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Was passiert wenn die Revision Erfolg hat?

Gefragt von: Hannelore Ziegler  |  Letzte Aktualisierung: 21. September 2022
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Wenn die Revision im Strafverfahren Erfolg hat, ist die häufigste Entscheidung des Revisionsgerichts, dass das angefochtene Urteil aufgehoben wird und die Strafsache an eine andere Kammer bzw. Abteilung des Gerichts, welches das Urteil gefällt hat, zurückverweisen wird (§ 353 StPO).

Was passiert nach erfolgreicher Revision?

Was passiert, wenn die Revision Erfolg hat? Ist die Revision erfolgreich, also zulässig und begründet, so wird das ursprüngliche Urteil aufgehoben. Gleichzeitig werden die Feststellungen aufgehoben, die durch die Gesetzesverletzung betroffen sind. Auch eine Teilaufhebung des Urteils ist möglich.

Wann hat eine Revision Erfolg?

Der als feststehend zu betrachtende Sachverhalt, somit der wichtige Aspekt der Beweisaufnahme, kann mit Ausnahme schwerwiegender Fehler nicht angefochten werden. Die reine Befassung mit Rechtsfragen und nicht das Auseinandersetzen mit Zeugenangaben führt zu einer geringen Erfolgsaussicht bei der Revision.

Was kommt nach einer Revision?

Das Rechtsmittel der Revision ist die letzte Möglichkeit, die Rechtskraft eines Strafurteils und die damit verbundene Strafe abzuwenden oder zumindest abzuschwächen. Danach kommt nur noch eine Verfassungsbeschwerde oder ein Wiederaufnahmeverfahren in Betracht.

Was bringt die Revision?

Die Revision bildet die höchste Instanz im Strafverfahren und ist damit die letzte Möglichkeit, ein rechtsfehlerhaftes Urteil anzugreifen. Zuständig für die Revision sind dabei die Oberlandesgerichte oder der Bundesgerichtshof. Dabei werden die Urteile – anders als bei der Berufung – nur auf Rechtsfehler geprüft.

Wann muss ich Berufung und wann Revision gegen ein Urteil einlegen?

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Wie oft kann man in Revision gehen?

Wie oft kann man eine Berufung einlegen? Gegen ein Urteil lässt sich grundsätzlich nur einmal Berufung eingehen.

Was bedeutet Revision zurückgewiesen?

Ist die Revision unbegründet, so wird sie zurückgewiesen. Ist die Revision hingegen begründet, wird das Urteil aufgehoben. Es folgt dann entweder eine Zurückweisung an das Berufungsgericht zur Neuentscheidung oder ausnahmsweise eine eigene Sachentscheidung.

Welches Gericht entscheidet über Revision?

Die Revision kann nur eingelegt werden, wenn sie das Berufungsgericht vorher in dem Urteil zugelassen hat. Dies ist der Fall, wenn die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat oder die Fortbildung des Rechts oder die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des Revisionsgerichts erfordert.

Was kostet eine Revision bei Gericht?

23.07.2021 – 4 StR 36/19 – anders: a) Zu Recht hat die Kostenbeamtin nach § 19 Abs. 2 Satz 4, § 3 Abs. 2 GKG eine Gebühr in Höhe von 840 Euro für das Revisionsverfahren angesetzt.

Wann wird eine Revision nicht zugelassen?

Die Nichtzulassungsbeschwerde ist gemäß § 26 Nr. 8 EGZPO nur dann zulässig, wenn der Wert der mit der Revision geltend zu machenden Beschwer EUR 20.000,00 übersteigt. Begründet ist die Nichtzulassungsbeschwerde, wenn sie einen Zulassungsgrund gemäß § 543 Abs. 2 ZPO darlegen kann.

Kann man eine Revision zurückziehen?

Die Berufung oder die Revision kann zudem jederzeit von demjenigen, der sie eingelegt hat, wieder zurückgezogen werden. In all diesen Fällen darf das Gericht dann kein Urteil mehr fällen. In der Juristensprache nenn man das "Parteiherrschaft".

Wie lange dauert es von der Verurteilung bis zum Haftantritt?

Die oder der Verurteilte bekommt einige Zeit später, je nach Belegung der Gefängnisse und Dauer der Bearbeitung, nach 2 - 4 Monaten eine Ladung zum Haftantritt. Sie oder er muss sich dann innerhalb einer kurzen Frist (ein bis zwei Wochen) in der genannten JVA (Justizvollzugsanstalt) einfinden.

Wer hilft bei ungerechten Urteilen?

Amtsgericht, Schöffengericht und Landgericht fällen auch Urteile, welche im Einzelfall ungerecht bzw. fehlerhaft sind. Dadurch verliert der Mandant nicht oft Vertrauen in die Justiz und seinen Anwalt. Unsere Kanzlei überprüft Ihr Urteil auf Fehler und Möglichkeiten, diese zu beseitigen.

Wann geht die Staatsanwaltschaft in Revision?

Die Revision ist möglich gegen erstinstanzliche Urteile eines Landgerichts oder eines Oberlandesgerichts. Eine Berufung ist bei diesen beiden erstinstanzlichen Urteilen nämlich nicht mehr möglich. Damit ist die Revision das einzig verbleibende Rechtmittel, um ein Urteil aufzuheben.

Kann man immer in Revision gehen?

Revision kann man immer wieder dann einlegen, wenn man Bedenken hat, dass es einen Verfahrensfehler gab. Man geht also davon aus, dass das Recht nicht korrekt angewendet wurde. Im Gegensatz zur Berufung werden hier keine Beweise erhoben.

Wer zahlt Revision?

Wird eine Revision verworfen, trägt in der Regel der Rechtsmittelführer die vollen Kosten. Bei einer erfolgreichen Beanstandung des Urteils übernimmt teilweise die Staatskasse die Aufwendungen.

Kann eine Anklage fallen gelassen werden?

Denn was viele nicht wissen: Bereits im Ermittlungsverfahren kann zwischen Staatsanwaltschaft und dem Angeschuldigten / Beschuldigten eine Verständigung (sog. Deal) erfolgen mit dem Ziel einer Verfahrenseinstellung (z. B. gegen Geldauflage, § 153a StPO) oder der Beantragung eines Strafbefehls.

Wann wird das Verfahren eingestellt?

Bieten die Ermittlungen genügenden Anlass zur Erhebung der öffentlichen Klage, so muss die Staatsanwaltschaft Anklage erheben, andernfalls stellt sie das Verfahren ein (§ 170 StPO). Die Staatsanwaltschaft muss das Verfahren gemäß § 170 Abs. 2 StPO einstellen, wenn kein hinreichender Tatverdacht vorliegt.

Wie lange dauert eine Entscheidung beim BGH?

Für die Entscheidung über die Nichtzulassungsbeschwerde benötigt der BGH im Schnitt zwischen sechs und achtzehn Monaten; hat die Nichtzulassungsbeschwerde Erfolg und schließt sich ein Revisionsverfahren an, dauert dieses Revisionsverfahren durchschnittlich noch einmal zwölf Monate.

Wann ist eine Revision begründet?

Wann ist eine Revision im Strafrecht begründet? Die Revision ist begründet, wenn ein sogenannter Revisionsgrund im Sinne des Getzes vorliegt. Erforderlich ist eine Verletzung von Rechtsvorschriften, also entweder ein Fehler bei der Anwendung des materiellen oder des prozessualen Rechts.

Kann ein Staatsanwalt in Revision gehen?

Als Verfahrensbeteiligte können Staatsanwaltschaft, der Angeklagte, Privatkläger und Nebenkläger Berufung oder Revision als Rechtsmittel gegen Urteile des Strafgerichts einlegen.

Wie lange dauert es bis zum Berufungsverfahren?

Die Dauer des Berufungsverfahren in Strafsachen hängt von der Auslastung der zuständigen Gerichte ab. Aus diesem Grund kann sich die Dauer der Berufung in einem Bereich von wenigen Monaten bis hin zu über einem Jahr bewegen. Die Einlegung der Berufung unterliegt Frist- und Formvorschriften.

Was kommt zuerst Berufung oder Revision?

Die Berufung, auch Appellation, ist ein Rechtsmittel gegen ein Urteil der ersten Instanz. Sie steht in der Regel zwischen dem erstinstanzlichen Urteil und einer möglichen Revision, kann aber auch unter bestimmten Voraussetzungen je nach Prozessordnung übersprungen werden.

Was ist besser Revision oder Berufung?

Geprüft wird bei einer Revision lediglich, ob die juristische Bewertung des Falls korrekt ist. Kurzum: Bei einer Berufung kann der gesamte Fall noch einmal aufgerollt und verhandelt werden. Bei einer Revision wird lediglich geprüft, ob das Urteil eventuell auf Rechtsfehlern beruht.

Wie hoch sind die Chancen bei einer Berufung?

Was sind die Chancen einer Berufung? Da die Berufungsinstanz eine volle und neue Tatsacheninstanz ist, in der alle Zeugen neu gehört, die Beweise neu bewertet und sogar neue Zeugen und Beweise beigebracht werden können, kann die Berufung eine echte zweite Chance auf eine deutliche Verbesserung sein.