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Was passiert wenn man einer Versetzung nicht zustimmt?

Gefragt von: Isabell Wolff  |  Letzte Aktualisierung: 23. September 2022
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Einer Versetzung einfach nicht Folge zu leisten ist ein Abmahnungsgrund – und kann letztlich eine fristlose Kündigung wegen Arbeitsverweigerung zur Folge haben. Letztlich kommt es somit nicht auf die Zustimmung des Mitarbeiters an. Entscheidend ist, dass der Arbeitgeber ein Recht hat, die Versetzung zu veranlassen.

Was passiert wenn ich einer Versetzung nicht zustimme?

Führt der Arbeitgeber eine Versetzung ohne die Zustimmung des Betriebsrats durch, ist sie rechtswidrig und der Betriebsrat kann bei Gericht beantragen, den Arbeitgeber zur Aufhebung der Versetzung zu verpflichten (§ 101 Satz 1 BetrVG).

Kann ein Arbeitnehmer eine Versetzung ablehnen?

Der Arbeitgeber braucht die Zustimmung des Betriebsrates, wenn er eine*n Arbeitnehmer*in versetzen will. Hat der Betriebsrat einer Versetzung nicht wirksam zugestimmt, kann der Arbeitnehmer die Arbeit verweigern, die der Arbeitgeber ihm neu zugewiesen hat.

Kann man sich gegen eine interne Versetzung wehren?

Eine Versetzung ohne Zustimmung des Betriebsrats ist rechtswidrig“, ergänzt Frank Preidel. Sprich also auf jeden Fall mit dem Betriebsrat, ob er nicht für dich ablehnen kann. Denn eine rechtswidrige Versetzung musst du nicht befolgen.

Kann ich gegen meinen Willen versetzt werden?

Wird ein Arbeitnehmer gegen seinen Willen in eine andere Abteilung oder an einen anderen Arbeitsort versetzt, spricht man von einer Zwangsversetzung. Diese muss aber auf eine gewisse Dauer angelegt sein. Ein paar Tage oder Wochen reichen nicht aus, um den Tatbestand einer Versetzung zu erfüllen.

Versetzung gefährdet! Wie schaffe ich noch die Versetzung? | Lehrerschmidt

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Wann ist eine Versetzung nicht zumutbar?

Eine feste Grenze für eine zumutbare Versetzung an einen anderen Arbeitsort gibt es nicht. Entscheidend sind immer die Gründe des Arbeitgebers und die Interessen des Arbeitnehmers. Wenn arbeitsvertraglich kein fester Arbeitsort vereinbart wurde, dann ist eine Pendlerzeit von ein bis zwei Stunden in der Regel zumutbar.

Kann mich mein Chef einfach versetzen?

Der Arbeitgeber darf seine Mitarbeiter versetzen, aber nur wenn es eine entsprechende arbeitsvertragliche Grundlage dafür gibt. Er darf aufgrund seines Weisungsrechts den Arbeitsort und -inhalt nur insoweit bestimmen, als er damit nicht gegen andere Bestimmungen aus dem Arbeits- oder Tarifvertrag verstößt.

Wie lange vorher muss eine Versetzung angekündigt werden?

Nach den gesetzlichen Bestimmungen hat der Betriebsrat eine Woche Bedenkzeit. Hat er in diesem Zeitraum nicht reagiert, darf der Arbeitgeber die Versetzung wie geplant durchführen, vorher jedoch nicht.

Was sind betriebliche Gründe für eine Versetzung?

Personalbedarf einer anderen Dienststelle. Aufgabenrückgang einer Dienststelle. Rationalisierungsmaßnahmen. Ausfall von Arbeitnehmern bei einer anderen Dienststelle.

Was muss ich bei einer Versetzung beachten?

Was tun bei Versetzung?
  1. Sehen Sie in Ihrem Arbeitsvertrag nach, welche Aufgaben Ihr Arbeitgeber Ihnen zuweisen kann. ...
  2. Seien Sie vorsichtig bei Sonderprojekten und scheinbaren Beförderungen. ...
  3. Vergewissern Sie sich beim Arbeitgeber, dass die Versetzung nicht zu einer Gehaltsabsenkung führt. ...
  4. Sprechen Sie mit dem Betriebsrat.

Wie wehrt man sich gegen Versetzung?

Theoretisch haben Sie drei Möglichkeiten, sich gegen die Versetzung zu wehren:
  1. Sie weigern sich, die Ihnen zugedachte neue Arbeitsaufgabe auszuführen bzw. ...
  2. Sie klagen beim Arbeitsgericht gegen die Versetzung. ...
  3. Sie gehen im Weg eines Eilverfahrens (einstweilige Verfügung) gegen die Versetzung vor.

Ist eine Versetzung Mitbestimmungspflichtig?

Ja. Will der Arbeitgeber einen neuen Mitarbeiter einstellen oder einen Arbeitnehmer auf eine andere Stelle versetzen oder tariflich ein- oder umgruppieren, geht das nicht ohne Betriebsrat. Dieser muss zustimmen (§ 99 BetrVG), sonst ist die Maßnahme unwirksam.

Ist eine Versetzung eine Änderungskündigung?

Die Versetzung führt zu einer Änderung des Arbeitsvertrages. Das aber setzt eine Vereinbarung zwischen den Parteien des Arbeitsvertrags voraus. Will sich der Arbeitgeber durchsetzen, muss er eine Änderungskündigung erklären.

Kann der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer jederzeit einen anderen Arbeitsbereich zuteilen?

Das Direktionsrecht, das auch Weisungsrecht genannt wird, ergibt sich aus § 106 Gewerbeordnung (=GewO) bzw. § 315 Bürgerliches Gesetzbuch (=BGB). Es stellt das Recht des Arbeitgebers dar, dem Arbeitnehmer im Rahmen des Arbeitsvertrages bestimmte Aufgaben zuzuweisen.

Kann ich Zwangsversetzt werden?

Wenn ein Arbeitnehmer gegen seinen Willen an einen anderen Arbeitsort oder in eine andere Abteilung versetzt wird, liegt eine Zwangsversetzung vor. Diese muss aber auf eine gewisse Mindestdauer angelegt sein. Lediglich ein paar Tage oder Wochen reichen nicht aus, um den Tatbestand der Versetzung zu erfüllen.

Kann das Gehalt gekürzt werden?

Die gute Nachricht vorweg: Nein, das dürfen sie nicht. Eine willkürliche Gehaltskürzung ist arbeitsrechtlich nicht erlaubt. Ein Arbeitgeber muss also gute Gründe vorlegen, wenn er das Gehalt einzelner oder aller Mitarbeiter kürzen will.

Was bedeutet die Versetzung ist gefährdet?

Versetzungsgefährdet zu sein ist kein Weltuntergang. Es bedeutet, dass dein Kind zu viel mehr in der Lage ist, als es bisher gezeigt hat bzw. zeigen konnte. Es ist nicht nur die Aufgabe deines Kindes, sondern auch deine, zu hinterfragen, wie Potenziale und Chancen noch besser genutzt und ausgeschöpft werden können.

Was ist der Unterschied zwischen Versetzung und Umsetzung?

Wesensmerkmal der Versetzung und Abordnung ist der Wechsel der Dienststelle (zum Begriff der Dienststelle unter Punkt 4.1). Eine Umsetzung meint lediglich die Zuweisung eines anderen Arbeitsbereichs bei derselben Dienststelle am gleichen Ort im Rahmen des Direktionsrechts.

Wie kann der Betriebsrat einer Versetzung widersprechen?

Der Betriebsrat kann der Versetzung widersprechen, wenn eine nach § 93 BetrVG erforderliche Ausschreibung im Betrieb unterblieben ist. Dem gleichzusetzen ist der Fall, dass eine Ausschreibung gegen vereinbarte Ausschreibungsgrundsätze oder geltendes Recht verstößt, z. B. gegen § 11 AGG.

Was versteht man unter billigem Ermessen?

Dabei hat der Arbeitgeber einen Ermessenspielraum, den er aber »billig« ausüben muss. Das heißt: er muss in angemessener Weise die Interessen der Beschäftigten berücksichtigen. Dazu gehört auch, privaten Lebensumständen, besonderen Vorlieben, Abneigungen und Kenntnissen der Beschäftigten Rechnung zu tragen.

Kann man eine Änderungskündigung ablehnen?

Sie können eine Änderungskündigung annehmen oder ablehnen. Stimmen Sie dem Änderungsangebot Ihres Arbeitgebers zu, behalten Sie Ihren Arbeitsplatz und die von ihm gewünschten Veränderungen treten in Kraft. Lehnen Sie die Änderungskündigung ab, wird Ihr Arbeitsverhältnis mit Auslauf der Kündigungsfrist beendet.

Was muss ein Arbeitnehmer nicht machen?

Mitarbeiter müssen dann weder arbeiten noch per Telefon oder Mail erreichbar sein. Das gilt sogar dann, wenn eine entsprechende Klausel im Arbeitsvertrag festgehalten wurde. Einzige Ausnahme von der Regel stellen Berufsgruppen mit Bereitschaft wie etwa feuerwehrleute oder Sanitäter.

Welcher Weg zur Arbeit ist zumutbar?

Welcher Arbeitsweg ist zumutbar? Grundsätzlich ist ein zumutbarer Arbeitsweg gegeben, wenn eine Strecke von 180 Kilometern zurückgelegt werden muss. So entschied es das Landesarbeitsgericht Nürnberg in einem Urteil vom 04.11.2008 (AZ 6 Sa 225/08).

Kann der Arbeitgeber den Arbeitnehmer zu einem anderen Unternehmen versetzen?

Die Versetzung innerhalb eines Betriebes stellt eine einseitige Maßnahme des Arbeitgebers dar. Dieser ist aufgrund seines Weisungsrechtes auch dazu berechtigt, Sie als Arbeitnehmer zu versetzen. Eine Zustimmung von Ihnen als Arbeitnehmer benötigt der Arbeitgeber daher nicht für die Versetzung.

Welche 3 Möglichkeiten hat der Arbeitnehmer bei einer Änderungskündigung?

Neben der vorbehaltlosen Annahme und der vollständigen Ablehnung hat der Arbeitnehmer auch die Möglichkeit, das Änderungsangebot unter Vorbehalt anzunehmen. Von dieser Möglichkeit sollte ein Arbeitnehmer in den meisten Fällen Gebrauch machen.