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Ist GoA Rechtsgrund?

Gefragt von: Roman Kröger  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Zudem bildet die berechtigte GoA einen Rechtsgrund i.S.v. § 812 I Alt. 1 für Leistungen, die im Rahmen der Geschäftsführung gewährt werden. Aufwendungsersatz, §§ 683 S. 1, 670; beachte aber § 685 (Schenkungsabsicht).

Ist GoA Schuldrecht?

Anspruchsgrundlagen der Eigengeschäftsführung. Die Eigengeschäftsführung, die auch als irrtümliche Geschäftsführung bekannt ist, wird in § 687 BGB geregelt. Laut § 687 I BGB entsteht das gesetzliche Schuldverhältnis der §§ 677 ff BGB in diesen Fällen nicht.

Ist GoA Bereicherungsrecht?

Bereicherung und GoA

– Bei berechtigter GoA: Leistungen des Geschäftsführers sind mit Rechtsgrund erbracht → keine Rückforderung aus § 812 BGB. – Bei unberechtigter GoA: Anwendung des Bereicherungsrechts (nur) über § 684 BGB.

Was ist GoA für ein Anspruch?

Voraussetzungen. Eine berechtigte GoA liegt nach § 683 S. 1 vor, wenn die Übernahme des Geschäfts dem Interesse und dem wirklichen oder mutmaßlichen Willen des Geschäftsherrn (Übernahmewille des Geschäftsherrn) entspricht.

Ist die unberechtigte GoA ein gesetzliches Schuldverhältnis?

Die GoA ist ein gesetzliches SV, obwohl die §§ 677 – 687 in den vertraglichen Schuldverhältnissen verortet sind.

Wer hat Angst vor der GoA?

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Was ist Übernahmeverschulden GoA?

Das Übernahmeverschulden führt dazu, dass schon gar keine berechtigte GoA vorliegt, weil bereits die Übernahme des Geschäfts nicht dem Interesse und/oder dem tatsächlichen oder mutmaßlichen Willen des Geschäftsherrn entspricht.

Wann prüft man GoA?

Als nächstes werden Ansprüche aus GoA (Geschäftsführung ohne Auftrag) nach §§ 677 ff. BGB geprüft. Eine berechtigte GoA wirkt ähnlich wie ein Vertrag; sie kann ein Recht zum Besitz oder einen Rechtfertigungsgrund darstellen. Aus diesem Grunde werden GoA-Ansprüche direkt nach den vertraglichen Ansprüchen geprüft.

Wann ist GoA nicht anwendbar?

Insoweit die Parteien durch ein besonderes vertragliches Verhältnis verbunden sind und besondere Vorschriften für den Aufwendungsersatz (Gewährleistungsrechte) existieren, ist die Anwendung der Geschäftsführung ohne Auftrag grundsätzlich ausgeschlossen.

Was ist eine unberechtigte GoA?

Anders liegt es bei der unberechtigten GoA: Derjenige auftraglose Geschäftsführer, der nicht hilft, sondern stört, genießt dieses Privileg nicht. Er bekommt lediglich solche Aufwendungen ersetzt, um die der Geschäftsherr auch tatsächlich bereichert ist (§ 684 S. 1). Im Übrigen haftet er nach § 678 auf Schadensersatz.

Ist 812 deliktsrecht?

Nutzungsherausgabe nach Bereicherungsrecht. Stellt das erlangte Etwas im Rahmen des § 812 BGB eine Nutzung dar, so ist diese unmittelbar herauszugeben. Wurden aus dem Erlangten darüber hinaus Nutzungen gezogen, sind diese nach § 818 I BGB ebenfalls von der Herausgabepflicht erfasst.

Wann ist Bereicherungsrecht anwendbar?

§ 822 BGB kommt wie § 816 Abs. 1 S. 2 BGB zum Einsatz, wenn jemand unentgeltlich über einen Gegenstand verfügt. Der Unterschied zwischen beiden Normen besteht darin, dass die Verfügung bei § 822 BGB von einem Berechtigten vorgenommen wird.

Was versteht man unter der Geschäftsführung ohne Auftrag?

Schuldverhältnis, das nicht aufgrund eines Rechtsgeschäfts, sondern gesetzlich entsteht. Ein Geschäftsführer (GF) ist für einen Geschäftsherrn (GH) tätig geworden, ohne dass vorher eine Beauftragung hierfür erfolgte.

Wann ist eine Geschäftsführung ohne Auftrag gerechtfertigt?

Eine GoA liegt nach der gesetzlichen Definition vor, wenn jemand ein Geschäft für einen anderen besorgt, ohne ihm gegenüber aufgrund eines Auftrags oder eines sonstigen Grunds hierzu berechtigt zu sein.

Ist 433 BGB eine Anspruchsgrundlage?

433 II BGB. Richtigerweise ist Anspruchsgrundlage der Vertrag.

Ist 433 eine Anspruchsgrundlage?

V hat einen Anspruch gegen K aus § 433 Abs. 2 BGB auf Zahlung des Kaufpreises, wenn zwischen den beiden ein wirksamer Kaufvertrag besteht und daraus entstandene Ansprüche nicht untergegangen sind. Ein Kaufvertrag kommt durch zwei korrespondierende Willenserklärungen, Angebot und Annahme zustande, §§ 145 ff. BGB.

Wo kommt GoA her?

Goa oder Hippie-Trance) ist eine Richtung der elektronischen Musik und stellt ein Subgenre der Trance-Musik dar. Namensgebend waren Outdoor-Trance-Partys in den späten 1980er Jahren im indischen Bundesstaat Goa; der Musikstil wurde jedoch besonders in Europa weiterentwickelt.

Wann ist ein Geschäft fremd?

Ein Fremdgeschäftsführungswille liegt dann vor, wenn der Geschäftsführer das Geschäft nicht als eigenes, sondern als fremdes vornimmt, also in dem Bewusstsein und mit dem Willen handelt, im Interesse (irgend)eines anderen tätig zu werden.

Welche Handlungen fallen unter Geschäftsführung ohne Auftrag?

Entsprechend der zivilrechtlichen Definition liegt eine Geschäftsführung ohne Auftrag (GoA) vor, wenn jemand (Geschäftsführer) ein fremdes Geschäft für einen anderen (Geschäftsherr) besorgt, ohne von ihm beauftragt oder ihm gegenüber sonst dazu berechtigt zu sein.

Was ist ein Rechtsgrund 812?

§ 812 I 1 1.

Bei der Leistungskondiktion geht es stets darum, eine Leistung, die aufgrund eines Vertrags erbracht wurde, wieder zurückzufordern, da der Vertragsschluss – auf welche Weise auch immer – fehlgeschlagen ist. Der Grund dafür liegt im Abstraktionsprinzip.

Wann ist man nicht mehr bereichert?

Wenn das Erlangte untergegangen oder nicht mehr in der Zugriffssphäre des Schuldners ist, so ist er entreichert.

Was bedeutet ohne rechtlichen Grund?

Ohne Rechtsgrund bedeutet, dass kein Recht zum Behalten der Leistung vorliegt. Wie in § 812 Abs. 1 Satz 2 BGB geregelt, findet die Regelung auch dann Anwendung, wenn vormals ein rechtlicher Grund bestanden hat und dieser später wegfällt oder der mit der Leistung bezweckte Erfolg nicht eintritt.

Ist 812 neben 985 anwendbar?

Zwischen § 985 und den Herausgabeansprüchen aus §§ 861, 1007, 812 ff. und §§ 823 ff., 249 Abs. 1 besteht Anspruchsgrundlagenkonkurrenz, d.h., diese Ansprüche sind neben § 985 anwendbar.

Ist 817 BGB eine Anspruchsgrundlage?

Bereicherungsrechtliche Anspruchsgrundlagen umfassen im Bereich der Leistungskondiktion auch den speziellen Tatbestand des § 817 S. 1 BGB. Diese Norm regelt die Leistung im Zusammenhang mit Gesetzesverstößen und Verstößen gegen die guten Sitten. Beispiel: A beauftragt B, seine Räumlichkeiten zu streichen.

Ist 816 lex specialis zu 812?

Merke: Der § 816 BGB als spezielle Eingriffskondiktion ist nach h.M. lex specialis gegenüber der allgemeinen Eingriffskondiktion des § 812 Abs. 1 S. 1 Alt. 2 BGB.

Ist 346 ein herausgabeanspruch?

Gemäß § 346 Abs. 1 BGB ist der Anspruch grundsätzlich auf Herausgabe der empfangenen Leistungen gerichtet.

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