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Was passiert nach einer Blutegeltherapie?

Gefragt von: Uwe Hennig  |  Letzte Aktualisierung: 3. September 2022
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Nach der Behandlung kann sich die Bissstelle röten und leicht anschwellen oder jucken. Mitunter kommt es auch durch die Saugkraft der Egel zu einem kleinem Bluterguss (wie beim Schröpfen), der in aller Regel innerhalb von einer Woche vollständig verschwunden ist. Egelbehandlung Ruhe einplanen, viel liegen und trinken.

Wann tritt Wirkung nach Blutegeltherapie ein?

Blutegel nehmen 10-20 Milliliter menschliches Blut auf und geben gleichzeitig ihr Sekret ab. Nach circa einer Stunde, sobald sie vollgesaugt sind, fallen die Blutegel ab. Nach der Behandlung kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis die Nachblutung komplett gestillt ist.

Was passiert mit dem Blutegel nach der Therapie?

Nachdem die Blutegel abgefallen sind, blutet die Stelle noch 4 bis 20 Stunden nach. Das ist ein gewünschter Effekt. Deshalb wird nach der Behandlung ein saugfähiger Verband angelegt. Dieser muss spätestens nach zwölf Stunden wieder gewechselt werden.

Warum sterben Blutegel nach der Behandlung?

abhängig sind, sind sie bei Kälte einfach inaktiv. Falls es dem Blutegel nicht gelingt in der Häutungszeit die alte Haut abzustreifen, stirbt er.

Was bewirkt Blutegeltherapie?

Blutegel saugen Blut, indem sie eine kleine Wunde in die Haut bohren und sich festsetzen. Mit ihrem Speichel geben sie dabei mindestens 30 verschiedene Substanzen in Blut und Gewebe ab. Diese wirken unter anderem gegen Schmerzen und Entzündungen – außerdem hemmen sie die Blutgerinnung.

Blutegeltherapie - Krankheiten und Schmerzen mit Blutegeln behandeln - Indikationen und Ablauf

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Ist eine Blutegeltherapie gesund?

Blutegel sind gewöhnungsbedürftig - aber gesund, vor allem deren Speichel, den sie beim Saugen in den Körper abgeben. Er enthält über 30 Substanzen, die bei Gelenkschmerzen, Furunkeln oder Sehnenscheidenentzündungen helfen sollen.

Wie oft kann man eine Blutegeltherapie machen?

Alternativ zur Tötung können die Blutegel in einem kleinen Aquarium gehalten werden und fürs gleiche Pferd in ca. 6 Monaten wieder verwendet werden. Um das Übertragungsrisiko von Krankheiten zu eliminieren, werden Blutegel in der Humanmedizin jeweils nur einmal angesetzt.

Werden Blutegel nach der Therapie getötet?

Viele der medizinisch eingesetzten Egel werden nach der Verwendung durch Alkohol oder mittels Einfrieren getötet. Um das Töten der Egel zu vermeiden, richteten einige Zuchtbetriebe die Rentnerteiche ein, in denen die Tiere bis zu ihrem Tod weiterleben können.

Was mögen Blutegel nicht?

Auch Desinfektionsmittel mögen die Egel nicht. Bekommt das Pferd Medikamente, Knoblauch oder Kräuter mit vielen ätherischen Ölen zu fressen, kann es sein, dass die Blutegel nicht beißen. Davon sind auch Kräutermüslis und der häufig verfütterte Ingwer betroffen.

Wie oft Blutegel bei Arthrose?

Bereits eine einzige Sitzung mit vier bis sechs Blutegeln kann ausreichen, um Patienten mit Kniearthrose von einem Großteil ihrer Schmerzen zu befreien. Bei mehr als zwei Dritteln der Behandelten hält die Wirkung sogar länger als drei Monate an.

Wo darf man Blutegel nicht ansetzen?

Prinzipiell können Blutegel am ganzen Körper angesetzt werden. Ausschließen sollte man lediglich schlecht durchblutete Stellen, offene Wunden und besonders empfindliche Hautstellen, wie Handflächen, Brustwarzen etc.

Wie tief beißen Blutegel?

Es gibt 600 verschiedene Blutegelarten, 15 davon werden in der Heilkunde angewandt. Blutegel beißen ca. 1,5 mm tief in die obere Hautschicht und saugen 20-50 ml Blut während einer Behandlung. Die Nachblutung dauert bis zu 36 Stunden.

Was bewirken Blutegel bei Arthrose?

Insbesondere bei Arthrose ist die Blutegeltherapie hervorragend dazu geeignet, die Schmerzen zu lindern und durch den Entstauungseffekt Schwellungen zu reduzieren. Häufig werden die durch Arthrose verursachten Beschwerden bereits nach der ersten Blutegelbehandlung spürbar gelindert.

Wie viel kostet eine Blutegeltherapie?

Eine Blutegeltherapie kann zwischen 40 und 100 EUR pro Sitzung kosten, allerdings gibt es viele Einflussfaktoren auf den Preis. Dazu gehören zum Beispiel der genaue Anwendungsbereich oder die individuellen Preise des konkreten Therapeuten.

Was beachten bei Blutegeltherapie?

Was ist zu beachten? Blutegel reagieren besonders empfindlich auf Gerüche. Sie sollten vor der Behandlung auf Alkohol, Nikotin und Duftstoffe (z.B. Parfüm) und Hautcremes verzichten. Setzen Sie in Rücksprache mit Ihrem Arzt Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) mindestens 5 Tage vorher ab.

Welche Stoffe geben Blutegel ab?

Der Blutegel saugt sich an der Haut fest und „sägt“ diese mit Hilfe seiner mit scharfen Calcitzähnchen besetzten drei Kiefer an. Selbst dickes Rinderfell kann in wenigen Sekunden durchdrungen werden. Die zwischen den Kiefern mündenden Speicheldrüsen sondern dabei unter anderem den gerinnungshemmenden Stoff Hirudin ab.

Können Blutegel schaden?

Blutegel sind äußerst sensible Tiere. So muss bei der Blutegeltherapie beachtet werden, dass die Tiere nur dann zubeißen wenn alle Bedingungen für sie passen. Blutegel: So wählerisch sind die kleinen Tiere wirklich! Die Egel werden in der Regel kein zweites Mal in der Therapie angewandt.

Kann man Blutegel in Leitungswasser halten?

2Hintergrund zum Gefäßwasser: Leitungswasser ist ab dem Härtebereich 3 (hart) bzw. ab ca. 14 °dH zur Haltung medizinischer Blutegel ungeeignet, da hartes Wasser in der Regel einen alkalischen pH-Wert aufweist.

Wann beißen Blutegel am besten?

Grundsätzlich ist die Blutegeltherapie nicht tageszeitenabhängig. Aus organisatori- schen Gründen kann es jedoch sinnvoll sein, die Egel morgens bzw. in der ersten Tageshälfte anzusetzen, weil die Zeitdauer des Saugens sich gelegentlich über mehr als zwei Stunden ausdehnen und der Patient ggf.

Wie lange schonen nach Blutegeltherapie?

Verhaltensregeln für den Patienten nach der Blutegelbehandlung: - Ruhen Sie nach der Behandlung! Die Blutung hält 8 - 12 h an und ist erwünscht! Behandelte Extremität schonen und hochlagern.

Ist Blutegeltherapie gefährlich?

Insgesamt kann der Therapieerfolg durch Blutegel- assoziierte Infektionen erheblich beeinträchtigt sein. Als infektionsbedingte Nebenwirkung einer Blutegeltherapie ist z.B. Zellulitis, lokaler Abszess, Erysipel, Phlegmone, Muskelnekrose, Sepsis, Osteomyelitis oder Meningitis aus der Literatur bekannt.

Warum jucken Blutegelbisse?

Die Bisse werden wie “Brennesselstiche”, “Mückenstiche”, “ein leichtes Ziehen” oder “Einstiche von Injektionsnadeln” oder sogar als völlig schmerzfrei beschrieben. Ein im folgenden Verlauf mögliches, leichtes Jucken – ähnlich wie bei einem Mückenstich – geht auf histaminähnliche Substanzen zurück.

Wer darf Blutegel setzen?

Blutegel sind nach der Novelle des AMG als Fertigarzneimittel eingestuft und benötigen daher eine entsprechende Zulassung. Sie sind apothekenpflichtig.

Was bewirken Blutegel bei Krampfadern?

Einzelne Forschungsergebnisse zeigen einen positiven Effekt bei Krampfadern. In einem indischen Krankenhaus nahmen 50 Patienten mit Krampfadern an einer Studie mit Blutegeln teil. Die Teilnehmer zeigten einen deutlichen Rückgang hinsichtlich der Schmerzen, Einfärbungen der Haut und der Schwellung der Beine [1].

Welche Krankenkasse übernimmt Blutegeltherapie?

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Kosten für eine Blutegeltherapie nicht, einige private Krankenkassen hingegen schon. Zudem gibt es Zusatzversicherungen wie die Heilpraktikerversicherung, mit denen Sie schon mit einem kleinen monatlichen Beitrag die Kosten für derartige Behandlungen decken können.

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