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Was sind angemessene Fristen?

Gefragt von: Gertraude Zander  |  Letzte Aktualisierung: 11. September 2022
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Die Frist muss so bemessen sein, dass der Schuldner in der Lage ist, den Mangel zu beseitigen. Angemessen ist die Frist, wenn während ihrer Dauer die Mängel unter größten Anstrengungen des Unternehmers beseitigt werden können. Der Unternehmer kann sich insbesondere nicht auf (derzeit) mangelndes Personal berufen.

Welche Fristen sind zulässig?

Eine kurze Frist von 7 Tagen ist im Allgemeinen zulässig

Allerdings sind die 7 Tage keine feste Regel, oder gar gesetzlich verankert. Die gesetze Frist kann auch deutlich kürzer ausfallen; sie muss nur “angemessen” sein. Was dies bedeutet, ist eine Einzellfallfrage.

Was ist eine angemessene Frist zur Mängelbeseitigung?

Die Frist muss so bemessen sein, dass der Vermieter die Möglichkeit hat, den Mangel in der Wohnung zu prüfen und eine Firma zu beauftragen. Es gibt keine gesetzliche Frist für eine dringende Mängelbeseitigung - es hat sich herausgebildet, dass 3-4 Tage angemessen sind.

Was versteht man unter Fristen?

Begriff: Zeitraum, innerhalb dessen eine Handlung vorgenommen werden muss. Soweit nichts anderes bestimmt ist, gelten §§ 187–193 BGB. 2. Berechnung: a) Ist für den Anfang einer Frist ein Ereignis oder ein in den Lauf eines Tages fallender Zeitpunkt maßgebend, so wird dieser Tag nicht mitgerechnet.

Wie lange ist eine Frist?

Fristen, die nach Tagen bestimmt sind, enden mit dem Ablauf des letzten Tages der Frist. Geht eine Frist zum Beispiel 14 Tage und beginnt am 1.11. so endet sie am 14.11. um 24 Uhr.

BGB AT - Fristen und Verjährung

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Wie lange ist eine angemessene Nachfrist?

Die Nachfrist ist angemessen, wenn der Schuldner in die Lage versetzt wird, die Mängel zu beheben. In der Regel werden je nach Schwere des Mangels Fristen zwischen einer Woche und – in seltenen Ausnahmefällen – sechs Wochen angemessen sein.

Wie setze ich eine Frist richtig?

Der Lauf einer Frist, die von einer Behörde gesetzt wird, beginnt mit dem Tag, der auf die Bekanntgabe der Frist folgt, außer wenn dem Betroffenen etwas anderes mitgeteilt wird. Der Einwurf eines entsprechenden Schreibens zählt bereits als Fristbeginn [Hessisches LArbg, 25.06.2007, 19 Sa 1381/06.

Warum sind Fristen wichtig?

Fristen, Termine und Form gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen im Rechtsverkehr, denn ihre Nichtbeachtung oder Versäumnis führt zur Unwirksamkeit von Rechtsgeschäften oder bestimmte Rechte können nicht mehr geltend gemacht werden. Bei der Überschreitung der Frist ist die Rede von einer Verfristung.

Wann beginnt die Frist zu laufen?

Der Lauf einer gerichtlichen Frist, die nach Tagen bestimmt wird, beginnt mit dem Nachfolgetag der Zustellung (persönliche Übernahme) des Schriftstücks zu laufen und endet am letzten Tag der Frist um 24 Uhr.

Welche Fristen gibt es im BGB?

Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) § 188 Fristende

(1) Eine nach Tagen bestimmte Frist endigt mit dem Ablauf des letzten Tages der Frist. (2) Eine Frist, die nach Wochen, nach Monaten oder nach einem mehrere Monate umfassenden Zeitraum - Jahr, halbes Jahr, Vierteljahr - bestimmt ist, endigt im Falle des § 187 Abs.

Was ist eine angemessene Frist zur Zahlung?

30 Tage: Die gesetzliche Zahlungsfrist

Von Gesetzes wegen gilt eine Zahlungsfrist (auch Zahlungsziel genannt) von 30 Tagen. Eine Rechnung ist grundsätzlich immer sofort fällig. Die gesetzliche Zahlungsfrist räumt dem Kunden aber 30 Tage Zeit ein, eine Rechnung zu begleichen.

Wann muss eine Nachfrist gesetzt werden?

Bei besonderer Eilbedürftigkeit können auch nur zwei Tage ausreichen. Nur in Ausnahmefällen ist eine Nachfristsetzung entbehrlich. Aus Gründen der Vorsicht sollte jedoch immer eine Nachfrist gesetzt werden, wenn Schadensersatzansprüche (statt der Leistung) verlangt oder ein Rücktrittsrecht ausgeübt werden soll.

Wann ist die nachfristsetzung nicht nötig?

Ein Gläubiger kann nicht gemäß § 323 I BGB vom Vertrag zurücktreten, wenn er die Frist zur Leistung vor deren Fälligkeit gesetzt hat. Das gilt auch dann, wenn bereits vor Fälligkeit ernsthafte Zweifel an der Leistungsfähigkeit oder Leistungswilligkeit des Schuldners bestehen.

Was ist eine behördliche Frist?

Mit der behördlichen Frist ist eine solche gemeint, die die Behörde selbst bestimmt. Sie beginnt mit dem Tag, der auf die Bekanntgabe der Frist folgt, es sei denn, dem Betroffenen wird etwas anderes mitgeteilt.

Kann ich als Privatperson eine Frist setzen?

natürlich kannst Du auch als Privatperson jemandem verbindlich eine Frist setzen. Du kannst z. Bsp. verlangen, bis zum Tag x Dein Geld zu bekommen, wenn nicht, leitest Du rechtliche Schritte ein und die Kosten dafür (Anwalt, gerichtl.

Wie Fristen berechnen?

Ist die Frist nach Tagen bestimmt, endet die Frist mit Ablauf des letzten Tages der Frist um 24 Uhr (§ 188 I BGB). Handelt es sich um eine Monatsfrist, endet die Frist mit Ablauf des letzten Tages des Monats. Ist beispielsweise der Fristbeginn der 31. Januar, ist das Fristende der 28. Februar.

Was bedeutet 2 Wochen Frist?

Es kommt auf den Namen des Ereignistages an. Beispiel: Erfolgt der Briefzugang am Mittwoch, dann ist der Mittwoch der Ereignistag. Bei einer zwei Wochenfrist endet die Frist am Mittwoch in zwei Wochen. Der Ereignistag und der Fristablauftag haben den gleichen Namen.

Was bedeutet Frist 1 Woche?

Beträgt eine Frist eine Woche (oder mehrere Wochen), endet die Frist gem. § 108 Abs. 1 AO, § 188 Abs. 1 BGB mit dem Ablauf desjenigen Tages der betreffenden Woche, der durch seine Benennung dem Tag des Ereignisses entspricht.

Welche Fristen sind verlängerbar?

Behördliche Fristen sind ohne Ausnahmen stets verlängerbar. Gesetzliche Fristen sind grundsätzlich verlängerbar. Gesetzliche Fristen sind grundsätzlich nicht verlängerbar.

Wird der Samstag bei der Fristberechnung mitgezählt?

Nämlich bei der Berechnung einer Frist nach § 193 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB). Fällt ein Fristende auf einen Samstag, verschiebt sich das Ende der Frist auf den nächsten Werktag. Gleiches gilt übrigens auch für Sonn- und Feiertage.

Kann eine Frist Samstags beginnen?

Eine Frist kann nach den BGB-Vorschriften nicht an einem Samstag, Sonntag oder Feiertag enden. Sie verlängert sich nach § 193 BGB automatisch auf den nächsten Werktag. Ein Fristende kann deshalb bundeslandabhängig sein, wenn es rechnerisch auf einen nicht bundeseinheitlichen Feiertag fällt.

Wer setzt die Nachfrist?

Eine Nachfrist ist eine Frist, die der Gläubiger dem Schuldner im Falle des Nichteinhaltens der vertraglichen Vereinbarungen (oder wie Juristen es formulieren, einer Leistungsstörung in einem gegenseitigen Vertrag) zur Bewirkung der Leistung oder zur Nacherfüllung setzen kann.

Ist Nachfrist das gleiche wie eine Mahnung?

Ist innerhalb von 14 Tagen nach der ersten Mahnung keine Zahlung eingegangen, so könnte eine zweite Mahnung erfolgen. Inhaltlich kann auch diese als „Zahlungserinnerung“ formuliert werden, allerdings mit der ausdrücklichen Bitte, nunmehr der Leistungspflicht innerhalb einer bestimmten Frist nachzukommen.

In welchen Fällen kann er auf Setzung einer Nachfrist verzichten?

BGH, Urteil v.

Nach dem BGH bedarf es für eine wirksame Fristsetzung weder der Angabe eines bestimmten Zeitraumes noch eines bestimmten Endtermins. Vielmehr reiche es aus, wenn der Käufer deutlich mache, dass dem Verkäufer nur ein begrenzter Zeitraum zur Verfügung stehe.

Was ist ein nachfristsetzung?

Fristsetzung durch den Gläubiger an den Schuldner zur Erbringung der geschuldeten Leistung, nachdem der Schuldner diese nicht oder nicht vertragsgemäß erbracht hat.

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