Zum Inhalt springen

Was verursachen Wärmebrücken?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Rupert Philipp B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
sternezahl: 4.3/5 (3 sternebewertungen)

Wärmebrücken sind Stellen in der thermischen Gebäudehülle, die einen veränderten Wärmedurchgang aufweisen. Sie bewirken, dass vermehrt Wärme von innen nach außen fließt. Dadurch sinkt die raumseitige Oberflächentemperatur im Bereich einer Wärmebrücke schneller ab als in den angrenzenden Bereichen.

Wann entsteht eine Wärmebrücke?

Konstruktive Wärmebrücken entstehen bei Durchdringungen von Bauteilen von innen nach außen sowie bei Unterbrechungen der Dämmebene oder auch bei der Reduzierung von Regelquerschnitten einer Wand, wie es z.B. bei Heizkörpernischen der Fall ist.

Welche Folgen haben Wärmebrücken?

Auswirkungen von Wärmebrücken sind: Veränderte, meist verringerte innere Oberflächentemperaturen; das kann im schlimmsten Fall zum Durchfeuchten von Bauteilen und Schimmelwachstum führen (das sind die wirklich schädlichen, die 'bösen' Wärmebrücken).

Was kann man gegen Wärmebrücken tun?

Beseitigen lassen sich die Wärmebrücken nur mit einer lückenlosen Dämmung, und zwar am besten mit einer Außendämmung. Deshalb ist eine fachgerechte Fassadendämmung im Rahmen der energetischen Sanierung besonders wichtig.

Wie schlimm sind Wärmebrücken?

Wärmebrücken können zu höheren Energierechnungen sowie zu Zugluft und kalten Stellen in einem Haus führen. In einigen Fällen können sie auch zu Kondensation und Schimmelbildung beitragen. Es ist zwar nicht immer möglich, Wärmebrücken zu vermeiden, aber es gibt einige Maßnahmen, die ihre Auswirkungen minimieren können.

Was sind Wärmebrücken - Seidenschwarz Energieberatung

23 verwandte Fragen gefunden

Wie kann man Wärmebrücken erkennen?

Wärmebrücken finden mit Thermometern oder Wärmebildkamera

Da Wärmebrücken besonders kalte Stellen im Raum sind, kannst du sie oftmals bereits mit der Hand erfühlen – das gilt vor allem für schlecht isolierte Fenster. Ansonsten kannst du sie mit analogen Thermometern oder einem Infrarot-Thermometer erkennen.

Was tun bei Schimmel durch Kältebrücke?

Kältebrücken haben Schimmelbildungen zur Folge, die gefährlich für die Gesundheit sind.
  1. Schritt 1 – Bereich auf Schimmel überprüfen.
  2. Schritt 2 – Wand trocknen.
  3. Schritt 3 – Mit Antischimmelfarbe streichen.

Wo gibt es Wärmebrücken?

Hauptsächlich kommen Wärmebrücken an Verbindungsstellen und Anschlüssen vor, so zum Beispiel am Fensterrahmen, über Fenstern und Türen oder im Dach. Für den Bewohner des Hauses bedeuten Wärmebrücken letztendlich mehr Heizkosten und es besteht die Gefahr der Schimmelbildung durch Kondenswasser.

Was tun gegen Kältebrücken am Fenster?

Zur Beseitigung einer solchen Kältebrücke muss die dünnere Wand hinter der Heizung die gleiche Stärke erhalten, wie das restliche Außenmauerwerk. Deshalb rückt der Heizkörper ein Stück nach vorne, damit die Nische mit Dämmstoff gefüllt und verputzt werden kann.

Was sind Wärmebrücken Beispiele?

Materialbedingte Wärmebrücken entstehen wenn nebeneinander liegende Baustoffe mit unterschiedlicher Wärmeleitfähigkeit innerhalb einer- oder mehrschichtigen Bauteile aneinander angrenzen. Ein typisches Beispiel hierfür sind, die Dämmschicht durchstossende Anker.

Was ist richtig Kältebrücke oder Wärmebrücke?

Physikalisch korrekt: Wärmebrücke

Wärmebrücken werden umgangssprachlich auch als „Kältebrücken“ bezeichnet. So ist die Oberfläche der Wärmebrücke auch kälter als die umliegenden Baustoffe. Physikalisch gesehen gibt es jedoch keine Kältebrücken.

Ist Holz eine Wärmebrücke?

Auch in der Bestandssanierung kann der Holzbau wegen der trockenen und schnellen Bauweise, den geringen statischen Lasten und dem hohen Wärmeschutz seine Vorteile ausspielen. Aber auch Holzbauteile besitzen Wärmebrücken, die vor allem durch die Tragwerkshölzer und die kritischen Anschlusssituationen bestimmt sind.

Wie kann man den Wärmeverlust vermeiden?

Zur Reduzierung des Wärmeverlusts von Wänden ist eine Hohlwanddämmung empfehlenswert. Dabei wird Dämmstoff in den Spalt zwischen Mauerwerk und Innenwand eingeblasen. Durch die Verwendung einer Hohlwandisolierung wird die Luftzirkulation reduziert und damit der Wärmeverlust durch die Wände minimiert.

Warum sollte man Wärmebrücken vermeiden?

Wärmebrücken verursachen Energieverluste

Wärmebrücken in der Gebäudehülle verursachen Energieverluste. An Stellen, wo die Dämmung nicht konsequent ausgeführt ist, kann die Heizungswärme nach außen entweichen, so dass ein vorher definiertes Einsparziel möglicherweise nicht erreicht wird.

Ist eine Wärmebrücke ein baumangel?

Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass Wärmebrücken in den Außenwänden nicht als Sachmangel einer Mietwohnung anzusehen sind, wenn dieser Zustand mit den zum Zeitpunkt der Errichtung des Gebäudes geltenden Bauvorschriften und technischen Normen in Einklang steht.

Warum sind Innendämmungen kritisch?

Eine Innendämmung wird häufig kritisch betrachtet, weil sie zu Feuchteproblemen führen kann. Ursache dafür ist der exponentielle Zusammenhang zwischen der Temperatur und dem Sättigungsdampfdruck.

Wo bildet sich Schimmel durch falsches Lüften?

Bei falschem Lüften oder Heizen entsteht Schimmel meist zuerst an der Decke, insbesondere in den Raumecken. Schimmel, der durch falsches Lüften auftritt, lässt sich im Anfangsstadium noch wegwischen. Das liegt daran, dass er durch Feuchtigkeitsniederschläge von innen her auf der Oberfläche entsteht.

Kann man Fenster nachträglich isolieren?

Einfach verglaste Fenster nachträglich zu dämmen, ermöglicht eine Heizkostenersparnis von rund 30 Prozent. Am einfachsten geht dies mit einer Folie, die sich zum Dämmen Ihrer Fenster eignet. Die durchsichtige Isolierfolie wird einfach auf die Scheibe geklebt.

Wer haftet bei Kältebrücke?

Daher können die betroffenen Bewohner bei Schimmelpilzbefall alle Gewährleistungsansprüche des Mietrechts – z. B. Mietminderung, Schadensersatz oder Kündigung – gegenüber dem Vermieter geltend machen. Nach gängiger Rechtsprechung trägt die Kosten derjenige, der den Schimmel verursacht hat.

Was ist eine Wärmebrücke Haus?

Wärmebrücken sind Bereiche der Gebäudehülle, durch die Wärme schneller nach außen transportiert wird als durch die angrenzenden Bauteile. Dadurch ergeben sich an den betroffenen Stellen niedrigere Oberflächentemperaturen.

Was bedeutet Wärmebrückenfrei?

Eine Gebäudehülle heißt wärmebrückenfrei, wenn der Transmissionswärmeverlust unter Berücksichtigung aller Wärmebrücken nicht höher ist als es die Berechnung allein mit den Außenoberflächen und den U-Werten der Regelbauteile ergibt.

Warum Wärmebrückenzuschlag?

Für die Planung gilt:

Mit optimierten Wärmebrücken-Details ergibt sich eine verbesserte Energiebilanz des Gebäudes. Mit optimierten Wärmebrücken-Details wird das Risiko für Schimmelpilz-Befall minimiert.

Welche Innendämmung gegen Schimmel?

Zur Schimmelvermeidung eignen sich Kalziumsilikatplatten, denn die Platten für die Innendämmung sind diffusionsoffen und alkalisch – zwei Eigenschaften für ein gutes Raumklima.

Wie gefährlich sind Stockflecken?

Gelangen die sogenannten Mykotoxine der Stockflecken in die Atemwege, kann das zu Allergien führen bis hin zu Magen-Darm-Beschwerden. Bauliche Schäden entstehen durch Stockflecken an Tapeten nicht. Sie greifen die befallenen Materialien nicht an. Es kommt lediglich zu optischen Verfärbungen.

Wie Dämme ich heizkörpernischen?

Sie benötigen keine Unterkonstruktion. Der Dämmstoff wird auf ein entsprechend breites Kompriband gestellt und mittels Montagekleber in die Nische eingeklebt. Biegesteife Dämmstoffplatten können nach der Dämmung gut verputzt werden. Dazu endet der Dämmstoff am besten etwa 1,5 Zentimeter vor der vorderen Putzkante.

Nächster Artikel
Kann jeder Tanzen?