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Was zählt alles zum Arbeitsweg?

Gefragt von: Martina Gerber B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Der Arbeitsweg gilt als der kürzeste Weg von der Haustür zum Arbeitsplatz, es gibt jedoch auch Ausnahmen. Bedeutet beispielsweise die Anfahrt über die Autobahn eine längere Strecke, kann aber in kürzerer Zeit zurückgelegt werden, wird dies anerkannt.

Was zählt zum Arbeitsweg?

Der Arbeitsweg ist in verschiedenen Rechtsgebieten die Wegstrecke, die ein Arbeitnehmer zwischen seiner Wohnung und der Arbeitsstätte und umgekehrt zurückzulegen hat.

Wo beginnt und endet der Arbeitsweg?

Dabei beginnt der Arbeitsweg mit dem Durchschreiten der Außentür des Wohngebäudes und endet mit dem Betreten des Betriebsgeländes. Stürze im Treppenhaus, im Flur oder im Fahrstuhl eines Wohngebäudes sind also nicht versichert.

Wo endet der Weg zur Arbeit?

Wo endet und beginnt die Anwendbarkeit vom Wegeunfall? Die Strecke zur Arbeit findet ihren Anfangspunkt bei der Haustür. Der arbeitsrechtliche Versicherungsschutz erlischt sodann am Eingang der Arbeitsstätte. So hat es das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel festgelegt.

Was zählt als Arbeitsweg Unfall?

Mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit dem Auto: Wer sich auf den Weg zur Arbeit begibt oder auf dem Heimweg ist, ist bei einem Unfall über die Berufsgenossenschaft versichert. Passiert auf dem Weg zur Arbeit bzw. auf dem Heimweg ein Unfall, spricht man von Wegeunfall.

Wie bin ich auf dem Arbeitsweg versichert? | RA Solmecke und Wolfgang Büser

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Wo fängt der Weg zur Arbeit an?

Voraussetzungen für einen Wegeunfall

Der Arbeitsweg beginnt mit dem Verlassen der Haustür des Wohngebäudes und endet dort wieder. In besonderen Situationen dürfen Sie einen abweichenden Weg wählen. Unterbrechen Sie die Fahrt von A nach B für private Erledigungen, sind Sie während dieser Zeit nicht versichert.

Wann ist es kein Wegeunfall?

Lesen Sie hier, wie die Gerichte bislang zu Arbeitsunfall und Wegeunfall entschieden haben. Ein Arbeitsunfall ist ein Unfall, der sich während der Arbeit ereignet. Ein Wegeunfall passiert auf dem Weg zur oder von der Arbeit nachhause. In beiden Fällen greift die gesetzliche Unfallversicherung.

Was zählt als Dienstweg?

Der Dienstweg gilt für alle dienstlichen Angelegenheiten, auch für Beförderungen, Dienstreisen, Eingruppierungen, Reisekostenabrechnungen, Urlaubsanträge oder Verbesserungsvorschläge. Die formelle Rechtmäßigkeit von Verwaltungshandeln ist über den Dienstweg gewahrt.

Welche Wege sind nicht versichert?

Auch die Wege zu Raucherbereichen oder ins Freie sind nicht versichert. Dies gilt unabhängig davon, ob der Raucherbereich mit oder ohne Genehmigung des Arbeitgebers aufgesucht wird. Versicherungsschutz besteht auch dann nicht, wenn wegen des Rauchverbots der Arbeitsplatz verlassen werden muss.

Was zählt nicht zu einem Arbeitsunfall?

Hinweis: Es liegt kein Arbeitsunfall vor, wenn Verletzungen oder Gesundheitsschäden ohne Einwirkung von außen zufällig während der versicherten Tätigkeit auftreten.

Wann ist der Arbeitsweg Arbeitszeit?

Es müssen die Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes eingehalten werden. Die Fahrzeit gilt dann als Arbeitszeit, wenn der Arbeitgeber das Lenken eines Kfz oder die Wahrnehmung bestimmter Aufgaben anordnet. Von der am Zielort verbrachten Zeit ist das Arbeitszeit, was für geschäftliche Angelegenheiten aufgewendet wird.

Ist An und Abfahrt Arbeitszeit?

Fahren Arbeitnehmer von ihrem Wohnort mit dem Firmenfahrzeug direkt zum ersten Kunden und am Ende des Tages vom letzten Kunden nach Hause zurück, stellt die für die An- und Heimfahrt aufgewendete Zeit Arbeitszeit dar. Dies hat der EuGH mit Urteil vom 10. September 2015, C-266/14 entschieden.

Was ist der direkte Weg zur Arbeit?

Der Gegenpol zur versicherten Tätigkeit ist gesetzlich nicht definiert, jedoch ist damit grundsätzlich die Wohnung gemeint. Der Weg von der Wohnung zur Arbeitsstelle und zurück ist also grundsätzlich vom Versicherungsschutz erfasst.

Was bedeutet einfacher Arbeitsweg?

Einfache Entfernungsstrecke

Pauschal darfst Du für jeden Arbeitstag nur einmal die einfache Wegstrecke abrechnen. Fährst Du an einem Arbeitstag nur hin und an einem anderen Tag zurück, so legst Du jeweils nur einen Weg zurück und darfst für den jeweiligen Arbeitstag nur die Hälfte der Entfernungspauschale ansetzen.

Was bedeutet einfacher Weg zur Arbeit?

Nur die einfache Wegstrecke wird angesetzt. Das heißt, dass nur der Weg zur Arbeit pauschal abgesetzt werden kann, der Heimweg wird nicht berücksichtigt. Die Pauschale beträgt 0,30€ für jeden vollen Entfernungskilometer zwischen Wohnung und Arbeitsplatz.

Bin ich versichert wenn ich in der Mittagspause nach Hause fahre?

Auch der Weg in die Mittagspause untersteht in der Regel dem Schutz der gesetzlichen Unfallversicherung – außer wenn der Arbeitnehmer privat etwas erledigen möchte. Der Versicherungsschutz endet mit dem Betreten von Kantine, Restaurant oder Aufenthaltsraum. Die Pausenzeit selbst ist nicht mehr versichert.

Bin ich in der raucherpause versichert?

Verlässt ein Beschäftigter außerhalb der üblichen Pausenzeiten seinen Arbeitsplatz, um eine Zigarettenpause einzulegen, ist er nicht gesetzlich unfallversichert.

Welche Wege sind versichert?

Wann besteht beim Wegeunfall Versicherungsschutz? Versichert ist man auf dem Hin- und Rückweg, zur und von der Arbeit. Das Verkehrsmittel ist dabei egal, selbst das Skatebord zählt. Die Versicherung greift grundsätzlich auf dem direkten Weg und auf notwendigen Umwegen.

Wann muss Arbeitsweg bezahlt werden?

Normalerweise ist eine Erstattung der Fahrtkosten durch den Arbeitgeber keine Pflicht, wenn es um die täglichen Fahrten von der Wohnung des Arbeitnehmers zur Arbeitsstätte geht. Einige Vorgesetzte zahlen dennoch – es handelt sich demnach um eine freiwillige Gefälligkeit vonseiten der Chefetage.

Was zählt nicht als Dienstwegeunfall?

Unfälle, die sich nicht bei der Arbeit, sondern im privaten Lebensbereich ereignen - etwa im Urlaub, am (dienstfreien) Wochenende oder am Feierabend nach dem Erreichen der Wohnung - sind grundsätzlich nicht versichert.

In welchem der folgenden Fälle steht ein Umweg auf dem Arbeitsweg nicht unter Versicherungsschutz?

Dauert eine Unterbrechung des Arbeitsweges aus privaten Gründen jedoch länger als zwei Stunden, ist man auch für die restliche Wegstrecke nicht mehr gesetzlich unfallversichert.

Was ist bei Wegeunfällen versichert?

Grundlage für Leistungen nach einem Wegeunfall ist die gesetzliche Unfallversicherung. Diese wird durch die Berufsgenossenschaft umgesetzt. Kommt es also zu einem Unfall auf dem Weg zur/von der Arbeit, ist die Berufsgenossenschaft dafür zuständig, den Verunfallten finanziell zu unterstützen.

Ist man auf dem Weg zur Toilette versichert?

Der Gang zur Toilette zählt zu den Wegen, die im Homeoffice versichert sind.

Ist der Weg zur Arbeit eine Dienstfahrt?

Das hat der Bundesfinanzhof mit drei aktuellen Urteilen neu festgelegt (AZ VI R 55/10, VI R 36, 10,VI R 58/09). Ist die Fahrt zur Arbeit eine Dienstreise, können statt der normalen Entfernungspauschale höhere Reisekosten geltend gemacht werden.

Ist Arbeitsweg BU oder NBU?

Als Nichtberufsunfall gilt jeder Unfall, der kein Berufsunfall ist. Unfälle auf dem Arbeitsweg gelten grundsätzlich als NBU.

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