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Was tun wenn Mieter bei Auszug nicht renoviert?

Gefragt von: Lieselotte Schröder-Hempel  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Was geschieht, wenn Mieter nicht renovieren? Kommt ein Mieter seiner Renovierungspflicht nicht nach, kann der Vermieter Schadenersatzansprüche geltend machen. Im Zweifelsfall sollten sich Mieter bei einem Mieterverein bezüglich der Pflicht beraten lassen.

Ist der Mieter verpflichtet bei Auszug zu renovieren?

Im Mietrecht gibt es keine Regelung, die besagt, dass die Mieterin oder der Mieter die Wohnung bei Auszug renovieren muss. Ganz im Gegenteil: die Instandhaltung der Mietwohnung ist Sache des Vermieters. Der Vermieter kann jedoch die Instandhaltungspflicht – zumindest teilweise – auf den Mieter übertragen.

Was passiert wenn ich bei Auszug nicht renoviert?

Eine grundsätzliche Renovierungspflicht zum Auszug gibt es nicht. Hat der Mieter die Wohnung frisch gestrichen, weil es im Mietvertrag so vereinbart war, und erfährt er erst später, dass er das nicht hätte tun müssen, kann er die Kosten vom Vermieter zurückverlangen.

Wann muss ein Mieter bei Auszug streichen?

Ist Streichen bei Auszug Pflicht? Nein, in dieser Grundsätzlichkeit besteht nach gültigem Mietrecht keine Pflicht dazu, beim Auszug die Wohnung zu streichen, ohne das Nutzungsverhalten des ausziehenden Mieters und den tatsächlichen Grad der Abnutzung der Wohnung zu berücksichtigen.

Habe Wohnung renoviert übernommen Muss ich beim Auszug renovieren?

Schönheitsreparaturen sind laut Mietrecht grundsätzlich Pflicht des Vermieters. Sofern die Wohnung renoviert übernommen wurde, im Mietvertrag eine Schönheitsreparaturklausel steht und diese wirksam ist, hat der Mieter die Renovierung beim Auszug zu übernehmen.

Darf ich aus einer Mietwohnung ausziehen, ohne zu renovieren? | Rechtsanwalt Christian Solmecke

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Kann der Vermieter eine Renovierung verlangen?

Es kommt nur zu häufig vor, dass ein Vermieter von dem Mieter verlangt, dass die entsprechenden Schönheitsreparaturen durch einen sogenannten Fachbetrieb durchgeführt werden. Dies ist nicht rechtskonform. Der Vermieter darf allerdings verlangen, dass die erforderlichen Arbeiten fachgerecht durchgeführt werden.

Wie muss ich die Wohnung bei Auszug hinterlassen?

Checkliste Wohnungsübergabe
  1. Du solltest eine leere und besenreine Wohnung übergeben.
  2. Dokumentiere die Terminvereinbarung per Mail oder schriftlich.
  3. Fertige eine Liste mit allen aktuellen Zählerständen an.
  4. Bringe alle Schlüssel mit, die zur Wohnung gehören.
  5. Notiere alle Mängel in einem Wohnungsübergabeprotokoll.

Wer muss Wohnung nach Auszug streichen?

Wurde eine Wohnung nicht unrenoviert übernommen und die Klauseln bezüglich Schönheitsreparaturen im Mietvertrag sind wirksam, muss der Mieter oder die Mieterin beim Auszug der Pflicht nachkommen und die Wohnung streichen.

Wer zahlt Streichen bei Auszug?

Die grundlegende Instandhaltung der Immobilie ist Vermieter:innen-Angelegenheit. Während der Mietzeit dürfen Vermieter:innen nicht vorschreiben, dass in einer bestimmten Farbe gestrichen werden muss. Bei Auszug darf dein:e Vermieter:in nicht verlangen, dass du die Wohnung weiß streichst.

Was kann der Vermieter bei Auszug verlangen?

Der Vermieter darf im Mietvertrag nicht vorgeben, dass Sie alle Räume beim Auszug neu streichen oder tapezieren müssen. Er kann aber verlangen, dass Sie die Wände beim Auszug in neutralen Tönen streichen, wenn Sie vorher zum Beispiel eine Wand in knalligem Pink angestrichen hatten.

Welche Schönheitsreparaturen müssen beim Auszug gemacht werden?

Im Mietrecht sind Schönheitsreparaturen das Tapezieren, Anstreichen und Kalken der Wände und Decken, das Streichen von Fußböden, Heizkörpern einschließlich Heizungsrohren und das Streichen der Innentüren sowie der Fenster und Außentüren von innen.

Was heißt ordnungsgemäßer Zustand bei Auszug?

Häufig muss der Mieter laut Vertrag die Wohnung in einen "ordnungsgemäßen Zustand" versetzen. "Konkret heißt das, dass grobe Mängel und Schäden zu beseitigen sind, die während der Mietzeit aufgrund von Fahrlässigkeit entstanden sind", sagt Annett Engel-Lindner vom Immobilienverband Deutschland IVD.

Wie lange hat der Vermieter Zeit nach Auszug Mängel geltend machen?

Wann verjähren die Schadensersatzansprüche des Vermieters? Schadensersatzansprüche des Vermieters wegen einer Veränderung oder Verschlechterung der Mietsache verjähren gemäß § 548 BGB in sechs Monaten. Diese Frist beginnt in dem Moment, in dem der Vermieter die Wohnung vom Mieter zurückerhält.

Kann Vermieter nach Übergabe Mängel geltend?

Entdeckt der Vermieter nach der Wohnungsrückgabe Mängel an der Wohnung, kann er regelmäßig seinen ehemaligen Mieter in Anspruch nehmen. Es muss den Schadenersatzanspruch jedoch innerhalb von sechs Monaten nach der Rückgabe der Wohnung geltend machen, andernfalls ist seine Forderung verjährt (vgl. § 548 Abs. 1 BGB).

Wer ist in der Beweispflicht Mieter oder Vermieter?

Grundsätzlich hat der Vermieter zu beweisen, dass der Schaden vom Mieter verursacht und verschuldet wurde. Jedoch kehrt sich die Beweislast zu Ungunsten des Mieters um, wenn feststeht, dass der Schaden durch "Mietgebrauch" und damit im Obhuts- und Gefahrenbereich des Nutzungsberechtigten entstanden ist.

Was darf nicht von der Kaution abgezogen werden?

die Kosten mit der Mietkaution verrechnen. Normale Verschleißmängel, wie die Abnutzung einer Herdplatte, können Ihnen nicht in Rechnung gestellt werden. Es können aufgrund der Zweckbindung der Mietkaution nur Forderungen verrechnet werden, die Ansprüche aus dem Mietvertrag sind.

Welche Mängel muss der Mieter beseitigen?

Typische Wohnungsmängel sind undichte Fenster, Feuchtigkeitsschäden oder verstopfte Abflüsse. Aber auch Lärm, Ungeziefer oder eine um mindestens zehn Prozent kleinere Wohnfläche als im Mietvertrag angegeben gelten mietrechtlich als Mängel.

In welchem Zustand muss eine Mietwohnung zurückgegeben werden?

Grundsätzlich kommt es für die Rückgabe der Mietwohnung im Mietrecht nicht darauf an, in welchen Zustand sich die Mieträume befinden. Die Mietwohnung ist also auch denn zurückgegeben, wenn sie sich in einem verwahrlosten Zustand befindet.

Wie sauber muss eine Wohnung bei der Übergabe sein?

Eine gängige Regel in Mietverträgen ist, dass die Wohnung bei Auszug “besenrein” übergeben werden muss. Anders als der Begriff annehmen lässt, sollten Böden gewischt bzw. gesaugt, Heizkörper, Fenster und Türen abgewischt und Küchen und Badmöbel gereinigt worden sein.

Wie viel darf der Vermieter von der Kaution einbehalten?

Ein Einbehalt wegen noch abzurechnender Nebenkosten ist zulässig. Der Vermieter darf bei Mietende aber nicht die gesamte Kaution, sondern allenfalls für jeweils 3 bis 4 Monate Mietzeit einen Betrag in Höhe von einer monatlichen Vorauszahlung einbehalten (AG Hamburg, 47 C 1373/95, Urteil v. 27.2.1996).

Ist der Mieter zu Schönheitsreparaturen verpflichtet?

Mieter müssen nur renovieren und die Kosten für Schönheitsreparaturen übernehmen, wenn sie in eine renovierte Wohnung gezogen sind, bzw. einen angemessen Geldausgleich für den unrenovierten Zustand vom Vermieter erhalten haben und im Mietvertrag eine wirksame Schönheitsreparaturklausel vereinbart ist.

Welche Schönheitsreparaturklausel ist unwirksam?

Ist im Formularmietvertrag vereinbart, dass der Mieter die Schönheitsreparaturen in neutralen, deckenden, hellen Farben auszuführen hat, ist auch diese Klausel unwirksam. Dem Mieter wird hier schon während seiner Mietzeit und nicht erst bei der Rückgabe der Wohnung vorgeschrieben, welche Farben er zu verwenden hat.

Was sind meine Pflichten beim Auszug?

Man hat als Mieter regelmäßig nur den Schlüssel an den Vermieter herauszugeben und die Mietwohnung, sowie die dazugehörigen Gebäudeteile (wie Garage, Keller, Dachboden etc.) besenrein zu räumen. Die gesetzliche Rückgabepflicht beim Auszug aus der Mietwohnung ist damit erfüllt.

Was tun wenn der Vermieter die Kaution nicht zurück gibt?

Zahlt der Vermieter die Kaution nicht selbständig zurück, ist es grundsätzlich richtig, ihn zu kontaktieren, und zur Rückzahlung aufzufordern. In einigen Fällen ist er jedoch berechtigt, die Mietkaution ganz oder teilweise einzubehalten.

Welche Mängel muss der Vermieter hinnehmen?

Generell muss der Vermieter Abnutzungen in der Wohnung nach einem langen Gebrauch durch den Mieter hinnehmen. Bei Brandlöchern, Weinflecken oder anderen Schäden am Fußboden, die über eine normale Abnutzung hinausgehen, muss der Mieter jedeoch nachbessern.