dünn, aber die Flamme der Anklage geht im Gerichtssaal deswegen noch nicht sofort aus.

Was ist vollendete Nötigung?

wie er sein Tun gestalten will (Handlungsfreiheit). Die Tat ist vollendet, wenn der Nötigungserfolg eingetreten ist. Das ist im Falle einer abgenötigten Handlung der Fall, sobald das Opfer unter der Einwirkung des Nötigungsmittels mit der vom Täter geforderten Handlung begonnen hat.

Was genau bedeutet Nötigung?

Nötigung bezeichnet allgemein eine unzulässige Gewaltanwendung oder Drohung, die das Opfer zu einer Handlung zwingt, die dieses nicht wünscht.

Wann ist zuparken Nötigung?

Eine Nötigung kann in der Regel nur dann vorliegen, wenn dies vorsätzlich geschehen ist. Dies bedeutet, dass sie der Falschparker bereits von vornherein zuparken wollte. Es muss also generell seine Intention gewesen sein, Ihr Fahrzeug zu blockieren.

Was ist eine strafbare Nötigung?

Strafgesetzbuch (StGB) § 240 Nötigung

(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Was ist eine schwere Nötigung?

Als unbenannte Tathandlungen sind die Drohung mit schwerwiegenden Straftaten, die Nötigung zur Ausführung oder Duldung von besonders erniedrigender, gefährlicher oder schädigender Handlungen und der bedenkenlose Einsatz von Gewalt in der Rechtsprechung anerkannt.

Wie lange kann ich eine Nötigung anzeigen?

Liegt ein besonders schwerer Fall (wie bereits erläutert) vor, beträgt der Strafrahmen eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Eine Nötigung verjährt grundsätzlich nach fünf Jahren (§ 78 StGB).

Kann man angezeigt werden wenn man jemanden anschreit?

Je nach Grad der Anfeindungen oder Beleidigungen und ihrer Auswirkungen können sich die Betroffenen auch anders zu Wehr setzen und Strafanzeige erstatten. Grundsätzlich können sie auch auf Schadenerstatz klagen und / oder Schmerzensgeld geltend machen.

Was mache ich wenn mich jemand anschreit?

Je weniger du auf Provokationen reagierst, desto besser kannst du dein Urteil einsetzen, um mit der Herausforderung umzugehen. Wenn du wütend auf jemanden bist oder dich von jemandem herausgefordert fühlst, atme tief durch und zähle langsam auf zehn, bevor du etwas sagst oder tust, das du später bereuen könntest.

Ist dichtes Auffahren Nötigung?

Zu einer Nötigung wird es aber erst, wenn der Vordermann durch längeres sehr dichtes Auffahren und gegebenenfalls zusätzlich ständiges Aufblenden mit der Lichthupe unter massiven Druck gesetzt und dazu gebracht wird, aus Angst die Spur zu wechseln.

Wie teuer ist Nötigung?

Die Strafen für Nötigung im Straßenverkehr sind im Bußgeldkatalog geregelt und reichen von einer Geldstrafe, die leicht mehrere tausend Euro betragen kann, bis hin zu einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Nicht selten drohen außerdem drei Punkte in Flensburg und ein ein- bis dreimonatiges Fahrverbot.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei Nötigung?

Die Nötigung wird mit Freiheitsstrafe von einem Monat bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen bestraft. Handelt es sich um einen besonders schweren Fall der Nötigung (§ 240 Abs. 4 StGB) kommt Geldstrafen nicht mehr in Betracht, sondern nur Freiheitsstrafe.

Ist Einparken Nötigung?

Auch das Zuparken ist als Nötigung zu verstehen. Zahlreiche Urteile verschiedener Oberlandesgerichte äußern sich zu diesem Fall. Demnach handelt es sich dann um Nötigung, wenn das Zuparken vorsätzlich geschehen ist. Dem Beschuldigten muss also die Absicht oder ein Vorsatz nachgewiesen werden.

Ist es verboten jemanden Einzuparken?

Zuparken kann ein echtes Ärgernis darstellen. Aber ist es auch eine Straftat? Ja, wenn es den Tatbestand der Nötigung erfüllt. Dabei handelt es sich gemäß § 240 Strafgesetzbuch (StGB) um eine Drohung oder Gewaltanwendung, die eine andere Person rechtswidrig zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung zwingt.

Wie parke ich richtig ein?

Der Parkvorgang

Legen Sie den Rückwärtsgang ein und blicken Sie nach hinten. Nun langsam gerade zurückfahren, bis Sie in der Mitte des hinteren rechten Seitenfensters das Heck des anderen Wagens sehen. Jetzt ganz nach rechts einschlagen und weiter langsam zurück, bis Sie im 45-Grad-Winkel zum Bordstein stehen.

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