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Was steht alles in der Akte?

Gefragt von: Denis Konrad-Köhler  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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In dieses Register werden bestimmte Angaben zu allen strafrechtlichen Ermittlungsverfahren eingetragen, u.a. die Personendaten des Beschuldigten, die zuständige Ermittlungsbehörde und auch eine nähere Bezeichnung der vorgeworfenen Straftat.

Was steht in der Akte der Polizei?

Daten aus einem strafrechtlichen Ermittlungsverfahren werden zumeist in Kriminalakten gespeichert. In diesen werden relevante Daten aus den Ermittlungsverfahren, insbesondere Hinweise zur Gefahrenabwehr, gespeichert.

Was sieht man bei Akteneinsicht?

Alle wichtigen Informationen, Zeugen, Beweise und Gutachten zum Tatvorwurf werden in den Akten gesammelt. Für eine effektive Verteidigung haben Beschuldigte im Strafverfahren das Recht auf Einsicht in die Ermittlungsakten. Die Akteneinsicht im Strafverfahren ist ohne Anwalt beschränkt.

Was gehört in eine strafakte?

In der Regel beginnt die Strafakte dann chronologisch mit der Strafanzeige, dem Strafantrag, den sichergestellten Beweismitteln, den einzelnen Zeugenaussagen, Vermerken der Polizei, etc.

Was steht alles in einer Ermittlungsakte?

Mit Beginn der Ermittlungen legt die Polizei eine sogenannte Ermittlungsakte an. In diese Ermittlungsakte werden sämtliche Protokolle aller befragter Personen, also von befragten Zeugen und weiteren Beteiligten, sowie auch von dem Beschuldigten abgelegt.

Wie geht das? Stasiakten finden, entschlüsseln, richtig lesen | Die Nordreportage | NDR

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Hat die Polizei Akteneinsicht?

Die Behörde darf Akteneinsicht verwehren, wenn dies Auswirkungen auf den Erfolg des Verfahrens haben könnte. Je nach Ermittlungsstand kann bei der Polizei, der Staatsanwalt oder dem Gericht Akteneinsicht beantragt werden. Für die Akteneinsicht werden von der zuständigen Behörde Gebühren erhoben.

Kann jeder bei der Polizei meine Akte einsehen?

Kann jeder das Bundeszentralregister einsehen? Nein, aufgrund des Rechts auf informationelle Selbstbestimmung können Privatpersonen das Bundeszentralregister in der Regel nicht einsehen.

Wann wird eine Straftat aus der Akte gelöscht?

Eintragungen im Strafregister werden nach maximal 20 Jahren getilgt, mit Ausnahme von Freiheitsstrafen, die spätestens 20 Jahre nach Haftentlassung getilgt werden, sowie Zwangsunterbringungen in der Psychiatrie, die spätestens 20 Jahre nach Entlassung getilgt werden (§ 18 und § 17).

Wann wird die Akte gelöscht?

Die Verwaltungsvorschriften der Länder und des Bundes sehen dabei in Bezug auf Speicherung von Daten erwachsener Personen eine Höchstfrist von zehn Jahren vor, die in der Praxis auch ganz überwiegend ausgeschöpft wird.

Welche Daten sind bei der Polizei gespeichert?

Eine der wichtigsten Datenbanken der Polizei ist das gemeinsame Informationssystem INPOL, das vom Bundeskriminalamt koordiniert und gepflegt wird. DNA-Profile, Fingerabdrücke, Kriminalakten, Haft- und Fahndungsdateien – die Polizei benötigt diese Daten, muss diese aber auch besonders vor Missbrauch schützen.

Wie viel kostet eine Akteneinsicht?

Gemäß § 105 Abs. 5 Ordnungswidrigkeitengesetz (OWiG) fallen für die Beantragung der Akteneinsicht Kosten an. Die digitale Einsicht kostet 5 Euro, für eine Begutachtung in Papierform werden 12 Euro fällig.

Wie lange dauert es eine Akte anfordern?

Der Antrag auf Akteneinsicht wird in der Regel für eine Dauer von drei Tagen gewährt. Die Akte wird zur Einsichtnahme an das Büro des Rechtsanwalts geschickt und kann dort ohne Aufsicht eingesehen werden.

Wer hat Anspruch auf Akteneinsicht?

Akteneinsicht kann in der Regel bei der aktenführenden Behörde beantragt werden. Die oder der Beteiligte muss sich also zu der jeweiligen Behörde begeben. Der Antrag ist formlos und fristlos möglich. Die Behörde kann bestimmen, dass Akteneinsicht nur gewährt wird, wenn eine Vertretung der Behörde Aufsicht führt.

Was kann die Polizei alles einsehen?

Das heißt, sie dürfen den Namen, Geburtstag und -ort, die Wohnanschrift und die Staatsangehörigkeit erfragen und sich den Ausweis zeigen lassen – seinen Ausweis immer dabei haben muss man als Deutscher Staatsbürger übrigens nicht. Darüber hinaus gehende Fragen muss man nicht beantworten.

Was steht in der kriminalakte?

Die Inhalte der Kriminalakten sind per Erlass geregelt und können polizeiliche Ermittlungsergebnisse und -anhalte, Sachverhalte, Vernehmungen, Gutachten, Spurensicherungsberichte, Unterlagen der erkennungsdienstliche Behandlungen (bei digitalisierter ED-Behandlung nur ein Nachweis), Berichte, Stellungnahmen, Verweise, ...

Was ist die strafakte?

Die Strafakte, die richtiger Ermittlungsakte heißt, wird von der Polizei oder Staatsanwaltschaft angelegt und darin werden alle Papiere abgeheftet, die während der Ermittlungen in einer Strafsache (also nach einer Straftat) so zusammenkommen.

Kann man seine polizeiakte löschen lassen?

Kann man eine Löschung der eigenen Polizeiakte veranlassen? Wenn Sie Auskunft über die eigene Akte erhalten haben, können Sie deren Löschung beantragen. Dazu gibt es bei der jeweiligen Polizeistelle entsprechende Formulare. Nach erfolgter Antragsstellung wird die Akte auf ihre Löschbarkeit geprüft.

Wie kann ich herausfinden ob gegen mich ermittelt wird?

Erst wenn eine Vorladung von der Polizei im Briefkasten liegt, erfährt der Beschuldigte von dem Ermittlungsverfahren. Mit dieser wird der Beschuldigte zur Vernehmung bei der Polizei geladen.
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Der Tatverdacht darf nur mithilfe folgender Beweismittel bewertet werden:
  1. Sachverständige.
  2. Augenschein.
  3. Urkunden.
  4. Zeugen.

Wie lange wird eine Straftat gespeichert?

Wird man zu einer längeren Freiheitsstrafe verurteilt, die jedoch immer noch unter einem Jahr angesetzt ist, gilt eine 10-jährige Tilgungsfrist. Für Straftaten wegen sexuellen Missbrauchs gilt eine 20-jährige Tilgungsfrist und alle anderen Verurteilungen werden nach 15 Jahren getilgt.

Wie lange bleibt ein Eintrag im polizeilichen Führungszeugnis?

Diese beträgt im Regelfall fünf Jahre. Bei Verurteilungen zu Geldstrafen und Freiheitsstrafen oder Strafarresten von nicht mehr als drei Monaten. Bei Verurteilungen über drei Monaten bis zu einem Jahr, sofern die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Sind Geldstrafen im Führungszeugnis?

Nach dem Bundeszentralregistergesetz werden Geldstrafen ab 90 Tagessätzen (oder Freiheitsstrafen) in das Führungszeugnis aufgenommen. Kleinere Strafen kommen auf jeden Fall stets in das Bundeszentralregister (s.o.).

Wird eine Vorstrafe irgendwann gelöscht?

Tilgung von Eintragungen

Die Vorstrafe wird nach einer gewissen Zeit getilgt, wenn der Betroffene eine definierte Zeit lang nicht erneut verurteilt wurde, also eine neue Verurteilung zum Bundeszentralregister nicht gemeldet wurde. Die Tilgungsfrist beginnt ab dem Tag des ersten Urteils in der Strafsache.

Wann werden Ermittlungsverfahren gelöscht?

Eingestellte Verfahren werden im Zentralen Staatsanwaltschaftlichen Verfahrensregister (ZStV) und diversen Polizeiregistern, in welche jedoch nur begrenzt behördliche Personen Einblick haben. Die Löschungsfrist im ZStV beträgt 2 Jahre.

Warum Akteneinsicht nur mit Anwalt?

Akteneinsicht ist ohne Anwalt jedoch meist nur begrenzt möglich, um schutzwürdigen Interessen Dritter nicht entgegenzustehen aber auch um eine mögliche Manipulation der Akten zu vermeiden. Als Beschuldigter hat man aus diesen Gründen nur die Möglichkeit, die Akte vor Ort und unter Aufsicht einzusehen.

Was passiert nach der Akteneinsicht?

Dies bedeutet, dass sich alle Beweismittel, inklusive aller Zeugenaussagen, in den Akten befinden. Das heißt, durch die Akteneinsicht erhält man einen umfassenden Blick auf das gesamte Ermittlungsverfahren. Durch die Akteneinsicht ist sichergestellt, dass alle Verfahrensbeteiligte denselben Wissensstand haben.