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Was passiert wenn ich Bürge?

Gefragt von: Sylke Link  |  Letzte Aktualisierung: 4. September 2022
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Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch ist eine Bürgschaft ein einseitig verpflichtender Vertrag. Dieser muss in Schriftform erfolgen. Der Bürge verpflichtet sich gegenüber dem Gläubiger eines Dritten, mit seinem pfändbaren Vermögen und Einkommen zu haften, falls der eigentliche Schuldner nicht mehr zahlen kann.

Welche Folgen hat eine Bürgschaft?

(2) Der Bürge haftet für die dem Gläubiger von dem Hauptschuldner zu ersetzenden Kosten der Kündigung und der Rechtsverfolgung. “ Bürgen liefern mit der Bürgschaft eine gefährliche Garantie: Sie haften auch für Zinsen und Kosten der Rechtsverfolgung.

Wie wirkt sich eine Bürgschaft aus?

Die Bürgschaftsurkunde bekommt der Gläubiger. Sie ist eine Art Schuldschein für die Bürgschaft, die der Bürge nach Erfüllung der Schuld zurückbekommt. Durch eine Bürgschaft erhält der Gläubiger Sicherheit, denn so kann er sich vor möglichen Zahlungsausfällen schützen. Auch der Schuldner profitiert.

Hat man als Bürge Nachteile?

Es kann aber sein, dass der Bürge beim Versuch einen eigenen Kredit zu erhalten, bei einigen Banken Probleme bekommt. Denn die übernommene Bürgschaft bedeutet im schlechten Fall eine finanzielle Belastung, die wiederum eigene Ratenzahlungen beeinträchtigen kann.

Warum sollte man nicht Bürgen?

Lieber nicht! Eine Bürgschaft ist keine kleine Gefälligkeit, sondern ein knallharter Vertrag - und kann gar in die Pleite führen, warnt die Verbraucherzentrale. Banken lieben Bürgschaften - oft sind sie die Grundvoraussetzung für einen Kredit.

Was bedeutet Bürgschaft? Einfach erklärt (Immobilien Definitionen)

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Wird man als Bürge in der Schufa eingetragen?

Eine Bürgschaft wird in die jeweilige SCHUFA-Auskunft des Bürgen eingetragen. Zwar beeinflusst dieser Eintrag den SCHUFA-Score des Bürgen nicht negativ. Allerdings kann allein ein Eintrag an sich schon dafür sorgen, dass der Bürge von einigen Banken abgelehnt wird, wenn er selbst mal einen Kredit braucht.

Wird ein Bürge überprüft?

Auch als Bürge werden Sie dabei auf Ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit überprüft, damit sichergestellt ist, dass Sie im Fall Ihrer Inanspruchnahme auch tatsächlich in der Lage sind, die Forderung der Bank zu bezahlen.

Was muss ich als Bürge nachweisen?

Zwei wichtige Voraussetzungen für eine Bürgschaft sind zum einen die Schriftform und zum anderen, dass der Bank die Originalurkunde der Bürgschaft vorliegt. Dass das Bürgschaftsversprechen (nicht zwingend der Bürgschaftsvertrag) in schriftlicher Form gegeben werden muss, ist im Paragraphen 766 BGB festgehalten.

Wer darf nicht Bürgen?

Ruinöse Bürgschaften unter Ehegatten und Verwandten sind sittenwidrig. Grundsätzlich muss der Bürge für die Folgen seiner Unterschrift einstehen, auch wenn er sich dadurch überschuldet. Das gilt aber nicht, wenn er durch seine Bürgschaftsverpflichtung "krass überfordert" ist und dem Kreditnehmer emotional nahe steht.

Wie komme ich aus der Bürgschaft wieder raus?

Die ordentliche Kündigung einer Bürgschaft kommt in der Regel nur dann infrage, wenn die Bürgschaftsverpflichtung auf unbestimmte Zeit besteht. Hier greift insbesondere Paragraph 242 BGB, denn nach diesem hat der Bürge auf Grundlage von Treu und Glauben das Recht einer Kündigung.

Welche Vorteile hat eine Bürgschaft?

In Hinblick auf diese Alternativlösung weisen Bürgschaften folgende Vorteile auf: Liquiditätssteigerung, da Sie sofort über die gesamte Auftragssumme verfügen können. Reduktion des Risikos, da bei einer möglichen Insolvenz Ihres Partners zurückgehaltene Rechnungsbeträge nicht verloren gehen.

Ist eine Bürgschaft gut?

Der Gläubiger hat nämlich nun die Gewissheit, dass er auf zwei Personen zur Begleichung der Schulden zurückgreifen kann. Aus diesem Grund ist ein Bürge für einen Gläubiger immer von Vorteil, da er den möglichen Zahlungsausfall einer Person mit dem Vermögen einer anderen Person kompensieren kann.

Wie lange haftet ein Bürge?

Das Wichtigste in Kürze. 1) Die Forderung des Gläubigers gegen den Bürgen unterliegt der 3-jährigen Regelverjährung nach § 199 BGB. Ist die Forderung verjährt, muss der Bürge keine Leistung mehr erbringen.

Was hat ein Bürge für Rechte?

Der Bürge kann sämtliche Einreden des Hauptschuldners, z.B. die Einrede der Verjährung, geltend machen (§ 768 BGB). Solange der Hauptschuldner das Recht besitzt, das der Verbindlichkeit zugrunde liegende Rechtsgeschäft anzufechten, muss der Bürge die Forderung dem Gläubiger gegenüber nicht begleichen (§ 770 BGB).

Wann springt ein Bürge ein?

Der Bürge muss dann einspringen, wenn der eigentliche Schuldner nicht zahlt. Der Gläubiger - also zum Beispiel die Bank - muss sich dann nicht zunächst das Geld beim eigentlichen Schuldner holen, etwa durch Zwangsvollstreckung.

Was passiert wenn der Bürge verstirbt?

Tod des Bürgen

Die Bürgschaft erlischt grundsätzlich nicht durch den Tod des Bürgen, vielmehr rücken der Erbe bzw. die Erben in die Bürgschaftsverpflichtung des Erblassers ein.

Was wenn der Bürge nicht zahlen kann?

Bürge im Zahlungsverzug

Sollte die Bürgschaftsforderung fällig sein, kann sich der Gläubiger unter den zuvor erläuterten Voraussetzungen an den Bürgen wenden und ihn zur Zahlung auffordern. Gemäß Paragraph 286 Abs.

Wie endet eine Bürgschaft?

Die Bürgschaft erlischt unter anderem, wenn der Gläubiger auf die Bürgschaft verzichtet, die Hauptforderung getilgt (§ 767 Absatz 1 BGB) oder der Bürge in Anspruch genommen wird, ein zusätzlich sicherndes Recht ohne Zustimmung des Bürgen aufgegeben wird oder der Bürge von einem vertragsmäßigen Kündigungsrecht Gebrauch ...

Kann man ohne Einkommen Bürgen?

Private Bürgen müssen dem Vermieter in der Regel nachweisen, dass sie über ein ausreichendes Einkommen verfügen, um die Kosten bei Mietausfall oder einer Zwangsvollstreckung tragen können. Ein regelmäßiges, gutes Einkommen ist deshalb meist Voraussetzung, um als Bürge einspringen zu können.

Kann jeder Bürge sein?

Im Prinzip kann jede private Person zu einem offiziellen Bürge für eine Kreditbürgschaft werden. In der Regel werden Privatpersonen nur dann eingesetzt, wenn es sich um relativ kleine Summen handelt.

Kann man für sich selbst Bürgen?

Das sind die Voraussetzungen für eine selbstschuldnerischen Bürgschaft: Sie muss schriftlich hinterlegt sein. Bürge und Gläubiger (Vermieter) müssen benannt sein. Der Gegenstand der Bürgschaft (die Mietkaution) wird benannt.

Wie oft kann ich Bürgen?

Wie oft kann man eine Bürgschaft beantragen? Unternehmen können beliebig oft Bürgschaften beantragen. Es gilt aber, dass der insgesamt für einen Kreditnehmer übernommene Bürgschaftsbetrag € 2 Million nicht überschreiten darf.

Wird ein Bürge ins Grundbuch eingetragen?

Vor allem beim Hauskauf lassen sich die Kreditinstitute lieber so genannte Grundpfandrechte ins Grundbuch eintragen. Denn mit einer Hypothek oder Grundschuld in der Hand können sie notfalls die wertvolle Immobilie versteigern lassen, statt langwierig einem mittellosen Bürgen hinterherzuklagen.

Was ist besser Bürgschaft oder Kaution?

„Generell kann eine Mietbürgschaft dann sinnvoll sein, wenn der Mieter den Kautionsbetrag nicht flüssig hat, wenn er die Kaution aus dem alten Mietverhältnis noch nicht zurückerhalten hat oder wenn er den eigentlichen Kautionsbetrag für andere Ausgaben verwenden will“, so Hartmann.

Ist eine Bürgschaft ein Kredit?

Eine Bürgschaft bietet Banken bei der Vergabe von Krediten eine höhere Sicherheit. Durch einen Bürgen haben Banken, im Falle von Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers, die Möglichkeit, die Forderungen bei dem Bürgen einzufordern. Wird eine Bürgschaft geleistet, wirkt sich dies positiv auf die Vergabe eines Kredits aus.

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