Zum Inhalt springen

Was tun ohne therapieplatz?

Gefragt von: Gerald Rau-Lang  |  Letzte Aktualisierung: 28. August 2022
sternezahl: 4.8/5 (66 sternebewertungen)

Was kann ich tun, wenn ich keinen Therapieplatz bekomme?
  1. Akutbehandlung. Für akute, schwere Krisen gibt es eine ambulante Akutbehandlung. ...
  2. Psychotherapeut:in ohne Kassenzulassung. ...
  3. Psychosoziale Beratung. ...
  4. Selbsthilfegruppen. ...
  5. Telefonische Beratungsdienste.

Wie schnell bekommt man einen Therapieplatz?

Am besten rufst du alle Therapeutinnen und Therapeuten an und erkundigst dich nach freien Plätzen. Häufig gibt es auch die Möglichkeit, sich auf eine Warteliste setzen zu lassen. Du wirst dann benachrichtigt, sobald ein Therapieplatz bei der Therapeutin oder dem Therapeuten frei wird.

Wie lange muss man auf Therapieplatz warten?

Die jüngste Erhebung der Bundespsychotherapeutenkammer ergab, dass die durchschnittliche Wartezeit auf einen Therapieplatz mindestens drei bis neun Monate beträgt (diese Zahlen stammen jedoch aus 2019 - vor Pandemie und Lockdown).

Wie viele Menschen warten auf therapieplatz?

Nach einer BPtK-Auswertung von über 300.000 Versichertendaten für das Jahr 2019 warten rund 40 Prozent der Patient*innen mindestens drei bis neun Monate auf den Beginn einer Behandlung, wenn zuvor in einer psychotherapeutischen Sprechstunde festgestellt wurde, dass sie psychisch krank sind und deshalb behandelt werden ...

Kann man einfach so zu einem Psychologen gehen?

Du kannst aber auch direkt den Kontakt zu Therapeut*innen suchen, eine Überweisung ist nämlich nicht nötig. Dann musst du zwar später nochmal zur Hausärztin/zum Hausarzt, wegen des Berichts für die Krankenkasse, aber das ändert nichts am grundlegenden Ablauf.

Keine Therapieplätze für psychische Erkrankungen | extra 3 | NDR

44 verwandte Fragen gefunden

Wohin zuerst bei psychischen Problemen?

In der Regel stellt der Hausarzt die Erstdiagnose und überweist den Patienten bei Bedarf an einen Psychiater oder Psychotherapeuten. Je nach Einzelfall ist auch eine Überweisung in eine psychiatrische Klinik möglich.

Was tun wenn man keinen Termin beim Psychologen bekommt?

Patienten, die keinen Termin erhalten oder keinen Psychotherapeuten finden, können sich an die Kassenärztliche Vereinigung wenden. Dort wird ihnen ein Termin innerhalb der nächsten vier Wochen bei einem Therapeuten in „zumutbarer Entfernung“ vermittelt.

Warum so wenig therapieplätze?

Zu wenig Kassensitze

Zwar steigt die Zahl der zugelassenen Psychotherapeutinnen und Therapeuten, aber nur etwas mehr als die Hälfte wird auch von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlt. Damit klafft eine Lücke zwischen Bedarf und Angebot. Wie viele dieser Kassensitze nötig sind, legt der Gemeinsame Bundesausschuss fest.

Warum gibt es zu wenig Psychologen?

Aber warum gibt es eigentlich zu wenige Therapeuten? "Die Anzahl der Kassensitze für Psychotherapeuten ist durch die Bedarfsplanung der kassenärztlichen Vereinigungen begrenzt", sagt Dieter Best.

Warum verdienen Psychotherapeuten so wenig?

- man als Psychologe geringe Jobsicherheit hat in Feldern der Wirtschaft. - man ein stetiges Konkurrenzdenken entwickelt haben muss, um im Studium einen Master-Platz zu erkämpfen, ohne welchen die gesamte Qualifikation nutzlos ist.

Kann man sich bei Depressionen einweisen lassen?

Eine Einweisung gegen den Willen des Patienten ist nur möglich (dann aber natürlich zwingend erforderlich), wenn eine akute und erhebliche Selbst- oder Fremdgefährdung vorliegt und keine andere Möglichkeit mehr besteht, den Erkrankten oder seine Umgebung durch weniger einschneidende Maßnahmen zu schützen.

Ist es schwer einen Therapieplatz zu bekommen?

Nur einen Therapieplatz zu bekommen, das ist für Betroffene schwer. Sie warten teilweise sechs bis acht Monate, sagt Dietrich Munz, Präsident der Psychotherapeutenkammer. In ländlichen Gegenden noch etwas länger.

Warum wartet man so lange auf einen Therapieplatz?

Warum muss man als Patient häufig so lange auf einen Therapieplatz warten? Der angegebene Grund für die Kürzungen liegt in einer sog. (statistischen) "Überversorgung" durch Therapeuten. Die Anzahl der Psychotherapeutensitze wurde 1999 mit Einführung des Psychotherapeutengesetztes willkürlich festgelegt.

Was soll man beim Psychologen sagen?

Es macht also Sinn, gleich beim ersten Kontakt darüber zu sprechen. Erzählen Sie einfach, was Ihnen am Herzen liegt. Wenn der Psychiater danach noch Fragen hat, wird er diese vorsichtig und empathisch stellen. Sein Ziel ist es, ein möglichst vollständiges Bild Ihrer Lage zu bekommen.

Wie frage ich einen Therapieplatz an?

Termine für die psychotherapeutische Sprechstunde vermittelt Deine Krankenkasse vor Ort oder die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung in Deiner Nähe. Eine Übersicht dieser Stellen findest Du hier. Du kannst Dir aber auch eine*n Psychotherapeut*in empfehlen lassen.

Was denken Psychotherapeuten über Ihre Patienten?

Therapeuten halten gegenüber Patienten mit ihren privaten Gedanken, Erlebnissen und Meinungen meist hinter dem Berg – alles andere gilt in manchen Therapieschulen sogar als Kunstfehler. Doch kann ein offenes Wort auch heilsam wirken? Damit beschäftigte sich nun eine Studie von israelischen Forschern.

Wie viele Patienten hat eine Therapeutin pro Tag?

Eine Sprechstundeneinheit beträgt mindestens 25 Minuten pro Patient. In der Mindestzeit kann ein Therapeut also maximal vier Patienten sehen.

Welche Psychotherapie bei Depression?

Zur Behandlung von Depression liegen für die sogenannte "Kognitive Verhaltenstherapie" mit Abstand die besten Wirksamkeitsnachweise vor.

Wann wird Psychotherapie von der Kasse bezahlt?

Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen die gesamten Kosten einer Psychotherapie, wenn eine seelische Erkrankung bzw. eine Störung „mit Krankheitswert“ vorliegt. Beispiele hierfür sind Angststörungen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen und Suchterkrankungen.

Wie viele Therapieplätze fehlen?

Schon vor der Pandemie fehlten „mindestens 1750“ Kassensitze für Psychotherapeuten. Laut der Kassenärztlichen Vereinigung nahmen Ende 2020 rund 28.000 psychologische Psychotherapeuten an der vertragspsychotherapeutischen Versorgung in Deutschland teil, davon hatten fast 15.000 allerdings nur einen halben Kassensitz.

Wie bekomme ich einen Kassensitz?

Einen Kassensitz muss der Arzt bei der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) beantragen. Einen Kassensitz zu bekommen, ist für Ärzte nicht leicht, denn wenn sie „Kassenpatienten“ behandeln wollen, dürfen sie sich nur dort niederlassen, wo noch ein freier Platz ist.

Wie viele Menschen in Deutschland sind in Therapie?

Laut der Bundespsychotherapeutenkammer waren im Jahr 2015 fast zwei Millionen Menschen in Deutschland in ambulanter Psychotherapie. Wissenschaftler aus Deutschland schätzen, dass insgesamt gut ein Viertel der deutschen Bevölkerung einmal im Leben von einer psychischen Störung betroffen ist.

Was ist eine Dringlichkeitsüberweisung?

Saarbrücken – Sogenannte Dringlichkeitsüberweisungen können die Wartezeit auf einen Facharzttermin deutlich verkürzen. Das hat die Kassenärztliche Vereinigung Saarland im Rahmen eines Modellprojektes ermittelt. Dabei erprobten Land und KV das Konzept der Dringlichkeitsüberweisung über einen Zeitraum von sechs Monaten.

Wie bekommt man einen Dringlichkeitscode?

Benötigen Sie zum Beispiel die Vermittlung zu einem Facharzt, geben Sie den Dringlichkeitscode an. Den Dringlichkeitscode finden Sie auf der Überweisung Ihres Hausarztes. Für die Vermittlung zu einem Augenarzt oder einem Gynäkologen ist keine Überweisung erforderlich.

Wo steht der Dringlichkeitsvermerk?

Dringlichkeitsvermerk auf der Überweisung

Unter einer Voraussetzung: Die Überweisung ihres Hausarztes muss einen zwölfstelligen Code enthalten, einen sogenannten Dringlichkeitsvermerk. Diesen fragt der Hotline-Mitarbeiter beim Anruf ab. Daraufhin muss er Ihnen einen Termin innerhalb der folgenden vier Wochen anbieten.