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Was versteht man unter Nötigung im Straßenverkehr?

Gefragt von: Frau Dr. Astrid Kuhn B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Wenn der Hintermann auf der Autobahn nicht aufhört, mit Lichthupe und Auffahren zu drängeln, ist das Nötigung – und damit eine Straftat. Beispiele aus dem Straßenverkehr. in Ihrem Kofferraum? Drängeln durch zu dichtes Auffahren ist keine Seltenheit.

Wann ist es eine Nötigung im Straßenverkehr?

Dementsprechend ist eine Nötigung im Straßenverkehr laut StGB immer dann gegeben, wenn man den anderen Verkehrsteilnehmer mit seinem eigenen verkehrswidrigen Verhalten vorsätzlich unter Druck setzt, sodass dieser sich aus Angst zu einem bestimmten (unfreiwilligen) Verhalten gezwungen, also genötigt, sieht.

Was ist alles Nötigung im Straßenverkehr?

Bei einer Nötigung zwingt der Täter das Opfer mit Gewalt oder durch Drohung zu einem bestimmten Verhalten. Nötigungen im Straßenverkehr stellen vor allem das zu dichte Auffahren, Schneiden oder Ausbremsen dar. Im Falle einer Nötigung drohen neben einem Entzug der Fahrerlaubnis auch Geld- oder sogar Freiheitsstrafen.

Was fällt alles unter Nötigung?

Eine Nötigung begeht, wer einen anderen Menschen rechtswidrig mit einem Nötigungsmittel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt. Nötigen ist also das Erzwingen eines bestimmten Verhaltens. Nötigungsmittel sind dabei die Anwendung von Gewalt oder eine Drohung mit einem empfindlichen Übel.

Wann kann man jemanden wegen Nötigung anzeigen?

Anzeige stellen bei Nötigung im Straßenverkehr

Nötigt Sie im Verkehr ein anderer Verkehrsteilnehmer zu einer Handlung, dann können Sie gegen ihn auf Grundlage des § 240 StGB Anzeige erstatten. Das geht persönlich bei der Polizei, telefonisch oder über die Online-Wache des jeweiligen Bundeslandes.

Beleidigung und Nötigung im Straßenverkehr. Was geht, was nicht?

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Wie kann ich eine Nötigung beweisen?

Eine Nötigung hinterlässt keinen sichtbaren Schaden. Keiner hat demnach eindeutige Beweise. Zudem nimmt der Delinquent seine Handlungen oft nicht als schwerwiegend wahr.

Wie wird Nötigung im Straßenverkehr geahndet?

Die Strafen für Nötigung im Straßenverkehr sind im Bußgeldkatalog geregelt und reichen von einer Geldstrafe, die leicht mehrere tausend Euro betragen kann, bis hin zu einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Nicht selten drohen außerdem drei Punkte in Flensburg und ein ein- bis dreimonatiges Fahrverbot.

Was passiert bei einer Anzeige wegen Nötigung im Straßenverkehr?

Bei Nötigung handelt es sich um eine Straftat, die eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren nach sich zieht. Zudem können drei Punkte in Flensburg, ein Fahrverbot oder die Entziehung der Fahrerlaubnis drohen.

Was ist Nötigung einfach erklärt?

Nötigung bezeichnet allgemein eine unzulässige Gewaltanwendung oder Drohung, die das Opfer zu einer Handlung zwingt, die dieses nicht wünscht.

Ist Nötigung im Straßenverkehr ein antragsdelikt?

Allerdings ist eine Nötigung kein Antragsdelikt, sondern ein sogenanntes Offizialdelikt. Erfährt die zuständige Stelle von der Straftat, wird die Strafverfolgung auch ohne Anzeige aufgenommen. Das bedeutet allerdings nicht, dass Sie grundsätzlich keine Strafanzeige stellen sollten.

Was ist keine Nötigung?

Der klassische Strafbestand der Nötigung beinhaltet, dass jemand durch Gewalt oder durch eine Drohung so unter Druck gesetzt wird, dass er Angst um Leib und Leben bekommt und dadurch zu einem bestimmten Verhalten gezwungen wird. Ohne Furcht also keine Nötigung.

Ist zu langsam fahren Nötigung?

Autofahrer, die bewusst zu langsam fahren, um beispielsweise andere Verkehrsteilnehmer zu „belehren“, machen sich strafbar. Diese erzieherische Maßnahme wird in diesem Zusammenhang als Nötigung ausgelegt.

Kann man Auto drängler anzeigen?

Kann ich Drängler anzeigen? Ja, fühlen Sie sich durch den Drängler stark belästigt oder kam es infolge seines Verhaltens zu einer Gefährdung, können Sie Anzeige bei der Polizei erstatten.

Welche Strafe gibt es bei Nötigung?

(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Wie hoch ist die Geldstrafe bei Nötigung?

Die Nötigung wird mit Freiheitsstrafe von einem Monat bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe von bis zu 360 Tagessätzen bestraft. Handelt es sich um einen besonders schweren Fall der Nötigung (§ 240 Abs. 4 StGB) kommt Geldstrafen nicht mehr in Betracht, sondern nur Freiheitsstrafe.

Ist Nötigung im Straßenverkehr eine Straftat?

Eins vorweg: Den Straftatbestand „Nötigung im Straßenverkehr“ gibt es nicht. Juristen greifen hier vielmehr auf die Nötigung nach § 240 Strafgesetzbuch (StGB) zurück. Danach macht sich strafbar, wer einen Dritten mit Gewalt oder durch Drohung absichtlich zu einem Handeln, Dulden oder Unterlassen zwingt.

Ist anschreien Nötigung?

Zusammenfassung: Das bloße Anschreien kann eine Beleidigung sein, wenn darin ein Unwerturteil bezüglich der Person des Angeschrieenen und kein bloßes Augenblicksversagen zu erkennen ist. Arbeitnehmer sollten bei Fehlverhalten von Arbeitskollegen erst eine betriebliche Klärung versuchen, bevor sie zur Polizei gehen.

Wie lange kann ich eine Nötigung anzeigen?

Liegt ein besonders schwerer Fall (wie bereits erläutert) vor, beträgt der Strafrahmen eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Eine Nötigung verjährt grundsätzlich nach fünf Jahren (§ 78 StGB).

Was passiert bei Aussage gegen Aussage ohne Beweise?

Die belastende Aussage eines Zeugen steht gegen die bestreitende Aussage des Angeklagten. Wenn es dann keine objektiven Anhaltspunkte für das konkrete Geschehen gibt, wird die Luft für die Beweisführung zwar dünn, aber die Flamme der Anklage geht im Gerichtssaal deswegen noch nicht sofort aus.

Was passiert bei Nötigung?

Das Strafgesetzbuch sieht für die Nötigung als Strafe eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor. In den gesetzlich bestimmten besonders schweren Fällen der Nötigung ist das Strafmaß jedoch höher. Hier erwartet den Täter eine Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten bis hin zu fünf Jahren.

Wann verjährt Nötigung im Straßenverkehr?

Bei Nötigungen tritt die strafrechtliche Verjährung gemäß § 78 Abs. 3 Nr. 4 StGB nach fünf Jahren ein.

Ist dicht auffahren Nötigung?

Zu einer Nötigung wird es aber erst, wenn der Vordermann durch längeres sehr dichtes Auffahren und gegebenenfalls zusätzlich ständiges Aufblenden mit der Lichthupe unter massiven Druck gesetzt und dazu gebracht wird, aus Angst die Spur zu wechseln.

Was tun gegen Anzeige wegen Nötigung?

Beauftragen Sie einen Strafverteidiger. Beim Vorwurf der Nötigung im Straßenverkehr – keine Aussage bei der Polizei tätigen! Bei einer Vernehmung gilt nämlich das Prinzip: „Alles, was Sie von nun an sagen, kann gegen Sie verwendet werden“.

Kann man einen anderen Autofahrer anzeigen?

In Deutschland sind Privatpersonen grundsätzlich nicht dazu befugt, das Gesetz durchzusetzen. Deshalb können ausschließlich Ordnungsämter, die Polizei oder die Staatsanwaltschaft gegen Verkehrssünder vorgehen. Allerdings können Sie bei der zuständigen Behörde einen Rechtsverstoß zur Anzeige bringen.

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