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Was sind Arbeitsnormen DDR?

Gefragt von: Frau Prof. Mina Wild B.Sc.  |  Letzte Aktualisierung: 22. September 2022
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Eine Arbeitsnorm oder Norm war in der Zentralverwaltungswirtschaft der Deutschen Demokratischen Republik die zu leistende Arbeit in einem bestimmten Zeitraum. Zu der Arbeitsnorm gehörte die Beschreibung der Bedingungen, also der technischen und organisatorischen Voraussetzungen sowie der Art der Arbeitsdurchführung.

Was bedeutet die Erhöhung der Arbeitsnormen für die Arbeiter?

Um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zu verbessern, beschließt das SED-Regime am 28. Mai 1953 eine Erhöhung der Arbeitsnorm. Dies kommt einer Lohnkürzung um 25 bis 30 Prozent bei höherer Arbeitsbelastung gleich.

Was ist mit normerhöhungen gemeint?

Verbindliche Anhebung der geltenden Arbeitsnorm, also die Verringerung der Höhe des Arbeitszeitaufwandes, der für eine bestimmte, abgrenzbare Arbeit eingeräumt wurde und als Grundlage für die zentrale Planung, den rationellen Einsatz und die leistungsgerechte Entlohnung menschlicher Arbeitskraft dienen sollte, ...

Was ist am 17.06 1953 passiert?

Juni 1953 in der DDR. Am 17. Juni 1953 protestieren rund eine Million Menschen in Ost-Berlin und in der DDR weitgehend friedlich gegen die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse. Sie äußern ihre Unzufriedenheit über wachsende soziale Probleme, Bevormundung und Repression.

Was passierte am 17 Juni 1953 Und was waren die Ursachen?

Juni 1953 in der DDR? Es fand ein Generalstreik der Arbeiter gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen statt. Sie protestierten auch für freie Wahlen, die Wiedervereinigung Deutschlands und den Rücktritt der Regierung. Der Aufstand wurde von der sowjetischen Regierung blutig niedergeschlagen.

So war der Arbeitsalltag in der DDR | MDR DOK

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Wer leitete die DDR?

Am 11. Oktober 1949 wählte die Volkskammer Wilhelm Pieck zum Staatspräsidenten der DDR, einen Tag später stellte Otto Grotewohl als Regierungschef seine von Josef Stalin (Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR) gebilligte Ministerriege vor.

Wie verlief der Volksaufstand in der DDR?

Juni 1953 überschlugen sich in der DDR Streiks, Proteste und Demonstrationen, die einen großen Aufstand auslösten. Bürger widersetzten sich der DDR-Regierung, da diese zuvor die Arbeitsnormen erhöht hatte und der Lebensstandard sehr dürftig war. Die Proteste wurden schließlich vom sowjetischen Militär niedergeschlagen.

Was war 1953 in der DDR?

Nachdem die Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter in der Stalinallee in Ost-Berlin mit ihrem Streik ein Signal gesetzt hatten, kam es am 17. Juni 1953 tatsächlich zum Volksaufstand in über 700 Städten und Gemeinden der DDR.

Was passierte am 16 Juni 1953?

Am 16. Juni kommt es in Berlin zu ersten Protesten. Rund 10.000 Menschen fordern die Regierung auf, die Normenerhöhung zurückzunehmen und rufen zum Generalstreik am nächsten Tag auf. In Muchow im Kreis Ludwigslust etwa demonstrieren Bauern gegen die Regierung.

Wann war der Putsch in der DDR?

Mehrere repressive Maßnahmen des SED-Regimes mobilisierten bereits im Mai und im Juni 1953 in der DDR organisierte Arbeiter und Arbeiterinnen zu Streiks in zahlreichen Betrieben der DDR. Der Aufstand des 17. Juni wirkte auch als politisches Signal auf die Bevölkerung in den Ostblockstaaten.

Was war der neue Kurs DDR?

die vom Politbüro der SED am 9. 6. 1953 beschlossenen Maßnahmen, durch die „Fehler der Regierung und der staatlichen Verwaltungsorgane“ in der DDR korrigiert werden sollten.

Welche Krisen gab es in der DDR?

Existenzkrise. Im Jahr 1953 geriet die DDR-Gesellschaft in eine tiefe Existenzkrise. Sie war das Ergebnis einer falschen Politik der SED, der Regierungspartei der DDR. Zugleich war sie Teil der Krise des Ostblocks am Ende der Stalin-Ära.

War früher der 17.6 ein Feiertag?

Im Gedenken an den Aufstand in der DDR erklärt die damalige Bundesrepublik Deutschland den 17. Juni als "Tag der deutschen Einheit" zum gesetzlichen Feiertag. Schon am 4. August 1953 wird ein entsprechendes Gesetz erlassen.

War der 17 Juni 1953 eine gescheiterte Revolution?

DDR-Volksaufstand: Die "Gescheiterte Revolution"

Der 17. Juni 1953 blieb für die DDR-Führung bis 1989 ein traumatisches Ereignis. Sie machte den Westen für den Aufstand verantwortlich und log den Volksaufstand zu einem "faschistischen Putsch" um. In der Bundesrepublik wurde der 17.

Warum ist der 17 Juni kein Feiertag mehr?

Juni der Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland, als sich mit der Deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 schließlich die Hoffnung auf Überwindung der deutschen Teilung erfüllt. Gleichzeitig verliert der 17. Juni durch den Einigungsvertrag seinen Status als gesetzlicher Feiertag.

Wie viele Tote gab es am 17 Juni 1953?

Durch den Volksaufstand in der Deutschem Demokratischen Republik (DDR) am 17. Juni 1953 kamen mindestens 55 Menschen ums Leben. Von den Aufständischen wurden 35 getötet, weitere acht überlebten ihre Haft nicht. Durch sowjetische Militärtribunale und DDR-Gerichte wurden insgesamt sieben Todesurteile vollstreckt.

Welcher Feiertag wurde für den 3 Oktober abgeschafft?

Bis ins Jahr 1990 war der 17. Juni der Nationalfeiertag von Deutschland. Der heutige Nationalfeiertag, der Tag der Deutschen Einheit, wurde ja erst nach der Wiedervereinigung im Jahr ab dem 3. Oktober 1990 der neue Nationalfeiertag des wiedervereinigten Deutschlands.

Was war in der DDR nicht erlaubt?

In der DDR gab es sehr, sehr viele Verbote: Westdeutsche Zeitschriften lesen? Verboten! Wer in der Schule mit einer Mickymaus oder einer Bravo erwischt wurde, musste zum Direktor und bekam Ärger. Auch das westdeutsche Fernsehen durften die Ostdeutschen nicht einschalten (viele taten es aber heimlich).

Was ist ein arbeiteraufstand?

Arbeiteraufstand, die Erhebung von Arbeitern am 16.6.1953 in Ost-Berlin, die sich zu einem Volksaufstand in der Deutschen Demokratischen Republik ausweitete. Die DDR-Führung versuchte, die langsame wirtschaftliche Entwicklung des Landes mit Druck voranzutreiben.

Was war die SED in der DDR?

Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) war eine marxistisch-leninistische Partei, die 1946 in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands und der Viersektorenstadt Berlin aus der Zwangsvereinigung von SPD und KPD hervorging und sich anschließend unter sowjetischem Einfluss zur Kader- und Staatspartei der ...

Warum heißt die Straße des 17 Juni so?

Der Name erinnert an einen Volksaufstand in der 1949 gegründeten DDR. In den Tagen um den 17. Juni 1953 brechen in Ost-Berlin und anderen Teilen des Landes Streiks und Proteste aus, die die DDR-Regierung mit Unterstützung sowjetischer Besatzungstruppen gewaltsam niederschlägt.

Ist es so dass morgen der 17 Juni ausbricht?

Mehr als drei Jahrzehnte später, angesichts wachsender Bürger-Proteste 1989, fragte Stasi-Chef Erich Mielke: "Ist es so, dass morgen der 17. Juni ausbricht?". Doch nicht ein neuer 17. Juni brach aus, sondern die Friedliche Revolution.

Welche Aufstände gab es im Ostblock?

Die berühmtesten Widerstände ereigneten sich in der DDR (1953), in Ungarn (1956) und in der Tschechoslowakei (1968).
  • Volksaufstand am 17. Juni 1953. ...
  • Aufstand in Ungarn. ...
  • Prager Frühling 1968.

Wie sah das Leben in der DDR aus?

Der DDR -Bürger arbeitete im Schnitt 43,5 Stunden pro Woche, Schichtarbeiter 40 Stunden. Dass so viele Frauen in der DDR ganztags im Beruf waren, lag an der familienverträglichen Politik. Mütter bekamen nach der Geburt bis zu ein Jahr lang Geld vom Staat.

Wer hatte die meiste Macht in der DDR?

Wer hatte die meiste Macht in der DDR? Die meiste Macht lag bei der Staatspartei SED. Ihr unterlagen alle wichtigen Gremien, da diese von den eigenen Mitgliedern besetzt wurden. Zum Beispiel wurde das 25-köpfige Machtzentrum der DDR, das Politbüro, von Mitgliedern der SED belegt, welche nun den Staat verwalteten.