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Was passiert wenn der Vermieter die Wohnung verkauft?

Gefragt von: Julia Wenzel  |  Letzte Aktualisierung: 11. Juli 2023
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Kauf bricht nicht Miete (§ 566 BGB)
Beim Verkauf einer vermieteten Eigentumswohnung bleibt das Mietverhältnis bestehen. Das bedeutet, ein Käufer, der die Wohnung nicht für den Eigenbedarf nutzt, übernimmt automatisch den bestehenden Mietvertrag und damit den Mieter des vorherigen Eigentümers.

Welche Rechte habe ich als Mieter Wenn meine Wohnung verkauft wird?

Wird das vermietete Haus oder die Wohnung verkauft, ändert sich für die Mieter grundsätzlich nichts. Es gilt der Grundsatz „Kauf bricht nicht Miete“. Das bedeutet im Einzelnen: Mietvertrag: Der Käufer des Hauses oder der Wohnung tritt in den alten, bestehenden Mietvertrag ein.

Wie lange Kündigungsschutz bei wohnungsverkauf?

Allerdings kann der Käufer bzw. der „Ersteher“ einen Kündigungsgrund haben. Wird die Wohnung in Wohnungseigentum umgewandelt, so hat der Mieter für mindestens drei Jahre Schutz vor einer Kündigung wegen Eigenbedarfs oder wirtschaftlicher Verwertung.

Was tun wenn Vermieter die Wohnung verkauft?

Beim Verkauf vermieteter Immobilien tritt der neue Eigentümer in die Rechte und Pflichten aus bestehenden Mietverträgen ein. Es gilt der Grundsatz „Kauf bricht Miete nicht“ (§ 566 Absatz 1 BGB). Bevor eine Eigennutzung in Betracht kommt, muss dem Mieter gegenüber erst eine Kündigung ausgesprochen werden.

Kann ein Vermieter einfach die Wohnung verkaufen?

Nur in Ausnahmefällen: Vorkaufsrecht des Mieters

Steht fest, dass der Vermieter seine Immobilie verkaufen will, so will mancher Mieter sie vielleicht lieber selbst kaufen. Doch in der Regel hat er kein Vorkaufsrecht. Der Vermieter ist frei, sein Eigentum an jeden beliebigen Käufer zu veräußern.

Vermieter verkauft: Eigenbedarf, Mieterhöhung, Vorkaufsrecht?

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Kann Neuer Eigentümer Mieter kündigen?

Der neue Eigentümer der Mietimmobilie kann aber möglicherweise unter bestimmten Voraussetzungen wegen Eigenbedarf den Mietvertrag zu kündigen, etwa wenn er selbst oder ein Familienangehöriger die Immobilie bewohnen will. Den Eigenbedarf muss er gegenüber dem Mieter allerdings darlegen und beweisen.

Wie lange Kündigungsfrist bei Eigentümerwechsel?

Außerdem muss der die gesetzlichen Kündigungsfristen einhalten – je nach Wohndauer des Mieters zwischen 3 und 9 bzw. 12 Monate. Anders allenfalls, wenn der neue Eigentümer die Wohnung in der Zwangsversteigerung erworben hat. Dann kann er nach dem Zuschlag zum nächst möglichen Termin mit Dreimonatsfrist kündigen.

Wann hat ein Mieter 10 Jahre Kündigungsschutz?

Mietdauer unter 5 Jahre: 3 Monate Kündigungsfrist. Mietdauer 5 bis 8 Jahre: 6 Monate Kündigungsfrist. Mietdauer über 8 Jahre: 9 Monate Kündigungsfrist. Mietdauer über 10 Jahre: 12 Monate Kündigungsfrist (gilt nur für Mietverträge, die vor Herbst 2001 geschlossen wurden)

Kann ich Mieter kündigen bei wohnungsverkauf?

Grundsätzlich ist der Verkauf des Hauses oder der Wohnung kein Grund, den Mietern zu kündigen. Dies ist dem Grundsatz „Kauf bricht nicht Miete“ zu entnehmen. Der Käufer tritt mit dem Kauf der Immobilie in das Mietverhältnis ein und löst damit den bisherigen Vermieter ab.

Welche Rechte haben langjährige Mieter?

"Wenn im Laufe der Mietzeit Verschlechterungen oder Verschleißerscheinungen auftreten, muss der Vermieter tätig werden. Er muss reparieren und instandsetzen - auf eigene Kosten oder es aus der Miete finanzieren." Das heißt: Wenn etwas kaputt geht, kann der Mieter Ersatz verlangen, ohne dass es teuer wird.

Wann darf ein neuer Vermieter Eigenbedarf anmelden?

Immobilienbesitzer dürfen gemäß BGB Eigenbedarf anmelden, wenn sie vermieteten Wohnraum für sich selbst oder einen bestimmten Personenkreis benötigen. Dies ist mit einer ordentlichen Kündigung verbunden, die eine schlüssige Begründung enthalten muss, warum Sie für die Wohnung Eigenbedarf anmelden.

Welche Rechte hat ein Mieter nach 10 Jahren?

In alten, bis Herbst 2001 abgeschlossenen Mietverträgen steht oft, dass nach 10 Jahren Mietzeit eine 12-monatige Kündigungsfrist durch den Vermieter einzuhalten ist. Diese Regelung ist auch heute noch wirksam.

Wann muss der Vermieter dem Mieter eine neue Wohnung suchen?

1. Der Vermieter ist nicht verpflichtet, für den Mieter nach Ersatzwohnraum zu suchen. Eine Pflicht des Vermieters, seinem Mieter nach einer Eigenbedarfskündigung Ersatzwohnraum zur Verfügung zu stellen, besteht nur dann, wenn er selbst über Wohnraum verfügt, den er vermieten kann.

Welche Kosten dürfen an Mieter weitergegeben werden?

Folgende Kosten können beispielsweise auf die Mieter umgelegt werden:
  • Grundsteuer.
  • Aufzugskosten.
  • Wasserkosten.
  • Abwassergebühr für Schmutzwasser und Niederschlagswasser.
  • Müllabfuhr und Entsorgung von Sperrmüll.
  • Straßenreinigung inklusive Schneeräumung.
  • Gebäudereinigung.
  • Gartenpflege und Pflege von Allgemeinflächen.

Wie lange nach Kauf eigenbedarfskündigung?

Eigenbedarfskündigung nach Kauf

Ein Immobilienkäufer kann in diesen Fällen berechtigte Kündigungsgründe (wie z. B. Eigenbedarf) frühestens nach drei Jahre nach dem Erwerb geltend machen (Kündigungssperrfrist, § 577a BGB). Der Fristlauf beginnt mit Eintragung des neuen Eigentümers im Grundbuch.

Was muss ich als Mieter dulden?

“Dulden” bedeutet, dass der Mieter Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen hinzunehmen hat. Er darf die Arbeiten weder behindern noch verhindern und muss auch damit verbundene Nebenerscheinungen wie Lärm, Schmutz, Erschütterungen sowie das Abschalten von Strom, Wasser oder Heizung ertragen.

Was ist beim Verkauf einer vermieteten Eigentumswohnung zu beachten?

Darauf sollten Sie beim Verkauf einer vermieteten Immobilie achten
  1. Die Preisvorstellungen sollten realistisch sein. ...
  2. Kauf bricht nicht Miete. ...
  3. Den Mieter rechtzeitig ins Boot holen. ...
  4. Bei Eigentumswohnungen: die Eigentümergemeinschaft informieren. ...
  5. Profis holen das Beste heraus.

Wann darf ich als Vermieter kündigen?

Eine Vermieterkündigung kommt nur in Betracht bei schweren Verstößen des Mieters gegen den Mietvertrag, zum Beispiel Nichtzahlung der Miete oder ständig unpünktliche Mietzahlungen. Dann droht allerdings auch gleich die fristlose Kündigung. Dem vertragstreuen Mieter kann der Vermieter nur ausnahmsweise kündigen.

Hat ein langjähriger Mieter Vorkaufsrecht?

Das Vorkaufsrecht ist gesetzlich vorgeschrieben und gilt daher grundsätzlich für jeden Mieter. Allerdings gibt es dabei, wie so oft, auch einige Einschränkungen. So gilt das Recht nicht, wenn der Vermieter seine Wohnung schon zum Verkauf angeboten hat, bevor der aktuelle Mieter eingezogen ist.

Was passiert wenn man keine neue Wohnung findet?

Fazit und Zusammenfassung. Ohne Verlängerung muss ein Mieter der gekündigt hat, ohne eine neue Wohnung zu haben ausziehen. Es bestehen keine Ansprüche auf Fortsetzung des Mietvertrages gegenüber dem Vermieter. Der Vermieter allein kann entscheiden, ob und zu welchen Konditionen er den Mietvertrag verlängern will.

Wie kann ich meinem Mieter am schnellsten kündigen?

Der Mieter kann vom Vermieter fristlos gekündigt werden, wenn er seine Miete nicht zahlt. Bei einem Rückstand von zwei Monatsmieten (oder bei Mietrückstand von über einer Monatsmiete innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Monaten) ist dies möglich.

Wie bekommt man einen langjährigen Mieter aus der Wohnung?

Für eine ordentliche Kündigung bestehen folgende Fristen:
  1. Bei einem Mietverhältnis von weniger als fünf Jahren, kann der Vermieter dem Mieter mit einer Frist von drei Monaten kündigen.
  2. Bei einem Mietverhältnis von fünf bis acht Jahren ist eine Kündigungsfrist von sechs Monaten rechtens.

Wie viel darf ein neuer Vermieter die Miete erhöhen?

Frühestens 15 Monate nach Einzug oder nach der letzten Mieterhöhung dürfen Vermieter die Miete bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete anheben. Der Preisaufschlag darf innerhalb von drei Jahren nicht höher sein als 20 Prozent, in vielen Städten sogar nicht höher als 15 Prozent. Das besagt die sogenannte Kappungsgrenze.

Wie hoch darf die Miete bei Eigentümerwechsel erhöht werden?

Bei einer Mieterhöhung nach einem Eigentümerwechsel ist neben der ortsüblichen Vergleichsmiete auch die Kappungsgrenze zu beachten. Das heißt, die Miete darf innerhalb von drei Jahren nicht um mehr als 20 Prozent steigen, in vielen beliebten Wohngebieten sogar nur um 15 Prozent.

Kann der neue Vermieter den Mietvertrag ändern?

Grundsätzlich kann ein Mietvertrag nur geändert werden, wenn beide Vertragsparteien zustimmen. Dabei ist keine der beiden Parteien dazu verpflichtet. Möchte ein Vermieter beispielsweise zu seinen Gunsten Änderungen am Mietvertrag vornehmen, ist er an das Einverständnis des Mieters gebunden.