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Was tun wenn ein miterbe blockiert?

Gefragt von: Herr Prof. Dr. Sebastian Reinhardt  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Erbteil auszahlen lassen oder verkaufen
Die gütlichste Lösung ist es, wenn der blockierende Miterbe sich seinen Anteil am Erbe auszahlen lässt beziehungsweise diesen verkauft. Es gibt allerdings keinen gesetzlichen Anspruch auf Auszahlung durch die Erbengemeinschaft. Die Miterben müssen einverstanden sein.

Was tun wenn Miterben nicht kooperieren?

Die Teilungsklage gilt als letzter Ausweg, wenn die Mitglieder einer Erbengemeinschaft sich nicht einigen können, wer was aus dem Nachlass erhalten soll. Besteht ein solcher Konflikt, kann jeder Miterbe eine Teilungsklage beim zuständigen Gericht einreichen. Dieser muss ein Teilungsplan beiliegen.

Was ist wenn der andere Erbe sich nicht meldet?

Melden sich diese nicht von sich aus, beauftragt das Gericht einen Nachlasspfleger. Dessen vordringlichste Aufgabe ist es, das Erbe zu sichern: Er löst beispielsweise die Wohnung auf und ermittelt vorhandene Werte. Und er kann sich auch auf die Suche nach möglichen Erben machen.

Kann man eine Erbauseinandersetzung erzwingen?

Entsprechend stellt sich die Frage, ob der einzelne Miterbe Möglichkeiten hat, die Auseinandersetzung der Erbengemeinschaft zu erzwingen. Dies könnte einem Verkauf des Erbteils vorzugswürdig sein. Klare Antwort: rechtlich hat er die Möglichkeit, in der Praxis hingegen nicht.

Kann miterbe alleine klagen?

Eine Miterbe kann alleine klagen

Eine (von mehreren) Ausnahmen von dem Gebot, dass die Erben gemeinsam handeln müssen, sieht § 2039 BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) für die Geltendmachung von Nachlassforderungen vor.

Wenn in der Erbengemeinschaft einer blockiert...

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Was kostet eine Erbauseinandersetzungsklage?

Bei der teilweisen Erbauseinandersetzung entstünden hier Notarkosten in Höhe von 1.670 Euro (2 x 835 Euro) für das Beurkundungsverfahren. Bei einem Wert von 1,5 Millionen lägen die Kosten bereits bei 5.070 Euro (2 x 2.535 Euro).

Wer trägt die Kosten einer Erbteilungsklage?

Für den Fall, dass eine erste Teilungsklage scheitert, muss jedoch der Kläger bei einem Scheitern einer zweiten Klage dann seine Anwaltskosten sowie auch die Anwaltskosten der Miterben selbst tragen. Ferner hat er dann auch die zweiten Prozesskosten zu tragen.

Wie lange kann eine Erbauseinandersetzung dauern?

Erbauseinandersetzung kann sehr lange dauern: Werden sich die Miterben nicht einig, wie sie mit der Erbschaft verfahren sollen und wollen, kann sich das über Jahre oder gar Jahrzehnte hinziehen. Miterben müssen einstimmig handeln: Bei den meisten Handlungen müssen sich die Erben darin einig sein, was sie tun.

Was passiert wenn ein Erbe nicht verkaufen will?

Teilungsversteigerung auf Antrag

Eine weitere Option ist die Teilungsversteigerung, wenn eine Erbengemeinschaft ein Haus verkaufen möchte, aber einer nicht will. Dabei wird das gesamte Haus versteigert und der Erlös aufgeteilt. Hierzu muss ein Antrag beim Amtsgericht gestellt werden.

Kann eine Erbengemeinschaft zwangsweise aufgelöst werden?

Es gibt drei Möglichkeiten, eine Erbengemeinschaft aufzulösen: einvernehmlich zwischen den Miterben, streitig mit Teilungsversteigerung und Rechtsanwalt sowie durch den Verkauf des Erbteils. Am besten einigen sich die Mitglieder der Erbengemeinschaft, wer welchen Anteil am gemeinsamen Nachlass bekommt.

Was passiert wenn bei Erbengemeinschaft einer nicht auffindbar ist?

Was passiert, wenn ein Erbe nicht gefunden wird? Kann ein Erbe nicht gefunden werden, weil er möglicherweise verschollen ist, kann diese Person nach dem Verschollenheitsgesetz für tot erklärt werden. Das Nachlassgericht kann dann ein Aufgebotsverfahren mit dem Ziel der Toderklärung einleiten.

Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Bankguthaben des Erblassers gehören genauso zur Erbschaft wie andere Vermögenswerte. Mit dem Erbfall fällt das Bankkonto somit automatisch an den Erben bzw. an die Erbengemeinschaft. Wer Erbe ist bestimmt sich entweder nach der gesetzlichen Erbfolge oder aber nach dem Testament oder einem Erbvertrag des Erblassers.

Wer hat bei der Erbengemeinschaft das sagen?

Wer entscheidet bei einer Erbengemeinschaft? Wer in der Erbengemeinschaft Entscheidungen treffen darf, ergibt sich aus den Erbquoten der Mitglieder. Das bedeutet, jeder Miterbe kann eine Stimme in Höhe seines Erbteils abgeben. Wenn ein Entschluss gefällt werden muss, entscheidet die Mehrheit der Stimmen.

Kann Erbe Hausverkauf verhindern?

Sie kommen ohne Kosten und schnell an den Verkaufspreis des Erbteils und verwandeln Ihren Erbstreit in Lebensqualität. Blockiert ein Miterbe den Verkauf einer geerbten Immobilie, ist der Hausverkauf nicht möglich.

Kann man in einer Erbengemeinschaft überstimmt werden?

Kann man in einer Erbengemeinschaft überstimmt werden? Ein Miterbe wird bei einer Abstimmung überstimmt. Er kann gegen den Beschluss der Erbengemeinschaft klagen. Wichtige Angelegenheiten in der Erbengemeinschaft setzen die Einstimmigkeit der Erben voraus (z.

Welche Nachteile hat eine Erbengemeinschaft?

Ist die Erbengemeinschaft uneinig, kann ein Aktiendepot per Mehrheitsbeschluss der Erbengemeinschaft aufgelöst werden. Gibt es nachweisliche Nachteile durch die Verweigerung der Auseinandersetzung, besteht für die benachteiligten Erben ein Schadensersatzanspruch.

Wer zahlt Gutachten bei erbauseinandersetzung?

Die Kosten für ein solches Sachverständigengutachten fallem nach § 2314 Abs. 2 BGB dem Nachlass zur Last. Das heißt, der Erbe muss den Sachverständigen bezahlen. Der Erbe kann die Gutachterkosten aber im Nachlassverzeichnis als Nachlassverbindlichkeit geltend machen.

Wer zahlt Makler bei Erbengemeinschaft?

Eine Vollmacht der Erbengemeinschaft an einen Miterben oder einen neutralen Makler zur Immobilienvermarktung gewährleistet eine einvernehmliche Vorgehensweise bei der Erbauseinandersetzung und eine anteilige Übernahme der bei der Immobilienvermarktung entstehenden Kosten durch alle Miterben.

Wer zahlt die Grundsteuer in einer Erbengemeinschaft?

Schuldner der Grundsteuer - Eigentümer, Miteigentümer, GbR, Erbengemeinschaft etc. Gemäß § 10 Absatz 1 GrStG ist Schuldner der Grundsteuer derjenige, dem der Grundbesitz bei der Feststellung des Grundsteuerwerts zugerechnet ist. Das ist regelmäßig der Eigentümer der Immobilie.

Was kostet eine Beratung beim Notar wegen Erbrecht?

Die Kosten anwaltlicher Beratung liegen zwischen Euro 3.708,- Euro und 7.132,- Euro jeweils plus Mehrwertsteuer je nachdem welchen Schwierigkeitsgrad der Sache der Anwalt annimmt. Hier hat er einen Ermessensspielraum.

Was passiert wenn das Erbe nicht ausgezahlt wird?

Weigert sich der Erbe immer noch, können Sie Ihren Pflichtteil einklagen – auch hier gilt die Verjährungsfrist von 3 Jahren. Gibt das Gericht Ihnen Recht, ist der Erbe nicht nur zur Auszahlung des Pflichtteils verpflichtet, sondern muss auch sämtliche Prozesskosten übernehmen.

Was kostet es eine Erbengemeinschaft aufzulösen?

8. Welche Kosten sind mit der Auflösung einer Erbengemeinschaft verbunden? Im Grunde fallen keine Anwalts- oder Notarkosten an, wenn Sie eine Erbengemeinschaft auflösen. Dafür müssen sich aber alle Erben einig sein.

Was darf ein miterbe?

Jeder Miterbe hat das Recht auf Nutzung von Nachlassgegenständen. Allerdings steht es ihm nicht zu, allein über deren Nutzung und Verwendung zu entscheiden. Er muss mit den anderen Mitgliedern der Erbengemeinschaft eine Nutzungsvereinbarung treffen. Vorher ist die Nutzung nicht möglich.

Sind Geschwister eine Erbengemeinschaft?

Alle Geschwister werden als Miterben gemeinschaftlich Eigentümer des Nachlasses. Dabei steht Ihnen das Eigentum nicht an bestimmten Bruchteilen zu, sondern alle Gegenstand des Nachlasses gehören in gemeinschaftlich jeweils zur gesamten Hand.

Kann ein Erbe aus der Erbengemeinschaft ausgeschlossen werden?

Da es nicht möglich ist, einen Miterben aus der Erbengemeinschaft auszuschließen, muss die Erbengemeinschaft eine einvernehmliche Lösung finden, im Idealfall die Nachlassauseinandersetzung.