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Was zählt als reparierter Unfallschaden?

Gefragt von: Frau Prof. Gundula Heinemann B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Ein mitteilungspflichtiger Unfallschaden nach BGH-Definition liegt bereits dann vor, wenn ein Auto bei einem Unfall Blechschäden davongetragen hat, auch wenn diese noch so gering sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Schäden fachgerecht repariert wurden oder nicht.

Ist ein reparierter Unfallschaden schlimm?

Repariertes Unfallauto kaufen – Darauf ist zu achten

Wenn es sich um einen leichten Schaden handelt, der fachmännisch behoben wurde, sollte nichts dagegen sprechen, einen reparierten Unfallwagen zu kaufen. Nach schweren Schäden, die etwa die Karosserie oder die Achsaufhängung betreffen, ist jedoch Vorsicht angeraten.

Was ist ein reparierter Unfallschaden?

Die Angabe „reparierter Unfallschaden“ im Kaufvertrag stellte nicht lediglich eine Beschreibung der Kaufsache dar, sondern enthielt auch die Erklärung, dass der angegebene Unfallschaden fachgerecht behoben ist.

Was ist ein reparierter vorschaden?

Unter einem Vorschaden am Fahrzeug ist eine reparierte Beschädigung zu verstehen, die in der Regel aus einem vorherigen Verkehrsunfall resultiert. Auch selbst verursachte Unfälle, die instandgesetzt wurden, führen zu einem Vorschaden.

Ist ein reparierter Unfallschaden ein Sachmangel?

BGH Urt.v.

Ein Fahrzeug, das einen Unfallschaden erlitten hat, bei dem es zu mehr als "Bagatellschäden" gekommen ist, ist auch dann nicht frei von Sachmängeln i.S.d. § 434 I S. 2 Nr. 2 BGB, wenn es nach dem Unfall fachgerecht repariert wurde.

Unbekannter Vorschaden: Fallen beim Gebrauchtwagenkauf

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Welche Schaden am Auto müssen angegeben werden?

Das heißt im Umkehrschluss: Bei allen Schäden, die durch äußere Einwirkung im Rahmen eines Unfalls entstanden sind und über minimale kosmetische Makel hinausgehen, handelt es sich um Unfallschäden und das Fahrzeug muss beim Verkauf zwingend als “Unfallwagen” deklariert werden.

Bis wann gilt ein Auto als unfallfrei?

Wann ist ein Auto unfallfrei? Das Urteil 6 U 227/02 des Oberlandesgerichts Rostock vom 17.12.2003 lautet: „Als unfallfrei gilt ein Fahrzeug, wenn es bei einer Kollision keinen erheblichen Schaden erlitten hat“.

Wer muss vorschaden beweisen?

Unfallgeschädigter muss bei Einwand von Vorschäden zu deren Reparatur vortragen. Es obliegt dem Geschädigten, die Verursachung des Schadens durch das gegnerische Fahrzeug darzulegen und zu beweisen.

Ist ein Kratzer ein vorschaden?

Denn die vom Sachverständigen als Vorschäden qualifizierten Kratzer seien optisch eher unauffällig. Fazit: Die Versicherung muss den vom Sachverständigen festgestellten, unfallbedingten Schaden abzüglich des vertraglich vereinbarten Selbstbehalts ersetzen. (OLG Dresden, Urteil v. 16.02.2021, 4 U 1909/20).

Wie hoch ist die Wertminderung bei einem Unfall?

Allgemein ist davon auszugehen, dass bei einem Unfall die Wertminderung um 10 Prozent der Reparaturkosten im Regelfall als angemessen beurteilt wird.

Kann man ein Auto mit Repariertem Unfallschaden kaufen?

Wenn es sich um einen leichten Schaden handelt, der fachmännisch behoben wurde, spricht nichts dagegen, einen reparierten Unfallwagen zu kaufen. Wichtig ist, dass das Auto verkehrs- und fahrsicher ist. Außerdem ist der Verkäufer dazu verpflichtet, Unfallschäden aufzuklären.

Ist ein parkrempler ein Unfall?

Wer nach einem Parkrempler nur einen Zettel mit seinen Kontaktdaten hinterlässt, macht sich strafbar. Es drohen Geldstrafe, Punkte in Flensburg und Führerscheinentzug, denn ein Parkschaden gilt im Sinne des Rechts als Unfall. Darüber hinaus riskiert man auch den Verlust des Versicherungsschutzes.

Ist ein parkschaden ein Unfallschaden?

Grundsätzlich sind alle Schäden, die durch äußere Einwirkung am Fahrzeug entstanden sind, "Unfallschäden". Aber: Rechtlich wird feinsinnig zwischen Unfallschaden und Bagatellschaden unterschieden. Auch ein Bagatellschaden wie ein Parkrempler entsteht durch einen Unfall, gilt aber nicht als Unfallschaden.

Ist eine Nachlackierung gleich ein Unfall?

Eine Nachlackierung beruhe außerdem nur dann auf einem "Unfallschaden" im Sinne der BGH-Rechtsprechung, wenn der Schaden am Gebrauchtwagen über einen Bagatellschaden hinausging. Hierüber sei der Käufer aufzuklären. Von "Bagatellschäden" ist bei einem Pkw laut ZDK nur bei ganz geringfügigen Lackschäden auszugehen.

Sind Unfallwagen weniger wert?

Wertminderung : Ein Unfallwagen ist weniger wert als ein unfallfreies Fahrzeug. Es kann geschehen, dass objektiv gesehen, eine Wertverbesserung eintritt, wenn ein Auto nach einem Unfall neue Ersatzteile erhält. Dazu können auch Lackierarbeiten beitragen.

Wie kann ich prüfen ob Auto unfallfrei ist?

Zehn Tipps, wie Sie ein Unfallauto erkennen
  1. Ungleichmäßiger Lack. Der erste Eindruck ist wichtig. ...
  2. Technische Hilfsmittel. ...
  3. Spaltmaße sind nicht einheitlich. ...
  4. Schweißstellen im Motorraum. ...
  5. Beulen im Kofferraum. ...
  6. Fehlende Abnutzungsspuren. ...
  7. Unterboden kontrollieren. ...
  8. Lenkrad und Fahrwerk.

Was versteht man unter vorschaden?

Was ist ein Vorschaden? Ein Vorschaden ist eine reparierte Beschädigung an einem Fahrzeug. Sie ist meist bei einem vorherigen Verkehrsunfall entstanden. Allerdings zählen auch selbst verursachte Schäden, die bereits instand gesetzt wurden, zu einem Vorschaden.

Was ist ein Altschaden?

Vor- und Altschäden betreffen Beschädigungen, die ein unfallbeschädigtes Fahrzeug vor einem bestimmten Unfallereignis erlitten hat. Altschaden: Ein Altschaden betrifft eine noch nicht behobene Beschädigung. Hierzu gehören nicht nur Unfallschäden mit anderen Verkehrsteilnehmern.

Was bedeutet im Gutachten Wiederbeschaffungswert?

Was ist der Wiederbeschaffungswert? Im Falle eines versicherten Totalschadens oder Verlustes ersetzt Ihnen als Geschädigter sowohl die Teilkasko als auch die Vollkasko die Summe, die Sie aufwenden müssen, um sich ein gleichwertiges Auto zu kaufen. Dieser Betrag ist der sogenannte Wiederbeschaffungswert.

Was bedeutet 5 Jahre ohne vorschaden?

Diese Fragen geistern oft durch die Foren im World Wide Web – hier finden Sie Antworten darauf … Das ist die Regel: Der Versicherer für Ihre neue Haftpflicht fragt recht zügig nach Vorschäden innerhalb der letzten 5 Jahre. Anhand Ihrer Meldung schätzt er Ihr Risiko ein, wenn er Sie als Kunden gewinnt.

Wann ist es ein Bagatellschaden?

Ein Bagatellschaden am Auto liegt vor, wenn nach einem Unfall oder einem Parkmanöver an den beteiligten Fahrzeugen nur kleine, oberflächliche Dellen, Kratzer oder Schrammen zu sehen sind. Deren Reparatur darf nicht mehr als 700 bis 750 Euro kosten. Wichtig: Es dürfen keine Personen verletzt worden sein.

Kann ich mir den Schaden auszahlen lassen?

Es ist möglich, sich den Unfallschaden auszahlen zu lassen. Grundsätzlich hat jeder Unfallgeschädigte die Wahl, ob er den Unfallschaden auszahlen oder reparieren lassen möchte. Fuhrparkbetreiber ebenso wie Privatpersonen können sich den Kfz Versicherungsschaden auszahlen lassen.

Was bedeutet unfallfrei laut Vorbesitzer?

Der Begriff ‚Unfallfreiheit' beziehungsweise die unfallfrei Definition wird im Kraftfahrzeughandel einheitlich verwendet. Unfallfrei besagt, dass ein Fahrzeug keinen Schaden erlitten hat, der als erheblich anzusehen ist, also kein Bagatellschaden.

Wann ist es ein Unfallauto?

Kurz & knapp: Das Wichtigste zum Unfallwagen

Laut Bundesgerichtshof führt jeder erhebliche Schaden oberhalb der Bagatellgrenze von 750 Euro zum einem Unfallfahrzeug. Das ist laut BGH Urteil (Aktenzeichen VII ZR 330/06) der Fall, wenn es sich nicht nur um ganz geringfügige, oberflächliche Lackschäden handelt.

Was bedeutet unfallfrei beim Autoverkauf?

Ein Fahrzeug darf als unfallfrei bezeichnet werden, solange dieses im Zuge einer Kollision keinen erheblichen Schaden erlitten hat. Entstand durch einen Unfall nur ein Bagatellschaden, gilt das Fahrzeug also in der Regel weiterhin als unfallfrei.