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Was trennt Sunniten und Schiiten?

Gefragt von: Hans-Hermann Schumann  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Der Gegensatz zwischen Schiiten und Sunniten geht auf die Frühzeit des Islam im 7. Jahrhundert zurück. Im Zentrum steht der Streit um die legitime Nachfolge des Propheten Muhammad (gestorben 632). Nach seinem Tod übernahmen loyale Weggefährten das Amt des Kalifen (arabisch für Nachfolger).

Was glauben die Schiiten?

Im Gegensatz zu den Sunniten glauben die S., dass der Koran erschaffen sei. Die schiit. Rechtsprechung beruht auf dem Koran, der Überlieferung vom Tun und Lassen des Propheten und der Imame sowie dem Konsens der Gelehrten und deren eigenständiger Rechtsfindung aufgrund rationaler Erwägungen.

Warum trauern Schiiten?

Im Mittelpunkt steht zum einen das Klagen, das Weinen und die Selbstgeißelung der Gläubigen. Das Leid soll die eigene Trauer um das Leiden der gefallenen Imame in ein aktives Mitleiden verwandeln und die Bereitschaft zum Martyrium symbolisieren.

Was ist der Unterschied zwischen Sunniten Schiiten und Aleviten?

Die Mehrheit der für Sunniten geltenden Verbote und Gebote aus dem Koran werden von Aleviten nicht anerkannt bzw. befolgt. Die grundlegenden Unterschiede zwischen Aleviten und Sunniten sind seit der osmanischen Zeit der (Haupt-)Grund für die Unterdrückung und Verfolgung der Aleviten.

In welche Richtung beten Schiiten?

Die Qibla (arabisch قبلة , DMG qibla ‚Gebetsrichtung') ist die vom Koran vorgeschriebene Gebetsrichtung der Muslime zur Kaaba in Mekka, dem höchsten Heiligtum des Islam, wo immer sich der Gläubige auf der Erde befinden mag.

Schiiten vs. Sunniten erklärt | Mittelalter

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Haben Schiiten Ramadan?

Für Schiiten hat der Ramadan zusätzlich noch eine weniger fröhliche Bedeutung. Etwa zehn Tage vor dem Ende des Ramadan soll ihr erster Imam Ali getötet worden sein, eine im schiitischen Islam verehrte Figur.

Was machen Schiiten anders als Sunniten?

Sunniten und Schiiten glauben beide an die göttliche Herkunft des Korans und sind sich auch hinsichtlich der Bedeutung der Fünf Säulen des Islam einig. Gewisse Unterschiede bestehen in der religiösen Praxis, Traditionen und Gebräuchen, oftmals im Zusammenhang mit der Jurisprudenz.

Was steht im Koran über Aleviten?

Der Koran ist für Aleviten, im Gegensatz zum Schari'a‐Islam, kein Gesetzbuch, sondern die Niederschrift von Offenbarungen, die kritisch gelesen werden dürfen und mysthisch interpretiert werden. Das islamische Recht (Scharia), wie es Sunniten und Schiiten kennen, ist für Aleviten nur von untergeordneter Bedeutung.

Was ist bei den Aleviten verboten?

Die meisten der „fünf Säulen“ des Islam werden von Aleviten zurückgewiesen. Aleviten fasten nicht im Ramadan, sie pilgern nicht nach Mekka und beten nicht fünf Mal am Tag, wie es für Muslime vorgeschrieben ist. Überhaupt lehnen sie Moscheen als Gebetsstätten ab.

Was sagen Aleviten beim Beten?

Es werden Gebete (Gülbenk) und Gedichte (Deyisler, Nefesler) heiliger alevitischer Persönlichkeiten rezitiert. Es kommt auch zum rituellen Tanz, dem Semah. Die Cem-Zeremonie spiegelt das Verständnis von Nächstenliebe, Gleichberechtigt und Einheit wieder.

Warum 40 Tage nach dem Tod?

In der lateinischen Kirche und in der Ostkirche ist der 40. Tag bis heute ein wichtiger Termin für das Gedenken an individuelle Verstorbene. Das Sechswochenamt markiert das Ende der ersten Trauerphase für die Hinterbliebenen und verweist auf die christliche Hoffnung, dass die verstorbene Person im Frieden Gottes lebt.

Was feiern die Schiiten?

An diesem Tag gedenken die Schiiten des Todes des für sie dritten Imams Husain in der Schlacht von Kerbela. Er gilt als Märtyrer, dessen Ermordung sowohl für Schiiten und Aleviten als auch generell in der Geschichte des Islams ein besonderes Ereignis bedeutet, dessen sie mit verschiedenen Trauerfeiern gedenken.

Wie lange Fasten Schiiten?

Im Monat Oktober wird das Muharram-Fasten zelebriert, wo ebenfalls tagsüber nicht gegessen oder getrunken wird. „Da geht es darum, zwölf Tage lang, zu Ehren der zwölf Imame zu fasten.

Wie oft müssen Schiiten beten?

Nach der islamischen Normenlehre sind Muslime verpflichtet, fünfmal am Tag zu beten. Die Einsetzung der fünf Pflichtgebete erfolgte nach einer islamischen Überlieferung bei der Himmelfahrt Mohammeds.

Wie beten die Sunniten?

Die Sunniten bekennen zwar, dass Gott zwei Hände, zwei Augen und ein Gesicht hat, sowie es im Koran steht, aber ohne nach dem Wie zu fragen (bi-lā kaif). Gott ist zornig und ist zufrieden, aber nicht wie eines seiner Geschöpfe. Die Jahre und Zeiten machen ihn nicht alt.

Wie betet man Schiiten?

Muslime beten in Richtung Mekka, wobei jedes Gebet nicht länger als ein paar Minuten dauert. Man macht bestimmte Bewegungen dazu wie sich verbeugen, stehen, sitzen oder sich niederwerfen. Bei der für das islamische Gebet rituellen Reinigung ("Wudu") wäscht man sich unter anderem das Gesicht, die Hände und die Füße.

Haben Aleviten ein heiliges Buch?

Das Alevitentum besitzt selbst kein „heiliges Buch“ oder überlieferte Texte aus seiner Entstehungszeit und ist somit keine Schriftreligion.

Sind Aleviten Shia?

Aleviten. Aleviten werden ihrem Ursprung nach den Schiiten zugeordnet, da auch bei ihnen die Verehrung der 12 Imame und insbesondere von ʿAlī (Aleviten < arab.

Was Glauben Alawiten?

Das Alawitentum ist eine gnostische Sekte des Islam und besitzt ein Geheimwissen. Neulinge aus der Gemeinschaft durchgehen eine Initiation: nur männliche Alawiten werden in die Geheimlehren eingeführt, die mit der gängigen islamischen Lehre nichts zu tun haben.

Warum Fasten die Aleviten?

Alevitentum Muharrem-Fastenzeit (Muharrem orucu)

In der zwölftägigen Muharrem-Fastenzeit gedenken Aleviten an den heiligen Imam Hüseyin und die Zwölf Imame insgesamt.

Was bedeutet das Schwert bei den Aleviten?

Diese symbolische Funktion erfüllt es auch bei den Aleviten, die es auf Türkisch Zülfikar nennen. Bei ihnen repräsentiert es den Widerstand gegen Unterdrückung und Unmenschlichkeit. Das Zülfikar wird häufig von Jugendlichen als Halskette oder Emblem auf einer grünen Fahne getragen, um ihre Religion zu zeigen.

Woher stammt der Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten?

Der Gegensatz zwischen Schiiten und Sunniten geht auf die Frühzeit des Islam im 7. Jahrhundert zurück. Im Zentrum steht der Streit um die legitime Nachfolge des Propheten Muhammad (gestorben 632). Nach seinem Tod übernahmen loyale Weggefährten das Amt des Kalifen (arabisch für Nachfolger).

Was ist der Unterschied zwischen Sunniten?

Der Streit spaltete die Muslime vor allem in die zwei großen Gruppen Sunniten und Schiiten. Die Schiiten waren sich sicher: Mohammed wollte, dass sein Neffe und Schwiegersohn Ali sein Nachfolger wird. Das glaubten die Sunniten nicht. Sie wählten einen anderen Freund und Weggefährten von Mohammed als dessen Nachfolger.

Wer ist bei den Sunniten Der Imam?

In der klassisch-islamischen Staatstheorie bezeichnet er das religiös-politische Oberhaupt (als geistliches Haupt) der islamischen Gemeinschaft in Nachfolge des Propheten und Religionsstifters Mohammed. Daneben wird auch der Vorbeter beim Ritualgebet (als Priester bzw. Vorsteher des Kultus) Imam genannt.

Warum Fasten Sunniten?

Für die Sunniten ist Aschura ein Fastentag – hier ist das Fasten allerdings freiwillig. Dieser Tag steht im direkten Zusammenhang mit der Errettung Moses durch Gott während seiner Flucht aus Ägypten.