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Was sind gezogene Nutzungen?

Gefragt von: Henny Strauß  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Beispiele: Bei der Rückabwicklung des Kaufvertrags über ein Mietshaus hat der Käufer das Haus und die gezogenen Nutzungen (eingenommene Miete) herauszugeben.

Wie wirkt ein Rücktritt?

Rücktritt (Rechtsfolgen, Rückgewähr)

Durch den Rücktritt wird der Inhalt des Schuldverhältnisses geändert. Soweit vertragliche Pflichten noch nicht erfüllt sind, müssen diese nicht mehr erfüllt werden. Die noch nicht erfüllten Leistungspflichten erlöschen (BGH, 28. November 2007 - VIII ZR 16/07, Tz.

Wann prüft man Wertersatz?

§ 346 II BGB. Ist der jeweilige Schuldner der Rückgewährleistung nicht in der Lage, entweder die empfangene Leistung zurückzugewähren oder die gezogenen Nutzungen herauszugeben, hat er gemäß § 346 II BGB Wertersatz zu leisten. Das Gesetz nennt dabei drei verschiedene Fallkonstellationen.

Ist Rücktritt ein Anspruch?

Anspruch auf Rückgewähr gemäß § 346 Abs.

Aus dem Rücktritt entstehen Sekundäransprüche nach den §§ 346, 347. Den ersten Sekundäranspruch normiert § 346 Abs. 1, der die Parteien verpflichtet, empfangene Leistungen zurückzugewähren und die gezogenen Nutzungen herauszugeben.

Was ist ein Rückgewährschuldverhältnis?

Das Rückgewährschuldverhältnis ist ein Schuldverhältnis, das durch den Rücktritt vom Vertrag entsteht. die gezogenen Nutzungen herauszugeben (§ 346 Abs. 1 BGB@).

16b - Wertersatz als Rücktrittsfolge im Schuldrecht AT

15 verwandte Fragen gefunden

Ist ein Rückgewährschuldverhältnis ein gegenseitiger Vertrag?

I.

Ein Rückgewährschuldverhältnis ist grundsätzlich ein Schuldverhältnis, das infolge eines wirksamen Rücktritts gem. § 346 Absatz 1, §§ 323 ff. BGB [Bürgerliches Gesetzbuch] durch eine Vertragspartei entsteht.

Ist der Rücktritt eine Anspruchsgrundlage?

Rücktritt bei nachträglicher Unmöglichkeit

Die Anspruchsgrundlage aus einem Rücktritt vom Vertrag, welcher eine Leistungspflicht zum Gegenstand hat, welche nach Vertragsschluss unmöglich wird, richtet sich nach §§ 326 V, 275 I, 323, 346 I BGB.

Welche rücktrittsgründe gibt es?

Allgemeine Voraussetzungen des Rücktritts. – Rücktritt wegen Ausbleiben der Leistung (§ 323 BGB). – Rücktritt wegen Verletzung von Rücksichtnahmepflichten (§ 324 BGB). – Rücktritt (und „Rücktrittsautomatik“) wegen Unmöglichkeit der Leistung.

In welchen Fällen gilt kein Rücktrittsrecht?

Es gibt allerdings Ausnahmen von diesem gesetzlichen Rücktrittsrecht: Flugbuchungen, Bahn- oder Bustickets (Vertrag über Personenbeförderung gemäß § 1 Abs 3 FAGG) Dringende Handwerkerarbeiten, wenn Sie den Unternehmer ausdrücklich zu einem Besuch zur Ausführung dieser Arbeiten aufgefordert haben (§ 18 Abs 2 FAGG).

Wann ist ein Rücktritt unwirksam?

Unwirksamkeit des Rücktritts. (1) 1Der Rücktritt wegen nicht oder nicht vertragsgemäß erbrachter Leistung ist unwirksam, wenn der Anspruch auf die Leistung oder der Nacherfüllungsanspruch verjährt ist und der Schuldner sich hierauf beruft.

Ist Wertersatz Schadensersatz?

Wertersatz ist ein Rechtsbegriff, der im Zivilrecht die Entschädigung des Wertes einer dem Geschädigten nicht mehr verfügbaren Sache oder Dienstleistung oder im Strafrecht die dem Täter von Amts wegen eingezogenen Sachen betrifft.

Wann 323 und wann 346?

Der Rücktritt ist mit seiner Wirkung in den §§ 346 ff. BGB [Bürgerliches Gesetzbuch] geregelt; etwaige Rücktrittsgründe sind hingegen in den §§ 323 ff. BGB zu finden.

Wann ist ein Vertrag unzumutbar?

Die Unzumutbarkeit setzt voraus, dass ein untragbares, mit Recht und Gerechtigkeit nicht mehr zu vereinbarendes Ergebnis entstünde, wenn der Vertrag in seiner bestehenden Form durchgeführt würde.

Welche Rücktrittsrechte gibt es?

Rücktrittsrecht
  • § 313 Abs. 3 BGB: Rücktritt bei unzumutbarer/unmöglicher Vertragsanpassung bei Störung der Geschäftsgrundlage.
  • § 323 BGB: Rücktritt wegen nicht oder nicht vertragsgemäß erbrachter Leistung.
  • § 324 BGB: Rücktritt wegen Verletzung einer Pflicht aus einem Schuldverhältnis.
  • § 326 Abs.

Wann muss der Rücktritt erklärt werden?

Der maßgebliche Zeitpunkt, an dem die Voraussetzungen eines Rücktrittsrechts vorliegen müssen, ist der Zeitpunkt, an dem der Rücktritt erklärt worden ist, also der Moment des Zugangs der Rücktrittserklärung beim anderen Teil (§ 349).

Bei welchen Verträgen gibt es ein Rücktrittsrecht?

Kontakt
  • Rücktritt von Verträgen.
  • Gewährleistung und Garantie bei Verbrauchsgütern.
  • E-Commerce - Online Einkaufen.
  • Einkaufen im Geschäft.
  • Fernabsatzverträge (Telefon)
  • Außerhalb der Geschäftslokale abgeschlossene Verträge (z. B. Haustürverkauf)
  • Abofallen im Internet.
  • Multilevel-Marketing und Pyramidensysteme.

In welchen Fällen besteht die Möglichkeit zum kostenlosen Rücktritt?

In besonderen Fällen sieht auch das Gesetz die Möglichkeit zum kostenlosen Rücktritt vor. Liegen nicht alle wesentlichen Informationen rechtzeitig vor oder wurde man bei Vertragsabschluss überrumpelt, kann man zurücktreten. Dies sollte man im Idealfall wegen der Beweisbarkeit mittels eingeschriebenem Brief tun.

Wann kann man von einem Auftrag zurücktreten?

Das Wichtigste in Kürze:

Das Widerrufsrecht gilt in der Regel 14 Tage nach Abschluss eines Vertrages oder dem Erhalt bestellter Ware. Um einen Vertrag zu widerrufen, müssen Sie dies dem Händler oder Vertragspartner mitteilen. Dies kann formlos geschehen, also z.B. per E-Mail.

Kann man von jedem Vertrag zurücktreten?

Verbraucher können nicht von jedem Vertrag zurücktreten bzw. diesen widerrufen. Es gibt kein allgemeines Widerrufsrecht. Jeder Vertrag ist erst einmal bindend.

Kann Rücktritt ausgeschlossen werden?

Der Rücktritt vom Kaufvertrag ist nur möglich, sofern der Rücktritt nicht ausgeschlossen ist.

Was sind die Rechtsfolgen des Rücktritts?

Der Vertrag bildet weiterhin den Rechtsgrund für die erbrachten Leistungen. Durch den Rücktritt wird der Inhalt des Schuldverhältnisses geändert. Soweit vertragliche Pflichten noch nicht erfüllt sind, müssen diese nicht mehr erfüllt werden. Die noch nicht erfüllten Leistungspflichten erlöschen (BGH, 28.

Wann prüfe ich den Rücktritt?

Es ist jeweils zu prüfen, ob eine Nachbesserung oder Neulieferung vom Verkäufer vorgenommen werden kann. Nur wenn beide Arten der Nacherfüllung nicht mehr möglich oder ausgeschlossen sind, können die zusätzlichen Voraussetzungen des § 437 Nr. 2 BGB hinzugezogen und damit ein Rücktritt überhaupt erst möglich werden.

Ist ein leihvertrag ein gegenseitiger Vertrag?

Kein gegenseitiger Vertrag ist der Leihvertrag, da der Sachübergabe keine Gegenleistung gegenübersteht (siehe Leihvertrag).

Was ist ein Nutzungsersatz?

» Erklärung: Als Nutzungsersatz bzw. Nutzungsentschädigung versteht das Gesetz eine besondere Form von Wertersatz. Durch den Gebrauch der Sache tritt in aller Regel eine Wertminderung ein. Dieser Wertverlust soll durch den Nutzungsersatz ausgeglichen werden.

Was ist der Unterschied zwischen 273 und 320?

Die §§ 273, 320 BGB stellen Leistungsverweigerungsrechte dar. § 273 BGB normiert ein Zurückbehaltungsrecht, § 320 BGB als Sonderform dessen die Einrede des nicht erfüllten Vertrages.

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