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Was passiert wenn ein Bandscheibenvorfall unbehandelt bleibt?

Gefragt von: Marcel Witte  |  Letzte Aktualisierung: 23. August 2022
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Unbehandelt drohen dauerhafte Nervenschäden, die später chronische Schmerzen sowie bleibende Gefühlsstörungen und Lähmungen verursachen. Deshalb ist es erforderlich, rasch einen Arzt aufzusuchen und mit der Behandlung zu beginnen. Leicht geschädigte Nerven erholen sich eventuell wieder im Verlauf mehrerer Monate.

Was passiert wenn man Bandscheibenvorfall nicht behandelt?

Ein Bandscheibenvorfall kann unbemerkt bleiben, aber auch zu heftigen Rückenschmerzen führen. Ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbel kann auf den Ischiasnerv drücken und Schmerzen auslösen, die häufig über ein Bein bis in den Fuß ausstrahlen.

Kann ein Bandscheibenvorfall gefährlich werden?

Die vom Vorfall der Bandscheibe ausgelöste Reizung der Nerven geht allmählich wieder zurück. Wird die Belastung dann langsam wieder gesteigert, können die meisten Patienten nach einiger Zeit wieder ein ganz normales Leben führen.

Kann sich ein Bandscheibenvorfall verschlechtern?

Dies sind glücklicherweise die meisten Patienten. Einige Bandscheibenvorfälle schrumpfen jedoch nicht und die Beschwerden bleiben bestehen. Man kann davon ausgehen, dass der Bandscheibenvorfall nicht schrumpft, wenn die Beschwerden länger als 4 bis 6 Wochen anhalten. Dann kann eine Operation Hilfe bringen.

Was passiert wenn man Bandscheibenvorfall nicht operiert?

Eine Bandscheibenoperation führt nicht immer zur gewünschten Schmerzlinderung. Zudem kommt es in 3 bis 10 unter 100 Fällen zu einer Wiederkehr des Bandscheibenvorfalls. Bei nahezu allen diesen Patienten wird nach einiger Zeit somit eine weitere Operation nötig.

Bandscheibenvorfall - was passiert und was kann ich tun? Professor Froböse klärt auf!

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Wie schnell muss ein Bandscheibenvorfall operiert werden?

Eine Operation ist immer dann angezeigt, wenn entweder deutliche neurologische Ausfälle auftreten oder starke Schmerzen trotz Medikamentengabe, Physiotherapie und entzündungshemmenden Spritzen über 6–12 Wochen bestehen bleiben.

Wann soll man sich an der Bandscheibe operieren lassen?

Operiert wird immer dann, wenn ein Bandscheibenvorfall zum Notfall wird: Zum Beispiel wenn vorgefallenes Bandscheibengewebe die Nerven so stark beeinträchtigt, dass die Blase oder der Darm nicht mehr richtig funktionieren oder bestimmte Muskeln sehr geschwächt sind. Dies passiert aber nur selten.

Wie lange dauert ein schwerer Bandscheibenvorfall?

Nicht jeder Bandscheibenvorfall erzeugt Schmerzen. Das passiert nur, wenn das ausgetretene Gewebe auf einen Nerv drückt. Ist das der Fall, nehmen die Beschwerden üblicherweise nach sechs bis acht Wochen von selbst wieder ab.

Wie lange dauert die akute Phase bei Bandscheibenvorfall?

90 % der Bandscheibenvorfälle das hervorgetretene Material mit der Zeit resorbiert wird. Eine deutliche Besserung der Beschwerden ist nach circa vier bis sechs Wochen zu erwarten.

Was sind die Folgen eines Bandscheibenvorfalls?

Drückt eine Bandscheibe auf das Rückenmark, treten wie bei der Quetschung der Nervenwurzeln häufig intensive Schmerzen in einem Bein oder Arm sowie Gefühlsstörungen (Ameisenlaufen, Kribbelgefühl, Taubheit) auf. Auch eine zunehmende Schwäche beider Arme und/oder Beine sind mögliche Folgen eines Bandscheibenvorfalls.

Wann ist ein Bandscheibenvorfall ein Notfall?

Bessern sich die Schmerzen innerhalb von sechs Wochen nicht deutlich oder liegen stärkste Schmerzen oder ein Kraftverlust vor, sollte man eine operative Entlastung prüfen. Ein Notfall für eine sofortige Operation liegt vor, wenn ein kompletter Kraftverlust eines Muskels oder eine Blasenentleerungsstörung auftritt.

Was tun wenn die Bandscheibe auf den Nerv drückt?

Wärme gilt in erster Linie als hilfreich, wenn Muskeln verspannt sind, Kälte wird gegen die Reizungen der Nerven eingesetzt. Eine weitere Form der Behandlung ist die Ultraschalltherapie, die dazu dienen soll, das Gewebe zu lockern. Häufig werden Bandscheibenvorfälle auch mithilfe von Ergotherapie behandelt.

Wie heilt ein Bandscheibenvorfall ohne OP?

Dabei ist bei einem Bandscheibenvorfall nicht immer eine Operation notwendig. Insbesondere wenn die Beschwerden frühzeitig behandelt werden, sind die konservativen Therapien und vor allem abwechslungsreiche Bewegung vollkommen ausreichend zur Linderung der Beschwerden.

Kann man mit einem Bandscheibenvorfall gelähmt werden?

Auch können einzelne Muskeln geschwächt oder gar gelähmt werden. Bei Druck der verrutschten Bandscheibe auf die Nervenwurzeln im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule entstehen Schmerzen, die vom Gesäß bis ins Bein ausstrahlen und neurologische Ausfälle wie Lähmungen oder Taubheitsgefühle nach sich ziehen.

Was macht der Orthopäde bei einem Bandscheibenvorfall?

Bei einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule wird über einen 1,5 cm langen Hautschnitt am Rücken ein Röhren-System eingebracht, durch welches die Ärzte unter Schonung der Muskulatur und der Bandstrukturen an die Wirbelsäule gelangen.

Kann ein Orthopäde bei Bandscheibenvorfall helfen?

Wenn Schmerzen in der Nacken- oder Lendenregion in Arm oder Bein ausstrahlen, sollten Sie den Orthopäden Ihres Vertrauens aufsuchen. Wenn Sie Lähmungserscheinungen oder eine Kraftminderung im Fersen- oder Hackenstand bemerken, vereinbaren Sie zeitnah einen Termin in unserer fachärztlichen orthopädischen Sprechstunde.

Warum dauert Bandscheibenvorfall so lange?

Doch auch wenn der Bandscheibenvorfall von allein abklingt, bleibt die Abflachung der geschädigten Bandscheibe bestehen. An dieser Stelle ist die Wirbelsäule dauerhaft instabil. Das kann mit der Zeit zu Verschleiß an den Wirbelgelenken (med. Spondylarthrose) und chronischen Rückenschmerzen führen.

Wie oft Spritzen bei Bandscheibenvorfall?

Die wichtigste Komponente der minimal-invasiven Therapie ist das Spritzenprogramm. Täglich zweimal (am Wochenende einmal täglich) werden die schmerzhaften Punkte der Hals- oder Lendenwirbelsäule mit einer Injektion behandelt. Dabei wird gezielt, je nach Ursache der Beschwerden, der erkrankte Wirbelsäulenteil behandelt.

Wann bekommt man eine Reha bei Bandscheibenvorfall?

Selbst wenn eindeutig ein Bandscheibenvorfall diagnostiziert wurde, so muss das nicht bedeuten, dass ein operativer Eingriff nötig ist. In etwa 90 % der Fälle können im Rahmen einer Reha bei einem Bandscheibenvorfall die Schmerzen gelindert oder beseitigt und die Bewegungsfähigkeit entschieden verbessert werden.

Kann ein Bandscheibenvorfall komplett heilen?

Etwa 99% aller Bandscheibenvorfälle werden heute mit Hilfe der modernen Kombinationstherapie aus ärztlicher Behandlung und Physiotherapie erfolgreich behandelt. Nur etwa 1% der Patienten mit einem Bandscheibenvorfall muss heute noch operiert werden. Im Mittel rechnet man etwa mit 12 Wochen Heilungszeit.

Was ist ein schwerer Bandscheibenvorfall?

Ein Bandscheibenvorfall kann Schmerzen verursachen, die bis ins Gesäß, Bein oder in den Fuß ausstrahlen können. Im schlimmeren Fall können auch Lähmungen und Gefühlsstörungen auftreten. Auch bei der Vorwölbung der Bandscheibe wird der Nerv so gereizt, dass starke Schmerzen entstehen können.

Wie lange muss man nach einer Bandscheibenvorfall im Krankenhaus bleiben?

Nach der OP bleiben die Patienten meist drei bis fünf Tage im Krankenhaus.

Kann sich eine Bandscheibe wieder regenerieren?

In einigen Fällen können sich Schäden an einer Bandscheibe sogar von selbst zurückbilden.

Welches Schmerzmittel bei Bandscheibenvorfall mit starken Nervenschmerzen?

Behandlung von Schmerzen: In der Schmerzbehandlung genügt es häufig, entzündungshemmende Schmerzmittel wie Diclofenac, Ibuprofen, Indometacin oder Ketoprofen einzusetzen. Bei starken Beschwerden kommen opioide Schmerzmittel wie Buprenorphin, Fentanyl, Hydromorphon, Oxycodon oder Tilidin in Betracht.

Kann man bei einem Bandscheibenvorfall Sitzen?

Es übt einen größeren Druck auf die Bandscheiben aus, als es beispielsweise im Stehen der Fall ist und verhindert eine Entlastung. Durch lange Zeit still sitzen verkrampfen die Muskeln und können sich sogar verkürzen. Aber am schlimmsten ist langes Sitzen für Bandscheiben und Gelenke.