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Was passiert wenn Erben sich nicht einigen können?

Gefragt von: Siegbert Schumacher  |  Letzte Aktualisierung: 14. Juli 2023
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Teilungsversteigerung als Lösung ? Wenn die einvernehmliche Auseinandersetzung der Erbengemeinschaft nicht gelingt, muss die Teilungsreife des Nachlasses hergestellt werden. Jeder Miterbe einer Immobilie kann dazu die Teilungsversteigerung gemäß §§ 2042, 753 BGB in Verbindung mit §§ 180 – 185 ZVG beantragen.

Was passiert wenn ein Erbe nicht unterschreibt?

Weigert sich hier ein Erbe, muss er vor Gericht verklagt werden. Er kann auf Zustimmung zur Auflösung des Kontos verklagt werden. Dabei ist eine genaue Formulierung maßgeblich. Denn ein falscher Klageantrag kann schnell zur Abweisung der Klage führen.

Was passiert wenn bei Erbengemeinschaft einer nicht auffindbar ist?

Was passiert, wenn ein Erbe nicht gefunden wird? Kann ein Erbe nicht gefunden werden, weil er möglicherweise verschollen ist, kann diese Person nach dem Verschollenheitsgesetz für tot erklärt werden. Das Nachlassgericht kann dann ein Aufgebotsverfahren mit dem Ziel der Toderklärung einleiten.

Können sich Erben untereinander einigen?

Soll eine Immobilie einem Erben übertragen werden, muss das notariell beurkundet werden. Bei anderen Dingen aus dem Nachlass genügt es, dass sich Erben formlos untereinander einigen und den Nachlassgegenstand übergeben.

Kann ein Erbe alleine entscheiden?

Erben können nur mehrheitlich oder sogar nur einstimmig entscheiden. Einfache nachlassbezogene Verwaltungsmaßnahmen können von den Erben mit Stimmenmehrheit beschlossen werden, wirtschaftlich gravierende Entscheidungen und Verfügungen können von den Miterben sogar nur einstimmig in die Wege geleitet werden.

Pflichtteil beim Erbe - kann man den entziehen?

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Was tun wenn ein Miterbe blockiert?

Blockiert ein Miterbe die Auseinandersetzung des Nachlasses, liegt es nahe, gerichtlich dagegen vorzugehen. Sie könnten vor dem Gericht eine Klage auf Auseinandersetzung, eine sogenannte Erbauseinandersetzungsklage, erheben. Dieser Weg ist jedoch ein steiniger Weg.

Wer ermittelt den Wert des Nachlasses?

Damit das Nachlassgericht den Nachlasswert ermitteln & berechnen kann, muss zuvor der genaue Wert der Immobilie oder des Grundstücks bestimmt werden. In der Regel ist dafür das Finanzamt zuständig.

Wer zahlt den Anwalt bei erbstreitigkeiten?

Wer trägt die Kosten bei einem Erbstreit? Die Kosten für einen Erbstreit trägt immer die Partei, die den Erbstreit verliert. Demnach hat die unterliegende Partei nicht nur sämtliche Gerichtskosten und die eigenen Anwaltskosten, sondern auch die Anwaltskosten der anderen Partei zu tragen.

Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Welcher Kontostand zählt beim Erben? Bei den meisten erbrechtlichen Fragestellungen ist der Kontostand des Todestages entscheidend. Das gilt zum Beispiel für die Berechnung des Pflichtteils oder auch der Erbschaftsteuer.

Wie teuer ist eine Erbauseinandersetzung?

Bei der teilweisen Erbauseinandersetzung entstünden hier Notarkosten in Höhe von 1.670 Euro (2 x 835 Euro) für das Beurkundungsverfahren. Bei einem Wert von 1,5 Millionen lägen die Kosten bereits bei 5.070 Euro (2 x 2.535 Euro).

Wer muss mögliche Erben ausfindig machen?

Wer muss die Erbensuche beantragen? Für die Erbenermittlung sind zumeist Nachlassgericht oder eingesetzter Nachlasspfleger zuständig. In aller Regel bedarf es hierzu keines gesonderten Antrages durch einen etwaigen Betreuer des Verstorbenen oder bereits bekannter Erben.

Wer hat das Sagen bei einer Erbengemeinschaft?

Wer entscheidet bei einer Erbengemeinschaft? Wer in der Erbengemeinschaft Entscheidungen treffen darf, ergibt sich aus den Erbquoten der Mitglieder. Das bedeutet, jeder Miterbe kann eine Stimme in Höhe seines Erbteils abgeben. Wenn ein Entschluss gefällt werden muss, entscheidet die Mehrheit der Stimmen.

Wie lange kann eine Erbenermittlung dauern?

Die Dauer des Verfahrens kann je nach Umfang sehr variieren. Von 1-10 Jahren ist alles möglich. Die Abwicklung eines durchchnittlich komplexen Ermittlungsfalles dauert etwa 3 Jahre.

Was ist erbschleicherei und ist die strafbar?

Erbschleicherei ist kein eigener Straftatbestand. Dennoch gibt es eine Reihe von Vorschriften im Strafgesetzbuch, die unredliches Handeln im Kampf um die Erbschaft strafbar machen. Häufig überschreiten Erbschleicher bei ihrem Vorgehen die Schwelle zum Betrug (§ 263 StGB) zulasten der rechtmäßigen Erben.

Was passiert wenn niemand das Erbe antritt?

Wenn der Erbe seine Erbschaft nicht form- und fristgerecht ausschlägt, gilt das Erbe mit Ablauf der Ausschlagungsfrist als angenommen, § 1943 BGB. Er wird also ungefragt und ohne sein weiteres Zutun Erbe des gesamten überschuldeten Nachlasses. Das Gleiche gilt, wenn der Erbe innerhalb der Frist die Erbschaft annimmt.

Wer zahlt die Erben aus?

Möchte ein Erbe die Auszahlung aus einer Erbengemeinschaft erzielen und den Wert seines Erbteils erhalten, kann eine sogenannte Abschichtung bzw. Anwachsung durchgeführt werden. Dabei zahlen die anderen Miterben dem Erben einen bestimmten Geldbetrag, damit er seinen Erbteil aufgibt.

Kann man nach dem Tod noch Geld abheben?

Ohne Vollmacht sind nur legitimierte Erben dazu befugt, auf das Konto des Verstorbenen zuzugreifen. Dies erfordert einen Erbschein, ein Testament mit Eröffnungsprotokoll oder ein europäisches Nachlasszeugnis. Erben mehrere Personen, können diese nur gemeinsam auf das Konto zugreifen und Geld abheben.

Was darf vom Konto eines Verstorbenen bezahlt werden?

Bei mehreren Erben können diese nur gemeinsam über das Guthaben auf dem Konto verfügen. Eine Ausnahme sind die Kosten der Beerdigung: Sie können vom Konto des Verstorbenen bezahlt werden, wenn die legitimierten Erben die entsprechenden Rechnungen bei der Bank einreichen und genügend Geld auf dem Konto vorhanden ist.

Was kostet eine Beratung beim Notar wegen Erbrecht?

Ein konkretes Beispiel: Es lassen sich Ehegatten zu einem Testament beraten, die ein Vermögen von Euro 400.000,- haben. Die Kosten anwaltlicher Beratung liegen zwischen Euro 3.708,- Euro und 7.132,- Euro jeweils plus Mehrwertsteuer je nachdem welchen Schwierigkeitsgrad der Sache der Anwalt annimmt.

Was kostet eine Klage im Erbrecht?

Die Höhe der Gebühren wird durch die Anlage 2 zum Gerichtskostengesetz (GKG) bestimmt. Bei einem Streitwert von 10.000,00€ beläuft sich eine 1,0 Gerichtsgebühr auf 241,00€. Die Gerichtskosten im Falle eines Urteils betragen dann insgesamt 723,00€.

Was dürfen Erben einsehen?

Auf welche Auskünfte haben Erben einen Anspruch? Machen Sie als Erbe Ihren Auskunftsanspruch geltend, können Sie in der Regel ein vollständiges Nachlassverzeichnis verlangen. Dieses sollte sämtliche Aktiva (Grundstücke, Wertpapiere, Kraftfahrzeuge etc.) und Passiva (Erblasserschulden, Bestattungskosten) enthalten.

Wer erbt persönliche Gegenstände?

Neben gesetzlichen Erben der ersten Ordnung (Kinder, Enkelkinder des Erblassers) hat der überlebende Ehegatte dann einen Anspruch auf den Voraus, wenn er die Gegenstände "zur Führung eines angemessenen Haushalts benötigt".

Ist Hausrat Erbmasse?

Der Hausrat gehört prinzipiell zur Erbmasse des Nachlasses. Besondere Luxusgegenstände, gehören nicht zu den Haushaltsgegenständen, wenn sie nicht der Lebensführung dienten. Zusätzlich gehören auch die persönlichen Sachen des Ehepartners nicht zu den Hausratsgegenständen der Erbmasse.

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