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Was versteht man unter splittersiedlung?

Gefragt von: Bianca Bühler  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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93. Splittersiedlung ist dabei jeder Siedlungsansatz, dem es an dem für einen im Zusammenhang bebauten Ortsteil erforderlichen Gewicht bzw. an der erforderlichen organischen Siedlungsstruktur fehlt. Hier verläuft eine Abgrenzungslinie zum bauplanungsrechtlichen Innenbereich in § 34 BauGB.

Was ist eine splittersiedlung?

Eine Splittersiedlung ist gekennzeichnet durch in einem engeren räumlichen Bereich liegende Bauten, die in keiner organischen Beziehung zu den im Zusammenhang bebauter Ortsteile stehen und für sich selbst auch einen solchen Ortsteil nicht darstellen.

Wann liegt eine splittersiedlung vor?

Lang: Eine Splittersiedlung ist eine Ansiedlung, welcher mangels einer angemessenen Baukonzentration das für die Annahme eines Ortsteils im Sinne des § 34 BauGB notwendige Gewicht fehlt und die damit Ausdruck einer unorganischen Siedlungsstruktur ist. Kurz: Splittersiedlung ist jede Wohnbebauung im Außenbereich.

Wann gilt 35 BauGB?

Dem folgend bestimmt § 35 Abs. 1 BauGB, dass ein Vorhaben im Außenbereich zulässig ist, wenn öffentliche Belange nicht entgegenstehen.

Was bedeutet 35 BauGB?

§ 35 BauGB bestimmt, wann ein Vorhaben im Außenbereich bauplanungsrechtlich zulässig ist. Die oberste Intention des § 35 BauGB ist es dabei, das Bauen im Außenbereich grundsätzlich zu unterbinden [BVerwG, Urt. v. 30.06.1964 – I C 80.62].

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Wann ist ein Vorhaben im Außenbereich zulässig?

1 BauGB, dass ein Vorhaben im Außenbereich zulässig ist, wenn öffentliche Belange nicht entgegenstehen.Im Gegensatz hierzu dürfen gemäß § 35 Abs. 2 BauGB nicht privilegierte Vorhaben nur zugelassen werden, wenn öffentliche Belange nicht beeinträchtigt werden.

Wer legt fest was Außenbereich ist?

Der Gesetzgeber hat sie gewissermaßen planmäßig dem Außenbereich zugewiesen. Andererseits ist es Zielsetzung des Gesetzes, den Außenbereich grundsätzlich von nicht-privilegierter Bebauung freizuhalten und damit eine Zersiedelung zu vermeiden.

Warum darf man im Außenbereich nicht bauen?

Im Außenbereich sind daher grundsätzlich nur sogenannte privilegierte Vorhaben, wie z.B. Vorhaben eines land-und forstwirtschaftlichen Betriebes zulässig (§ 35 BauGB). Die hobbymäßige kleingärtnerische Nutzung ist kein landwirtschaftlicher Betrieb im baurechtlichen Sinn.

Was sind sonstige Vorhaben im Außenbereich?

Die sonstigen Vorhaben im Außenbereich sind in § 35 II BauGB normiert. Beispiel: Wochenendhaus. Für sonstige Vorhaben im Außenbereich gilt nach § 35 II BauGB, dass keine Beeinträchtigung öffentlicher Belange vorliegen darf. Ist nur ein einziger öffentlicher Belang betroffen, ist das Vorhaben unzulässig.

Kann ein Grundstück Innen und Außenbereich sein?

Wenn die unbebaute Fläche als zugehörig zum bebauten Teil anzusehen ist und mit diesem ein organisches Ganzes bildet (z.B. bei Hausgärten), kann die unbebaute Fläche noch Teil des Innenbereichs darstellen. Die Abgrenzung des Innenbereichs vom Außenbereich darf also nicht schematisch und einförmig erfolgen.

Was bedeutet Verfestigung einer Splittersiedlung?

Verfestigung einer Splittersiedlung meint hingegen die Ausfüllung einer bereits im Außenbereich vorhandenen Bebauung, ohne dass die Streubebauung weiter in den bislang nicht genutzten Außenbereich erstreckt wird (Schließen vorhandener Lücken).

Was sind öffentliche Belange im Baurecht?

Unter öffentliche Belange versteht man Gründe, die im Interesse der Allgemeinheit liegen z. B. schädliche Umwelteinwirkungen, Gefahr einer Splittersieldung, Naturschutz, Denkmalschutz und das Ort- und Landschaftsbild.

Was bedeutet innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile?

Ein im Zusammenhang bebauter Ortsteil im Sinne von § 34 BauGB ist jede Bebauung im Gebiet einer Gemeinde, die trotz eventuell vorhandener Baulücken den Eindruck der Geschlossenheit und Zusammengehörigkeit erweckt, nach der Zahl der vorhandenen Bauten ein gewisses städtebauliches Gewicht besitzt und Ausdruck einer ...

Was bedeutet Innen und Außenbereich im Baurecht?

Im Gegensatz zum Außenbereich, auf welchem eine Bebauung grundsätzlich nicht zulässig ist, ist ein Innenbereich demzufolge ein im Zusammenhang bebauter Ortsteil, welcher grundsätzlich generell bebaut werden darf, sofern ein qualifizierter Bebauungsplan vorliegt oder das betreffende Vorhaben den in § 34 Abs.

Was ist Wohnbebauung im Außenbereich?

Der Außenbereich ist grundsätzlich von Bebauung, insbesondere Wohnbebauung, freizuhalten. Von diesem Grundsatz existieren lediglich wenige Ausnahmen. Welche Vorhaben im Außenbereich zulässig sind, ist in § 35 Abs. 1 Baugesetzbuch (BauGB) geregelt.

Wer kann Flächennutzungsplan ändern?

Die Gemeinde kann auch andere Darstellungen treffen, solange sie sich an den thematischen Rahmen des Flächennutzungsplans hält. Das Aufstellen und Ändern von Flächennutzungsplänen ist Aufgabe der Gemeinden im Rahmen der ihnen verfassungsrechtlich garantierten Planungshoheit.

Was ist im Außenbereich privilegiert?

§ 35 Abs. 1 Nr. 3 BauGB privilegiert Anlagen, die dem Fernmeldewesen, der öffentlichen Versorgung mit Elektrizität, Gas, Wärme und Wasser, der Abwasserwirtschaft oder einem ortsgebundenen gewerblichen Betrieb dienen.

Wie werde ich privilegiert?

Anforderungen an die Privilegierung: Dafür muss zunächst eine Landwirtschaft vorliegen, die sich der Primärproduktion widmet. Dazu gehören typischerweise die Weide- und Wiesenwirtschaft sowie der Ackerbau. Auch Tierhaltung kann als landwirtschaftlich eingestuft werden.

Was sind privilegierte Bauvorhaben im Außenbereich?

Privilegierte Bauvorhaben sind Bauvorhaben, die auch im Außenbereich, also den Flächen, für die kein qualifizierter Bebauungsplan besteht und die außerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile liegen, zulässig sind.

Wie wird Außenbereich zu Bauland?

Folgende Voraussetzungen sollten erfüllt sein, wenn Sie Ackerland zu Bauland machen möchten: das Grundstück sollte nicht im Außenbereich der Gemeinde liegen. es gibt kaum andere Bauflächen in der Gemeinde. es gibt einen Flächennutzungsplan und der sieht das Grundstück als Baufläche vor.

Wann hat ein Haus Bestandsschutz?

Zusammengefasst muss ein Gebäude drei Voraussetzungen erfüllen, um unter den Bestandsschutz zu fallen: legal: Es lag eine Baugenehmigung vor; es handelt sich also nicht um Schwarzbauten. funktional: Das Gebäude kann entsprechend seiner geplanten Funktion genutzt werden. aktiv genutzt: Leerstand wird nicht geschützt.

Wie viel qm im Außenbereich?

d.h. nach DIN277 sind alle mit dem Bauwerk verbundenen Flächen zu 100% zu rechnen. Die Wohnfläche nach Wohnflächenverordnung hat Faktoren (0,25-0,5) für Terrassen, Balkone und ähnliche Flächen, die nach Landesbauordnung dazugehören.

Wie viele Wohnungen im Außenbereich?

1 f) bzw. Nr. 2 c) BauGB gelten folgende Änderungen: Im Außenbereich sollen künftig bis zu fünf statt derzeit drei Wohnungen je Hofstelle bei der Änderung der Nutzung eines Gebäudes, das einem land- oder forstwirtschaftlichen Betrieb dient, zulässig sein.

Was darf man im Außenbereich Pflanzen?

Rote Heckenkirsche, Wolliger Schneeball, Hundsrose, Essigrose, Kornelkirsche und blutroter Hartriegel, Hasel, Holunder, Pfaffenhüt- chen u.a. Wildsträucher sowie Weidenstecklinge eignen sich hierfür. 3. Efeu, Waldrebe und Wilder Wein können als rankende Pflanzen Fassaden, Zäune und Mau- ern begrünen.

Wann spricht man von einer Baulücke?

Von einer Baulücke spricht man im Allgemeinen, wenn ein Baugrundstück unbebaut ist oder wenn die Bebau- ung erheblich unter dem Maß der zu - lässigen üblichen Bebauung liegt und das Grundstück sich deshalb als eine Unterbrechung der vorhandenen, auf- einander folgenden Bebauung dar- stellt.