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Was tun wenn man keinen Therapieplatz bekommt?

Gefragt von: Richard Pietsch B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Was kann ich tun, wenn ich keinen Therapieplatz bekomme?
  1. Akutbehandlung. Für akute, schwere Krisen gibt es eine ambulante Akutbehandlung. ...
  2. Psychotherapeut:in ohne Kassenzulassung. ...
  3. Psychosoziale Beratung. ...
  4. Selbsthilfegruppen. ...
  5. Telefonische Beratungsdienste.

Wie schnell bekommt man einen Therapieplatz?

Am besten rufst du alle Therapeutinnen und Therapeuten an und erkundigst dich nach freien Plätzen. Häufig gibt es auch die Möglichkeit, sich auf eine Warteliste setzen zu lassen. Du wirst dann benachrichtigt, sobald ein Therapieplatz bei der Therapeutin oder dem Therapeuten frei wird.

Was tun wenn Psychotherapie abgelehnt wird?

Widerspruch gegen Ablehnung der Kostenerstattung

Kommt die Krankenkasse nach Einholung eines Gutachtens zum Schluss, dass die Voraussetzungen für eine psychotherapeutische Behandlung nicht vorliegen, bekommt der Versicherte einen Bescheid gegen den er oder sein gesetzlicher Vertreter Widerspruch einlegen kann.

Wie viele Menschen warten auf therapieplatz?

Nach einer BPtK-Auswertung von über 300.000 Versichertendaten für das Jahr 2019 warten rund 40 Prozent der Patient*innen mindestens drei bis neun Monate auf den Beginn einer Behandlung, wenn zuvor in einer psychotherapeutischen Sprechstunde festgestellt wurde, dass sie psychisch krank sind und deshalb behandelt werden ...

Wie kann man jemanden davon überzeugen psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen?

Sagen Sie dabei, dass Sie sich Sorgen machen und überlegen Sie gemeinsam, was Sie tun können. Insgesamt ist es hilfreich, Ihrem Angehörigen immer wieder ein Gespräch anzubieten. Zeigen Sie Verständnis für ihn und seine Situation und nehmen Sie die Erkrankung ernst, ohne zu dramatisieren.

So findest du einen Psychotherapieplatz | Tipps und Hinweise bei der Suche

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Wie viele Stufen von Depressionen gibt es?

Von einer "leichten" depressiven Episode spricht man, wenn zwei Haupt- und zwei Nebensymptome mehr als zwei Wochen andauern. Bei zwei Haupt- und drei bis vier Nebensymptomen spricht man von einer mittelgradigen Depression. Drei Haupt- und vier oder mehr Nebensymptome kennzeichnen eine schwere Depression.

Was passiert wenn eine schwere Depression nicht behandelt wird?

Folgen und Auswirkungen einer unbehandelten Depression

Menschen, die anhaltend und über einen längeren Zeitraum unter Schlafstörungen, Antriebsschwäche, gedrückter Stimmung, Gefühlsschwankungen und Appetitlosigkeit leiden, verlieren nicht nur ihre Lebensfreude und jede Motivation.

Warum dauert es so lange einen Therapieplatz zu bekommen?

Die Corona-Pandemie hat die psychischen Belastungen in der Bevölkerung noch einmal verstärkt. Ängste, Einsamkeit und Trauer sorgen dafür, dass mehr und mehr Menschen sich Hilfe suchen - und die Wartezeiten auf einen Therapieplatz weiter steigen.

Warum gibt es zu wenig Therapieplätze?

Zu wenig Kassensitze

Zwar steigt die Zahl der zugelassenen Psychotherapeutinnen und Therapeuten, aber nur etwas mehr als die Hälfte wird auch von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Damit klafft eine Lücke zwischen Bedarf und Angebot. Wie viele dieser Kassensitze nötig sind, legt der Gemeinsame Bundesausschuss fest.

Welche Psychotherapie bei Depression?

Zur Behandlung von Depression liegen für die sogenannte "Kognitive Verhaltenstherapie" mit Abstand die besten Wirksamkeitsnachweise vor.

Wie oft genehmigt Krankenkasse Psychotherapie?

Anspruch auf 2 bis 4 Probesitzungen bei einer Psychotherapeutin/einem Psychotherapeuten mit Kassenzulassung. Bei Kindern und Jugendlichen können 2-6 Probesitzungen stattfinden. Die Probesitzungen werden jedoch nur erstattet, wenn es sich um eine kassenzugelassene Praxis handelt.

Wie oft soll man zu Therapie pro Woche gehen?

Generell sollte die Behandlung drei Sitzungen pro Woche nicht überschreiten. Üblich sind ein bis zwei Termine. Eine Sitzung ist 50 Minuten lang. Die Verhaltenstherapie und die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie sind schon als Kurzzeittherapie mit 25 Stunden möglich.

Wann genehmigt Krankenkasse Psychotherapie?

Psychotherapie als Kassenleistung. Psychotherapie wird nur dann von der Krankenkasse übernommen, wenn sie dazu dient, eine Krankheit zu erkennen, zu heilen, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder Krankheitsbeschwerden zu lindern. Für andere Therapien übernehmen die Kassen die Kosten nur im Einzelfall.

Wie frage ich einen Therapieplatz an?

Termine für die psychotherapeutische Sprechstunde vermittelt Deine Krankenkasse vor Ort oder die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung in Deiner Nähe. Eine Übersicht dieser Stellen findest Du hier. Du kannst Dir aber auch eine*n Psychotherapeut*in empfehlen lassen.

Kann man sich bei Depressionen einweisen lassen?

Eine Einweisung gegen den Willen des Patienten ist nur möglich (dann aber natürlich zwingend erforderlich), wenn eine akute und erhebliche Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegt und keine andere Möglichkeit mehr besteht, den Erkrankten oder seine Umgebung durch weniger einschneidende Maßnahmen zu schützen.

Was denken Psychotherapeuten über Ihre Patienten?

Therapeuten halten gegenüber Patienten mit ihren privaten Gedanken, Erlebnissen und Meinungen meist hinter dem Berg – alles andere gilt in manchen Therapieschulen sogar als Kunstfehler. Doch kann ein offenes Wort auch heilsam wirken? Damit beschäftigte sich nun eine Studie von israelischen Forschern.

Was tun während man auf therapieplatz wartet?

Selbsthilfegruppen.

Man trifft meist auf großes Verständnis für die eigene Situation, weil auch die anderen einmal darin steckten oder es immer noch tun. Selbsthilfegruppen sind auch deshalb eine gute Möglichkeit zur Überbrückung bis zum Therapieplatz, weil man in der Regel einfach beim nächsten Termin dazukommen kann.

Wie viele Therapieplätze fehlen?

Schon vor der Pandemie fehlten „mindestens 1750“ Kassensitze für Psychotherapeuten. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung nahmen Ende 2020 rund 28.000 psychologische Psychotherapeuten an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung in Deutschland teil, davon hatten fast 15.000 allerdings nur einen halben Kassensitz.

Wie viele Patienten hat eine Therapeutin pro Tag?

2014 gaben die befragten Psychotherapeuten gaben, im Schmitt sieben Patienten pro Tag zu behandeln.

Ist es schwer einen Therapieplatz zu bekommen?

Nur einen Therapieplatz zu bekommen, das ist für Betroffene schwer. Sie warten teilweise sechs bis acht Monate, sagt Dietrich Munz, Präsident der Psychotherapeutenkammer. In ländlichen Gegenden noch etwas länger.

Wann muss eine Depression stationär behandelt werden?

Die stationäre Behandlung kann eine Lösung sein, wenn die Depression außerhalb der Klinik nicht überwunden werden konnte oder einen fortgeschrittenen Grad erreicht hat. Eine ambulante Behandlung (d. h. von zuhause aus) ist den meisten depressiven Menschen lieber als eine stationäre Behandlung.

Wie lange dauert eine Depression Therapie?

Eine kognitive Verhaltenstherapie kann je nach Schwere der Depression 25 bis 80 Sitzungen umfassen. Die Therapie kann bis ein Jahr oder länger dauern.

Was ist das Schlimmste an einer Depression?

Die schlimmste Auswirkung einer Depression ist die Selbsttötung. 10 bis 15% aller Patienten mit wiederkehrenden schweren depressiven Phasen sterben durch Suizid.

Was fehlt im Gehirn bei Depressionen?

Dabei scheinen bestimmte Botenstoffe (so genannte Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin, Noradrenalin, Acetylcholin, Gamma-Aminobuttersäure) aus dem Gleichgewicht geraten zu sein. Depressive Patienten weisen im Vergleich zu Gesunden oft eine erniedrigte Aktivität von Serotonin, Noradrenalin oder Dopamin auf.

Was macht ein depressiver den ganzen Tag?

Betroffene sind konstant erschöpft und müde, sie haben keine Kraft mehr. Oft beginnt der Tag schon damit, dass man morgens kaum oder nur mit größter Mühe aus dem Bett kommt. Aus eigener Kraft kann man sich nicht mehr zu Aktivitäten aufraffen, auch Initiativen von Mitmenschen bleiben in der Regel ohne Effekt.