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Was versteht man unter einem Betriebsrat?

Gefragt von: Herr Klaus Burkhardt B.A.  |  Letzte Aktualisierung: 17. Juli 2023
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Ein Betriebsrat ist die Arbeitnehmervertretung in Betrieben, Unternehmen und Konzernen. Seine Rechte und Pflichten sind im Betriebsverfassungsgesetz geregelt. Umgangssprachlich werden auch einzelne Betriebsratsmitglieder als Betriebsräte bezeichnet.

Was ist ein Betriebsrat und welche Aufgaben hat er?

Was ist ein Betriebsrat? Ein Betriebsrat vertritt die Interessen der Beschäftigten im Betrieb und kann stellvertretend für sie mit dem Arbeitgeber verhandeln. Dafür hat er Rechte, die im Betriebsverfassungsgesetz (BetrVerfG) festgeschrieben sind und vom Arbeitgeber nicht ignoriert werden dürfen.

Für was ist der Betriebsrat gut?

Betriebsräte tragen zu mehr Produktivität, höheren Löhnen und steigenden Renditen bei. Zudem können mitbestimmte Betriebe mit mehr ökologischen Investitionen und schrittweisen Innovationen, Weiterbildung und dualer Ausbildung aufwarten.

Welche drei Rechte hat der Betriebsrat?

Die Beteiligungsrechte des Betriebsrats im Überblick:

Das Informationsrecht durch den Arbeitgeber. Das Recht des Betriebsrats auf Anhörung durch den Arbeitgeber. Das gemeinsame Beratungsrecht von Betriebsrat und Arbeitgeber. Das Zustimmungsrecht durch den Betriebsrat z.B. bei Kündigungen.

Welche Nachteile hat ein Betriebsrat?

Nachteile eines Betriebsrats

Die persönliche Beziehung zwischen dem Arbeitgeber und seinen Angestellten kann unter der Gründung eines Betriebsrats leiden. Konkurrenzkampf unter den Mitarbeitern bei der Wahl bzw. der ersten Betriebsratswahl sorgt möglicherweise für schlechtes Arbeitsklima.

Was versteht man unter den Überwachungsaufgaben des Betriebsrats? | Betriebsrat Video

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Was ist im Betriebsrat nicht erlaubt?

Betriebsratsmitglieder dürfen keine parteipolitische Werbung betreiben. Betriebsratsmitglieder dürfen den Arbeitgeber oder Dritte nicht beleidigen und nicht erpressen. Betriebsratsmitglieder dürfen sich nicht begünstigen lassen. Betriebsratsmitglieder müssen ihrer Fortbildungspflicht nachkommen.

Wie viel verdient man als Betriebsrat?

Als Betriebsrat/rätin können Sie ein mittleres Gehalt von 45.100 € erwarten. Die Gehaltsspanne als Betriebsrat/rätin liegt zwischen 37600€ und 54.400 €. Für einen Job als Betriebsrat/rätin gibt es in Berlin, München, Hamburg besonders viele offene Jobangebote.

Ist BR Arbeit Arbeitszeit?

Betriebsräte werden für ihre Gremiumsarbeit genauso vergütet wie für ihre normale Tätigkeit. Außerdem haben sie ein Recht auf Ausgleich, wenn sie außerhalb ihrer normalen Arbeitszeit als Interessenvertreter im Einsatz sind. Denn im Sinne des BetrVG zählt Betriebsratsarbeit als Arbeitszeit.

Hat man Kündigungsschutz wenn man im Betriebsrat ist?

Die Amtszeit eines Betriebsrats endet in der Regel vier Jahre nach ihrem Beginn. Auch nach dem Ende ihrer Amtszeit haben Betriebsräte noch für ein Jahr einen besonderen Kündigungsschutz (sogenannter nachwirkender Kündigungsschutz).

Wer darf im Betriebsrat sitzen?

Wählbar sind alle wahlberechtigten Arbeitnehmer, die sechs Monate dem Betrieb angehören und die mindestens 18 Jahre alt sind (§ 8 Abs. 1 Satz 1 BetrVG). Da leitende Angestellte wie oben erwähnt nicht wählen dürfen, gehören sie auch nicht zu den wahlberechtigten Arbeitnehmern.

Welche Rechte und Pflichten hat der Betriebsrat?

Der Betriebsrat hat u.a. die folgenden organisatorischen Rechte: Bildung eines Betriebsausschusses (§ 27 BetrVG) Bildung von sonstigen Ausschüssen und Arbeitsgruppen (§§ 28, 28a BetrVG) Übertragung von Aufgaben auf Ausschüsse und Arbeitsgruppen (§§ 28, 28a BetrVG)

Wer ist der Chef vom Betriebsrat?

Der Betriebsratsvorsitzende (Abkürzung: BR-Vorsitzender oder BRV) wird vom Betriebsrat gewählt. Er ist vor allem für die Durchführung der Betriebsratssitzungen und die Vertretung des Betriebsrats gegenüber Dritten zuständig. Das Amt des Betriebsratsvorsitzenden hat deshalb eine herausragende Bedeutung.

Wie lange ist man im Betriebsrat?

Wie lange ist ein Betriebsrat im Amt? Die regelmäßige Amtszeit des Betriebsrats beträgt vier Jahre (§ 21 Satz 1 BetrVG). Wird in einem Betrieb erstmals ein Betriebsrat gewählt, beginnt die Amtszeit mit der Bekanntgabe des Wahlergebnisses.

Wie lange ist man im Betriebsrat unkündbar?

Der besondere Kündigungsschutz eines Betriebsrats endet ein Jahr nach Ende der Amtszeit. Ersatzmitglieder des Betriebsrats fallen unter den Kündigungsschutz, wenn sie zum Zeitpunkt der Kündigung einen Betriebsrat vertreten haben oder in das Gremium nachgerückt sind.

Sind Betriebsratsmitglieder verpflichtet an betriebsratssitzungen teilnehmen?

Sind Betriebsratsmitglieder verpflichtet, an Betriebsratssitzungen teilzunehmen? Ja, denn die Teilnahme an Betriebsratssitzungen gehört zu den gesetzlichen Aufgaben der Betriebsratsmitglieder.

Wie oft darf der BR Tagen?

Das BetrVG enthält keine Regelungen über die Häufigkeit der Sitzungen. Auch hier gilt das Prinzip der Erforderlichkeit. Der BR kann die im Rahmen seiner Aufgaben erforderliche BR-Arbeit machen. Das schließt auch die Sitzungen ein.

Ist Betriebsrat ehrenamtlich?

Die Mitglieder des Betriebsrats führen ihr Amt unentgeltlich als Ehrenamt. Mitglieder des Betriebsrats sind von ihrer beruflichen Tätigkeit ohne Minderung des Arbeitsentgelts zu befreien, wenn und soweit es nach Umfang und Art des Betriebs zur ordnungsgemäßen Durchführung ihrer Aufgaben erforderlich ist.

Was brauche ich um Betriebsrat zu werden?

Eine erstmalige Betriebsratswahl in Betrieben, die bislang noch keinen Betriebsrat haben, ist jedoch jederzeit möglich. Das bedeutet: Wenn mindestens fünf volljährige Beschäftigte im Betrieb sind, von denen mindestens drei ein halbes Jahr oder länger im Betrieb arbeiten – dann wird ein Betriebsrat gewählt.

Was muss ich tun um Betriebsrat zu werden?

Wer Betriebsratsmitglied werden will, muss folgende Voraussetzungen erfüllen:
  1. Sie müssen seit mindestens einem halben Jahr im Betrieb beschäftigt sein.
  2. Sie müssen wenigstens 18 Jahre alt sein.
  3. Sie gehören nicht zu den leitenden Angestellten.
  4. Sie sind kein Leiharbeiter.

Kann man als Betriebsrat mehr Geld verlangen?

Voraussetzung für den Anspruch eines Betriebsratsmitglieds auf eine Gehaltserhöhung ist, dass sich nach der Amtsübernahme das Gehalt vergleichbarer Arbeitnehmer mit betriebsüblicher Entwicklung erhöht hat.

Wie viele Stunden betriebsratsarbeit?

Selbst wenn § 30 BetrVG die Betriebsratsarbeit zeitlich nicht begrenzt, ist dennoch davon auszugehen, dass eine Betriebsratssitzung pro Woche nur in Ausnahmefällen länger als vier Stunden dauern darf.

Was tun wenn man vom Betriebsrat gemobbt wird?

Gespräch mit den Betroffenen

Der Betriebsrat darf auf die Mitarbeiter des Betriebs einwirken, um das Betriebsklima zu schützen. In einem ersten Schritt kann und muss er daher das Gespräch mit dem betroffenen Arbeitnehmer suchen. Auch der Mobber sollte gehört werden, um sich ein Bild von der Situation machen zu können.

Hat der Betriebsrat Schweigepflicht?

Die Mitglieder und Ersatzmitglieder des Betriebsrats sind verpflichtet, Betriebs- oder Geschäftsgeheimnisse, die ihnen wegen ihrer Zugehörigkeit zum Betriebsrat bekannt geworden und vom Arbeitgeber ausdrücklich als geheimhaltungsbedürftig bezeichnet worden sind, nicht zu offenbaren und nicht zu verwerten.