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Was versteht man unter einer nebenklägerin?

Gefragt von: Nathalie Konrad B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 12. Juni 2023
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Nebenkläger im Strafverfahren. Im Strafverfahrensrecht wird derjenige als Nebenkläger bezeichnet, der als Betroffener bzw. Opfer sich der durch den Staatsanwalt erhobenen Klage anschließt.

Was versteht man unter Nebenklage?

Die Nebenklage gibt bei bestimmten Straftaten, z.B. Körperverletzung, Sexualstraftaten, versuchten Tötungsdelikten, die Möglichkeit, den Verletzten zu schützen und auch auf das Strafverfahren einzuwirken.

Wann tritt man als Nebenkläger auf?

Bei Kindern oder minderjährigen Personen sowie Opfern von Gewaltdelikten mit Todesfolge können auch die nahen Verwandten des Opfers als Nebenkläger auftreten. Nebenkläger können auch diejenigen Personen werden, die gem. § 172 StPO einen Antrag auf die Erhebung der öffentlichen Klage gestellt haben.

Wer kann Nebenkläger sein?

Wissenswertes für Opfer und Angehörige

Wurde das Opfer durch die Tat getötet, so steht die Befugnis zur Nebenklage den Angehörigen des Opfers zu, namentlich den Kindern, Eltern, Geschwistern, Ehegatten oder Lebenspartnern des Opfers (vgl. § 395 Absatz 2 Nr. 1 StPO).

Welche Rechte hat man als Nebenkläger?

Die Rechte des Nebenklägers umfassen das Beweisantragsrecht, d.h. es ist das Recht des Nebenklägers, auf die Beweisaufnahme Einfluss zu nehmen und insbesondere auf eine sachgerechte Ausübung der Aufklärungspflicht des Gerichts hinzuwirken.

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Wer zahlt Kosten der Nebenklage?

(1) 1Die dem Nebenkläger erwachsenen notwendigen Auslagen sind dem Angeklagten aufzuerlegen, wenn er wegen einer Tat verurteilt wird, die den Nebenkläger betrifft.

Wie teuer ist eine Nebenklage?

Der Nebenkläger reicht die Nebenklage bei der Staatsanwaltschaft (im Ermittlungsverfahren) oder beim Gericht (im Gerichtsverfahren) ein. Die Nebenklage ist kostenfrei.

Warum tritt ein Opfer im Strafverfahren nur als Nebenkläger auf?

Damit bietet die StPO (Strafprozessordnung) dem Opfer/Geschädigten die Möglichkeit aktiv am Strafverfahren teilzunehmen und somit sein Genugtuungsinteresse zu verfolgen. Der Nebenkläger gilt somit als Verfahrensbeteiligter und kann sich sogar mit einem Rechtsanwalt unterstützen lassen.

Kann man Nebenklage zurückziehen?

Dabei kann die Anschlusserklärung zeitlich auch erst nach der Vernehmung des Opfers als Zeuge eingereicht werden, was aus verschiedenen Gründen auch zu empfehlen ist. Der Antrag auf Zulassung zur Nebenklage kann grundsätzlich in jedem Verfahrensstadium gestellt bzw. widerrufen werden.

Kann die Nebenklage in Revision gehen?

Die Revision der Nebenklage. Ebenso wie Staatsanwaltschaft und Beschuldigter hat auch der Nebenkläger bzw. die Nebenklägerin das Recht, gegen ein als unrichtig empfundenes Urteil Rechtsmittel einzulegen.

Wie beantrage ich Nebenklage?

Das Opfer kann für seine Nebenklage Prozesskostenhilfe beantragen, falls es die Anwaltskosten nicht selbstständig aufbringen kann. Erforderlich ist also eine finanzielle Bedürftigkeit. » Der Antrag auf Prozesskostenhilfe ist beim Gericht zu stellen. Zuständig ist das Gericht, bei dem die Anklage erhoben wurde.

Kann man 2 Nebenkläger vertreten?

Anders als in der Strafverteidigung ist es im Rahmen der Opfervertretung zulässig, als Rechtsanwalt mehrere Nebenkläger im selben Verfahren anwaltlich zu vertreten.

Wie läuft eine privatklage ab?

Wie läuft das Privatklageverfahren ab? Die Erhebung der Privatklage erfolgt durch Einreichung einer Anklageschrift oder zu Protokoll der Geschäftsstelle. Dabei ist zu beachten, dass die Privatklage so erhoben werden muss, dass sich Täter, Tatort und -zeit, sowie der Tathergang (Sachverhalt) aus ihr eindeutig ergeben.

Wie viel kostet ein Ermittlungsverfahren?

Rechnen Sie bei einer durchschnittlichen Angelegenheit welche voraussichtlich in die Zuständigkeit der Amtsgericht fällt, im Ermittlungsverfahren mit Kosten von 1.500,- EUR netto und im gerichtlichen Verfahren vor dem Amtsgericht ebenso mit 1.500,-EUR netto (bei einem Gerichtstermin).

Kann eine Anklage fallen gelassen werden?

Das deutsche Strafrecht bietet für Beschuldigte die Möglichkeit, sich bereits im Ermittlungsverfahrens, vor einer Anklageerhebung mit der Staatsanwaltschaft zu einigen (z.B. Zahlung einer Geldauflage) mit dem Ziel, der Einstellung des Strafverfahrens. Umgangssprachlich auch „Die Anklage wird fallengelassen“ genannt.

Wie kann ich herausfinden ob gegen mich ermittelt wird?

es besteht keine Pflicht der Staatsanwaltschaft mitzuteilen, ob gegen jemanden ermittelt wird. Wenn begründeter Verdacht besteht, dass eine Anzeige erstattet wurde, kann man eine Anfrage an die Staatsanwaltschaft stellen und um Auskunft bitten. Dies ergibt sich aus § 170 Abs. 2 Satz 2 StPO.

Wie schnell erfährt man von einer Anzeige?

Erst wenn eine Vorladung von der Polizei im Briefkasten liegt, erfährt der Beschuldigte von dem Ermittlungsverfahren. Mit dieser wird der Beschuldigte zur Vernehmung bei der Polizei geladen.

Was kommt nach der Anklage?

Mit der Zustellung der Anklageschrift durch das Gericht haben Sie damit zu rechnen, dass Sie in der nächsten Zeit eine Ladung zur Hauptverhandlung (Gerichtstermin) erhalten und sich dort als Angeklagter verantworten müssen.

Was passiert wenn man angeklagt wird?

Mit der Anklage legt die Staatsanwaltschaft den Ermittlungsstand dem Gericht vor und beantragt die Durchführung einer Gerichtsverhandlung. Hat man bis zu diesem Zeitpunkt möglicherweise gehofft, dass sich das Missverständnis noch aufklärt, wird es spätestens jetzt ernst.

Was passiert wenn man bei einer Vernehmung lügt?

Das bedeutet - man darf nichts dazu erfinden, aber auch nichts bewusst weglassen. Wenn Sie hier die Unwahrheit sagen, können Sie mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden." Dieser Satz gibt den Inhalt des § 153 Strafgesetzbuch (Falsche uneidliche Aussage) im Wesentlichen wieder.

Wer zahlt die Kosten für einen opferanwalt?

Der Täter oder die Täterin schuldet Erstattung Ihrer Rechtsanwaltskosten, solange der geltend gemachte Schadensersatz berechtigt und angemessen ist. Der geltend gemachte Anspruch muss sorgfältig bestimmt werden.

Wie viel kostet ein Anwalt als Zeuge?

Ist der beigeordnete Zeugenbeistand für mehrere Hauptverhandlungstermine beauftragt worden, erhält er unabhängig von der Anzahl der Verhandlungstage eine einmalige Gebühr in Höhe von 200 Euro. Das entspricht der überwiegenden und mittlerweile wohl herrschende Rechtsprechung, die mit der Gebühr nach Nr. 4301 Ziff.

Wird auf Privatklage verwiesen?

Bei mangelndem öffentlichen Interesse kann die Staatsanwaltschaft eine Anzeige einstellen und auf den Privatklageweg verweisen. Dies bedeutet, dass man als Geschädigter selbst gegen den Täter vor Gericht vorgehen muss, um eine strafrechtliche Verurteilung zu erreichen.

Was bringt eine Privatklage?

Das besagt das Legalitätsprinzip. Von diesem Prinzip gibt es aber Ausnahmen, dazu zählen die sogenannten Privatklagedelikte. Bei diesen kann der Staatsanwalt auch entscheiden, dass er die Sache nicht verfolgen wird, sondern dass es dem Geschädigten selbst überlassen bleibt, ob dieser die Sache verfolgt oder nicht.

Wer zahlt Privatklage?

Kosten einer Privatklage

Die Kosten für den Privatklageweg müssen vom Kläger vorab bezahlt werden, sowohl für Gerichtskosten als auch Anwaltskosten sowie eine Sicherheitsleistung für die voraussichtlichen Kosten des Angeklagten in Form eines Gebührenvorschusses.