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Was versteht man unter einer Essstörung?

Gefragt von: Emine Rose-Burkhardt  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Essstörungen sind ernsthafte Erkrankungen, die unbedingt behandelt werden müssen. Vor allem der Umgang mit dem Essen und das Verhältnis zum eigenen Körper sind dabei gestört. Es gibt verschiedene Formen: die Magersucht, die Bulimie und die Binge-Eating

Binge-Eating
Menschen mit einer Binge-Eating-Störung leiden unter immer wiederkehrenden Essanfällen. Sie nehmen innerhalb kurzer Zeit große Nahrungsmengen zu sich und haben das Gefühl, die Kontrolle über ihr Essverhalten zu verlieren. Der englische Begriff „binge eating“ steht für exzessives, übermäßiges Essen.
https://www.bzga-essstoerungen.de › binge-eating-stoerung
-Störung. Viele Essstörungen treten nicht in Reinform auf.

Was ist eine Essstörung einfach erklärt?

Essstörungen sind Krankheiten. Menschen, die essgestört sind, haben ein gestörtes Verhältnis zu ihrem Körper und zu Nahrungsmitteln: Sie essen entweder viel zu viel, obwohl sie längst satt sind, oder sie können so gut wie gar nichts essen, obwohl sie Hunger haben. Essstörungen können sehr verschieden sein.

Wie fängt eine Essstörung an?

1) Restriktive Anorexia nervosa: Der Einstieg in die Essstörung beginnt oft durch eine Diät. Die Betroffenen versuchen auf unterschiedlichen Wegen, Gewicht zu verlieren. Sie hungern oder betreiben exzessiv Sport. Typischerweise meiden sie besonders kalorienreiche Lebensmittel.

Was zählt zu einer Essstörung?

Im Wesentlichen werden drei Hauptformen unterschieden: die Anorexie (Magersucht), die Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und. die Binge-Eating-Störung (regelmäßig auftretende Essanfälle ohne gewichtsregulierende Maßnahmen).

Welche Essstörung tritt am häufigsten auf?

Häufigkeit. Von den drei Erkrankungsformen der Essstörung ist die Binge-Eating-Störung die häufigste, gefolgt von der Bulimie. Die bekannteste Form, die Magersucht, tritt am seltensten auf.

Was sind Essstörungen und welche Formen gibt es?

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Wie erkennt man dass man eine Essstörung hat?

Kennzeichnend für Essstörungen sind: ständiges Sorgen um Gewicht und Essen, Nahrungsverweigerung oder unkontrollierte Essanfälle, heimliches Essen, Panik vorm Zunehmen, Ablehnen des eigenen Körpers, hoher Leidensdruck. Essstörungen können erfolgreich mit Psychotherapie behandelt werden.

Warum bekommt man eine Essstörung?

Auslöser von Essstörungen können hormonelle Veränderungen sein. So spielt beispielsweise Ghrelin, ein Hormon, das appetitanregend wirkt, eine Rolle bei der Krankheitsentwicklung. Weiterhin gelten Geschlechtshormone, wie Östrogen und Testosteron, als sehr bedeutsame Einflussfaktoren.

Wie behandelt man Essstörungen?

Die Therapiemöglichkeiten reichen von ambulanter Psychotherapie, (Tages-)Kliniken, Selbsthilfegruppen, Selbsthilfemanualen bis hin zu therapeutischen Wohngruppen. Welche Behandlung in Frage kommt, hängt von den Symptomen und der Situation des Betroffenen ab.

Wann gilt man als magersüchtig?

Überblick: Was ist eine Magersucht (Anorexie)?

Daher entwickeln sie ein krankhaftes Essverhalten. Eine Magersucht liegt vor, wenn das Körpergewicht mindestens 15 Prozent unter dem für die Körpergrösse und Alter gesunden Gewicht liegt. Der Body Mass-Index (BMI) liegt bei 17,5 kg/m2 oder darunter.

Welche Folgen haben langanhaltende Essstörungen?

Eine sichtbare Folge kann ein starker Gewichtsverlust sein. Damit einher gehen häufig sozialer Rückzug, gesteigertes Leistungsstreben und eine Fixierung auf sehr eingeengte Gedanken- und Themenkreise. Trotz ihres zum Teil lebensgefährlichen Untergewichts empfinden sich die Betroffenen als zu dick.

Wie viel wiegt ein Magersüchtiger?

Eine Magersucht liegt dann vor, wenn das Körpergewicht um mindestens 15 Prozent niedriger als das Normalgewicht und damit unter dem Body-Maß-Index von 17,5 ist.

Bei welchem BMI in Klinik?

Eine stationäre Aufnahme in unsere Klinik erfolgt nur mit einem Körpergewicht ab einem BMI (Gewicht in kg/Körpergröße in m2) von mindestens 15.

Wie verhalten sich Magersüchtige?

Typisch für eine Magersucht ist ein starker Gewichtsverlust oder anhaltendes Untergewicht. Betroffene haben Angst davor, zuzunehmen oder zu dick zu sein. Daher schränken sie ihre Nahrungsaufnahme ein und nehmen immer weiter ab. Obwohl sie auffallend dünn sind, empfinden sie sich selbst als unförmig und dick.

Was ist der Unterschied zwischen einer Essstörung und Magersucht?

Bei der Bulimie, der Ess-Brech-Sucht, muss die Krankheit nicht unbedingt am körperlichen Erscheinen erkennbar sein. Im Gegensatz zur Anorexie ist es bei der Bulimie typisch, dass unkontrollierte Essattacken auftreten, die dann mit gewichtsreduzierenden Maßnahmen wieder ausgeglichen werden.

Wie lange dauert es eine Essstörung zu behandeln?

Die Dauer einer stationären Therapie ist sehr unterschiedlich. Sie hängt von den persönlichen Voraussetzungen und der Schwere der Krankheit ab, aber auch davon, was die Krankenkasse bewilligt. So kann ein Klinikaufenthalt zwischen sechs Wochen und sechs Monaten dauern.

Wer hilft mir bei einer Essstörung?

Nehmen Sie Kontakt zu einer Beratungsstelle für Essstörungen auf. Dort bekommen Sie die Unterstützung, die Sie brauchen, um eine Lösung für Ihr Essproblem zu finden. Die Beratung erfolgt häufig kostenlos und auf Wunsch anonym, auch Jugendliche können sich ohne ihre Eltern dort hin wenden.

Wann bin ich zu dünn?

Von Untergewicht spricht man bei einem Body-Mass-Index (BMI) von unter 19 bei erwachsenen Frauen, bei Männern bei einem BMI von unter 20. Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren gelten abweichende Richtwerte. Äußerlich erkennen Betroffene Untergewicht an ihrer sehr schlanken bis dünnen Figur.

Bei welchem BMI bleibt die Periode aus?

Eine Magersucht liegt spätestens dann eindeutig vor, wenn bei Frauen die Regel ausbleibt, das Körpergewicht 15% unterhalb des Normal- bzw. des in der Wachstumsphase zu erwartenden Gewichts liegt oder der Body-Mass-Index (BMI) bei unter 17,5 Punktwerten liegt.

Wer diagnostiziert eine Essstörung?

niedergelassene Fachärztin bzw. niedergelassener Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie (und psychotherapeutische Medizin) Spezialambulanzen für die Behandlung von Essstörungen. Kassenambulanz oder Spitalsambulanz für Psychiatrie (und Psychotherapie)

Was macht ein Psychologe bei Essstörungen?

Essstörungen sind psychische Erkrankungen. Deshalb ist eine Psychotherapie der wichtigste Baustein in der Behandlung. Eine Psychotherapie kann in Einzelsitzungen, Gruppensitzungen oder einer Kombination aus beiden stattfinden. Es können auch Bezugspersonen wie die Eltern eingebunden werden.

Habe ich eine esssucht?

Binge-Eating (Esssucht) ist eine psychische Störung, die sich in immer wiederkehrenden Essattacken äußert. Betroffene haben keine Kontrolle über ihr Essverhalten und verschlingen enorme Nahrungsmengen. Meist sind sie übergewichtig, und ihr Selbstwertgefühl ist gering.

Wie spricht man jemanden auf eine Essstörung an?

Sprechen Sie von sich, d.h. in der Ich-Form und stellen Sie keine voreiligen Diagnosen. Sprechen Sie das Essverhalten nicht beim Essen an, das stresst die betroffene Person nur und führt unweigerlich zu einer Abwehrreaktion. Sprechen sie ruhig und sachlich. Vermeiden Sie Vorwürfe.

Wie viele verschiedene Essstörungen gibt es?

Hauptformen. Die bekanntesten, häufigsten und anerkannten Essstörungen sind die unspezifische Ess-Sucht, die Magersucht (Anorexia nervosa), die Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) und die Fressattacken (englisch „Binge Eating“). Die einzelnen Störungen sind nicht klar voneinander abgrenzbar.

Warum ist essen so wichtig für die Betroffenen?

Wir essen, um uns zu belohnen, zu trösten oder um Spannungen abzubauen. Trotzdem leidet jemand nicht gleich an einer Essstörung. Auffälliges Essverhalten kann sich jedoch verselbstständigen und zu einer von verschiedenen Essstörungen werden – der Übergang von auffällig zu krankhaft ist fließend.

Welche seelischen Folgen hat Magersucht?

Ein Schuss Perfektion gehört oft dazu, denn die meisten Magersucht-Patientinnen und -Patienten haben eine zwanghafte Ader. In der Regel tritt die Anorexie zusammen mit anderen psychischen Störungen wie Zwangserkrankungen, Angststörungen und Depressionen auf.

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