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Was passiert wenn bei Erbengemeinschaft einer nicht auffindbar ist?

Gefragt von: Inge Reichert  |  Letzte Aktualisierung: 29. August 2022
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Was passiert, wenn ein Erbe nicht gefunden wird? Kann ein Erbe nicht gefunden werden, weil er möglicherweise verschollen ist, kann diese Person nach dem Verschollenheitsgesetz für tot erklärt werden. Das Nachlassgericht kann dann ein Aufgebotsverfahren mit dem Ziel der Toderklärung einleiten.

Wie lange wird nach einem Erben gesucht?

Grundsätzlich gibt es keine Fristen für die Erbenermittlung.

In Einzelfällen kann die Suche nach Erben auch schon mal mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Erst nachdem alle Möglichkeiten abschließend ausgeschöpft sind, darf die Erbenermittlung auch bei Erfolglosigkeit eingestellt werden.

Was passiert wenn Erben nicht ermittelt werden können?

Wenn jedoch keine Miterben ermittelt werden können, weil die Informationen fehlen, wird in einem letzten Schritt der Staat selbst zum Erben. Dabei fließt dann das Vermögen des Erblassers den staatlichen Kassen zu und auch seine Schulden. Hierbei übernimmt dann auch der Staat die Beerdigungskosten.

Wie kann man Erben ausfindig machen?

‍Verantwortlich für die Ermittlung der Erben ist das Nachlassgericht oder ein etwaiger Nachlasspfleger. Schon ermittelte Erben oder etwaiges Betreuungspersonal des Erblassers müssen dafür keinen gesonderten Antrag stellen.

Was ist wenn der andere Erbe sich nicht meldet?

Melden sich diese nicht von sich aus, beauftragt das Gericht einen Nachlasspfleger. Dessen vordringlichste Aufgabe ist es, das Erbe zu sichern: Er löst beispielsweise die Wohnung auf und ermittelt vorhandene Werte. Und er kann sich auch auf die Suche nach möglichen Erben machen.

Wenn in der Erbengemeinschaft einer blockiert...

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Was passiert wenn ein Miterbe nicht gefunden wird?

Was passiert, wenn ein Erbe nicht gefunden wird? Kann ein Erbe nicht gefunden werden, weil er möglicherweise verschollen ist, kann diese Person nach dem Verschollenheitsgesetz für tot erklärt werden. Das Nachlassgericht kann dann ein Aufgebotsverfahren mit dem Ziel der Toderklärung einleiten.

Was tun wenn Miterben nicht kooperieren?

Ein Miterbe verweigert in der Erbengemeinschaft die Zusammenarbeit – Was kann man machen?
  1. Erben müssen grundsätzlich gemeinsam bzw. mit Mehrheitsbeschluss handeln.
  2. Der Erbe, der sich verweigert, muss vor Gericht verklagt werden.
  3. Ein Nachlasspfleger ist nicht für eine zerstrittene Erbengemeinschaft zuständig.

Werden Erben automatisch ermittelt?

Bevor der Staat erbt, müssen mögliche Erben ermittelt werden

Der Umfang der Ermittlungen richtet sich dabei aber nach dem pflichtgemäßen Ermessen des Nachlassgerichts. Zu Ermittlungen "ins Blaue hinein" ist das Nachlassgericht aber nicht verpflichtet.

Woher weiß das Nachlassgericht die Erben?

Sie können Ihr gesetzliches oder testamentarisch bestimmtes Erbrecht dokumentieren, indem Sie beim Nachlassgericht einen Erbschein beantragen. Der Erbschein ist ein amtliches Zeugnis, in dem bekundet wird, dass Sie Erbe sind. Der Erbschein ermöglicht es Ihnen, über die Erbschaft zu verfügen.

Werden Erben vom Nachlassgericht informiert?

Ist ein Testament eines Erblassers beim Nachlassgericht eingegangen, informiert dieses alle am Erbfall Beteiligten schriftlich über eine Testamentseröffnung. Hierbei können dies neben den Erben auch Enterbte, Vermächtnisnehmer sowie auch Testamentsvollstrecker oder ggf. Nachlassverwalter sein.

Was kostet eine Erbenermittlung?

Erbenermittler arbeiten in der Regel auf Erfolgsbasis. Üblich sind Erfolgshonorare in Höhe von 15 bis 33 Prozent des Nachlasswertes. Das OLG Naumburg hat in einem Fall bestätigt, dass ein Honorar in Höhe von ca. 33 Prozent angemessen ist.

Wann bekommt man Post vom Nachlassgericht ohne Testament?

Wann bekommt man Post vom Nachlassgericht? Das Nachlassgericht wird über das Standesamt über den Tod des Erblassers informiert.

Wird man immer vom Nachlassgericht angeschrieben?

Dem Nachlassgericht geht eine Nachricht vom Tode des Erblassers automatisch zu. In der Regel hilft bei der Beschaffung der Sterbeurkunde Ihr Bestattungsinstitut. Grundsätzlich findet nach dem Tode einer Person kein Nachlassverfahren beim Amtsgericht statt.

Kann man vorher erfahren was man erbt?

Herauszufinden, was im Nachlass steckt, ist nicht immer leicht. Erben haben zwar ein Recht darauf, bei Banken Auskunft zu bekommen und Kontoauszüge einzusehen. Sie müssen dazu meist einen Erbschein vorlegen, ein Dokument, das sie beim Nachlassgericht beantragen können und sie als Erben ausweist.

Bin ich verpflichtet Erben zu suchen?

Nachlassgericht ist verpflichtet, Erben zu ermitteln, Erbe muss mitwirken. Das Nachlassgericht hat eine allgemeine Amtsermittlungspflicht, wonach es selber die für die Entscheidung erheblichen Tatsachen von Amts wegen festzustellen hat.

Was passiert wenn man den Erbschein nicht beantragt?

Rechtslage zum Erbe ohne Erbschein

Im Falle einer Erbschaft, muss gemäß deutschem Erbrecht ein Erbschein nicht unbedingt von den Erben beantragt werden. Auch ohne einen Erbschein bleibt ein Erbe der rechtmäßige Rechtsnachfolger einer verstorbenen Person, entweder durch ein Testament oder durch die gesetzliche Erbfolge.

Wie lange dauert die Erbenermittlung?

Die Dauer des Verfahrens kann je nach Umfang sehr variieren. Von 1-10 Jahren ist alles möglich. Die Abwicklung eines durchchnittlich komplexen Ermittlungsfalles dauert etwa 3 Jahre.

Wer hat bei der Erbengemeinschaft das sagen?

Wer entscheidet bei einer Erbengemeinschaft? Wer in der Erbengemeinschaft Entscheidungen treffen darf, ergibt sich aus den Erbquoten der Mitglieder. Das bedeutet, jeder Miterbe kann eine Stimme in Höhe seines Erbteils abgeben. Wenn ein Entschluss gefällt werden muss, entscheidet die Mehrheit der Stimmen.

Welche Nachteile hat eine Erbengemeinschaft?

Ist die Erbengemeinschaft uneinig, kann ein Aktiendepot per Mehrheitsbeschluss der Erbengemeinschaft aufgelöst werden. Gibt es nachweisliche Nachteile durch die Verweigerung der Auseinandersetzung, besteht für die benachteiligten Erben ein Schadensersatzanspruch.

Wie lange kann eine Erbengemeinschaft bestehen bleiben?

Grundsätzlich kann eine Erbengemeinschaft unbegrenzt lange bestehen. Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil festgelegt, dass sie nicht nur 30 Jahre bestehen darf (vgl. BGH, 08.10.1984, Az. II ZR 223/83).

Welcher Kontostand zählt beim Erben?

Bankguthaben des Erblassers gehören genauso zur Erbschaft wie andere Vermögenswerte. Mit dem Erbfall fällt das Bankkonto somit automatisch an den Erben bzw. an die Erbengemeinschaft. Wer Erbe ist bestimmt sich entweder nach der gesetzlichen Erbfolge oder aber nach dem Testament oder einem Erbvertrag des Erblassers.

Können beerdigungskosten vom Konto des Verstorbenen bezahlt werden?

In der Regel können die Beerdigungskosten auch in der Zwischenzeit vom Konto des Verstorbenen gezahlt werden, wenn Sie die entsprechenden Rechnungen im Original bei der Bank einreichen. Natürlich muss auch ausreichend Geld auf dem Konto vorhanden sein.

Wer informiert das Finanzamt im Todesfall?

Das Standesamt, die Nachlassgerichte, Notare, deutsche Konsuln im Ausland und sogar die Banken machen dem Finanzamt gegenüber bei Todesfällen Kontrollmitteilungen. So erfährt das Finanzamt vom Todesfall und dem Erbe.

Werden Erben automatisch benachrichtigt ohne Testament?

Das Nachlassgericht bekommt vom Standesamt Nachricht über den Tod und über Nachkommen des Verstorbenen. Es werden dann auch die vom Gesetz vorgesehenen Erben benachrichtigt, auch wenn sie enterbt sind. Der Pflichtteil muss aber ausdrücklich beim Erben geltend gemacht und verlangt werden.

Ist ein Erbschein zwingend notwendig?

Ein Erbschein ist erforderlich, wenn Du Dich als Erbe ausweisen musst, um den Nachlass zu bekommen und darüber verfügen zu können. Willst Du also nach dem Erbfall als Erbe zum Beispiel gegenüber Mietern oder Vermietern, Banken, Behörden oder Geschäftspartnern auftreten, brauchst Du in der Regel einen Erschein.