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Was sind das für Kugeln in den Bäumen?

Gefragt von: Katrin Döring  |  Letzte Aktualisierung: 10. September 2022
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Hinter diesen seltsamen Kugeln steckt die Weißbeerige Mistel Viscum album. Sie ist ein strauchartiger Halbschmarotzer und dringt mit ihren Saugwurzeln, Haustorien genannt, in die Leitungsbahnen (Xylem) der Wirtsbäume ein. Dort entzieht sie dem Baum Wasser und Nährsalze.

Wie kommt die Mistel in den Baum?

Die Misteln wachsen, indem sie durch diese Saugfortsätze die Leitungsbahnen des Baumes anzapfen. Der Samen wird im Frühling verbreitet, aber erst im Herbst kann der Keimling den Baum anzapfen. Ab diesem Zeitpunkt werden die Misteln zu Halbparasiten, unabhängig von den atmosphärischen Bedingungen.

Was sind Misteln am Baum?

Misteln sind Baumparasiten, sogenannte Halbschmarotzer. Sie entziehen mit ihren Saugwurzeln dem Baum Wasser und Nährstoffe und schwächen ihn. Viele Menschen glauben, dass Misteln unter Naturschutz stehen und entfernen sie daher nicht.

Ist die Mistel geschützt?

Entgegen landläufiger Meinung steht die Mistel nicht unter Naturschutz, doch ist das gewerbsmäßige Sammeln an behördliche Genehmigungen geknüpft. Zu privaten Zwecken darf sie gepflückt werden, doch mit dem Vorbehalt, dass der Baum dabei nicht beschädigt wird.

Auf welchen Bäumen wächst die Mistel?

Misteln bilden in Mitteleuropa drei Unterarten: Die Laubholz-Mistel (Viscum album subsp. album) lebt auf Pappeln, Weiden, Apfelbäumen, Birnbäumen, Weißdorn, Birken, Eichen, Linden und Ahornen. Auch ursprünglich nicht heimische Baumarten wie die Amerikanische Eiche (Quercus rubra) können befallen werden.

Kugeln im Raum – Analytische Geometrie

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Ist eine Mistel giftig?

Die Zweige sind gelb-grün verfärbt, die Blätter sind länglich, von ledriger Konsistenz. Das schleimige Fruchtfleisch der weißen Beeren schmeckt süßlich. Giftige Pflanzenteile: Alle Organe, bis auf die Beeren, sind giftig.

Warum gibt es so viele Misteln?

Als Ursachen für die Ausbreitung der Mistel sehen die NABU-Experten vor allem die unregelmäßige Pflege von Streuobstbeständen.

Warum darf man keine mistelzweige pflücken?

Denn: Die Mistel schiebt ihre wurzelähnlichen Haustorien weit in die Äste und Leitungsbahnen ihres Wirtsbaumes hinein, schwächt ihn und das wirkt sich auch negativ auf die Früchte aus. Wer Früchte ernten will, sollte keine Misteln auf dem Apfelbaum stehen lassen.

Wer kauft Misteln?

Zahlreiche Blumenhändler haben in diesen Tagen Mistelzweige im Angebot, außerdem gibt es sie oft auf Weihnachtsmärkten. Wer möchte, kann die Pflanze aber auch selbst schneiden. Laut Kreisverwaltung ist das erlaubt. Wer Misteln verkaufen möchte, benötigt allerdings eine Genehmigung.

Für was ist die Mistel gut?

Die Wirkungsweise der Mistel ist vielseitig. Zum einen regt sie durch eine Vermehrung und Aktivierung der Immunzellen das Abwehrsystem an. Zudem kann sie den "programmierten Zelltod" (Apoptose) anregen und wirkt so, zusätzlich zu den onkologischen Therapien, dem Tumorwachstum entgegen.

Wann entfernt man Misteln?

Ist der Baum im Außenbereich befallen, sollten Sie die Äste mit Misteln vollständig entfernen. Der Spätwinter und das Frühjahr sind dafür geeignete Zeitpunkte, weil sich die Bäume dann in der Ruhephase befinden.

Warum bringt ein Mistelzweig Glück?

Es heißt, wenn sich ein Paar unter dem Mistelzweig küsst, bringt es Glück für die gemeinsame Zukunft. In Gallien und bei den Germanen galt die Pflanze als Glücksbringer und wurde als Zeichen der Götter angesehen. Sie wurde sogar in der Medizin benutzt und auch heute findet sie dort noch Verwendung.

Was passiert wenn man sich unter einem Mistelzweig küsst?

In vielen Häusern hängen in der Weihnachtszeit Mistelzweige in Türrahmen. Zu diesem Gewächs gibt es einen besonderen Weihnachtsbrauch: Man sagt, dass es Paaren Glück bringt, sich unter diesen Zweigen zu küssen. Wenn eine junge Frau darunter steht, darf sie es nicht ablehnen, geküsst zu werden.

Wer frisst Misteln?

Mistelbeeren sind eine Nahrungsquelle nicht nur für Insekten und Vögel, sondern auch für Säugetiere. Neben den bereits überführten Baummardern und den verdächtigen Steinmardern kommen auch Füchse, Dachse, Waschbären, Iltisse und Marderhunde als Verzehrer von Mistelbeeren in Frage.

Wie lange hält sich ein Mistelzweig?

Misteln stellt man nicht ins Wasser. Sie verlieren sonst die Beeren und Blätter. An der Wand oder über einer Türe aufgehängt, trocknen sie so langsam und halten sich monatelang. Nach Weihnachten kann man sie in eine Vase stellen, aber kein Wasser dazu geben!

Wie viel kosten Misteln?

Mistelzweige als Glücksbote

Pflanze wird per Paket für regulär 7,49 Euro versendet (sofern nicht anders angegeben).

Was macht man mit einem Mistelzweig?

Lange Zeit wurden Mistelzweige zum Schutz vor bösen Geistern und vor Feuer aufgehängt und als heilige Pflanze verehrt. Auch für medizinische Zwecke versuchte man die Pflanze zu nutzen und noch heute kommen Pflanzenteile der Mistel in der homöopathischen Medizin zum Einsatz.

Wann hängt man den Mistelzweig auf?

Insbesondere zur Weihnachtszeit ist das Aufhängen der Mistelzweige in vielen Familien Tradition. Sie hängen meist am Türrahmen oder an der Decke, sodass darunter genug Platz für Pärchen ist. Glück, Gesundheit und Fruchtbarkeit sind Dinge, die der Mistel bereits seit langer Zeit zugeschrieben werden.

Wie erntet man Mistel?

Sie können mit der Hand, mit Scheren oder Handsägen, vollständig oder nur in Teilen geerntet werden – wenn die Pflanze noch weiterwachsen und erneut beerntet werden soll. Am sichersten ist aber die Ernte mit einer Teleskopsäge oder -schere vom Boden aus.

Was ist der Unterschied zwischen Misteln und Mispeln?

Mispeln werden als Buschbäume oder Halbstämme angeboten. Die Japanische Mispel (Eriobotrya japonica) wiederum ist nur dem Namen nach eine Verwandte, gehört sie doch zu einer anderen Pflanzengattung. Übrigens: Die namensähnliche Mistel, ein häufig anzutreffender Baumparasit, hat keinerlei Verwandtschaft zur Mispel.

Kann man Mistelbeeren essen?

Die Mistelbeeren gelten in Gegensatz zu den anderen Pflanzenteilen als nicht giftig. Zum Verzehr sind sie dennoch nicht geeignet. Im Advent reifen die etwa einen Zentimeter großen Früchte. Bei der in Mitteleuropa wohl am meisten verbreiteten Art, der Laubholz-Mistel, sind diese Beeren weiß.

Wie heißen die Beeren vom Mistelzweig?

Von den Römern wurde aus den klebrigen Beeren Vogelleim hergestellt, der dem Vogelfang diente. Der Begriff Viskosität (Maß für Zähflüssigkeit) geht auf spätlateinisch viscosus „klebrig“ zurück und damit ebenfalls auf viscum, den klebrigen Schleim der Mistelbeeren (Mistelleim).

Welche Teile der Mistel werden verwendet?

Insbesondere Zweige und Blätter enthalten schwache Giftstoffe wie z.B. Viscotoxin, die jedoch im Kalt-Auszug nicht in das Wasser übergehen. Besonders wirksam ist die Mistel bei der Regulierung des Blutdrucks. Aber auch in anderen Bereichen wirkt die Pflanze gesundheitsfördernd.

Wo hängt man einen Mistelzweig auf?

Neben solchen Bräuchen sind Misteln jedoch auch einfach eine sehr praktische Dekoration und bringen im Winter ein wenig Grün ins Haus oder an die Haustür. Man kann Misteln aufhängen, ohne Wasser in Vasen stellen oder auch in Weihnachtsgestecke einflechten.

Für was ist der Mistelzweig ein Symbol?

Wenn in diesen Tagen von einem Mistelzweig gesprochen wird, denken die meisten wohl an den Kuss, der darunter erlaubt ist und Liebe für ein Leben lang bringen soll. Doch dieser Halbschmarotzer ist auch eine Zeigerpflanze für den Klimawandel.

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