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Was zählt alles als Unfallschaden?

Gefragt von: Herr Dr. Victor Burkhardt B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Ein Unfallschaden liegt vor, wenn ein Fahrzeug bei einer Kollision einen nicht unbedeutenden Schaden erlitten hat. Davon ist in der Regel auszugehen, wenn sich die Reparaturkosten auf mehr als 750 Euro belaufen. Darunter ist meist von einem Bagatellschaden die Rede.

Wann liegt ein Unfallschaden vor?

Laut Bundesgerichtshof führt jeder erhebliche Schaden oberhalb der Bagatellgrenze von 750 Euro zum einem Unfallfahrzeug. Das ist laut BGH Urteil (Aktenzeichen VII ZR 330/06) der Fall, wenn es sich nicht nur um ganz geringfügige, oberflächliche Lackschäden handelt.

Welche Schaden am Auto müssen angegeben werden?

Das heißt im Umkehrschluss: Bei allen Schäden, die durch äußere Einwirkung im Rahmen eines Unfalls entstanden sind und über minimale kosmetische Makel hinausgehen, handelt es sich um Unfallschäden und das Fahrzeug muss beim Verkauf zwingend als “Unfallwagen” deklariert werden.

Ist ein Blechschaden ein Unfallschaden?

Während Bagatellschäden geringfügige Schäden am Lack oder Schönheitsfehler wie kleine Kratzer sind, zählen großflächige Lackschäden meistens zu den Unfallschäden. Auch diese Schäden können Unfallschäden sein: Blechschäden.

Ist ein Bagatellschaden ein Unfall?

Definition "Bagatellschaden" beim Auto

Bei einem Bagatellschaden handelt es sich um einen kleinen Blechschaden, bei dem nur die Oberfläche der Karosserie betroffen ist. Voraussetzung: Beim Unfall wurde keine Person verletzt. Im Normalfall müssen Sie die Polizei deswegen nicht verständigen.

Nach Unfallschaden: Diese Fehler solltet Ihr vermeiden! | ADAC | Recht? Logisch!

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Bis wann gilt ein Auto als unfallfrei?

Laut Urteil des Oberlandesgerichts (OLG) Köln (Aktenzeichen 2 U 31/74) gilt ein PKW als unfallfrei, wenn er nur einen geringfügigen, oberflächlichen Schaden erlitten hat, der nicht erheblich ist und als Schönheitsfehler angesehen werden kann (z. B. Lackschäden oder Blechschäden).

Was ist ein geringfügiger Schaden?

Als Bagatellschaden bezeichnet man einen Schaden, der die Schadenshöhe von 750 Euro nicht überschreitet. Hierzu zählen zum Beispiel kleinere Lackkratzer oder Dellen am Fahrzeug.

Was zählt als reparierter Unfallschaden?

Ein mitteilungspflichtiger Unfallschaden nach BGH-Definition liegt bereits dann vor, wenn ein Auto bei einem Unfall Blechschäden davongetragen hat, auch wenn diese noch so gering sind. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Schäden fachgerecht repariert wurden oder nicht.

Was zählt als Blechschaden?

Blechschaden: Schaden ausschließlich am Lack des Autos, in Form von Kratzern oder Beulen bzw. Dellen. Bagatellschaden: Kleiner Schaden am Auto, unabhängig vom Fahrzeugteil. Zumeist am Lack, jedoch nicht zwangsläufig.

Ist eine neue Stoßstange ein Unfallschaden?

"Wenn lediglich die Scheibe getauscht werden muss, ist es kein Unfallauto. Wenn jedoch auch Stoßstange und Motorhaube was abbekommen haben und getauscht werden, ist der Wagen ein Unfallauto."

Wann ist es ein Bagatellschaden?

Ein Bagatellschaden ist ein kleiner Sachschaden am Auto, bei dem nur das Blech des Fahrzeugs beschädigt wurde. Wenn bei einem Unfall eine Person verletzt wird oder das Fahrzeug mehr als nur einen Blechschaden hat, spricht man nicht mehr von einem Bagatellschaden.

Ist ein Kratzer ein vorschaden?

Nein, hierbei handelt es sich um eine Gebrauchsspur, wenn der Kratzer oberflächlich ist. Ein versicherungstechnisch relevanter Vorschaden liegt im Regelfall oberhalb der Bagatellschadensgrenze vor. Ab dieser Grenze gilt ein Fahrzeug nicht mehr als unfallfrei. Ein Kfz-Sachverständiger sorgt für eine klare Abgrenzung.

Ist eine Nachlackierung gleich ein Unfall?

Eine Nachlackierung beruhe außerdem nur dann auf einem "Unfallschaden" im Sinne der BGH-Rechtsprechung, wenn der Schaden am Gebrauchtwagen über einen Bagatellschaden hinausging. Hierüber sei der Käufer aufzuklären. Von "Bagatellschäden" ist bei einem Pkw laut ZDK nur bei ganz geringfügigen Lackschäden auszugehen.

Was bedeutet unfallfrei beim Autoverkauf?

Ein Auto darf als unfallfrei bezeichnet werden, wenn es durch eine Kollision oder ein Schadensereignis keinen erheblichen Schaden erlitten hat, der die Substanz betrifft und über die Bagatellschadensgrenze hinausgeht. Je nach Alter kann es dennoch einen Sachmangel aufweisen bzw. Reparaturkosten erfordern.

Was bedeutet unfallfrei laut Vorbesitzer?

Was bedeutet unfallfrei? Ein Fahrzeug darf als unfallfrei bezeichnet werden, solange dieser im Zuge einer Kollision keinen erheblichen Schaden erlitten hat. Entstand durch einen Unfall nur ein Bagatellschaden, gilt das Fahrzeug also in der Regel weiterhin als unfallfrei.

Ist mein Auto ein Unfallwagen?

Wenn es nach einem Autounfall zu einem Schaden kam, der mit einem kleinen Aufwand ausgebessert werden kann, gilt das Auto als unfallfrei. Die Faustregel besagt: Muss ein beschädigtes Teil ersetzt werden, handelt es sich um ein Unfallfahrzeug.

Was ist ein Karosserieschaden?

Echte Autoexperten sprechen von einem Karosserieschaden, wenn der Rahmen deformiert ist, doch im Volksmund werden oft auch Schäden an anderen Bauteilen, wie dem Kotflügel oder Schweller zu Karosserieschäden gezählt.

Was tun bei einem kleinen Unfall?

Schalten Sie Ihre Warnblinkanlage ein. Stellen Sie insbesondere bei viel befahrenen sowie schwer einsehbaren Unfallstellen ein Warndreieck auf und legen Sie die Warnweste an. Fotografieren Sie die Unfallstelle. Räumen Sie anschließend die Unfallstelle möglichst schnell, um den weiteren Straßenverkehr nicht aufzuhalten.

Wie kann ich prüfen ob Auto unfallfrei ist?

Zehn Tipps, wie Sie ein Unfallauto erkennen
  1. Ungleichmäßiger Lack. Der erste Eindruck ist wichtig. ...
  2. Technische Hilfsmittel. ...
  3. Spaltmaße sind nicht einheitlich. ...
  4. Schweißstellen im Motorraum. ...
  5. Beulen im Kofferraum. ...
  6. Fehlende Abnutzungsspuren. ...
  7. Unterboden kontrollieren. ...
  8. Lenkrad und Fahrwerk.

Ist ein reparierter Unfallschaden ein Sachmangel?

BGH Urt.v.

Ein Fahrzeug, das einen Unfallschaden erlitten hat, bei dem es zu mehr als "Bagatellschäden" gekommen ist, ist auch dann nicht frei von Sachmängeln i.S.d. § 434 I S. 2 Nr. 2 BGB, wenn es nach dem Unfall fachgerecht repariert wurde.

Wie hoch ist die Wertminderung nach Unfall?

Allgemein ist davon auszugehen, dass bei einem Unfall die Wertminderung um 10 Prozent der Reparaturkosten im Regelfall als angemessen beurteilt wird.

Warum kein Unfallfahrzeug?

Autos mit Bagatellschäden gelten nicht als Unfallwagen. Es handelt sich um kleinere Schäden wie Kratzer, Lackschäden, Beulen und kleine Dellen. Die Bagatellgrenze endet in der Regel bei 200 Euro.

Was ist wenn man Unfall gemacht hat es aber nicht gemerkt hat?

Wenn die Fahrerflucht nicht bemerkt wurde, als der Unfall geschah, muss, wenn der Schaden dann bekannt wurde, die Polizei informiert werden. Das stellt eine Selbstanzeige dar und ist für viele Menschen eine Hürde. Fahrerflucht wird bei Bagatellschaden oft nicht bemerkt und ist trotzdem eine Straftat.

Wie sieht ein Bagatellschaden aus?

Ein Bagatellschaden am Auto ist laut Definition ein einfach gelagerter Schaden. Dazu zählen unter anderem oberflächliche Lackschäden wie Kratzer. Oder Dellen und Schrammen an der Karosserie, die zum Beispiel durch Parkrempler entstehen.

Wie hoch dürfen Bagatellschaden sein?

Für alle Kleinreparaturen eines Jahres liegt die Grenze bei 150 bis 200 Euro, früher waren es 300 bis 400 Mark, oder acht bis zehn Prozent der Jahresmiete (BGH, Az.: VIII ZR 91/88, VIII ZR 38/90, VIII ZR 129/91).