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Was tun wenn Erbe keine Auskunft gibt?

Gefragt von: Kevin Lindemann  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
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Ein Erbe muss anderen Erben, Pflichtteilsberechtigten, Vermächtnisnehmern und Nachlassgläubigern Auskunft über den Nachlass erteilen. Dafür muss der Erbe in der Regel ein vollständiges Nachlassverzeichnis vorlegen. Werden wichtige Auskünfte verweigert, können diese beim zuständigen Nachlassgericht eingeklagt werden.

Sind Erben untereinander Auskunftspflicht?

Welche Auskunftsrechte und -pflichten haben Miterben untereinander? Gegenüber anderen Erben sind Miterben verpflichtet, gemäß § 2057 BGB Auskunft über alle Zuwendungen zu geben, die sie vom Erblasser zu Lebzeiten unter den Voraussetzungen der §§ 2050 - 2053 BGB erhalten haben.

Was tun wenn Miterben nicht kooperieren?

Die Teilungsklage gilt als letzter Ausweg, wenn die Mitglieder einer Erbengemeinschaft sich nicht einigen können, wer was aus dem Nachlass erhalten soll. Besteht ein solcher Konflikt, kann jeder Miterbe eine Teilungsklage beim zuständigen Gericht einreichen. Dieser muss ein Teilungsplan beiliegen.

Was kostet eine auskunftsklage?

Der Streitwert des Auskunftsanspruchs beläuft sich in der Regel auf einen Teilwert des Hauptanspruchs. Dieser Teilwert wird in den meisten Fällen mit ¼ bis 1/10 vom Hauptwert angesetzt. Den Streitwert, den die Klägerin in der ersten Instanz mit 600 Euro beziffert hat, habe das Berufungsgericht missverstanden.

Wann bekommt man Info über Erbe?

Auch wenn Sie erst spät vom Tod eines Angehörigen und Ihrer Erbenstellung erfahren, können Sie Informationen verlangen. Der gesetzliche Auskunftsanspruch verjährt erst 30 Jahre nach Eintritt des Erbfalls. Mit Auskunftsansprüchen gehen oftmals auch Auskunftspflichten einher. So muss der Erbe z.

Auskunftspflicht des Erben - Was muss über den Nachlass mitgeteilt werden?

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Werde ich als Erbe automatisch benachrichtigt?

Informiert das Nachlassgericht automatisch die Erben? In der Regel kommt Post vom Nachlassgericht. Das passiert unabhängig davon, ob jemand schon vorher wusste, was ihm Eltern, Partner oder Oma zugedacht haben. Grundsätzlich wird jeder der im Testament Genannten angeschrieben.

Was kostet eine Beratung beim Nachlassgericht?

Nach Nr. 1401 JVKostG wird für Bescheinigungen und schriftliche Auskünfte aus Akten und Büchern eine Gebühr von 15 EUR erhoben. Die Gebühr wird nach der Anmerkung auch für eine Bescheinigung erhoben, aus der sich ergibt, dass entsprechende Akten nicht geführt werden oder ein entsprechendes Verfahren nicht anhängig ist.

Was passiert bei einer auskunftsklage?

Bei der Klage auf Auskunft handelt es sich um eine Klage auf die Vornahme einer unvertretbaren Handlung. Die Vollstreckung erfolgt gemäß § 888 ZPO durch Zwangsgeld und Zwangshaft. Eine Androhung des Zwangs erfolgt nicht. Zuständig ist das Vollstreckungsgericht gemäß § 889 Abs.

Wer zahlt Anwalt bei Erbe?

Die Kosten für einen Erbstreit trägt immer die Partei, die den Erbstreit verliert. Demnach hat die unterliegende Partei nicht nur sämtliche Gerichtskosten und die eigenen Anwaltskosten, sondern auch die Anwaltskosten der anderen Partei zu tragen.

Was kostet eine Beratung beim Anwalt für Erbrecht?

Für eine Beratung kann der Rechtsanwalt höchstens eine Gebühr von 250,00 Euro in Rechnung stellen. Findet nur eine Erstberatung statt, beschränkt sich die Gebühr auf 190,00 Euro.

Was passiert wenn ein Erbe nicht reagiert?

Weigert sich hier ein Erbe, muss er vor Gericht verklagt werden. Er kann auf Zustimmung zur Auflösung des Kontos verklagt werden. Dabei ist eine genaue Formulierung maßgeblich. Denn ein falscher Klageantrag kann schnell zur Abweisung der Klage führen.

Was kostet eine Erbauseinandersetzungsklage?

Bei der teilweisen Erbauseinandersetzung entstünden hier Notarkosten in Höhe von 1.670 Euro (2 x 835 Euro) für das Beurkundungsverfahren. Bei einem Wert von 1,5 Millionen lägen die Kosten bereits bei 5.070 Euro (2 x 2.535 Euro).

Wer hat bei der Erbengemeinschaft das sagen?

Wer entscheidet bei einer Erbengemeinschaft? Wer in der Erbengemeinschaft Entscheidungen treffen darf, ergibt sich aus den Erbquoten der Mitglieder. Das bedeutet, jeder Miterbe kann eine Stimme in Höhe seines Erbteils abgeben. Wenn ein Entschluss gefällt werden muss, entscheidet die Mehrheit der Stimmen.

Kann ich als miterbe Kontoauszüge verlangen?

Gegen Kostenerstattung ist die Bank des Erblassers verpflichtet, nur einem Miterben auch ohne Zustimmung der anderen umfassend Auskunft z.B. über Vorgänge aus der Zeit vor dem Tod des Erblassers zu erteilen und Kontoauszüge zur Verfügung zu stellen.

Was passiert wenn bei Erbengemeinschaft einer nicht auffindbar ist?

Was passiert, wenn ein Erbe nicht gefunden wird? Kann ein Erbe nicht gefunden werden, weil er möglicherweise verschollen ist, kann diese Person nach dem Verschollenheitsgesetz für tot erklärt werden. Das Nachlassgericht kann dann ein Aufgebotsverfahren mit dem Ziel der Toderklärung einleiten.

Wie werde ich über ein Erbe informiert?

Benachrichtigung bei Testamentseröffnung

Über die Eröffnung des Testaments werden grundsätzlich alle Personen schriftlich vom Nachlassgericht informiert, die vom Testament oder Erbvertrag des Erblassers betroffen sind. Dazu gehören unter anderem folgende Personen: Erben. Alleinerben.

Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Bankguthaben des Erblassers gehören genauso zur Erbschaft wie andere Vermögenswerte. Mit dem Erbfall fällt das Bankkonto somit automatisch an den Erben bzw. an die Erbengemeinschaft. Wer Erbe ist bestimmt sich entweder nach der gesetzlichen Erbfolge oder aber nach dem Testament oder einem Erbvertrag des Erblassers.

Was kostet eine Klage im Erbrecht?

Es fallen bei einem Urteil in der 1. Instanz 3,0 Gerichtsgebühren an. Die Höhe der Gebühren wird durch die Anlage 2 zum Gerichtskostengesetz (GKG) bestimmt. Bei einem Streitwert von 10.000,00€ beläuft sich eine 1,0 Gerichtsgebühr auf 241,00€.

Wann besteht Auskunftspflicht?

Fordern Sie Kindesunterhalt, ist der barunterhaltspflichtige Elternteil auskunftspflichtig. In der Regel geht es um den Kindesunterhalt für minderjährige Kinder. Ist das Kind volljährig und lebt nicht mehr im Haushalt eines Elternteils, besteht der Auskunftsanspruch gegenüber beiden Elternteilen.

Wann auskunftsklage?

Die Auskunftsklage ist ein Begriff aus dem Zivilprozess. Sie findet immer dann ihre Anwendung, wenn ein Kläger seinen Klageanspruch nicht geltend machen kann, weil der Beklagte entsprechende Auskünfte nicht erteilt. Diese Auskünfte sind aufgrund des vorherrschenden Bestimmtheitsgrundsatzes notwendig.

Wie lange dauert es bis sich das Nachlassgericht meldet?

Wann bekommt man Post vom Nachlassgericht? Das Nachlassgericht wird über das Standesamt über den Tod des Erblassers informiert. Es prüft dann, ob eine Testament hinterlegt ist. In diesem Fall muss das Nachlassgericht von sich aus tätig werden und prüfen, wie der Erblasser die Erbfolge geregelt hat.

Wann meldet sich das Nachlassgericht ohne Testament?

Hat der Verstorbene kein Testament oder ähnliches hinterlassen, entsteht kein Verfahren bei Gericht. Das Nachlassgericht tritt hier weder in Erscheinung, noch meldet es sich bei den Beteiligten. Es ist Aufgabe d. Erben, die Erbmasse zu verteilen und bei Banken u.

Was passiert wenn man den Erbschein nicht beantragt?

Rechtslage zum Erbe ohne Erbschein

Im Falle einer Erbschaft, muss gemäß deutschem Erbrecht ein Erbschein nicht unbedingt von den Erben beantragt werden. Auch ohne einen Erbschein bleibt ein Erbe der rechtmäßige Rechtsnachfolger einer verstorbenen Person, entweder durch ein Testament oder durch die gesetzliche Erbfolge.