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Was versteht man unter einer Fuge?

Gefragt von: Herr Dr. Felix Hoppe  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Kennzeichnend für die Fuge ist eine besondere Anordnung von Imitationen zu Beginn der Komposition: Ein musikalisches Thema wird in verschiedenen Stimmen zeitlich versetzt wiederholt, wobei es jeweils auf unterschiedlichen Tonhöhen einsetzt (in der Regel abwechselnd auf dem Grundton und der Quinte).

Was ist eine Fuge für Kinder erklärt?

Die Fuge ist eine Musikform, die in der Barockzeit (1600 – 1750) entstand. Das Wort ´Fuge´ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie ´Flucht´ (fugare). Die Fuge gehört zu den strengen Formen Polyphonie (Mehrstimmigkeit) und folgt den Regeln des Kontrapunkts.

Wie beschreibt man eine Fuge?

Die Fuge ist vierstimmig. Sie ist extrem verdichtet und enthält keinerlei Zwischenspiele. Das Fugenthema ist sehr ausgeglichen: tonleiterförmiger Aufstieg und stufenweise Quart-Sprünge, dann ein ebenfalls leiterförmiger Abstieg.

Was macht eine Fuge aus?

Die Fuge ist ein mehrstimmiges Instrumental- oder Vokalstück mit meist 3 oder 4 Stimmen. Sie ist ein typisches Beispiel für polyphone Musik, Musik mit mehreren gleich wichtigen Stimmen. Ihre beispielhafte Gestalt erhielt die Fuge in der Zeit Johann Sebastian Bachs (1685-1750).

Warum heißt eine Fuge Fuge?

Die Fuge ist eine der wichtigsten und fesselndsten kontrapunktischen Formen. Sie wirkt wie ein musikalisches Gespräch, bei der drei oder mehr Personen ein oder zwei musikalische Themen besprechen. Sie erhielt ihren Namen nach einem lateinischen Wort (fuga), das »Flucht« oder »Weglaufen« bedeutet.

Wie funktioniert eine Fuge? – Teil 1: Thema, Antwort, Gegensatz

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Wie nennt man die ersten Abschnitte einer Fuge?

Die erste Durchführung einer Fuge heißt Exposition. (Achtung: Die Begriffe "Durchführung" und "Exposition" haben in einer anderen Formgattung eine andere Bedeutung [Sonate].) Nach der Exposition ist der erste Abschnitt der Fuge beendet. Nun folgt ein sogenanntes Zwischenspiel.

Wie erkenne ich Dux und Comes?

Die Themenform des Dux wird hierbei als Grundgestalt des Themas angesehen; in den Beantwortungen durch die anderen Stimmen können Änderungen auftreten. Typischerweise bringt der Comes das Thema auf der fünften Tonstufe, also auf der Oberquinte oder der Unterquarte.

Warum gibt es Fugen?

Fugen übernehmen im Fliesenbelag eine wichtige Funktion. Sie gleichen Maßtoleranzen der Fliesen aus, bauen Spannungen ab und verteilen einwirkende Kräfte. Dass das tatsächlich so ist, kann man auch als Laie leicht erkennen.

Wie nennt man das zwischen den Fliesen?

Ob auf dem Boden oder an der Wand; bei der Fliesenverlegung fällt sie immer wieder auf: die Fuge. Dieser Spalt bietet Raum zwischen Fliesen und kann mit ihren wichtigen Eigenschaften, Abwechslung und Lebendigkeit erzeugen.

Was ist die Kunst der Fuge?

Die "Kunst der Fuge" von Johann Sebastian Bach ist ein Zyklus von vierzehn Fugen und vier Kanons und zeigt in Vollendung die kontrapunktische Kunst der Fugenkomposition. Für den Cembalisten Christian Rieger ist die "Kunst der Fuge" ein poetisches Meisterwerk.

Wie viele Durchführungen hat eine Fuge?

Diese dreistimmige Fuge von Johann Sebastian Bach beginnt mit einer typischen Exposition, die sich bis zum Anfang von Takt 9 erstreckt. Es beginnt zunächst die Altstimme, es folgen der Sopran in Takt 3 und der Bass in Takt 7. Das Thema hat eine Ausdehnung von zwei Takten.

Was ist die Fuge von Bach?

Im Hochbarock wurde die Fuge zu einer eigenständigen musikalischen Form, die man in Chor- und Orchesterwerken sowie Kantaten, Messen und anderem findet. Fugen sind eine sehr lebendige Musik: In einer klaren Ordnung wird ein bestimmtes Thema durch alle Stimmen geführt.

Was versteht man unter einer Kantate?

Die Kantate, abgeleitet von lat. "cantare" = "singen" und ital. "cantata" = "Singstück", ist eine mehrsätzige Vokalkomposition für Solostimmen mit Instrumentalbegleitung und Chor, der nur bei ausdrücklicher Bezeichnung als Solokantate entfällt.

Was ist eine Fuge bei Fliesen?

Allgemein bezeichnet eine Fuge den Abstand zwischen zwei Bauteilen oder Materialien. Das gilt auch für die Fuge zwischen Fliesen. Wie diese ausgeführt wird, hängt von der Fliese und ihren Maßtoleranzen, aber auch von der Funktion der Fuge ab.

Wie tief darf eine Fuge sein?

Die "Zweidrittelregel" sollte die Richtschnur für korrektes Arbeiten sein: Die Fugentiefe ist nach Möglichkeit nur zu etwa 2/3 bezogen auf die Fugenbreite, auszuführen. Beispiel: Fugenbreite 3 mm, max. Fugentiefe 2 mm (3 x 2/3 = 2). Niemals sollte die Fuge tiefer sein als sie breit ist.

Welche Fuge für Fliesen?

Setzen Sie die Fliesen mit einer hell- oder betongrauen Fugenfarbe ab, wirken die Platten größer. Perfekt für kleine Bäder und Küchen! Anders verhält es sich bei dunklen Fugen. Dunkle Fugen wirken um (hellere) Fliesen wie ein Bilderrahmen.

Wie breit darf eine Fuge sein?

So empfiehlt die DIN 18 157 eine Fugenbreite, die abhängig von der Seitenlänge Ihrer Fliese ist. Bis 150 mm Seitenlänge lassen sich Fugen in einer Breite von etwa 2 mm realisieren. Ab einer Seitenlänge von 150 mm und länger sollte auf eine Fuge von wenigstens 2 bis hin zu 8 mm breit gewählt werden.

Wie verlegt man Fliesen ohne Fuge?

Eine mögliche Alternative sind Fliesen, die Sie sehr dicht nebeneinander verlegen, sodass die Fugen sehr schmal sind. Dadurch wirkt eine geflieste Fläche auf den ersten Blick fast fugenlos und entsprechend modern.

Welches Material für Fugen?

Verwenden Sie Fugenfüllmaterialien, die den TL Pflaster entsprechen und einen Feinkornanteil von unter 9 % aufweisen. Bei sehr empfindlichen bzw. hochwertigen Oberflächen sollte der Feinkornanteil im Idealfall deutlich unter 9 % liegen.

Was versteht man unter Kontrapunkt?

Definition: Kontrapunkt

Als Kontrapunkt in der Musik wird das Prinzip bezeichnet, bei dem sich zwei gleichberechtigte Stimmen gegeneinander verhalten, aber im Rahmen der Harmonie miteinander verbunden sind. Man nennte diese Konstellation „Gegenstimme“ bzw. Kontrapunkt.

Wer schrieb die Toccata?

Die Toccata und Fuge für Orgel ist ein frühes Meisterwerk Bachs, in dem sich sein ganzes Feuer und die ganze Jugendkraft entlädt. Detlef Krenge stellt das Starke Stück mit dem Organisten Hans Leitner vor. Wahrscheinlich hat Bach das Werk im Alter von 20 Jahren geschrieben, noch bevor er nach Weimar zog.

Ist eine Toccata?

Die Toccata, ursprünglich ein fanfarenartiges Eröffnungsstück mit Bläser-"Tusch" (z. B. bei Monteverdis "L´ Orfeo") wird im Barock zum formal zwischen Fugato und virtuosem Laufwerk wechselnden solistischen Stück für ein Tasteninstrument (Klavier, Cembalo, Orgel).

In welchem Zeitraum entstand die Kunst der Fuge?

Datierung. Vorarbeiten ab ca. 1740, autograph überlieferte Frühfassung um 1742 bis etwa 1746, Beginn der Drucklegung wahrscheinlich Frühjahr 1748, Autograph der unvollendet überlieferten Schlussfuge nach August 1748 bis Mitte Dezember 1749, Erstdruck 1751 und 1752.

Was bedeutet BWV in der Musik?

Mit seinem 1950 erschienenen »Bach-Werke-Verzeichnis« (BWV) legte Wolfgang Schmieder ein international anerkanntes Referenzwerk vor, das mit seiner 1990 veröffentlichten überarbeiteten Auflage und der 1998 erstellten so genannten »Kleinen Fassung« seine letzte Aktualisierung erhielt.